5:4! Bayern besiegt Heidenheim in mitreißendem Pokalfight

Der FC Bayern München steht zum zehnten Mal in Folge im Halbfinale des DFB-Pokals. Der Vorjahresfinalist setzte sich im Viertelfinale nach 75 Minuten in Unterzahl 5:4 (1:2) gegen Zweitligist 1. FC Heidenheim durch. Ein später Handelfmeter von Robert Lewandowski brachte die Entscheidung in einem mitreißenden Pokalspiel, in dem der Außenseiter erst führte und dann einen Zwei-Tore-Rückstand wettmachte.

"Ich weiß gar nicht, wie ich dieses Spiel einordnen soll. Es war verrückt", sagte Münchens Thomas Müller: "Unfassbar. Dass wir eine hart erkämpfte 4:2-Führung wieder hergeben, kann uns natürlich nicht gefallen". Heidenheims Trainer Frank Schmidt ergänzte: "Wenn vor dem Spiel einer gesagte hätte, dass neun Tore fallen, wäre wohl niemand auf ein 5:4 gekommen."

Der 18-malige Pokalsieger tat sich zunächst schwer, gegen die dicht gestaffelte Gästeabwehr Chancen zu kreieren. Erst in der achten Minute tauchte Nationalspieler Serge Gnabry nach feinem Doppelpass im Heidenheimer Strafraum auf, wurde aber im letzten Moment von Marlon Busch am Abschluss gehindert. Die folgende Ecke setzte Mats Hummels per Kopf knapp über die Latte. Vier Minuten später war es aber soweit: Leon Goretzka kam nach einem weiteren Eckball ungehindert zum Kopfball und setzte das Spielgerät durch die Beine von Heidenheims Keeper Kevin Müller zur Führung in die Maschen (12.).

Süle sieht Rot, Heidenheim trifft doppelt

Doch der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze und folglich nahm das Spiel eine überraschende Wendung. Nach einem Münchner Fehlpass marschierte Robert Andrich plötzlich aufs Bayern-Tor zu und wurde von Niklas Süle vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte Süle zunächst die Gelbe, nach Eingreifen des Video-Assistenten aber in der Folge die Rote Karte (15.). Der anschließende von Marc Schnatterer getretene Freistoß klatschte an die Querlatte (17.) und auch wenig später hatten die Gastgeber Glück, dass Torhüter Sven Ulreich den Distanzschuss von Nikola Dovedan entschärfen konnte (19.).

München musste sich neu sortieren und hatte bis zur Einwechslung von Jérôme Boateng als zweitem Innenverteidiger (23.) in der Defensive alle Hände voll zu tun. Doch auch Boateng konnte den Ausgleich in der 26. Minute nicht verhindern. Andrich eroberte den Ball, Dovedan legte hinaus auf Schnatterer und der flankte präzise auf den Kopf des ungedeckten Robert Glatzel.

Die Heidenheimer setzten weiter Nadelstiche, während die Bayern offensiv langsam wieder mehr investierten, im letzten Angriffsdrittel aber nicht entschlossen genug zu Werke gingen. Ganz anders der FCH: Ein langer Ball nach vorne, Rafinha verschätzte sich und Schnatterer netzte aus halbrechter Position zur Führung ein (38.).

Lewandowski kommt, legt vor und trifft

Die Bayern setzten zur zweiten Hälfte auf neue Offensivkräfte, brachten Lewandowski und Kingsley Coman für James und Rafinha. Und Lewandowski führte sich gleich blendend ein: Der Pole legte nach einer abgewehrten Flanke von der Strafraumgrenze per Kopf auf Müller ab, der per Seitfallschuss sehenswert den Ausgleich erzielte (53.). Zwei Minuten später revanchierte sich der Weltmeister von 2014 mit der Vorlage für Lewandowski, der nur noch einschieben musste (55.).

Der FCH war vom Doppelschlag des hohen Favoriten geschockt, die Münchner behielten die Kontrolle. Coman prüfte in der 61. Minute Müller aus spitzem Winkel, in der 65. Minute machte es Gnabry aus kurzer Distanz nach einer Ecke und Kopfball Hummels besser - 4:2. Die Bayern legten nach: Gnabry und Coman verpassten wenig später bei einer Doppelchance gar das 5:2 (67.).

Zwei Strafstöße: Erst Ausgleich, dann 5:4

Aus dem Nichts kam der Gast von der Ostalb zurück: Glatzel wurde am Strafraum angespielt und überwand Ulreich mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck (74.). Und auf einmal stand es 4:4: Hummels legte Maurice Multhaup im Sechzehner, Glatzel verwandelte eiskalt (77.). Die Münchner antworteten prompt: Gnabry kam nach einem Zusammenprall zwischen Keeper Müller und Lewandowski zum Schuss aufs leere Tor, setzte den Ball aber an die Latte (78.). Dann ein Konter der Gäste bei dem Denis Thomalla frei an Ulreich und Andrich beim Nachschuss an Hummels' Grätsche scheiterte (81.).

In Minute 83 die nächste Wende: Busch spielte den Ball nach einer Flanke von Joshua Kimmich im Strafraum mit der Hand und Lewandowski brachte die Münchner vom Punkt erneut in Führung. Gnabry hätte ein weiteres Mal erhöhen können, scheiterte im Schlussakkord aber wieder an der Querlatte (88.).

[sid/js]

Der FC Bayern München steht zum zehnten Mal in Folge im Halbfinale des DFB-Pokals. Der Vorjahresfinalist setzte sich im Viertelfinale nach 75 Minuten in Unterzahl 5:4 (1:2) gegen Zweitligist 1. FC Heidenheim durch. Ein später Handelfmeter von Robert Lewandowski brachte die Entscheidung in einem mitreißenden Pokalspiel, in dem der Außenseiter erst führte und dann einen Zwei-Tore-Rückstand wettmachte.

"Ich weiß gar nicht, wie ich dieses Spiel einordnen soll. Es war verrückt", sagte Münchens Thomas Müller: "Unfassbar. Dass wir eine hart erkämpfte 4:2-Führung wieder hergeben, kann uns natürlich nicht gefallen". Heidenheims Trainer Frank Schmidt ergänzte: "Wenn vor dem Spiel einer gesagte hätte, dass neun Tore fallen, wäre wohl niemand auf ein 5:4 gekommen."

Der 18-malige Pokalsieger tat sich zunächst schwer, gegen die dicht gestaffelte Gästeabwehr Chancen zu kreieren. Erst in der achten Minute tauchte Nationalspieler Serge Gnabry nach feinem Doppelpass im Heidenheimer Strafraum auf, wurde aber im letzten Moment von Marlon Busch am Abschluss gehindert. Die folgende Ecke setzte Mats Hummels per Kopf knapp über die Latte. Vier Minuten später war es aber soweit: Leon Goretzka kam nach einem weiteren Eckball ungehindert zum Kopfball und setzte das Spielgerät durch die Beine von Heidenheims Keeper Kevin Müller zur Führung in die Maschen (12.).

Süle sieht Rot, Heidenheim trifft doppelt

Doch der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze und folglich nahm das Spiel eine überraschende Wendung. Nach einem Münchner Fehlpass marschierte Robert Andrich plötzlich aufs Bayern-Tor zu und wurde von Niklas Süle vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte Süle zunächst die Gelbe, nach Eingreifen des Video-Assistenten aber in der Folge die Rote Karte (15.). Der anschließende von Marc Schnatterer getretene Freistoß klatschte an die Querlatte (17.) und auch wenig später hatten die Gastgeber Glück, dass Torhüter Sven Ulreich den Distanzschuss von Nikola Dovedan entschärfen konnte (19.).

München musste sich neu sortieren und hatte bis zur Einwechslung von Jérôme Boateng als zweitem Innenverteidiger (23.) in der Defensive alle Hände voll zu tun. Doch auch Boateng konnte den Ausgleich in der 26. Minute nicht verhindern. Andrich eroberte den Ball, Dovedan legte hinaus auf Schnatterer und der flankte präzise auf den Kopf des ungedeckten Robert Glatzel.

Die Heidenheimer setzten weiter Nadelstiche, während die Bayern offensiv langsam wieder mehr investierten, im letzten Angriffsdrittel aber nicht entschlossen genug zu Werke gingen. Ganz anders der FCH: Ein langer Ball nach vorne, Rafinha verschätzte sich und Schnatterer netzte aus halbrechter Position zur Führung ein (38.).

Lewandowski kommt, legt vor und trifft

Die Bayern setzten zur zweiten Hälfte auf neue Offensivkräfte, brachten Lewandowski und Kingsley Coman für James und Rafinha. Und Lewandowski führte sich gleich blendend ein: Der Pole legte nach einer abgewehrten Flanke von der Strafraumgrenze per Kopf auf Müller ab, der per Seitfallschuss sehenswert den Ausgleich erzielte (53.). Zwei Minuten später revanchierte sich der Weltmeister von 2014 mit der Vorlage für Lewandowski, der nur noch einschieben musste (55.).

Der FCH war vom Doppelschlag des hohen Favoriten geschockt, die Münchner behielten die Kontrolle. Coman prüfte in der 61. Minute Müller aus spitzem Winkel, in der 65. Minute machte es Gnabry aus kurzer Distanz nach einer Ecke und Kopfball Hummels besser - 4:2. Die Bayern legten nach: Gnabry und Coman verpassten wenig später bei einer Doppelchance gar das 5:2 (67.).

Zwei Strafstöße: Erst Ausgleich, dann 5:4

Aus dem Nichts kam der Gast von der Ostalb zurück: Glatzel wurde am Strafraum angespielt und überwand Ulreich mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck (74.). Und auf einmal stand es 4:4: Hummels legte Maurice Multhaup im Sechzehner, Glatzel verwandelte eiskalt (77.). Die Münchner antworteten prompt: Gnabry kam nach einem Zusammenprall zwischen Keeper Müller und Lewandowski zum Schuss aufs leere Tor, setzte den Ball aber an die Latte (78.). Dann ein Konter der Gäste bei dem Denis Thomalla frei an Ulreich und Andrich beim Nachschuss an Hummels' Grätsche scheiterte (81.).

In Minute 83 die nächste Wende: Busch spielte den Ball nach einer Flanke von Joshua Kimmich im Strafraum mit der Hand und Lewandowski brachte die Münchner vom Punkt erneut in Führung. Gnabry hätte ein weiteres Mal erhöhen können, scheiterte im Schlussakkord aber wieder an der Querlatte (88.).

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