Bayern-Torjäger Wriedt: "Auszeichnungen sind eine große Ehre"

Torschützenkönig und Spieler der Saison in der 3. Liga: Kwasi Okyere Wriedt, den alle nur "Otschi" nennen, verabschiedet sich mit zwei Auszeichnungen von der U 23 des FC Bayern München. Der 25-jährige Angreifer ist ab der nächsten Spielzeit für den niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg am Ball. Im DFB.de-Interview spricht der Torjäger mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Erfolgssaison.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Spieler der Saison in der 3. Liga. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung, Herr Wriedt?

Kwasi Okyere Wriedt: Es ist definitiv eine sehr große Ehre für mich. Die Qualität ist in der 3. Liga sehr hoch. Nun von den Trainern und Kapitänen der anderen Drittligisten sowie den Fans den persönlichen Titel verliehen zu bekommen, freut mich sehr. Ich weiß die Auszeichnung aber auch einzuschätzen. Ohne das gute Team um mich herum wäre das nicht möglich gewesen. Dazu gehören meine Mitspieler, Trainer, Betreuer, Physiotherapeuten oder Ärzte.

DFB.de: Mit der Torjägerkanone kommt noch eine weitere Auszeichnung hinzu. Mit 24 Treffern und damit vier Toren Vorsprung vor Albert Bunjaku vom FC Viktoria Köln waren Sie der erfolgreichste Schütze der Liga. Warum lief es bei Ihnen in dieser Saison so rund?

Wriedt: Zum einen, weil mich meine Mitspieler sehr oft gut bedient haben. Die hohe Qualität in unserem Team ist schon in jedem Training zu spüren. Dazu fühle ich mich auch selbst in guter Verfassung. Umso mehr freut es mich, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte. Es profitiert jeder von jedem.

DFB.de: War es die bislang beste Spielzeit Ihrer Karriere?

Wriedt: Das kann ich so unterschreiben. Ich hatte zwar auch in der vergangenen Saison in der Regionalliga Bayern 24 Treffer zum Aufstieg beigetragen. Nun aber genauso oft in der 3. Liga getroffen zu haben, ist noch einmal eine andere Hausnummer.

DFB.de: Für den Drittliga-Torrekord von 27 Treffern, die Dominik Stroh-Engel in der Saison 2013/2014 für den SV Darmstadt 98 aufgestellt hatte, fehlten Ihnen lediglich drei Tore. Wäre eine neue Bestmarke möglich gewesen?

Wriedt: Ich war zuversichtlich, dass mir das gelingen kann. Ich war zuletzt sehr gut in Form und hatte mir daher diese Marke auch vor einigen Partien als Ziel gesteckt. Leider konnte ich in den beiden abschließenden Partien gegen den MSV Duisburg und beim 1. FC Kaiserslautern nicht mehr mitspielen, weil zu diesem Zeitpunkt mein Anschlussvertrag beim niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg bereits wirksam geworden war. Viel wichtiger als meine Torausbeute ist allerdings ohnehin das sportliche Abschneiden der Mannschaft und das war als Aufsteiger mit der Meisterschaft überragend.

DFB.de: Noch nie hat eine zweite Mannschaft in der 3. Liga so gut abgeschnitten. Was zeichnet die U 23 des FC Bayern aus?

Wriedt: Wir waren zwar während der Hinserie noch nicht so erfolgreich, aber schon während der gesamten Saison immer für ein Tor gut. Zur Winterpause haben wir dann an ein paar Stellschrauben gedreht und unser Defensivverhalten verbessert. Wir sind noch mehr als Team aufgetreten und haben so auch viele enge Partien für uns entscheiden können. Vor allem in den zahlreichen englischen Wochen im Saisonendspurt haben sich viele U 19-Spieler gut in die Mannschaft eingefügt. Jeder bekam die Chance, sich zu zeigen. Wir haben nicht nur den Klassenverbleib frühzeitig erreicht, sondern auch das anschließend gesetzte Ziel, den vereinseigenen Punkterekord von 59 Zählern unter Trainer Hermann Gerland aus der Saison 2008/2009 übertroffen. Wir haben uns regelrecht in einen Rausch gespielt.

DFB.de: Welchen Anteil hat Trainer Sebastian Hoeneß daran?

Wriedt: Wenn man sich unsere Spielweise in der ersten Partie der Saison beim 1:3 bei den Würzburger Kickers vor Augen führt, haben wir uns seitdem stark und vor allem kontinuierlich verbessert. Sebastian Hoeneß versteht es nicht nur, uns taktisch gut einzustellen. Er hat auch einen sehr guten Draht zu den jungen Spielern. Neben dem mannschaftlichen Erfolg hat er auch viele Talente weiterentwickelt. Mit Joshua Zirkzee, Sarpreet Singh, Oliver Batista Meier, Chris Richards, Leon Dajaku und Jamal Musiala haben einige Spieler in dieser Saison ihr Debüt bei den Profis gegeben. Mich freut es deshalb sehr, dass Sebastian Hoeneß die verdiente Auszeichnung als Trainer der Saison bekommen hat.

DFB.de: Verlassen Sie die U 23 des FC Bayern München jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge?

Wriedt: Absolut. Ich hatte drei sehr schöne und auch erfolgreiche Jahre in München. Dazu zählt für mich nicht nur der Aufstieg in die 3. Liga. Ich durfte im Dezember 2017 auch mein Bundesligadebüt geben. Außerdem wurde ich wegen meiner Leistungen im Verein zur Nationalmannschaft von Ghana eingeladen, für die ich auch zwei Spiele absolviert habe. Ich habe dem FC Bayern viel zu verdanken. Nun freue ich mich aber auch auf den nächsten Schritt in meiner Karriere im Ausland.

DFB.de: Warum ist Ihre Wahl auf den niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg gefallen?

Wriedt: Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren gut, mir wurde eine überragende Perspektive geboten. Ich denke, dass mir die Spielweise der Mannschaft entgegenkommt. Nach dem starken fünften Platz in der Liga wird Willem II Tilburg bald auch an der Qualifikation zur Europa League teilnehmen. Das ist sehr reizvoll.

DFB.de: Welche Momente aus Ihrer Zeit in München werden besonders in Erinnerung bleiben?

Wriedt: Da fällt mir so einiges ein. Zum einen die insgesamt drei Derbysiege in der Regionalliga Bayern und in der 3. Liga gegen den TSV 1860 München. Dazu mein schon angesprochenes Debüt in der Bundesliga oder die Aufstiegsspiele gegen die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg. Nach einem 1:3 im Hinspiel war es sensationell, dass wir mit einem 4:1 in München doch noch den Aufstieg geschafft haben. Diese Erlebnisse werde ich mit Sicherheit niemals vergessen.

[mspw]

Torschützenkönig und Spieler der Saison in der 3. Liga: Kwasi Okyere Wriedt, den alle nur "Otschi" nennen, verabschiedet sich mit zwei Auszeichnungen von der U 23 des FC Bayern München. Der 25-jährige Angreifer ist ab der nächsten Spielzeit für den niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg am Ball. Im DFB.de-Interview spricht der Torjäger mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Erfolgssaison.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Spieler der Saison in der 3. Liga. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung, Herr Wriedt?

Kwasi Okyere Wriedt: Es ist definitiv eine sehr große Ehre für mich. Die Qualität ist in der 3. Liga sehr hoch. Nun von den Trainern und Kapitänen der anderen Drittligisten sowie den Fans den persönlichen Titel verliehen zu bekommen, freut mich sehr. Ich weiß die Auszeichnung aber auch einzuschätzen. Ohne das gute Team um mich herum wäre das nicht möglich gewesen. Dazu gehören meine Mitspieler, Trainer, Betreuer, Physiotherapeuten oder Ärzte.

DFB.de: Mit der Torjägerkanone kommt noch eine weitere Auszeichnung hinzu. Mit 24 Treffern und damit vier Toren Vorsprung vor Albert Bunjaku vom FC Viktoria Köln waren Sie der erfolgreichste Schütze der Liga. Warum lief es bei Ihnen in dieser Saison so rund?

Wriedt: Zum einen, weil mich meine Mitspieler sehr oft gut bedient haben. Die hohe Qualität in unserem Team ist schon in jedem Training zu spüren. Dazu fühle ich mich auch selbst in guter Verfassung. Umso mehr freut es mich, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte. Es profitiert jeder von jedem.

DFB.de: War es die bislang beste Spielzeit Ihrer Karriere?

Wriedt: Das kann ich so unterschreiben. Ich hatte zwar auch in der vergangenen Saison in der Regionalliga Bayern 24 Treffer zum Aufstieg beigetragen. Nun aber genauso oft in der 3. Liga getroffen zu haben, ist noch einmal eine andere Hausnummer.

DFB.de: Für den Drittliga-Torrekord von 27 Treffern, die Dominik Stroh-Engel in der Saison 2013/2014 für den SV Darmstadt 98 aufgestellt hatte, fehlten Ihnen lediglich drei Tore. Wäre eine neue Bestmarke möglich gewesen?

Wriedt: Ich war zuversichtlich, dass mir das gelingen kann. Ich war zuletzt sehr gut in Form und hatte mir daher diese Marke auch vor einigen Partien als Ziel gesteckt. Leider konnte ich in den beiden abschließenden Partien gegen den MSV Duisburg und beim 1. FC Kaiserslautern nicht mehr mitspielen, weil zu diesem Zeitpunkt mein Anschlussvertrag beim niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg bereits wirksam geworden war. Viel wichtiger als meine Torausbeute ist allerdings ohnehin das sportliche Abschneiden der Mannschaft und das war als Aufsteiger mit der Meisterschaft überragend.

DFB.de: Noch nie hat eine zweite Mannschaft in der 3. Liga so gut abgeschnitten. Was zeichnet die U 23 des FC Bayern aus?

Wriedt: Wir waren zwar während der Hinserie noch nicht so erfolgreich, aber schon während der gesamten Saison immer für ein Tor gut. Zur Winterpause haben wir dann an ein paar Stellschrauben gedreht und unser Defensivverhalten verbessert. Wir sind noch mehr als Team aufgetreten und haben so auch viele enge Partien für uns entscheiden können. Vor allem in den zahlreichen englischen Wochen im Saisonendspurt haben sich viele U 19-Spieler gut in die Mannschaft eingefügt. Jeder bekam die Chance, sich zu zeigen. Wir haben nicht nur den Klassenverbleib frühzeitig erreicht, sondern auch das anschließend gesetzte Ziel, den vereinseigenen Punkterekord von 59 Zählern unter Trainer Hermann Gerland aus der Saison 2008/2009 übertroffen. Wir haben uns regelrecht in einen Rausch gespielt.

DFB.de: Welchen Anteil hat Trainer Sebastian Hoeneß daran?

Wriedt: Wenn man sich unsere Spielweise in der ersten Partie der Saison beim 1:3 bei den Würzburger Kickers vor Augen führt, haben wir uns seitdem stark und vor allem kontinuierlich verbessert. Sebastian Hoeneß versteht es nicht nur, uns taktisch gut einzustellen. Er hat auch einen sehr guten Draht zu den jungen Spielern. Neben dem mannschaftlichen Erfolg hat er auch viele Talente weiterentwickelt. Mit Joshua Zirkzee, Sarpreet Singh, Oliver Batista Meier, Chris Richards, Leon Dajaku und Jamal Musiala haben einige Spieler in dieser Saison ihr Debüt bei den Profis gegeben. Mich freut es deshalb sehr, dass Sebastian Hoeneß die verdiente Auszeichnung als Trainer der Saison bekommen hat.

DFB.de: Verlassen Sie die U 23 des FC Bayern München jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge?

Wriedt: Absolut. Ich hatte drei sehr schöne und auch erfolgreiche Jahre in München. Dazu zählt für mich nicht nur der Aufstieg in die 3. Liga. Ich durfte im Dezember 2017 auch mein Bundesligadebüt geben. Außerdem wurde ich wegen meiner Leistungen im Verein zur Nationalmannschaft von Ghana eingeladen, für die ich auch zwei Spiele absolviert habe. Ich habe dem FC Bayern viel zu verdanken. Nun freue ich mich aber auch auf den nächsten Schritt in meiner Karriere im Ausland.

DFB.de: Warum ist Ihre Wahl auf den niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg gefallen?

Wriedt: Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren gut, mir wurde eine überragende Perspektive geboten. Ich denke, dass mir die Spielweise der Mannschaft entgegenkommt. Nach dem starken fünften Platz in der Liga wird Willem II Tilburg bald auch an der Qualifikation zur Europa League teilnehmen. Das ist sehr reizvoll.

DFB.de: Welche Momente aus Ihrer Zeit in München werden besonders in Erinnerung bleiben?

Wriedt: Da fällt mir so einiges ein. Zum einen die insgesamt drei Derbysiege in der Regionalliga Bayern und in der 3. Liga gegen den TSV 1860 München. Dazu mein schon angesprochenes Debüt in der Bundesliga oder die Aufstiegsspiele gegen die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg. Nach einem 1:3 im Hinspiel war es sensationell, dass wir mit einem 4:1 in München doch noch den Aufstieg geschafft haben. Diese Erlebnisse werde ich mit Sicherheit niemals vergessen.

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