Beyer: "Kompakt stehen, gut durchschieben, wieder zu null spielen"

Länderspiel, Gedenkstätte, Länderspiel. Die deutsche U 18-Nationalmannschaft erlebt beim Winterturnier in Israel (12. bis 14. Dezember) ein abwechslungsreiches Programm. Das Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier gewann die erste Partie gegen Serbien 5:0 (2:0) und spielt heute (ab 14 Uhr MEZ, 15 Uhr Ortszeit) gegen Gastgeber Israel um den Turniersieg. Die Begegnung wird live auf der Facebookseite des israelischen Verbandes übertragen.

Vor dem Spiel spricht Louis Jordan Beyer, den bei der U 18 alle nur Jordan nennen, im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über die bisherige Turnierleistung und seine persönlichen Ziele. Außerdem erzählt der Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach, was er sich von Weltmeister Mats Hummels abschaut.

DFB.de: Herr Beyer, am spielfreien Mittwoch hat die deutsche U 18-Nationalmannschaft die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem bei Jerusalem besucht. Wie haben Sie diese Begegnung erlebt?

Louis Jordan Beyer: Wenn einem so direkt vor Augen geführt wird, welch Schande vor gar nicht allzu langer Zeit passieren konnte, ist das sehr beklemmend und beängstigend. Natürlich kennen wir dieses Thema aus dem Geschichtsunterricht, aber der Besuch in Yad Vashem war deutlich intensiver. Ich persönlich halte es für sehr wichtig, dass wir uns bei einer Länderspielreise in Israel nicht nur mit sportlichen Aspekten auseinandersetzen, sondern uns auch mit der Vergangenheit beschäftigen und daraus lernen.

DFB.de: Zumal es sportlich bislang sehr gut lief. Direkt zum Auftakt des U 18-Winterturniers gelang ein überzeugender 5:0-Sieg gegen Serbien. Wie ordnen Sie die Partie ein?

Beyer: Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt. Von der Defensive bis in die Offensive ist unser Plan aufgegangen, jeder hat eine gute Leistung gebracht. Wir hatten vorher nur eine gemeinsame Trainingseinheit und spielten in dieser Besetzung zum ersten Mal zusammen. Es war positiv, dass auch die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen gut geklappt hat.

DFB.de: Beim U 18-Winterturnier kann der DFB-Nachwuchs den ersten Platz erreichen, wenn gegen Israel mindestens ein Punkt geholt wird. Was haben Sie sich für das Spiel vorgenommen?

Beyer: Wir möchten an unsere Leistung aus dem Serbien-Spiel anknüpfen. Für mich als Defensivspieler bedeutet das, dass wir erneut sehr kompakt stehen, gut durchschieben und hinten wieder zu Null spielen. Das ist die Basis für den Erfolg. Wir wollen natürlich auch das zweite Länderspiel in Israel gewinnen und das Turnier erfolgreich abschließen.

DFB.de: Erwarten Sie einen stärkeren Gegner als Serbien?

Beyer: Ich denke schon. Israel hat einerseits ebenfalls gegen Serbien gewonnen (1:0, Anm. d. Red.), andererseits schätze ich sie technisch versierter ein als die Serben. Auf Nationalmannschaftsebene hat unser 2000er-Jahrgang im vergangenen Jahr 3:1 gegen Israel gewonnen. Ich war bei dieser Partie nicht dabei, habe aber die Highlights geschaut. Sie sollten also keine komplette Unbekannte für uns sein.

DFB.de: Die beiden diesjährigen Turniere – U 17-EM und U 17-WM – fanden ohne Sie statt. Im November gehörten Sie dagegen zum DFB-Kader, genau wie bei der aktuellen Länderspielrunde. Wie sehen Sie Ihre Zukunft auf Nationalmannschaftsebene?

Beyer: Ich hoffe, mich bei der Nationalmannschaft immer wieder zeigen und beweisen zu können, um somit noch regelmäßiger nominiert zu werden. Das langfristige Ziel heißt für mich U 19-Europameisterschaft – dort möchte ich gerne für Deutschland dabei sein, das ist ein Traum, den ich habe. Die U 17-Weltmeisterschaft in Indien habe ich komplett verfolgt. Ich glaube, dass jeder aus unserem Kader dort gerne dabei gewesen wäre – und einige hatten es auch geschafft.

DFB.de: Meist kommen Sie in der Innenverteidigung zum Einsatz. Was sind Ihre Stärken?

Beyer: Für einen Innenverteidiger bin ich relativ schnell – und das trotz meiner Größe. Ich habe einen guten Spielaufbau und weiß auch, mich im Eins-gegen-Eins sowie in den Zweikämpfen richtig zu verhalten. Ich versuche, mir immer wieder etwas von anderen Abwehrspielern abzuschauen. Zwar habe ich kein spezielles Vorbild, aber auf Mats Hummels achte ich sehr: Wie er sich verhält, wie er sein Team mitreißt und wie er in verschiedene Situationen geht – davon kann man auf jeden Fall lernen.

DFB.de: Hummels ist für einen Abwehrspieler auch relativ torgefährlich. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Beyer: Ich gehe bei den meisten Standards mit vor das gegnerische Tor. Auf Vereinsebene hat es auch schon gut geklappt – im DFB-Pokal gelangen mir beim 3:2-Sieg gegen Dynamo Dresden im Achtelfinale zwei Treffer. Im DFB-Trikot warte ich dagegen noch auf mein erstes Tor. Vielleicht ist es ja bald soweit. (lacht)

[rz]

Länderspiel, Gedenkstätte, Länderspiel. Die deutsche U 18-Nationalmannschaft erlebt beim Winterturnier in Israel (12. bis 14. Dezember) ein abwechslungsreiches Programm. Das Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier gewann die erste Partie gegen Serbien 5:0 (2:0) und spielt heute (ab 14 Uhr MEZ, 15 Uhr Ortszeit) gegen Gastgeber Israel um den Turniersieg. Die Begegnung wird live auf der Facebookseite des israelischen Verbandes übertragen.

Vor dem Spiel spricht Louis Jordan Beyer, den bei der U 18 alle nur Jordan nennen, im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über die bisherige Turnierleistung und seine persönlichen Ziele. Außerdem erzählt der Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach, was er sich von Weltmeister Mats Hummels abschaut.

DFB.de: Herr Beyer, am spielfreien Mittwoch hat die deutsche U 18-Nationalmannschaft die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem bei Jerusalem besucht. Wie haben Sie diese Begegnung erlebt?

Louis Jordan Beyer: Wenn einem so direkt vor Augen geführt wird, welch Schande vor gar nicht allzu langer Zeit passieren konnte, ist das sehr beklemmend und beängstigend. Natürlich kennen wir dieses Thema aus dem Geschichtsunterricht, aber der Besuch in Yad Vashem war deutlich intensiver. Ich persönlich halte es für sehr wichtig, dass wir uns bei einer Länderspielreise in Israel nicht nur mit sportlichen Aspekten auseinandersetzen, sondern uns auch mit der Vergangenheit beschäftigen und daraus lernen.

DFB.de: Zumal es sportlich bislang sehr gut lief. Direkt zum Auftakt des U 18-Winterturniers gelang ein überzeugender 5:0-Sieg gegen Serbien. Wie ordnen Sie die Partie ein?

Beyer: Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt. Von der Defensive bis in die Offensive ist unser Plan aufgegangen, jeder hat eine gute Leistung gebracht. Wir hatten vorher nur eine gemeinsame Trainingseinheit und spielten in dieser Besetzung zum ersten Mal zusammen. Es war positiv, dass auch die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen gut geklappt hat.

DFB.de: Beim U 18-Winterturnier kann der DFB-Nachwuchs den ersten Platz erreichen, wenn gegen Israel mindestens ein Punkt geholt wird. Was haben Sie sich für das Spiel vorgenommen?

Beyer: Wir möchten an unsere Leistung aus dem Serbien-Spiel anknüpfen. Für mich als Defensivspieler bedeutet das, dass wir erneut sehr kompakt stehen, gut durchschieben und hinten wieder zu Null spielen. Das ist die Basis für den Erfolg. Wir wollen natürlich auch das zweite Länderspiel in Israel gewinnen und das Turnier erfolgreich abschließen.

DFB.de: Erwarten Sie einen stärkeren Gegner als Serbien?

Beyer: Ich denke schon. Israel hat einerseits ebenfalls gegen Serbien gewonnen (1:0, Anm. d. Red.), andererseits schätze ich sie technisch versierter ein als die Serben. Auf Nationalmannschaftsebene hat unser 2000er-Jahrgang im vergangenen Jahr 3:1 gegen Israel gewonnen. Ich war bei dieser Partie nicht dabei, habe aber die Highlights geschaut. Sie sollten also keine komplette Unbekannte für uns sein.

DFB.de: Die beiden diesjährigen Turniere – U 17-EM und U 17-WM – fanden ohne Sie statt. Im November gehörten Sie dagegen zum DFB-Kader, genau wie bei der aktuellen Länderspielrunde. Wie sehen Sie Ihre Zukunft auf Nationalmannschaftsebene?

Beyer: Ich hoffe, mich bei der Nationalmannschaft immer wieder zeigen und beweisen zu können, um somit noch regelmäßiger nominiert zu werden. Das langfristige Ziel heißt für mich U 19-Europameisterschaft – dort möchte ich gerne für Deutschland dabei sein, das ist ein Traum, den ich habe. Die U 17-Weltmeisterschaft in Indien habe ich komplett verfolgt. Ich glaube, dass jeder aus unserem Kader dort gerne dabei gewesen wäre – und einige hatten es auch geschafft.

DFB.de: Meist kommen Sie in der Innenverteidigung zum Einsatz. Was sind Ihre Stärken?

Beyer: Für einen Innenverteidiger bin ich relativ schnell – und das trotz meiner Größe. Ich habe einen guten Spielaufbau und weiß auch, mich im Eins-gegen-Eins sowie in den Zweikämpfen richtig zu verhalten. Ich versuche, mir immer wieder etwas von anderen Abwehrspielern abzuschauen. Zwar habe ich kein spezielles Vorbild, aber auf Mats Hummels achte ich sehr: Wie er sich verhält, wie er sein Team mitreißt und wie er in verschiedene Situationen geht – davon kann man auf jeden Fall lernen.

DFB.de: Hummels ist für einen Abwehrspieler auch relativ torgefährlich. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Beyer: Ich gehe bei den meisten Standards mit vor das gegnerische Tor. Auf Vereinsebene hat es auch schon gut geklappt – im DFB-Pokal gelangen mir beim 3:2-Sieg gegen Dynamo Dresden im Achtelfinale zwei Treffer. Im DFB-Trikot warte ich dagegen noch auf mein erstes Tor. Vielleicht ist es ja bald soweit. (lacht)

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