Bernhard: "Es ist eine deutliche Entwicklung zu erkennen"

Vier Spieltage, 44 Partien auf hohem Niveau und eine zufriedene DFB-Trainerin Anouschka Bernhard: In der Sportschule Wedau in Duisburg ist der U 16-Juniorinnen-Länderpokal/Sichtungsturnier zu Ende gegangen. Dabei hat Bernhard mit ihrem Team viele Eindrücke gewonnen - im DFB.de-Interview zieht die Trainerin ein Turnierfazit.

DFB.de: Es haben mehr als 350 Talente hier vorgespielt. Wie fällt Ihr Fazit zum Turnier aus?

Anouschka Bernhard: Wir haben spannende Spiele und interessante Spielerinnen der Jahrgänge 2004 und 2003 gesehen. Es ist eine deutliche Entwicklung in diesen Altersstufen zu erkennen, vor allem im athletischen Bereich. Bemerkenswert war, dass viele Spielerinnen aus dem jüngeren Jahrgang auffällig gespielt haben. Das hat sich durch alle Landesverbände durchgezogen.

DFB.de: Waren Spielerinnen dabei, die Sie bislang noch nicht auf dem Schirm hatten?

Bernhard: Es sind einige Spielerinnen hier in den Fokus gerückt, die wir bislang noch nicht kannten. In diesem Altersbereich ist es normal, dass sich in der Entwicklung der Spielerinnen noch einiges tut und wir hier beim Turnier auch neue Talente sichten.

DFB.de: Wie geht es für die gesichteten Spielerinnen weiter?

Bernhard: Wir haben zwei Jahrgänge gesichtet. Der jüngere Jahrgang, der seit Saisonbeginn bereits mehrere Lehrgänge und auch Länderspiele absolviert hat, bestreitet nächste Woche ein weiteres Länderspiel gegen die Tschechische Republik und im Mai eine Partie gegen die Niederlande. Für die Spielerinnen des Jahrgangs 2003 stehen im April noch ein Lehrgang mit Leistungsdiagnostik und im Mai Länderspiele gegen Frankreich an, bevor es dann im Juli zum Saisonabschluss zum Nordic Cup nach Schweden geht.

DFB.de: Das U 14-Perspektivteam hat gewonnen. Wie bewerten Sie das, und wie steht es insgesamt um die Nachwuchsförderung im deutschen Frauenfußball?

Bernhard: Das Perspektivteam hat unglaublich viel Spaß gemacht. Die Spielerinnen haben sehr frech und unbekümmert aufgespielt. In der U17 und U19 sehen wir davon leider immer weniger und wir fragen uns, warum diese "Straßenfußball-Mentalität" in den folgenden Jahren ein Stück weit verloren geht.

DFB.de: Woran liegt das?

Bernhard: Das ist häufig auch ein strukturelles Problem. Die Spielerinnen werden sehr früh in starre Systeme gezwängt, und der taktischen Ausbildung fehlt das Pendant auf Augenhöhe in Sachen Spielwitz und Kreativität. Dazu kommt, dass die Spielerinnen viel zu früh nur noch mit Mädchen zusammenspielen. Sich so lange wie möglich mit Jungs zu messen und dort zu beweisen, bringt sie in ihrer individuellen Entwicklung jedoch meist besser voran. Wir müssen unsere Strukturen ständig reflektieren, um zu gewährleisten, dass wir die Spielerinnen auch in Zukunft weiterhin optimal fördern.

[dfb]

Vier Spieltage, 44 Partien auf hohem Niveau und eine zufriedene DFB-Trainerin Anouschka Bernhard: In der Sportschule Wedau in Duisburg ist der U 16-Juniorinnen-Länderpokal/Sichtungsturnier zu Ende gegangen. Dabei hat Bernhard mit ihrem Team viele Eindrücke gewonnen - im DFB.de-Interview zieht die Trainerin ein Turnierfazit.

DFB.de: Es haben mehr als 350 Talente hier vorgespielt. Wie fällt Ihr Fazit zum Turnier aus?

Anouschka Bernhard: Wir haben spannende Spiele und interessante Spielerinnen der Jahrgänge 2004 und 2003 gesehen. Es ist eine deutliche Entwicklung in diesen Altersstufen zu erkennen, vor allem im athletischen Bereich. Bemerkenswert war, dass viele Spielerinnen aus dem jüngeren Jahrgang auffällig gespielt haben. Das hat sich durch alle Landesverbände durchgezogen.

DFB.de: Waren Spielerinnen dabei, die Sie bislang noch nicht auf dem Schirm hatten?

Bernhard: Es sind einige Spielerinnen hier in den Fokus gerückt, die wir bislang noch nicht kannten. In diesem Altersbereich ist es normal, dass sich in der Entwicklung der Spielerinnen noch einiges tut und wir hier beim Turnier auch neue Talente sichten.

DFB.de: Wie geht es für die gesichteten Spielerinnen weiter?

Bernhard: Wir haben zwei Jahrgänge gesichtet. Der jüngere Jahrgang, der seit Saisonbeginn bereits mehrere Lehrgänge und auch Länderspiele absolviert hat, bestreitet nächste Woche ein weiteres Länderspiel gegen die Tschechische Republik und im Mai eine Partie gegen die Niederlande. Für die Spielerinnen des Jahrgangs 2003 stehen im April noch ein Lehrgang mit Leistungsdiagnostik und im Mai Länderspiele gegen Frankreich an, bevor es dann im Juli zum Saisonabschluss zum Nordic Cup nach Schweden geht.

DFB.de: Das U 14-Perspektivteam hat gewonnen. Wie bewerten Sie das, und wie steht es insgesamt um die Nachwuchsförderung im deutschen Frauenfußball?

Bernhard: Das Perspektivteam hat unglaublich viel Spaß gemacht. Die Spielerinnen haben sehr frech und unbekümmert aufgespielt. In der U17 und U19 sehen wir davon leider immer weniger und wir fragen uns, warum diese "Straßenfußball-Mentalität" in den folgenden Jahren ein Stück weit verloren geht.

DFB.de: Woran liegt das?

Bernhard: Das ist häufig auch ein strukturelles Problem. Die Spielerinnen werden sehr früh in starre Systeme gezwängt, und der taktischen Ausbildung fehlt das Pendant auf Augenhöhe in Sachen Spielwitz und Kreativität. Dazu kommt, dass die Spielerinnen viel zu früh nur noch mit Mädchen zusammenspielen. Sich so lange wie möglich mit Jungs zu messen und dort zu beweisen, bringt sie in ihrer individuellen Entwicklung jedoch meist besser voran. Wir müssen unsere Strukturen ständig reflektieren, um zu gewährleisten, dass wir die Spielerinnen auch in Zukunft weiterhin optimal fördern.

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