Bayern-Schreck Nastassja Lein: "Mit FCN Maximum herausholen"

Mit dem 4:0-Derbysieg gegen den FC Bayern München II legte der 1. FC Nürnberg in der 2. Frauen-Bundesliga einen optimalen Rückrundenstart hin. Alle vier Treffer erzielte Torjägerin Nastassja Lein. Im DFB.de-Interview spricht die 21 Jahre alte Studentin der Kommunikations- und Politikwissenschaft mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Viererpack und ihre "Vorliebe" für Duelle mit dem FC Bayern.

DFB.de: Das erste Ligaspiel nach der Winterpause endete für den 1. FC Nürnberg mit einem überzeugenden 4:0-Heimerfolg gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München. Was ging Ihnen nach der Partie zuerst durch den Kopf, Frau Lein?

Nastassja Lein: Nach der sechswöchigen Vorbereitung war ich eigentlich nur froh, dass wir gewonnen hatten. Schließlich war unsere Personallage vor dem Rückrundenstart mit insgesamt sechs verletzten Spielerinnen, darunter Stammtorhüterin Lea Paulick, sehr schwierig. Super fand ich, dass unsere Ersatztorhüterin Celia Steinert gleich bei ihrem ersten Saisoneinsatz einen Foulelfmeter pariert und uns damit im Spiel gehalten hatte. Wir haben uns alle sehr für sie gefreut.

DFB.de: Sie selbst waren allerdings für alle vier Treffer verantwortlich, erzielten in der zweiten Halbzeit sogar einen lupenreinen Hattrick. Warum hat es auf Anhieb gleich wieder so gut funktioniert?

Lein: Die gesamte Mannschaft hat eine Topleistung gezeigt und ich wurde von meinen Mitspielerinnen wieder einmal ausgezeichnet bedient. Nach toller Vorarbeit von Franziska Mai musste ich beispielsweise bei meinem zweiten Tor praktisch nur noch den Fuß hinhalten. Es tut einer Stürmerin einfach nur gut, wenn man gleich im ersten Spiel nach einer Pause trifft und direkt weiß, dass man es nicht verlernt hat.

DFB.de: Bereits beim 3:0 im Hinspiel hatten Sie für den FCN einen Dreierpack geschnürt. Sind Sie gegen den FC Bayern München immer ganz besonders motiviert?

Lein: In beiden Fällen war es jeweils die erste Partie nach einer langen Pause. Wir wollten das Derby unbedingt gewinnen und auf keinen Fall, dass die Münchnerinnen bei uns die Punkte mitnehmen. Scheinbar liegen mir die Spiele gegen den FC Bayern. Es hat auf jeden Fall wieder einmal sehr viel Spaß gemacht. (lacht)

DFB.de: Wie fielen die Reaktionen nach dem gelungenen Rückrundenstart aus?

Lein: Für die Partie waren leider nur 200 Zuschauer*innen zugelassen. Deswegen haben viele die Partie im Livestream verfolgt. Die Glückwünsche auf dem Instagram-Account der FCN-Profis haben uns zum Beispiel sehr gefreut. Wie schon beim Hinspiel waren auch wieder meine Eltern im Stadion. Mein Handy stand nach dem Abpfiff nicht still und ich wurde von vielen Leuten kontaktiert, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte.

DFB.de: Zum Beispiel?

Lein: Ich habe bereits mit sieben Jahren mit dem Fußball angefangen und bin mit 15 Jahren zur U 17 nach Nürnberg gewechselt. Zuvor war ich in den Nachwuchsteams der DJK Don Bosco Bamberg zusammen mit den Jungs am Ball. Viele meiner früheren Teamkollegen sind Club-Fans und haben mir gratuliert. Auch von Freunden, die aktuell in den Niederlanden studieren, habe ich Nachrichten erhalten.

DFB.de: Wie wurde der zweite Erfolg gegen die Bayern gefeiert?

Lein: Noch auf dem Platz haben wir das Derbysieger-Lied mit unseren Fans angestimmt. Supercool war, dass wieder Leute vor Ort waren, die uns mit riesigen FCN-Fahnen unterstützt hatten. In der Kabine wurde die Musik aufgedreht und anschließend sind wir mit dem gesamten Team auf unserem Sportgelände beim Italiener essen gegangen.

DFB.de: Mit jetzt 17 Saisontreffern führen Sie die Torschützenliste der 2. Frauen-Bundesliga mit vier Toren Vorsprung an. Schielen Sie bereits auf die Torjägerkanone?

Lein: Ich habe es im Hinterkopf, weil es die Situation auch einfach hergibt. Dennoch werde ich den Ball weiterhin abspielen, wenn eine Mitspielerin besser steht. Der Erfolg der Mannschaft steht immer im Vordergrund. Aber auch für das Team, das mir immer wieder die Bälle perfekt auflegt, wäre es cool, wenn ich vorne landen sollte.

DFB.de: Wie finden Sie grundsätzlich die Aktion der Torjägerkanone für alle, die vom Fachmagazin kicker und FUSSBALL.DE in Kooperation mit Volkswagen bis in die untersten Amateurspielklassen durchgeführt wird?

Lein: Dass auch Spieler*innen, die in unteren Ligen Außergewöhnliches leisten, dafür mit einer Torjägerkanone belohnt werden, finde ich super. Wir alle sind auch Fußballfans und bekommen mit, wenn Robert Lewandowski oder andere Topspieler der Bundesliga am Saisonende eine Torjägerkanone in Empfang nehmen. Wenn man dann vielleicht auch selbst eine bekommt, dann wäre das auch eine Bestätigung für den großen Aufwand, den man betreibt.

DFB.de: Ihre Trefferquote weckt sicherlich auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten. Sie haben beim 1. FC Nürnberg den Sprung aus dem eigenen Nachwuchs geschafft. Können Sie sich überhaupt einen anderen Verein als den FCN vorstellen?

Lein: Ich fühle mich beim FCN pudelwohl und mache mir darüber keine Gedanken. Aber wie heißt es doch so schön? Im Fußball soll man niemals nie sagen. (lacht)

DFB.de: Was haben Sie sich für den weiteren Saisonverlauf in der 2. Frauen-Bundesliga vorgenommen?

Lein: Wir wollen so oft wie möglich drei Punkte einfahren und besser als in der Hinrunde sein. Grundsätzlich wollen wir mit dem FCN das Maximum herausholen. Es ist ein angenehmes Gefühl, wenn man auf die Tabelle schaut und sieht, dass RB Leipzig als Tabellendritter nur drei Punkte vor uns liegt. Es wäre schön, wenn wir noch einige Zeit den Anschluss halten könnten.

[mspw]

Mit dem 4:0-Derbysieg gegen den FC Bayern München II legte der 1. FC Nürnberg in der 2. Frauen-Bundesliga einen optimalen Rückrundenstart hin. Alle vier Treffer erzielte Torjägerin Nastassja Lein. Im DFB.de-Interview spricht die 21 Jahre alte Studentin der Kommunikations- und Politikwissenschaft mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Viererpack und ihre "Vorliebe" für Duelle mit dem FC Bayern.

DFB.de: Das erste Ligaspiel nach der Winterpause endete für den 1. FC Nürnberg mit einem überzeugenden 4:0-Heimerfolg gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München. Was ging Ihnen nach der Partie zuerst durch den Kopf, Frau Lein?

Nastassja Lein: Nach der sechswöchigen Vorbereitung war ich eigentlich nur froh, dass wir gewonnen hatten. Schließlich war unsere Personallage vor dem Rückrundenstart mit insgesamt sechs verletzten Spielerinnen, darunter Stammtorhüterin Lea Paulick, sehr schwierig. Super fand ich, dass unsere Ersatztorhüterin Celia Steinert gleich bei ihrem ersten Saisoneinsatz einen Foulelfmeter pariert und uns damit im Spiel gehalten hatte. Wir haben uns alle sehr für sie gefreut.

DFB.de: Sie selbst waren allerdings für alle vier Treffer verantwortlich, erzielten in der zweiten Halbzeit sogar einen lupenreinen Hattrick. Warum hat es auf Anhieb gleich wieder so gut funktioniert?

Lein: Die gesamte Mannschaft hat eine Topleistung gezeigt und ich wurde von meinen Mitspielerinnen wieder einmal ausgezeichnet bedient. Nach toller Vorarbeit von Franziska Mai musste ich beispielsweise bei meinem zweiten Tor praktisch nur noch den Fuß hinhalten. Es tut einer Stürmerin einfach nur gut, wenn man gleich im ersten Spiel nach einer Pause trifft und direkt weiß, dass man es nicht verlernt hat.

DFB.de: Bereits beim 3:0 im Hinspiel hatten Sie für den FCN einen Dreierpack geschnürt. Sind Sie gegen den FC Bayern München immer ganz besonders motiviert?

Lein: In beiden Fällen war es jeweils die erste Partie nach einer langen Pause. Wir wollten das Derby unbedingt gewinnen und auf keinen Fall, dass die Münchnerinnen bei uns die Punkte mitnehmen. Scheinbar liegen mir die Spiele gegen den FC Bayern. Es hat auf jeden Fall wieder einmal sehr viel Spaß gemacht. (lacht)

DFB.de: Wie fielen die Reaktionen nach dem gelungenen Rückrundenstart aus?

Lein: Für die Partie waren leider nur 200 Zuschauer*innen zugelassen. Deswegen haben viele die Partie im Livestream verfolgt. Die Glückwünsche auf dem Instagram-Account der FCN-Profis haben uns zum Beispiel sehr gefreut. Wie schon beim Hinspiel waren auch wieder meine Eltern im Stadion. Mein Handy stand nach dem Abpfiff nicht still und ich wurde von vielen Leuten kontaktiert, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte.

DFB.de: Zum Beispiel?

Lein: Ich habe bereits mit sieben Jahren mit dem Fußball angefangen und bin mit 15 Jahren zur U 17 nach Nürnberg gewechselt. Zuvor war ich in den Nachwuchsteams der DJK Don Bosco Bamberg zusammen mit den Jungs am Ball. Viele meiner früheren Teamkollegen sind Club-Fans und haben mir gratuliert. Auch von Freunden, die aktuell in den Niederlanden studieren, habe ich Nachrichten erhalten.

DFB.de: Wie wurde der zweite Erfolg gegen die Bayern gefeiert?

Lein: Noch auf dem Platz haben wir das Derbysieger-Lied mit unseren Fans angestimmt. Supercool war, dass wieder Leute vor Ort waren, die uns mit riesigen FCN-Fahnen unterstützt hatten. In der Kabine wurde die Musik aufgedreht und anschließend sind wir mit dem gesamten Team auf unserem Sportgelände beim Italiener essen gegangen.

DFB.de: Mit jetzt 17 Saisontreffern führen Sie die Torschützenliste der 2. Frauen-Bundesliga mit vier Toren Vorsprung an. Schielen Sie bereits auf die Torjägerkanone?

Lein: Ich habe es im Hinterkopf, weil es die Situation auch einfach hergibt. Dennoch werde ich den Ball weiterhin abspielen, wenn eine Mitspielerin besser steht. Der Erfolg der Mannschaft steht immer im Vordergrund. Aber auch für das Team, das mir immer wieder die Bälle perfekt auflegt, wäre es cool, wenn ich vorne landen sollte.

DFB.de: Wie finden Sie grundsätzlich die Aktion der Torjägerkanone für alle, die vom Fachmagazin kicker und FUSSBALL.DE in Kooperation mit Volkswagen bis in die untersten Amateurspielklassen durchgeführt wird?

Lein: Dass auch Spieler*innen, die in unteren Ligen Außergewöhnliches leisten, dafür mit einer Torjägerkanone belohnt werden, finde ich super. Wir alle sind auch Fußballfans und bekommen mit, wenn Robert Lewandowski oder andere Topspieler der Bundesliga am Saisonende eine Torjägerkanone in Empfang nehmen. Wenn man dann vielleicht auch selbst eine bekommt, dann wäre das auch eine Bestätigung für den großen Aufwand, den man betreibt.

DFB.de: Ihre Trefferquote weckt sicherlich auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten. Sie haben beim 1. FC Nürnberg den Sprung aus dem eigenen Nachwuchs geschafft. Können Sie sich überhaupt einen anderen Verein als den FCN vorstellen?

Lein: Ich fühle mich beim FCN pudelwohl und mache mir darüber keine Gedanken. Aber wie heißt es doch so schön? Im Fußball soll man niemals nie sagen. (lacht)

DFB.de: Was haben Sie sich für den weiteren Saisonverlauf in der 2. Frauen-Bundesliga vorgenommen?

Lein: Wir wollen so oft wie möglich drei Punkte einfahren und besser als in der Hinrunde sein. Grundsätzlich wollen wir mit dem FCN das Maximum herausholen. Es ist ein angenehmes Gefühl, wenn man auf die Tabelle schaut und sieht, dass RB Leipzig als Tabellendritter nur drei Punkte vor uns liegt. Es wäre schön, wenn wir noch einige Zeit den Anschluss halten könnten.

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