Becker: "Union? Ein guter Gegner, den man aber schlagen kann"

Im Achtelfinale um den DFB-Pokal gelang dem FC St. Pauli mit dem 2:1 gegen Titelverteidiger Borussia Dortmund die große Überraschung. Nun wartet heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) im Viertelfinale der Bundesligasiebte Union Berlin auf die Kiezkicker. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler Finn Ole Becker spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über den Coup gegen den BVB, die Chancen gegen Union und seine Perspektive in der deutschen U 21.

DFB.de: Finn Ole Becker, der FC St. Pauli steht nach dem Achtelfinalerfolg gegen Borussia Dortmund im Viertelfinale des DFB-Pokals. Mit welchen Gefühlen denken Sie zurück an den Sieg gegen den Titelverteidiger?

Finn Ole Becker: Wir haben da eine Überraschung geschafft. Wenn du als Zweitligist zehnmal gegen Dortmund antrittst, gewinnst du vielleicht einmal. Wir hatten das Glück, dass wir Zuhause mit den Fans im Rücken gespielt haben. Wir haben alles gegeben und dann auch das nötige Glück gehabt.

DFB.de: War das eines der Highlights Ihrer bisher noch jungen Karriere - vielleicht sogar das Highlight?

Becker: Absolut. Ich würde noch die Derbysiege gegen den HSV dazu zählen. Diese Spiele bleiben einem in Erinnerung.

DFB.de: Was blieb vom Coup gegen den BVB vor allem in Erinnerung?

Becker: Das ganze Spiel. Wir haben viel verteidigt, weil Dortmund viel Ballbesitz hatte. Aber wir konnten auch Nadelstiche setzen. Das ganze Spiel, die Atmosphäre, es hat einfach einen Riesenspaß gemacht, dieses Spiel zu spielen.

DFB.de: Die Partie dürfte der Mannschaft ganz sicher gezeigt haben, dass sie mit einem Bundesligisten mithalten kann. Im Viertelfinale wartet jetzt erneut ein Erstligist: Union Berlin. Wie groß ist die Vorfreude auf das Spiel?

Becker: Wir freuen uns sehr auf die Partie. Und ich auch ganz besonders, weil ich noch nie in der Alten Försterei gespielt habe. Leider haben wir diesmal kein Heimspiel. Union ist wieder ein guter Gegner, den man aber auch schlagen kann. Es wird ganz sicher nicht einfach, weil sie eine sehr physische Mannschaft sind. Wir haben viel Respekt vor Union, sie spielen ja nicht umsonst in der Bundesliga eine gute Rolle und haben sich da etabliert. Das zeugt schon von Stärke.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Becker: Wir müssen das Spiel genießen und brauchen den unbedingten Siegeswillen. Wir müssen alles in die Waagschale werfen und auch gut Fußball spielen.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie?

Becker: Ich bin kein großer Freund von Abtasten. Ich hoffe, wir gehen vorne drauf und geben Vollgas. Dann wird es bestimmt ein Spiel, das auch den Zuschauern Spaß macht.

DFB.de: Wenn man im Viertelfinale steht, sind es nur noch zwei Schritte bis zum Endspiel in Berlin.

Becker: So weit gucken wir nicht. Der DFB-Pokal schreibt bekanntlich seine eigenen Geschichten. Das ist ein supercooler Wettbewerb, weil die Kleinen die Großen schlagen können. Ich träume aber noch nicht vom Finale. Wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen.

DFB.de: In dieser Saison spielt der FC St. Pauli sowohl in der Liga als auch im Pokal eine sehr gute Rolle. Wie zufrieden sind Sie persönlich mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Becker: Für mich persönlich ging die Saison super los. Ich habe viel gespielt und auch im Derby gegen den HSV getroffen. Dann habe ich mich leider verletzt und wieder zurückgekämpft. Aber in der Zwischenzeit hat es die Mannschaft sehr gut gemacht. Es war dann nicht einfach, wieder ins Team zu kommen. Ich musste meine persönlichen Ziele hinten anstellen, so lange das Team gewinnt. Dementsprechend habe ich danach eher wenig gespielt.

DFB.de: Am Ende der Saison wechseln Sie nach elf Jahren beim FC St. Pauli zur TSG Hoffenheim. Mit welchen Gefühlen werden Sie den Verein verlassen, bei dem Sie Ihr halbes Leben verbracht haben?

Becker: Ich bin selbst gespannt, welche Gefühle hochkommen werden. Das kann ich jetzt noch nicht sagen, weil ich den vollen Fokus auf den Rest der Saison legen werde. Ich werde für den Verein alles geben, weil der FC St. Pauli mir sehr, sehr viel bedeutet. Er ist mein Herzensverein, bei dem ich Profi geworden bin. Deswegen werde ich nicht darüber sprechen, was im Sommer kommen wird. Das wäre dem Verein gegenüber nicht fair.

DFB.de: Sie gehören auch zum festen Bestand des Kaders der deutschen U 21, nachdem Sie ab der U 18 alle DFB-U-Teams durchlaufen haben. Wie bewerten Sie aktuell Ihr Standing im Team?

Becker: Ich glaube ganz gut. Ich habe im letzten Spiel gegen San Marino durchgespielt. Alle Spieler, die dabei sind, haben ihre Einsatzzeiten auch mehr als verdient. Ich muss mich da vielleicht noch ein bisschen hinten anstellen, obwohl ich ganz sicher am liebsten jedes Spiel absolvieren möchte.

DFB.de: Was in Ihrer Vita noch fehlt, ist ein Länderspieltor.

Becker: Das liegt vielleicht auch daran, dass ich in der U 21 defensiver spiele. Ich hätte aber auch mehr nach vorne gehen können. Gegen San Marino hatte ich zwei Möglichkeiten.

DFB.de: Können Sie sich in der U 21 auch noch ein paar Dinge von Bundesliga-Profis wie Jonathan Burkardt, Kevin Schade oder Bella Kotchap abgucken oder sehen Sie sich schon auf deren Level?

Becker: Von denen kann ich mir auf alle Fälle noch etwas abgucken. Nicht umsonst performen sie so gut in der Bundesliga und auch in der U 21. Das sind super Spieler, vor allem Jonathan Burkardt, mit dem ich mich sehr gut verstehe.

DFB.de: Wie bewerten Sie die tabellarische Situation in der EM-Qualifikationsgruppe?

Becker: Die Gruppe ist nicht einfach, weil wir auch gegen Polen 0:4 verloren haben. Da haben wir noch eine Rechnung offen. Im Juni steigt das Rückspiel. Wir spielen jetzt im März gegen Israel und Lettland. Ich hoffe natürlich, dass wir in der Gruppe weiterkommen und dann eine erfolgreiche EM spielen. Aber alles immer step-by-step, genau wie im DFB-Pokal.

[tg]

Im Achtelfinale um den DFB-Pokal gelang dem FC St. Pauli mit dem 2:1 gegen Titelverteidiger Borussia Dortmund die große Überraschung. Nun wartet heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) im Viertelfinale der Bundesligasiebte Union Berlin auf die Kiezkicker. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler Finn Ole Becker spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über den Coup gegen den BVB, die Chancen gegen Union und seine Perspektive in der deutschen U 21.

DFB.de: Finn Ole Becker, der FC St. Pauli steht nach dem Achtelfinalerfolg gegen Borussia Dortmund im Viertelfinale des DFB-Pokals. Mit welchen Gefühlen denken Sie zurück an den Sieg gegen den Titelverteidiger?

Finn Ole Becker: Wir haben da eine Überraschung geschafft. Wenn du als Zweitligist zehnmal gegen Dortmund antrittst, gewinnst du vielleicht einmal. Wir hatten das Glück, dass wir Zuhause mit den Fans im Rücken gespielt haben. Wir haben alles gegeben und dann auch das nötige Glück gehabt.

DFB.de: War das eines der Highlights Ihrer bisher noch jungen Karriere - vielleicht sogar das Highlight?

Becker: Absolut. Ich würde noch die Derbysiege gegen den HSV dazu zählen. Diese Spiele bleiben einem in Erinnerung.

DFB.de: Was blieb vom Coup gegen den BVB vor allem in Erinnerung?

Becker: Das ganze Spiel. Wir haben viel verteidigt, weil Dortmund viel Ballbesitz hatte. Aber wir konnten auch Nadelstiche setzen. Das ganze Spiel, die Atmosphäre, es hat einfach einen Riesenspaß gemacht, dieses Spiel zu spielen.

DFB.de: Die Partie dürfte der Mannschaft ganz sicher gezeigt haben, dass sie mit einem Bundesligisten mithalten kann. Im Viertelfinale wartet jetzt erneut ein Erstligist: Union Berlin. Wie groß ist die Vorfreude auf das Spiel?

Becker: Wir freuen uns sehr auf die Partie. Und ich auch ganz besonders, weil ich noch nie in der Alten Försterei gespielt habe. Leider haben wir diesmal kein Heimspiel. Union ist wieder ein guter Gegner, den man aber auch schlagen kann. Es wird ganz sicher nicht einfach, weil sie eine sehr physische Mannschaft sind. Wir haben viel Respekt vor Union, sie spielen ja nicht umsonst in der Bundesliga eine gute Rolle und haben sich da etabliert. Das zeugt schon von Stärke.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Becker: Wir müssen das Spiel genießen und brauchen den unbedingten Siegeswillen. Wir müssen alles in die Waagschale werfen und auch gut Fußball spielen.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie?

Becker: Ich bin kein großer Freund von Abtasten. Ich hoffe, wir gehen vorne drauf und geben Vollgas. Dann wird es bestimmt ein Spiel, das auch den Zuschauern Spaß macht.

DFB.de: Wenn man im Viertelfinale steht, sind es nur noch zwei Schritte bis zum Endspiel in Berlin.

Becker: So weit gucken wir nicht. Der DFB-Pokal schreibt bekanntlich seine eigenen Geschichten. Das ist ein supercooler Wettbewerb, weil die Kleinen die Großen schlagen können. Ich träume aber noch nicht vom Finale. Wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen.

DFB.de: In dieser Saison spielt der FC St. Pauli sowohl in der Liga als auch im Pokal eine sehr gute Rolle. Wie zufrieden sind Sie persönlich mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Becker: Für mich persönlich ging die Saison super los. Ich habe viel gespielt und auch im Derby gegen den HSV getroffen. Dann habe ich mich leider verletzt und wieder zurückgekämpft. Aber in der Zwischenzeit hat es die Mannschaft sehr gut gemacht. Es war dann nicht einfach, wieder ins Team zu kommen. Ich musste meine persönlichen Ziele hinten anstellen, so lange das Team gewinnt. Dementsprechend habe ich danach eher wenig gespielt.

DFB.de: Am Ende der Saison wechseln Sie nach elf Jahren beim FC St. Pauli zur TSG Hoffenheim. Mit welchen Gefühlen werden Sie den Verein verlassen, bei dem Sie Ihr halbes Leben verbracht haben?

Becker: Ich bin selbst gespannt, welche Gefühle hochkommen werden. Das kann ich jetzt noch nicht sagen, weil ich den vollen Fokus auf den Rest der Saison legen werde. Ich werde für den Verein alles geben, weil der FC St. Pauli mir sehr, sehr viel bedeutet. Er ist mein Herzensverein, bei dem ich Profi geworden bin. Deswegen werde ich nicht darüber sprechen, was im Sommer kommen wird. Das wäre dem Verein gegenüber nicht fair.

DFB.de: Sie gehören auch zum festen Bestand des Kaders der deutschen U 21, nachdem Sie ab der U 18 alle DFB-U-Teams durchlaufen haben. Wie bewerten Sie aktuell Ihr Standing im Team?

Becker: Ich glaube ganz gut. Ich habe im letzten Spiel gegen San Marino durchgespielt. Alle Spieler, die dabei sind, haben ihre Einsatzzeiten auch mehr als verdient. Ich muss mich da vielleicht noch ein bisschen hinten anstellen, obwohl ich ganz sicher am liebsten jedes Spiel absolvieren möchte.

DFB.de: Was in Ihrer Vita noch fehlt, ist ein Länderspieltor.

Becker: Das liegt vielleicht auch daran, dass ich in der U 21 defensiver spiele. Ich hätte aber auch mehr nach vorne gehen können. Gegen San Marino hatte ich zwei Möglichkeiten.

DFB.de: Können Sie sich in der U 21 auch noch ein paar Dinge von Bundesliga-Profis wie Jonathan Burkardt, Kevin Schade oder Bella Kotchap abgucken oder sehen Sie sich schon auf deren Level?

Becker: Von denen kann ich mir auf alle Fälle noch etwas abgucken. Nicht umsonst performen sie so gut in der Bundesliga und auch in der U 21. Das sind super Spieler, vor allem Jonathan Burkardt, mit dem ich mich sehr gut verstehe.

DFB.de: Wie bewerten Sie die tabellarische Situation in der EM-Qualifikationsgruppe?

Becker: Die Gruppe ist nicht einfach, weil wir auch gegen Polen 0:4 verloren haben. Da haben wir noch eine Rechnung offen. Im Juni steigt das Rückspiel. Wir spielen jetzt im März gegen Israel und Lettland. Ich hoffe natürlich, dass wir in der Gruppe weiterkommen und dann eine erfolgreiche EM spielen. Aber alles immer step-by-step, genau wie im DFB-Pokal.

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