Beim FC Santa Claus gibt es keine Winterpause

Die SG St. Nikolaus im Saarland, der SV Nikolausdorf in Niedersachsen, der FC Santos in Brasilien und Roque Santa Cruz – nette Versuche, aber Ziel verfehlt. Denn schließlich gibt es nur einen Weihnachtsmann, einen echten Santa Claus.

Wo kommt er her? Aus Finnland natürlich, Lappland, Rovaniemi, unweit des Polarkreises. Hier stehen sein Haus und das Weihnachtsdorf. Hier lebt und arbeitet er, von hier aus verteilt er die Geschenke. Zweifel? Keine Chance! Schließlich hat er hier seinen eigenen Fußball-Klub, den FC Santa Claus. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über den Weihnachtsmann und seinen Fußballverein.

Finnland? Das Land der 1.000 Seen, Paavo Nurmi, vielleicht noch Jari Litmanen und Sami Hyypiä. Im Rest von Europa und der Welt ist nicht viel bekannt über das skandinavische Land an der Grenze zu Russland. Mobiltelefone und Speere verstehen die Finnen weit zu werfen, Formel-1-Wagen können sie schnell bewegen, im Eishockey sind sie eine Macht. Aber sonst? Fragezeichen. Dabei hat das Land viel zu bieten.

Finland, Finland, Finland

„Finland, Finland, Finland“, sang deswegen schon Monty Python und verstieg sich, als er die Vorzüge Finnlands pries, zum geografisch zutreffenden Reim: „so far from Japan - lots of miles from Vietnam.“

And with the Weihnachtsmann, hätte er hinzufügen können. Denn, richtig, in Finnland hat Santa Claus seine Heimat. Andere mögen den Nikolaus beherbergen, viele verorten Santas Zuhause nach Atlanta in die USA, die Dänen wähnen ihn in Grönland, historisch belegt und tatsächlich lebt er allerdings am Polarkreis, in Finnland in seinem Haus in Lappland.

Hier sitzt er im „Santa Claus Village“, hier begrüßt er täglich Gäste aus aller Welt, hier werden unter seiner Aufsicht und nach seiner Anweisung die Geschenke hergestellt, hier liest und beantwortet er Briefe an den Weihnachtsmann, hier macht er all das, was die ganze Welt von einem echten Weihnachtsmann erwartet - wenn er nicht gerade zum Fußball geht und sein Team anfeuert: den FC Santa Claus.

Acht Kilometer trennen den Weihnachtsmann von seinen Lieblingen, acht Kilometer liegen zwischen Santas Haus am Polarkreis und dem Sportplatz in Rovaniemi. Regelmäßig eröffnet er in Rovaniemi die Fußball-Saison, vor großen Spielen führt er nicht selten den Anstoß aus. Und auch sonst stapft der Weihnachtsmann häufig durch den Schnee, lässt sich von Wind und Wetter nicht aufhalten und geht schnurstracks zum Sportplatz. Dann verteilt er keine Tadel an seine Elfen, sondern Lob für seine Elf. Wie oft? „Oft, aber nicht so oft wie er möchte“, sagt Jukka Markkanen.



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Die SG St. Nikolaus im Saarland, der SV Nikolausdorf in Niedersachsen, der FC Santos in Brasilien und Roque Santa Cruz – nette Versuche, aber Ziel verfehlt. Denn schließlich gibt es nur einen Weihnachtsmann, einen echten Santa Claus.

Wo kommt er her? Aus Finnland natürlich, Lappland, Rovaniemi, unweit des Polarkreises. Hier stehen sein Haus und das Weihnachtsdorf. Hier lebt und arbeitet er, von hier aus verteilt er die Geschenke. Zweifel? Keine Chance! Schließlich hat er hier seinen eigenen Fußball-Klub, den FC Santa Claus. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über den Weihnachtsmann und seinen Fußballverein.

Finnland? Das Land der 1.000 Seen, Paavo Nurmi, vielleicht noch Jari Litmanen und Sami Hyypiä. Im Rest von Europa und der Welt ist nicht viel bekannt über das skandinavische Land an der Grenze zu Russland. Mobiltelefone und Speere verstehen die Finnen weit zu werfen, Formel-1-Wagen können sie schnell bewegen, im Eishockey sind sie eine Macht. Aber sonst? Fragezeichen. Dabei hat das Land viel zu bieten.

Finland, Finland, Finland

„Finland, Finland, Finland“, sang deswegen schon Monty Python und verstieg sich, als er die Vorzüge Finnlands pries, zum geografisch zutreffenden Reim: „so far from Japan - lots of miles from Vietnam.“

And with the Weihnachtsmann, hätte er hinzufügen können. Denn, richtig, in Finnland hat Santa Claus seine Heimat. Andere mögen den Nikolaus beherbergen, viele verorten Santas Zuhause nach Atlanta in die USA, die Dänen wähnen ihn in Grönland, historisch belegt und tatsächlich lebt er allerdings am Polarkreis, in Finnland in seinem Haus in Lappland.

Hier sitzt er im „Santa Claus Village“, hier begrüßt er täglich Gäste aus aller Welt, hier werden unter seiner Aufsicht und nach seiner Anweisung die Geschenke hergestellt, hier liest und beantwortet er Briefe an den Weihnachtsmann, hier macht er all das, was die ganze Welt von einem echten Weihnachtsmann erwartet - wenn er nicht gerade zum Fußball geht und sein Team anfeuert: den FC Santa Claus.

Acht Kilometer trennen den Weihnachtsmann von seinen Lieblingen, acht Kilometer liegen zwischen Santas Haus am Polarkreis und dem Sportplatz in Rovaniemi. Regelmäßig eröffnet er in Rovaniemi die Fußball-Saison, vor großen Spielen führt er nicht selten den Anstoß aus. Und auch sonst stapft der Weihnachtsmann häufig durch den Schnee, lässt sich von Wind und Wetter nicht aufhalten und geht schnurstracks zum Sportplatz. Dann verteilt er keine Tadel an seine Elfen, sondern Lob für seine Elf. Wie oft? „Oft, aber nicht so oft wie er möchte“, sagt Jukka Markkanen.

Er muss es wissen. Markkanen ist Marketing-Manager und Spieler beim FC Santa Claus, außerdem ist er mit dem Weihnachtsmann, mit Joulupukki wie ihn die Finnen nennen, befreundet. Wie alle Spieler. Markkanen ist also ein intimer Kenner vom weichnachtsmännlichen Fußball. Etwaige Zweifel wischt er energisch beiseite. Gibt es den Weihnachtsmann wirklich? Was für eine Frage! Ist der Weihnachtsmann Fußball-Fan? Markkanen antwortet mit einer Gegenfrage: „Hätte er sonst seinen eigenen Verein?“ Wahrscheinlich nicht, auch wenn Santa erst recht spät auf den Geschmack gekommen ist und seiner Leidenschaft einen Verein gegeben hat.

"Soll ein guter Stürmer gewesen sein"

Fußball-Fan war er schon immer, früher hat er auch selber mit seinen Elfen im Schnee gespielt, heute aber beschränkt er sich darauf, über Fußball zu reden und seinem Team und der finnischen Nationalmannschaft als Fan die Daumen zu halten. „Er soll ein guter Stürmer gewesen sein“, sagt Markkanen, „heute ist davon aber nicht mehr viel zu sehen.“ Auch der Weihnachtsmann wird schließlich nicht jünger.

Der FC Santa Claus entstand im Jahr 1993 und – so will es die Überlieferung - auf Geheiß des Weihnachtsmanns aus einer Fusion der Vereine „Rovaniemi Reipas“ und „Rovaniemi Lappi“. Die Gründung hatte zwei Gründe: Einen sehr egoistischen und einen sehr altruistischen. Aus zwei mittelmäßigen Klubs einen guten machen, Grund eins. Mit Santas Hilfe Gelder für wohltätige Zwecke sammeln - Grund zwei ist der wichtigere. Seit 1993 organisiert der Verein jährlich im Frühling ein eigenes Charity-Turnier, alle Einnahmen aus dem Ticketverkauf werden für verschiedene wohltätige Organisationen gespendet.

Im Santa Claus Village verkaufen die Spieler im Fanshop Trikots, Schals, Mützen und andere Devotionalien. Aus jeder Transaktion fließen zehn Euro direkt auf das Konto von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Wo immer es geht, versucht der Verein seinem Namen gerecht zu werden. Im Jahr 2010 beispielsweise hat der FC Santa Claus am „water run“ teilgenommen und damit geholfen, Gelder für eine Wasseraufbereitungsanlage in Kalpitiya in Sri Lanka zu akquirieren. „Als FC Santa Claus haben wir natürlich eine soziale Verpflichtung“, sagt Markkanen. „Wir sind schließlich kein ganz normaler Fußballverein.“

Allerdings, ganz normal und ernsthaft Fußball gespielt wird in Rovaniemi auch. Im Jahr 2010 sogar sehr erfolgreich, obwohl die Mannschaft ausschließlich aus jungen Spielern aus Rovaniemi und Umgebung besteht. Zwölf Minuten haben der ersten Mannschaft vom FC Santa Claus gefehlt, dann wäre der Aufstieg in die Ykkönen, die zweite Liga in Finnland, gelungen. Das Team des Weihnachtsmanns hatte die Regionalmeisterschaft in der dritten Liga souverän gewonnen, im Playoff um den Aufstieg scheiterte das Team dann denkbar knapp. In der 78. Minute erzielte der Gegner aus Helsinki das 1:0, aus war der Traum. Der Aufstieg ist also verschoben, nicht aber aus dem Sinn.

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Trainer Matti Hiukka würde mit der Mannschaft gerne weiter daran arbeiten, das Ziel zweite Liga zu erreichen. Er hofft deswegen, dass ihm der Joulupukki einen neuen Vertrag unter den Weihnachtsbaum legt. „Natürlich ist es etwas Besonderes, für den Verein des Weihnachtsmanns zu arbeiten“, sagt Trainer Hiukka. „Ich würde es lieben, auch im nächsten Jahr für diese Mannschaft verantwortlich zu sein.“

Zu kalt für Fußball

Aktuell ruht der Spielbetrieb in Finnland. Zu kalt, zu viel Schnee, zu viel Winter, selbst für die Finnen. Alle Mannschaften haben Pause, können sich auf Weihnachten freuen, können ausruhen und Kraft für die neue Saison tanken. Mit einer Ausnahme: dem FC Santa Claus. An den Verein und das „Santa Claus Village“ angeschlossen ist die „Schneefußball-Schule“ des Weihnachtsmanns.

Die Elf des FC Santa Claus spielt hier mit den Elfen und Touristen aus aller Welt Fußball im Tiefschnee. Ein herrliches Vergnügen, glaubt man den Ausführungen von Markkanen. „Das ist immer wieder toll“, sagt er. Die malerische Kulisse, die besondere Atmosphäre der Umgebung, der Geist von Weihnachten, fröhliche Kinderaugen, lachende Herzen - all das ist in Rovaniemi am Polarkreis in der Weihnachtszeit zu spüren.

Und der Weihnachtsmann ist immer dabei. Er beobachtet das fröhliche Treiben, spricht mit Kindern, notiert deren Wünsche, unterhält sich mit den Eltern und kann sich keinen schöneren Ort auf der Welt vorstellen. Für Santa Claus gilt schließlich, was schon Monty Python gesungen hat: „Finland, Finland, Finland – the country where i want to be.“