Beierlorzer: "Bundesliga ist mein Traum"

"Back to the roots": So könnte das Motto von Achim Beierlorzer, neuer Trainer der U 19 von RB Leipzig, für die bevorstehende Saison in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga lauten. Beierlorzer trifft mit seiner Mannschaft am Samstag (ab 12 Uhr) im Derby auf Dynamo Dresden. Der langjährige Profi der SpVgg Greuther Fürth hatte seine Trainerkarriere bei der U 17 der Franken gestartet, übernahm dann 2014 auch die U 17 von RB Leipzig. Dann wurde es rasant: Die Trainertätigkeit im Nachwuchs der Sachsen blieb ein kurzes Gastspiel, nach gut sieben Monaten trat Beierlorzer die Nachfolge von Cheftrainer Alexander Zorniger bei den RB-Profis in der 2. Bundesliga an. In der vergangenen Saison schaffte er als Co-Trainer von Ralf Rangnick mit den Leipzigern den größten Erfolg der noch jungen Vereinsgeschichte: Den Aufstieg in die Bundesliga. Nun ist Beierlorzer zurück im Nachwuchsbereich.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 48 Jahre alte Sport- und Fußball-Lehrer mit dem Journalisten Martin Bytomski über die Einflüsse seines Berufs, die Bestnote an der Hennes-Weisweiler-Akademie und den Traum von der Bundesliga.

DFB.de: Am Samstag steht gegen Dynamo Dresden das erste Meisterschaftsspiel an. Wie froh sind Sie, dass die Saison beginnt?

Achim Beierlorzer: Selbetverständlich freuen wir uns, dass es wieder losgeht. Zwar sind die Eindrücke aus der Vorbereitung ohne Zweifel wichtig. Aber erst vor einem Ligaspiel sind die Jungs bis in die Haarspitzen motiviert.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit der U 19 von RB Leipzig?

Beierlorzer: Klare Antwort: Wir wollen um den Staffelsieg mitspielen. Das ist das Gesamtziel. Aber im Juniorenbereich gibt es nicht nur ein Ziel, sondern mehrere. Die Spieler sollen für den Profifußball vorbereitet werden, so oft wie möglich bei der U 23 oder sogar bei der Bundesligamannschaft mittrainieren, um Erfahrungen zu sammeln. Die besten Beispiele sind Vitaly Janelt, Felix Beiersdorf und Dominik Franke. Die drei könnten noch in der U 19 spielen, gehören aber schon fest zur Regionalligamannschaft und bekommen auch ihre Einsätze. Während der Sommerpause haben Paul Grauschopf, Agyemang Diawusie und Renat Dadahov bei den Profis mittrainiert. Die Jungs gehören jetzt aber wieder fest zur U 19, damit sie ausreichend Spielpraxis erhalten.

DFB.de: Sie kennen noch einige Spieler aus Ihrer vergleichsweise kurzen Zeit als U 17-Trainer bei RB. Ist das ein Vorteil?

Beierlorzer: Es erleichtert auf jeden Fall den Einstieg. Wobei drei von ihnen zur U 23 aufgerückt sind. Aber auch als ich bei der ersten Mannschaft beschäftigt war, habe ich praktisch jedes Spiel der Jugend verfolgt, bin also gut im Bilde.

DFB.de: Das erste Pflichtspiel im DFB-Junioren-Vereinspokal ging 0:3 nach Verlängerung gegen den Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig verloren. Was waren die Gründe?

Beierlorzer: Wir hatten in der zweiten Halbzeit sehr dominant gespielt, aber unsere sehr guten Chancen nicht genutzt. Die Braunschweiger Führung war ein sehenswertes Tor aus 17 Metern volley unter die Latte, das kann passieren. Nach dem 0:2 war die Moral war nicht mehr da. Jetzt gilt es, in der Liga solche Fehler nicht zu machen.

DFB.de: Ihr Bruder Bertram Beierlorzer, ehemaliger Profi des FC Bayern München, war Ihr Trainer, als Sie selbst für die SpVgg Greuther Fürth am Ball waren. Wie war das Gefühl?

Beierlorzer: Es war eine interessante und gewöhnungsbedürftige Situation. Ich musste meinen Bruder besonders überzeugen, damit er mich aufstellt. (lacht) Aber unsere Beziehung hat nicht gelitten, ist bis heute wunderbar.

DFB.de: Legte er den Grundstein für Ihre spätere Trainerkarriere?

Beierlorzer: Für mich war maßgeblich, dass ich nach meiner Spielerkarriere weiter dem Fußball verbunden bleiben wollte. Das ist schließlich meine Leidenschaft. Mein Lehramtsstudium und die praktische Arbeit in der Schule haben mir gezeigt, dass ich gerne Wissen vermittle. In allen Vereinen, in denen ich als Trainer gearbeitet habe, hat es mir viel Spaß bereitet, die Mannschaften weiterzuentwickeln. Jedes Jahr entwickelt man sich als Trainer weiter. Meine Tätigkeit in Fürth, die Fußballlehrer-Ausbildung und die Zeit in Leipzig haben meine Trainerentwicklung extrem beschleunigt.



"Back to the roots": So könnte das Motto von Achim Beierlorzer, neuer Trainer der U 19 von RB Leipzig, für die bevorstehende Saison in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga lauten. Beierlorzer trifft mit seiner Mannschaft am Samstag (ab 12 Uhr) im Derby auf Dynamo Dresden. Der langjährige Profi der SpVgg Greuther Fürth hatte seine Trainerkarriere bei der U 17 der Franken gestartet, übernahm dann 2014 auch die U 17 von RB Leipzig. Dann wurde es rasant: Die Trainertätigkeit im Nachwuchs der Sachsen blieb ein kurzes Gastspiel, nach gut sieben Monaten trat Beierlorzer die Nachfolge von Cheftrainer Alexander Zorniger bei den RB-Profis in der 2. Bundesliga an. In der vergangenen Saison schaffte er als Co-Trainer von Ralf Rangnick mit den Leipzigern den größten Erfolg der noch jungen Vereinsgeschichte: Den Aufstieg in die Bundesliga. Nun ist Beierlorzer zurück im Nachwuchsbereich.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 48 Jahre alte Sport- und Fußball-Lehrer mit dem Journalisten Martin Bytomski über die Einflüsse seines Berufs, die Bestnote an der Hennes-Weisweiler-Akademie und den Traum von der Bundesliga.

DFB.de: Am Samstag steht gegen Dynamo Dresden das erste Meisterschaftsspiel an. Wie froh sind Sie, dass die Saison beginnt?

Achim Beierlorzer: Selbetverständlich freuen wir uns, dass es wieder losgeht. Zwar sind die Eindrücke aus der Vorbereitung ohne Zweifel wichtig. Aber erst vor einem Ligaspiel sind die Jungs bis in die Haarspitzen motiviert.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit der U 19 von RB Leipzig?

Beierlorzer: Klare Antwort: Wir wollen um den Staffelsieg mitspielen. Das ist das Gesamtziel. Aber im Juniorenbereich gibt es nicht nur ein Ziel, sondern mehrere. Die Spieler sollen für den Profifußball vorbereitet werden, so oft wie möglich bei der U 23 oder sogar bei der Bundesligamannschaft mittrainieren, um Erfahrungen zu sammeln. Die besten Beispiele sind Vitaly Janelt, Felix Beiersdorf und Dominik Franke. Die drei könnten noch in der U 19 spielen, gehören aber schon fest zur Regionalligamannschaft und bekommen auch ihre Einsätze. Während der Sommerpause haben Paul Grauschopf, Agyemang Diawusie und Renat Dadahov bei den Profis mittrainiert. Die Jungs gehören jetzt aber wieder fest zur U 19, damit sie ausreichend Spielpraxis erhalten.

DFB.de: Sie kennen noch einige Spieler aus Ihrer vergleichsweise kurzen Zeit als U 17-Trainer bei RB. Ist das ein Vorteil?

Beierlorzer: Es erleichtert auf jeden Fall den Einstieg. Wobei drei von ihnen zur U 23 aufgerückt sind. Aber auch als ich bei der ersten Mannschaft beschäftigt war, habe ich praktisch jedes Spiel der Jugend verfolgt, bin also gut im Bilde.

DFB.de: Das erste Pflichtspiel im DFB-Junioren-Vereinspokal ging 0:3 nach Verlängerung gegen den Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig verloren. Was waren die Gründe?

Beierlorzer: Wir hatten in der zweiten Halbzeit sehr dominant gespielt, aber unsere sehr guten Chancen nicht genutzt. Die Braunschweiger Führung war ein sehenswertes Tor aus 17 Metern volley unter die Latte, das kann passieren. Nach dem 0:2 war die Moral war nicht mehr da. Jetzt gilt es, in der Liga solche Fehler nicht zu machen.

DFB.de: Ihr Bruder Bertram Beierlorzer, ehemaliger Profi des FC Bayern München, war Ihr Trainer, als Sie selbst für die SpVgg Greuther Fürth am Ball waren. Wie war das Gefühl?

Beierlorzer: Es war eine interessante und gewöhnungsbedürftige Situation. Ich musste meinen Bruder besonders überzeugen, damit er mich aufstellt. (lacht) Aber unsere Beziehung hat nicht gelitten, ist bis heute wunderbar.

DFB.de: Legte er den Grundstein für Ihre spätere Trainerkarriere?

Beierlorzer: Für mich war maßgeblich, dass ich nach meiner Spielerkarriere weiter dem Fußball verbunden bleiben wollte. Das ist schließlich meine Leidenschaft. Mein Lehramtsstudium und die praktische Arbeit in der Schule haben mir gezeigt, dass ich gerne Wissen vermittle. In allen Vereinen, in denen ich als Trainer gearbeitet habe, hat es mir viel Spaß bereitet, die Mannschaften weiterzuentwickeln. Jedes Jahr entwickelt man sich als Trainer weiter. Meine Tätigkeit in Fürth, die Fußballlehrer-Ausbildung und die Zeit in Leipzig haben meine Trainerentwicklung extrem beschleunigt.

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DFB.de: Sie hatten die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Aklademie in Hennef als Jahrgangsbester abgeschlossen. Hat Ihnen geholfen, dass Sie auch studierter Lehrer sind?

Beierlorzer: Klar, zumal ich auch Sportlehrer bin. Beispielsweise habe ich das Thema Energiegewinnung selbst unterrichtet, das musste ich nur etwas auffrischen. Aber auch das freie Sprechen vor der Gruppe bereitete mir keine Probleme, was auch mit meiner Berufserfahrung zusammenhängt.

DFB.de: Sollte man bei Trainern nicht davon ausgehen, dass das freie Sprechen vor der Mannschaft eine alltägliche Übung ist und daher leicht fällt?

Beierlorzer: Stimmt, aber vor Trainerkollegen zu sprechen, ist wieder eine andere Situation. Hinzu kommt der Prüfungsstress. Wir haben uns aber gegenseitig unterstützt, waren eine tolle Truppe. Ich stehe heute noch unter anderem mit Rodolfo Esteban Cardoso, Valerien Ismael und Markus Feldhoff in Kontakt. Sebastian Hoeneß ist Trainer unserer U 17, den sehe ich also zwangsläufig. (lacht)

DFB.de: Ist für Sie eine Rückkehr in den Lehrer-Beruf überhaupt noch denkbar?

Beierlorzer: Um ganz ehrlich zu sein: Das ist zurzeit ganz weit weg. Ich habe einen Dreijahresvertrag bei RB unterschrieben. Meine Arbeit ist langfristig ausgelegt.

DFB.de: Sie sind im Sommer als Co-Trainer von Ralf Rangnick in die Bundesliga aufgestiegen. Wie war das Gefühl nach dem 2:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC, als der Aufstieg perfekt gemacht wurde?

Beierlorzer: Es war unglaublich, die pure Erlösung. Wir hatten vor der Saison ganz klar formuliert, dass wir aufsteigen wollen. Die Motivation der Gegner gegen uns war deshalb besonders hoch. Umso bemerkenswerter, dass die Mannschaft dem standgehalten hat.

DFB.de: Hätten Sie das erste Jahr in der Bundesliga nicht selbst gerne im Trainerstab miterlebt?

Beierlorzer: Schon, aber die erste Mannschaft hatte mit Zsolt Löw und mir zwei Co-Trainer, der neue Trainer Ralph Hasenhüttl wollte nur einen Assistenten. Das Angebot, für RB als Sportlicher Leiter und U 19-Trainer im Nachwuchsleistungszentrum zu arbeiten, zeugt von einer großen Wertschätzung. Dennoch: Die Erfahrungen bei den Profis möchte ich nicht missen.

DFB.de: RB Leipzig wird vor allem in Fankreisen der Bundesliga nicht überall mit offenen Armen empfangen. Wie stehen Sie zu der Kritik an RB?

Beierlorzer: Ich kann zumindest den Neid verstehen. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass alle Vereine Sponsoren haben. Ohne geht es nicht. Aber für sachliche Kritik bin ich offen, es muss nur alles im Rahmen bleiben. Ich finde es schade, dass beispielsweise Teile der Dortmunder Fanszene nicht zu unserem ersten Heimspiel nach Leipzig kommen wollte. Sie unterstützen damit nicht ihre Mannschaft, sondern stellen sich gegen RB. Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin immer für eine Sache. Die Tatsache, dass der BVB trotz der Boykott-Aufrufe sein komplettes Ticketkontingent für die Partie innerhalb weniger Minuten verkaufen konnte, zeigt mir auch, dass es auch gegensätzliche Meinungen und Strömungen gibt.

DFB.de: Spürt man im Nachwuchsbereich eine kritische Haltung gegenüber RB Leipzig?

Beierlorzer: Unter Trainerkollegen überhaupt nicht. Das habe ich zuletzt auch wieder beim Pokalspiel gegen Brauschweig gemerkt. Zu Sascha Eickel, Trainer der Brauschweiger U 19, habe ich ein hervorragendes Verhältnis. Die Spieler sind gegen uns immer hochmotiviert. Das ist aber kein Problem, es bleibt alles im Rahmen.

DFB.de: Sie waren 2014 als U 17-Trainer nach Leipzig gekommen und saßen gleich im ersten Jahr für 15 Zweitliga-Spiele bei der ersten Mannschaft auf der Trainerbank. Wie war diese Erfahrung?

Beierlorzer: Das war überragend. Als ich gefragt wurde, habe ich keine Sekunde gezögert. Ich glaube, dass ich gezeigt habe, dass ich durchaus in der Lage bin, auch im Profibereich eine Rolle zu übernehmen. Dabei haben mir die Kenntnisse aus der Fußball-Lehrer-Ausbildung enorm geholfen.

DFB.de: Streben Sie nach dieser Erfahrung in Zukunft eine Stelle im Seniorenbereich an?

Beierlorzer: Es war und ist mein Traum, eines Tages als Cheftrainer in der ersten oder zweiten Bundesliga zu arbeiten. Die Aufgabe hier bei RB bereitet mir riesigen Spaß. Im Fußball kann aber viel passieren. Der Traum bleibt.

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