Benkarth: "Sind erwachsener geworden"

Der FC Bayern München eilt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiter von Sieg zu Sieg – und nicht nur das. Die Münchnerinnen haben bei ihren sieben Erfolgen bisher noch keinen einzigen Gegentreffer kassiert. Im DFB.de-Interview ordnet Bayerns Torhüterin Laura Benkarth (28) diese Erfolgsserie ein. Gleichzeitig erklärt die deutsche Nationaltorhüterin, wie der FCB in diesem Jahr die Wolfsburgerinnen stoppen will.

DFB.de: Frau Benkarth, sieben Siege in den ersten sieben Begegnungen. War das ein Traumstart?

Laura Benkarth: Ja, so ist es. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wir sind sehr glücklich darüber, wie wir gestartet sind. Wir wissen aber auch ganz genau, dass wir uns dafür nichts kaufen können. Es ist schön, derzeit auf die Tabelle zu schauen. Aber wichtig ist, dass wir jetzt genau so weitermachen und nicht nachlassen.

DFB.de: In diesen sieben Partien haben Sie noch kein Gegentor kassiert.

Benkarth: Das freut mich als Torhüterin natürlich unglaublich. Aber ich bin ganz ehrlich: Ich habe womöglich am wenigsten dazu beigetragen, dass wir noch keinen Treffer bekommen haben. Es ist einfach unglaublich, wie meine Mitspielerinnen vor mir alles wegräumen. Wir gehen als Team natürlich immer mit dem Ziel ins Spiel, keinen Gegentreffer zu kassieren. Dass uns das jetzt sieben Mal in Folge gelungen ist, ist unfassbar schön. Das zeigt, dass wir uns auf dem Platz füreinander zerreißen. Wir nehmen jeden Zweikampf an, um unser Tor zu verteidigen.

DFB.de: Wissen Sie noch, wann Sie zuletzt hinter sich greifen mussten?

Benkarth: Das war im August im Viertelfinale der Champions League beim 1:2 gegen Olympique Lyon. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir diese Serie noch etwas fortsetzen könnten.

DFB.de: Was macht Sie bisher so stark in dieser Saison?

Benkarth: Wir haben eine große Qualität im Kader und jede Position doppelt besetzt. So können wir es auch verkraften, wenn uns Giulia Gwinn, Kristin Demann oder Jovana Damnjanovic mal verletzungsbedingt fehlen. Uns macht das Team aus. Jede ist für jede da. Und auch die Spielerinnen, die mal auf der Bank sitzen, helfen lautstark denen, die auf dem Platz stehen. Das ist gerade im Moment wichtig, wenn keine Zuschauer im Stadion sind. Das pusht uns und macht uns stark.

DFB.de: In der vergangenen Saison haben Sie immer wieder mal überraschend Punkte liegen gelassen. Das ist Ihnen in dieser Serie bisher noch gar nicht passiert.

Benkarth: Das stimmt. Wenn es sein muss, können wir jetzt auch mal einen knappen Vorsprung über die Zeit bringen. Im vergangenen Jahr haben uns diese unnötigen Punktverluste am Ende die Chance geraubt, ernsthaft um den Titel mitzuspielen, weil Wolfsburg überhaupt keine Schwäche gezeigt hat. Ich habe jetzt den Eindruck, dass wir erwachsener geworden sind. So kann es gerne weitergehen.

DFB.de: In der vergangenen Saison ist Wolfsburg am Ende verdient Deutscher Meister geworden. Können Sie das in diesem Jahr verhindern?

Benkarth: Wir werden es versuchen. Unser Ziel ist es, die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen, damit es endlich mal wieder einen anderen Titelträger als den VfL Wolfsburg gibt. Im Moment sind wir Erster. Diesen Tabellenplatz wollen wir gerne bis zum Ende verteidigen. Dafür werden wir alles tun.

DFB.de: Jetzt steht zunächst das Länderspiel gegen England an, dann geht es in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen Meppen und im DFB-Pokal gegen Jena weiter. Danach wartet das große Duell gegen den VfL Wolfsburg.

Benkarth: Die Hinrunde bewegt sich nun gefühlt auf ihren Höhepunkt zu. Das heißt aber nicht, dass wir die Begegnungen bis zu der Partie gegen Wolfsburg unterschätzen werden. Gegen Meppen müssen wir höllisch aufpassen, wenn wir nicht stolpern wollen. Wir müssen total konzentriert und fokussiert bleiben. Sie haben es als Aufsteiger sehr gut gemacht. Gegen Jena wollen wir uns durchsetzen und das Achtelfinale im DFB-Pokal erreichen. Und dann werden wir versuchen, gegen Wolfsburg die Punkte in München zu halten. Wir werden uns sehr gewissenhaft auf dieses Duell vorbereiten. Das wird definitiv ein richtungsweisendes Spiel.

DFB.de: Man merkt, dass das Selbstbewusstsein bei Ihnen groß ist.

Benkarth: Auf jeden Fall. Im Moment macht es richtig Spaß, sowohl die Spiele am Wochenende als auch die Trainingseinheiten während der Woche. Wir haben richtig Bock, in dieser Saison etwas Großes zu erreichen. Wir stehen in der Defensive super und sind vorne immer für mindestens ein Tor gut. Die Mischung scheint derzeit perfekt zu sein. Aber ich will es noch mal betonen: Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen, wir müssen jetzt weitermachen und nachlegen – Woche für Woche. Es bringt uns nichts, wenn wir nach der Saison das Fazit ziehen können, dass die ersten sieben Spiele toll waren, aber dass danach nicht mehr viel kam. Das ist aber allen hier bewusst.

DFB.de: Ist es also die große Kunst, dieses Level jetzt konstant zu halten?

Benkarth: Genau so ist es. Die Konstanz hat uns in den vergangenen Jahren gefehlt. Das muss uns eine Lehre sein. Wenn wir weiter so unsere Leistung auf den Platz bringen, wie wir es in den vergangenen Wochen gemacht haben, dann wird es schwer, uns zu schlagen. So selbstbewusst können wir sein.

[sw]

Der FC Bayern München eilt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiter von Sieg zu Sieg – und nicht nur das. Die Münchnerinnen haben bei ihren sieben Erfolgen bisher noch keinen einzigen Gegentreffer kassiert. Im DFB.de-Interview ordnet Bayerns Torhüterin Laura Benkarth (28) diese Erfolgsserie ein. Gleichzeitig erklärt die deutsche Nationaltorhüterin, wie der FCB in diesem Jahr die Wolfsburgerinnen stoppen will.

DFB.de: Frau Benkarth, sieben Siege in den ersten sieben Begegnungen. War das ein Traumstart?

Laura Benkarth: Ja, so ist es. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wir sind sehr glücklich darüber, wie wir gestartet sind. Wir wissen aber auch ganz genau, dass wir uns dafür nichts kaufen können. Es ist schön, derzeit auf die Tabelle zu schauen. Aber wichtig ist, dass wir jetzt genau so weitermachen und nicht nachlassen.

DFB.de: In diesen sieben Partien haben Sie noch kein Gegentor kassiert.

Benkarth: Das freut mich als Torhüterin natürlich unglaublich. Aber ich bin ganz ehrlich: Ich habe womöglich am wenigsten dazu beigetragen, dass wir noch keinen Treffer bekommen haben. Es ist einfach unglaublich, wie meine Mitspielerinnen vor mir alles wegräumen. Wir gehen als Team natürlich immer mit dem Ziel ins Spiel, keinen Gegentreffer zu kassieren. Dass uns das jetzt sieben Mal in Folge gelungen ist, ist unfassbar schön. Das zeigt, dass wir uns auf dem Platz füreinander zerreißen. Wir nehmen jeden Zweikampf an, um unser Tor zu verteidigen.

DFB.de: Wissen Sie noch, wann Sie zuletzt hinter sich greifen mussten?

Benkarth: Das war im August im Viertelfinale der Champions League beim 1:2 gegen Olympique Lyon. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir diese Serie noch etwas fortsetzen könnten.

DFB.de: Was macht Sie bisher so stark in dieser Saison?

Benkarth: Wir haben eine große Qualität im Kader und jede Position doppelt besetzt. So können wir es auch verkraften, wenn uns Giulia Gwinn, Kristin Demann oder Jovana Damnjanovic mal verletzungsbedingt fehlen. Uns macht das Team aus. Jede ist für jede da. Und auch die Spielerinnen, die mal auf der Bank sitzen, helfen lautstark denen, die auf dem Platz stehen. Das ist gerade im Moment wichtig, wenn keine Zuschauer im Stadion sind. Das pusht uns und macht uns stark.

DFB.de: In der vergangenen Saison haben Sie immer wieder mal überraschend Punkte liegen gelassen. Das ist Ihnen in dieser Serie bisher noch gar nicht passiert.

Benkarth: Das stimmt. Wenn es sein muss, können wir jetzt auch mal einen knappen Vorsprung über die Zeit bringen. Im vergangenen Jahr haben uns diese unnötigen Punktverluste am Ende die Chance geraubt, ernsthaft um den Titel mitzuspielen, weil Wolfsburg überhaupt keine Schwäche gezeigt hat. Ich habe jetzt den Eindruck, dass wir erwachsener geworden sind. So kann es gerne weitergehen.

DFB.de: In der vergangenen Saison ist Wolfsburg am Ende verdient Deutscher Meister geworden. Können Sie das in diesem Jahr verhindern?

Benkarth: Wir werden es versuchen. Unser Ziel ist es, die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen, damit es endlich mal wieder einen anderen Titelträger als den VfL Wolfsburg gibt. Im Moment sind wir Erster. Diesen Tabellenplatz wollen wir gerne bis zum Ende verteidigen. Dafür werden wir alles tun.

DFB.de: Jetzt steht zunächst das Länderspiel gegen England an, dann geht es in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen Meppen und im DFB-Pokal gegen Jena weiter. Danach wartet das große Duell gegen den VfL Wolfsburg.

Benkarth: Die Hinrunde bewegt sich nun gefühlt auf ihren Höhepunkt zu. Das heißt aber nicht, dass wir die Begegnungen bis zu der Partie gegen Wolfsburg unterschätzen werden. Gegen Meppen müssen wir höllisch aufpassen, wenn wir nicht stolpern wollen. Wir müssen total konzentriert und fokussiert bleiben. Sie haben es als Aufsteiger sehr gut gemacht. Gegen Jena wollen wir uns durchsetzen und das Achtelfinale im DFB-Pokal erreichen. Und dann werden wir versuchen, gegen Wolfsburg die Punkte in München zu halten. Wir werden uns sehr gewissenhaft auf dieses Duell vorbereiten. Das wird definitiv ein richtungsweisendes Spiel.

DFB.de: Man merkt, dass das Selbstbewusstsein bei Ihnen groß ist.

Benkarth: Auf jeden Fall. Im Moment macht es richtig Spaß, sowohl die Spiele am Wochenende als auch die Trainingseinheiten während der Woche. Wir haben richtig Bock, in dieser Saison etwas Großes zu erreichen. Wir stehen in der Defensive super und sind vorne immer für mindestens ein Tor gut. Die Mischung scheint derzeit perfekt zu sein. Aber ich will es noch mal betonen: Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen, wir müssen jetzt weitermachen und nachlegen – Woche für Woche. Es bringt uns nichts, wenn wir nach der Saison das Fazit ziehen können, dass die ersten sieben Spiele toll waren, aber dass danach nicht mehr viel kam. Das ist aber allen hier bewusst.

DFB.de: Ist es also die große Kunst, dieses Level jetzt konstant zu halten?

Benkarth: Genau so ist es. Die Konstanz hat uns in den vergangenen Jahren gefehlt. Das muss uns eine Lehre sein. Wenn wir weiter so unsere Leistung auf den Platz bringen, wie wir es in den vergangenen Wochen gemacht haben, dann wird es schwer, uns zu schlagen. So selbstbewusst können wir sein.

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