Bierhoff: "Noch mehr Hunger und Neugierde als 1996"

Nach dem erfolgreichen Start in die EM-Vorrunde gegen Polen (2:0) ist Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff zuversichtlich. Auf der Pressekonferenz in Tenero stellte er sich am Montag den Fragen der Journalisten.

Frage: "Wie bewerten Sie das erste Gruppenspiel der deutschen Mannschaft bei der EM gegen Polen?"

Oliver Bierhoff: "Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, macht Mut. Die Freude und Erleichterung war sehr groß. Wir müssen das Spiel aber schnell abhaken, denn wir haben ein schweres Spiel gegen Kroatien vor uns. Da dürfen wir keinen Millimeter abweichen."

Frage: "In der Heimat verfolgten bis zu 26 Millionen Fans vor dem Fernseher das Spiel gegen Polen. Was sagen Sie zu dieser Begeisterung?"

Bierhoff: "Mit einer solchen Einschaltquote konnte man beim ersten Spiel nicht rechnen. Das spricht für den Stellenwert der Nationalmannschaft und die Verbundenheit zwischen Mannschaft und Fans. Es gab ja wohl auch schon Autokorsos in Deutschland. Dies muss die Mannschaft, die genau weiß, dass sie nur einen ersten Schritt gemacht hat, zusätzlich beflügeln."

Frage: "Im Wörthersee-Stadion hatte man allerdings den Eindruck, dass die deutsche Mannschaft ein Auswärtsspiel bestreitet, weil offensichtlich bedeutend mehr Polen als Deutsche in der Arena waren. Droht gegen Kroatien eine ähnliche Atmosphäre?"

Bierhoff: "Ich bin nicht für die Kartenverteilung zuständig und kann deshalb auch nicht erklären, warum mehr Polen als Deutsche im Stadion waren. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass es für uns ein Auswärtsspiel war, denn unsere Fans haben uns großartig unterstützt. Wenn es aber so war, hat es unsere Mannschaft nicht beeinflusst. Wir haben in der Qualifikation ja auch schon auswärts gegen die Slowakei und Tschechien wichtige Siege gefeiert, deshalb bin ich hinsichtlich der Kroatien-Spiels nicht beunruhigt."

Frage: "Die deutsche Mannschaft hat ihre schwarze EM-Serie beendet. Wie wichtig war das für den deutschen Fußball?"



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Nach dem erfolgreichen Start in die EM-Vorrunde gegen Polen (2:0) ist Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff zuversichtlich. Auf der Pressekonferenz in Tenero stellte er sich am Montag den Fragen der Journalisten.

Frage: "Wie bewerten Sie das erste Gruppenspiel der deutschen Mannschaft bei der EM gegen Polen?"

Oliver Bierhoff: "Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, macht Mut. Die Freude und Erleichterung war sehr groß. Wir müssen das Spiel aber schnell abhaken, denn wir haben ein schweres Spiel gegen Kroatien vor uns. Da dürfen wir keinen Millimeter abweichen."

Frage: "In der Heimat verfolgten bis zu 26 Millionen Fans vor dem Fernseher das Spiel gegen Polen. Was sagen Sie zu dieser Begeisterung?"

Bierhoff: "Mit einer solchen Einschaltquote konnte man beim ersten Spiel nicht rechnen. Das spricht für den Stellenwert der Nationalmannschaft und die Verbundenheit zwischen Mannschaft und Fans. Es gab ja wohl auch schon Autokorsos in Deutschland. Dies muss die Mannschaft, die genau weiß, dass sie nur einen ersten Schritt gemacht hat, zusätzlich beflügeln."

Frage: "Im Wörthersee-Stadion hatte man allerdings den Eindruck, dass die deutsche Mannschaft ein Auswärtsspiel bestreitet, weil offensichtlich bedeutend mehr Polen als Deutsche in der Arena waren. Droht gegen Kroatien eine ähnliche Atmosphäre?"

Bierhoff: "Ich bin nicht für die Kartenverteilung zuständig und kann deshalb auch nicht erklären, warum mehr Polen als Deutsche im Stadion waren. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass es für uns ein Auswärtsspiel war, denn unsere Fans haben uns großartig unterstützt. Wenn es aber so war, hat es unsere Mannschaft nicht beeinflusst. Wir haben in der Qualifikation ja auch schon auswärts gegen die Slowakei und Tschechien wichtige Siege gefeiert, deshalb bin ich hinsichtlich der Kroatien-Spiels nicht beunruhigt."

Frage: "Die deutsche Mannschaft hat ihre schwarze EM-Serie beendet. Wie wichtig war das für den deutschen Fußball?"

Bierhoff: Wir sind froh, dass wir diesen Fluch beseitigt haben. 1996 haben wir auch das erste Turnierspiel 2:0 gewonnen, vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Der Sieg bestätigt zudem unsere gesamte Planung, die ja teilweise kritisch hinterfragt wurde. Bislang ist aber alles präzise und perfekt gelaufen. Auch nach dem Polen-Spiel sind alle 23 Spieler topfit, was für sich spricht. Die Basis, das Volumen unserer Fitness wir sich im Turnier noch auszahlen. Dass wir gegen Polen zwischenzeitlich mal Probleme hatten, war eine reine Kopfsache.

Frage: Was unterschiedet denn die Mannschaft von 2008 von der von 1996, die mit Ihnen als Doppeltorschütze im Finale gegen Tschechien letztmals für Deutschland einen Titel geholt hat?

Bierhoff: Möglicherweise noch mehr Hunger und Neugierde auf einen Titel. Die Mannschaft hat eine eigene Identität gefunden. 1996 hatten wir eine sehr routinierte Mannschaft mit Spielern, die schon beim WM-Titelgewinn 1990 dabei waren und im Ausland Erfahrung gesammelt haben. Die Identität dieser Mannschaft war sicher auch sehr groß, aber es ist natürlich schwer, diese Mannschaften miteinander zu vergleichen. Damals waren wir ebenso wie heute eine tolle Gemeinschaft.

Frage: Lukas Podolski hat sich nach seinen beiden Treffern nur dezent gefreut. Wie beurteilen Sie seine Reaktion?

Bierhoff: Lukas hat noch eine sehr enge Verbindung zu seinem Heimatland, von daher kann ich seine Entscheidung verstehen, so zu reagieren. Für uns war wichtig, dass er die beiden Tore geschossen und nicht, wie er sie gefeiert hat. Insgesamt hat mich gefreut, dass es nach der ganzen Problematik im Vorfeld ein schönes und faires Spiel war.

Frage: Kann es für die deutsche Mannschaft auf Dauer ein Nachteil sein, dass sie zu ihren Spielen nach Klagenfurt und Wien jeweils immer zwischen 600 und 1000 Kilometern pro Strecke zurücklegen muss?

Bierhoff: Ich sehe da keine Probleme, weil bei uns alles perfekt organisiert ist. Bei einem Erfolg fallen die Reisestrapazen ohnehin nicht so ins Gewicht. Es gibt zudem einen zusätzlichen Kick, wenn man ab und zu mal einen Ortswechsel vornimmt. Es war gut, nach einer Woche im beschaulichen Tessin mal nach Klagenfurt zu reisen. Genauso gut war es, nach dem Spiel wieder an einen ruhigen Ort zurückzukehren, an dem man sich hervorragend vorbereiten kann.