Bestes Fußball-Kinderbuch: "Marios großer Traum" auf Shortlist

Ein Kinderbuch von Mario Götze und ein Jugendbuch über Manuel Neuer stehen auf der Shortlist für den Preis des besten Fußball-Kinderbuchs und Fußball-Jugendbuchs 2018. Die Shortlist wird am Donnerstagnachmittag auf der Leipziger Buchmesse im "Forum Kinder, Jugend, Bildung" bekanntgegeben.

"Ich habe dem Fußball so viel zu verdanken, da ist es mir ein Anliegen, anderen etwas zurückzugeben", sagte der WM-Finaltorschütze anlässlich der Vorstellung von "Marios großer Traum". Und weiter: "Kinder sind die Zukunft, sie liegen mir besonders am Herzen. Deshalb habe ich mich entschlossen, ein Kinderbuch zu schreiben, in dem es um Respekt, Toleranz und Weltoffenheit geht." Den Erlös spendet Götze an die Initiative "Kids to Life".

Gerade der Fußball könne Kinder und Jugendliche ans Lesen heranführen, argumentiert LitCam-Geschäftsführerin Karin Plötz: "Ich war erst gestern wieder auf Besuch bei einem 'Fußball trifft Kultur'-Projekt mit vielen Kindern mit Migrationshintergrund und hatte einen Artikel über Cristiano Ronaldo dabei. Den haben dann sogar die leseschwächsten Kinder gelesen, die haben sich wirklich von Buchstabe zu Buchstabe durchgequält."

Förderung durch DFB-Kulturstiftung

Vor zwölf Jahren wurde die "Literacy Campaign" auf Initiative der Frankfurter Buchmesse in Kooperation mit der UNESCO gegründet. Seitdem setzt sich die LitCam für Bildungsgerechtigkeit und ganz besonders für das Lesen ein. Nun schon im dritten Jahr verleiht man mit dem "Lese-Kicker" die Preise für das beste Fußball-Kinderbuch und das beste Fußball-Jugendbuch. Gefördert wird der Preis durch die DFB-Kulturstiftung, die DFL-Stiftung und den Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Die Preise werden am 4. Juni im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund verliehen.

Mehr als 400 Schulen haben sich für einen Satz der nominierten Bücher und Lernmaterialien beworben. "Wir wollten die Vorfreude auf die WM nutzen, um den Lese-Kicker noch bekannter zu machen - das hat geklappt", sagt Plötz, die seit 2010 die LitCam anführt und noch länger Anhängerin von Borussia Dortmunde ist. Ursprünglich hatte man für 100 Schulen budgetiert, die restlichen 300 erhalten die Materialien nun zumindest noch digital.

Lesen fördert Wortschatz

Ernüchternde Ergebnisse lieferte zuletzt die Iglu-Studie, eine im Dezember 2017 publizierte internationale Studie zum Leseverhalten. Demnach kann fast ein Fünftel der deutschen Viertklässler nicht richtig lesen. Kinder, deren Eltern mehr als 100 Bücher zu Hause haben, lesen signifikant besser als ihre Alterskameraden. Startnachteile von Kindern aus bildungsfernen Familien können immer schlechter ausgeglichen werden.

Und das sei gerade beim Leseverhalten keine Lappalie, meint Plötz, denn nur als junge Leserin und junger Leser baue man den nötigen großen Wortschatz auf. Es sei natürlich möglich, dass auch nicht-lesende Jugendliche später gute Ideen haben. Aber sie haben es schwerer, diese sprachlich gut zu vermitteln. Allgemein lese immer noch jedes zweite Mädchen und jeder dritte Junge regelmäßig, doch erlebe man eine hohe "Drop-out-Rate" bei den 16- und 17-Jährigen.

Der "Lese-Kicker" soll helfen, Kinder und Jugendliche aus allen Schichten fürs Lesen zu begeistern. "Man muss die Kinder fürs Lesen gewinnen, dann bleiben sie erst mal auch beim Buch oder auch ebook", sagt Karin Plötz. Und die liebsten Fußball-Bücher der LitCam-Chefin? Zwei Biographien, die vom schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic und vom ehemaligen Bundestrainer Helmut Schön. "'Ich bin Zlatan' ist einfach fantastisch. Und wenn man mit der Schön-Biographie durch ist, hat man viel über den deutschen Fußball von Mitte der 30er- bis in die 70er-Jahre erfahren."

[th]

Ein Kinderbuch von Mario Götze und ein Jugendbuch über Manuel Neuer stehen auf der Shortlist für den Preis des besten Fußball-Kinderbuchs und Fußball-Jugendbuchs 2018. Die Shortlist wird am Donnerstagnachmittag auf der Leipziger Buchmesse im "Forum Kinder, Jugend, Bildung" bekanntgegeben.

"Ich habe dem Fußball so viel zu verdanken, da ist es mir ein Anliegen, anderen etwas zurückzugeben", sagte der WM-Finaltorschütze anlässlich der Vorstellung von "Marios großer Traum". Und weiter: "Kinder sind die Zukunft, sie liegen mir besonders am Herzen. Deshalb habe ich mich entschlossen, ein Kinderbuch zu schreiben, in dem es um Respekt, Toleranz und Weltoffenheit geht." Den Erlös spendet Götze an die Initiative "Kids to Life".

Gerade der Fußball könne Kinder und Jugendliche ans Lesen heranführen, argumentiert LitCam-Geschäftsführerin Karin Plötz: "Ich war erst gestern wieder auf Besuch bei einem 'Fußball trifft Kultur'-Projekt mit vielen Kindern mit Migrationshintergrund und hatte einen Artikel über Cristiano Ronaldo dabei. Den haben dann sogar die leseschwächsten Kinder gelesen, die haben sich wirklich von Buchstabe zu Buchstabe durchgequält."

Förderung durch DFB-Kulturstiftung

Vor zwölf Jahren wurde die "Literacy Campaign" auf Initiative der Frankfurter Buchmesse in Kooperation mit der UNESCO gegründet. Seitdem setzt sich die LitCam für Bildungsgerechtigkeit und ganz besonders für das Lesen ein. Nun schon im dritten Jahr verleiht man mit dem "Lese-Kicker" die Preise für das beste Fußball-Kinderbuch und das beste Fußball-Jugendbuch. Gefördert wird der Preis durch die DFB-Kulturstiftung, die DFL-Stiftung und den Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Die Preise werden am 4. Juni im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund verliehen.

Mehr als 400 Schulen haben sich für einen Satz der nominierten Bücher und Lernmaterialien beworben. "Wir wollten die Vorfreude auf die WM nutzen, um den Lese-Kicker noch bekannter zu machen - das hat geklappt", sagt Plötz, die seit 2010 die LitCam anführt und noch länger Anhängerin von Borussia Dortmunde ist. Ursprünglich hatte man für 100 Schulen budgetiert, die restlichen 300 erhalten die Materialien nun zumindest noch digital.

Lesen fördert Wortschatz

Ernüchternde Ergebnisse lieferte zuletzt die Iglu-Studie, eine im Dezember 2017 publizierte internationale Studie zum Leseverhalten. Demnach kann fast ein Fünftel der deutschen Viertklässler nicht richtig lesen. Kinder, deren Eltern mehr als 100 Bücher zu Hause haben, lesen signifikant besser als ihre Alterskameraden. Startnachteile von Kindern aus bildungsfernen Familien können immer schlechter ausgeglichen werden.

Und das sei gerade beim Leseverhalten keine Lappalie, meint Plötz, denn nur als junge Leserin und junger Leser baue man den nötigen großen Wortschatz auf. Es sei natürlich möglich, dass auch nicht-lesende Jugendliche später gute Ideen haben. Aber sie haben es schwerer, diese sprachlich gut zu vermitteln. Allgemein lese immer noch jedes zweite Mädchen und jeder dritte Junge regelmäßig, doch erlebe man eine hohe "Drop-out-Rate" bei den 16- und 17-Jährigen.

Der "Lese-Kicker" soll helfen, Kinder und Jugendliche aus allen Schichten fürs Lesen zu begeistern. "Man muss die Kinder fürs Lesen gewinnen, dann bleiben sie erst mal auch beim Buch oder auch ebook", sagt Karin Plötz. Und die liebsten Fußball-Bücher der LitCam-Chefin? Zwei Biographien, die vom schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic und vom ehemaligen Bundestrainer Helmut Schön. "'Ich bin Zlatan' ist einfach fantastisch. Und wenn man mit der Schön-Biographie durch ist, hat man viel über den deutschen Fußball von Mitte der 30er- bis in die 70er-Jahre erfahren."