Bender: "Torschützin des Monats ist eine besondere Wertschätzung"

Das Fallrückzieher-Tor von U 17-Nationalspielerin Loreen Bender zum 3:3 im kleinen Finale der Weltmeisterschaft in Indien wurde in der Abstimmung der ARD-Sportschau mit 37 Prozent der Stimmen zum "Tor des Monats Oktober" gewählt. Im DFB.de-Interview spricht die Spielerin von Eintracht Frankfurt über die Bedeutung dieser Auszeichnung, blickt auf das Turnier zurück und verrät, was sie sich für das nächste Jahr vorgenommen hat.

DFB.de: Frau Bender, Sie sind erst die fünfzehnte Frau, die ein Tor des Monats erzielt hat und reihen sich damit in eine Liste mit unter anderem Bärbel Wohlleben, Silvia Neid, Birgit Prinz, Melanie Behringer, Dzsenifer Marozsán und Alexandra Popp ein. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Loreen Bender: Als ich vor einigen Wochen im indischen Mumbai mein Tor im Spiel um Platz drei gegen Nigeria bejubelt habe, hätte ich niemals damit gerechnet, dass dieser Treffer zum Tor des Monats gewählt werden könnte. Meinen Namen jetzt in Zusammenhang mit all diesen tollen Fußballerinnen lesen zu können, die vor mir ein Tor des Monats erzielt haben, macht mich stolz und ist eine besondere Wertschätzung für mich. Noch wichtiger ist für mich aber, dass ich meinem Team mit dem Treffer helfen konnte, das Elfmeterschießen zu erreichen.

DFB.de: Sie sind mit 17 Jahren zudem die jüngste Torschützin des Monats. Nehmen Sie uns doch noch einmal mit: Wie haben Sie die Situation rund um Ihr Fallrückzieher-Tor bei der WM in Indien erlebt?

Bender: Wir lagen im Spiel um Platz drei mit 2:3 zurück und es lief schon die 90. Minute. Insofern war klar: Wir brauchen ein Tor – und zwar so schnell es geht. Als Mathilde Janzen dann außerhalb des gegnerischen Sechzehners abgezogen hat, habe ich einfach antizipiert, dass der Ball womöglich nicht reingeht und irgendwo bei mir aufkommen könnte. Als der Ball dann von der Latte abgeprallt ist, habe ich ihn nur rechts oben im Augenwinkel gesehen und sofort den Abschluss gesucht. Da ist mir nichts anderes übriggeblieben, als es per Fallrückzieher zu versuchen (lacht). Der Aufprall auf dem Rasen tat ehrlicherweise etwas weh, der Schmerz war dann aber schnell vergessen, da die Freude über dieses Tor deutlich größer war.

DFB.de: Sind Fallrückzieher etwas, das Sie auch mal bewusst trainieren?

Bender: Überhaupt nicht – nach dem Aufprall auf dem Rücken weiß ich auch, warum (lacht). Ich habe aber schon immer davon geträumt, ein solches Tor zu erzielen. Dass mir das in einem so wichtigen Spiel gelungen ist und mein Treffer sogar noch mit dem Tor des Monats geehrt wurde, macht das Ganze umso schöner. Diese Momente in Indien werde ich mit Sicherheit immer in Erinnerung behalten.

DFB.de: Mit ein wenig Abstand zur WM: Wie bewerten Sie insgesamt die Leistung Ihrer Mannschaft beim Turnier in Indien?

Bender: Leider hat es nicht zum Titel oder einer Medaille gereicht. Das Aus im Halbfinale gegen Spanien und die Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Nigeria nach Elfmeterschießen waren natürlich maximal unglücklich. Dass wir es im kleinen Finale nach 0:3-Rückstand überhaupt noch ins Elfmeterschießen geschafft haben, ist ein gutes Beispiel dafür, was uns als Mannschaft auszeichnet: Jede hat für jede alles gegeben, wir sind stets als Einheit aufgetreten, haben nie aufgegeben und unser Herz auf dem Platz gelassen. Das war der Schlüssel dafür, dass wir ein insgesamt sehr starkes Turnier gespielt haben.

DFB.de: Welche Eindrücke, auf und neben dem Platz, haben Sie aus der Zeit in Indien mit nach Hause genommen?

Bender: Das gesamte Turnier war ein Riesenerlebnis, mit dem ich viele schöne Erinnerungen verbinde. Es war eine super Erfahrung, ein anderes Land und eine andere Kultur kennenzulernen, vor allem aber auch, während der WM so viele tolle Menschen getroffen zu haben. Darüber hinaus habe ich die Zeit mit der Mannschaft sehr genossen und das Turnier hat uns allen gezeigt, wie wichtig ein guter Zusammenhalt im Team ist. Deshalb ist es natürlich auch schade, dass die gemeinsame Zeit in der U 17 für uns jetzt vorbei ist – denn dieses Team war etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Sie sind in diesem Jahr nicht nur Torschützin des Monats und WM-Vierte geworden. Darüber hinaus wurden Sie auch Torschützenkönigin beim Turnier in Indien und haben mit der Mannschaft im Mai den EM-Titel geholt. Wie fällt ihr Fazit des Jahres 2022 aus sportlicher Sicht aus?

Bender: Das klingt unter dem Strich sehr gut und war definitiv ein erfolgreiches Jahr. Ich hatte über das Jahr hinweg immer mal wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen, weshalb ich sehr froh bin, dass ich mich von diesen Rückschlägen nie habe unterkriegen lassen und bei der WM auch zweimal in der Startelf stehen konnte. Umso mehr freut es mich, dass es für uns als Nationalmannschaft so gut lief und ich mit meinen Leistungen meinen Teil zum Erfolg beitragen konnte.

DFB.de: Was haben Sie sich für 2023 vorgenommen?

Bender: Erstmal hoffe ich natürlich, fit zu bleiben und so viele Spiele wie möglich machen zu können. Dann wird es für mich darum gehen, in meiner persönlichen Entwicklung die nächsten Schritte zu gehen und mich weiter zu verbessern. Perspektivisch habe ich mir vorgenommen, nächstes Jahr auch Erfahrungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu sammeln.

[hr]

Das Fallrückzieher-Tor von U 17-Nationalspielerin Loreen Bender zum 3:3 im kleinen Finale der Weltmeisterschaft in Indien wurde in der Abstimmung der ARD-Sportschau mit 37 Prozent der Stimmen zum "Tor des Monats Oktober" gewählt. Im DFB.de-Interview spricht die Spielerin von Eintracht Frankfurt über die Bedeutung dieser Auszeichnung, blickt auf das Turnier zurück und verrät, was sie sich für das nächste Jahr vorgenommen hat.

DFB.de: Frau Bender, Sie sind erst die fünfzehnte Frau, die ein Tor des Monats erzielt hat und reihen sich damit in eine Liste mit unter anderem Bärbel Wohlleben, Silvia Neid, Birgit Prinz, Melanie Behringer, Dzsenifer Marozsán und Alexandra Popp ein. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Loreen Bender: Als ich vor einigen Wochen im indischen Mumbai mein Tor im Spiel um Platz drei gegen Nigeria bejubelt habe, hätte ich niemals damit gerechnet, dass dieser Treffer zum Tor des Monats gewählt werden könnte. Meinen Namen jetzt in Zusammenhang mit all diesen tollen Fußballerinnen lesen zu können, die vor mir ein Tor des Monats erzielt haben, macht mich stolz und ist eine besondere Wertschätzung für mich. Noch wichtiger ist für mich aber, dass ich meinem Team mit dem Treffer helfen konnte, das Elfmeterschießen zu erreichen.

DFB.de: Sie sind mit 17 Jahren zudem die jüngste Torschützin des Monats. Nehmen Sie uns doch noch einmal mit: Wie haben Sie die Situation rund um Ihr Fallrückzieher-Tor bei der WM in Indien erlebt?

Bender: Wir lagen im Spiel um Platz drei mit 2:3 zurück und es lief schon die 90. Minute. Insofern war klar: Wir brauchen ein Tor – und zwar so schnell es geht. Als Mathilde Janzen dann außerhalb des gegnerischen Sechzehners abgezogen hat, habe ich einfach antizipiert, dass der Ball womöglich nicht reingeht und irgendwo bei mir aufkommen könnte. Als der Ball dann von der Latte abgeprallt ist, habe ich ihn nur rechts oben im Augenwinkel gesehen und sofort den Abschluss gesucht. Da ist mir nichts anderes übriggeblieben, als es per Fallrückzieher zu versuchen (lacht). Der Aufprall auf dem Rasen tat ehrlicherweise etwas weh, der Schmerz war dann aber schnell vergessen, da die Freude über dieses Tor deutlich größer war.

DFB.de: Sind Fallrückzieher etwas, das Sie auch mal bewusst trainieren?

Bender: Überhaupt nicht – nach dem Aufprall auf dem Rücken weiß ich auch, warum (lacht). Ich habe aber schon immer davon geträumt, ein solches Tor zu erzielen. Dass mir das in einem so wichtigen Spiel gelungen ist und mein Treffer sogar noch mit dem Tor des Monats geehrt wurde, macht das Ganze umso schöner. Diese Momente in Indien werde ich mit Sicherheit immer in Erinnerung behalten.

DFB.de: Mit ein wenig Abstand zur WM: Wie bewerten Sie insgesamt die Leistung Ihrer Mannschaft beim Turnier in Indien?

Bender: Leider hat es nicht zum Titel oder einer Medaille gereicht. Das Aus im Halbfinale gegen Spanien und die Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Nigeria nach Elfmeterschießen waren natürlich maximal unglücklich. Dass wir es im kleinen Finale nach 0:3-Rückstand überhaupt noch ins Elfmeterschießen geschafft haben, ist ein gutes Beispiel dafür, was uns als Mannschaft auszeichnet: Jede hat für jede alles gegeben, wir sind stets als Einheit aufgetreten, haben nie aufgegeben und unser Herz auf dem Platz gelassen. Das war der Schlüssel dafür, dass wir ein insgesamt sehr starkes Turnier gespielt haben.

DFB.de: Welche Eindrücke, auf und neben dem Platz, haben Sie aus der Zeit in Indien mit nach Hause genommen?

Bender: Das gesamte Turnier war ein Riesenerlebnis, mit dem ich viele schöne Erinnerungen verbinde. Es war eine super Erfahrung, ein anderes Land und eine andere Kultur kennenzulernen, vor allem aber auch, während der WM so viele tolle Menschen getroffen zu haben. Darüber hinaus habe ich die Zeit mit der Mannschaft sehr genossen und das Turnier hat uns allen gezeigt, wie wichtig ein guter Zusammenhalt im Team ist. Deshalb ist es natürlich auch schade, dass die gemeinsame Zeit in der U 17 für uns jetzt vorbei ist – denn dieses Team war etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Sie sind in diesem Jahr nicht nur Torschützin des Monats und WM-Vierte geworden. Darüber hinaus wurden Sie auch Torschützenkönigin beim Turnier in Indien und haben mit der Mannschaft im Mai den EM-Titel geholt. Wie fällt ihr Fazit des Jahres 2022 aus sportlicher Sicht aus?

Bender: Das klingt unter dem Strich sehr gut und war definitiv ein erfolgreiches Jahr. Ich hatte über das Jahr hinweg immer mal wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen, weshalb ich sehr froh bin, dass ich mich von diesen Rückschlägen nie habe unterkriegen lassen und bei der WM auch zweimal in der Startelf stehen konnte. Umso mehr freut es mich, dass es für uns als Nationalmannschaft so gut lief und ich mit meinen Leistungen meinen Teil zum Erfolg beitragen konnte.

DFB.de: Was haben Sie sich für 2023 vorgenommen?

Bender: Erstmal hoffe ich natürlich, fit zu bleiben und so viele Spiele wie möglich machen zu können. Dann wird es für mich darum gehen, in meiner persönlichen Entwicklung die nächsten Schritte zu gehen und mich weiter zu verbessern. Perspektivisch habe ich mir vorgenommen, nächstes Jahr auch Erfahrungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu sammeln.

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