Bayer-Trainer Runge: "Voraussetzungen wie bei Barca"

Sergi Runge, neuer U 17-Trainer bei Bayer 04 Leverkusen, hat eine bewegte Vergangenheit. Der 28 Jahre alte Spanier war unter anderem im Nachwuchsbereich beim FC Barcelona tätig. Bei Liga Deportiva Alajuelense in Costa Rica fungierte er als Co-Trainer der Profis sowie als U 17-Trainer. Im DFB.de-Interview spricht Runge mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seinen neuen Job beim "Werksklub".

DFB.de: Ihr neues Team ist in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga mit einem 4:0-Heimsieg gegen Aufsteiger Sportfreunde Siegen gestartet. Wie zufrieden waren Sie mit dem ersten Auftritt, Herr Runge?

Sergi Runge: Eine Auftaktpartie ist immer eine Herausforderung. Jeder Spieler geht mit unterschiedlichen Emotionen in die Begegnung. Bis die Jungs ihre Nervosität abgelegt hatten, dauerte es ein wenig. Die Mannschaft hat sich jedoch in der zweiten Halbzeit in allen Bereichen gesteigert. Wir haben dem Gegner keine Umschaltsituationen gestattet und ohne Fouls verteidigt. Das war schon ganz ordentlich.

DFB.de: Worauf hatten Sie während der Saisonvorbereitung besonders den Fokus gelegt?

Runge: Nicht die Testspielergebnisse, sondern das Kennenlernen und das Zusammenwachsen unseres sehr jungen Teams standen im Mittelpunkt der Vorbereitung. Gegen die Sportfreunde Siegen standen gleich acht Jungjahrgänge in der Startelf. Besonders im Defensivbereich haben wir in den abschließenden zwei Wochen der Vorbereitung sehr intensiv gearbeitet.

DFB.de: Sie wurden in Barcelona geboren. Zu Beginn Ihrer Trainerkarriere arbeiteten Sie allerdings in Costa Rica beim Spitzenklub Liga Deportiva Alajuelense. Wie sehr hat das Ihren Horizont erweitert?

Runge: Ich war knapp zwei Jahre in Costa Rica, habe dort viel gelernt. Ich war dort zunächst für die U 17 verantwortlich, habe nachmittags aber auch Einheiten der U 14 geleitet. Am Ende bin ich zum Co-Trainer bei den Profis aufgestiegen. Wenn man im Ausland engagiert ist, dann lebt man noch mehr für die Arbeit. Ich war in Costa Rica praktisch rund um die Uhr mit Fußball beschäftigt. Ich war in Mittelamerika sehr glücklich, bin dann aber nach Spanien zurückgekehrt. Wenn der FC Barcelona ruft, sagt man nicht Nein. (lacht)

DFB.de: Mit welchen Erinnerungen blicken Sie auf Ihre Zeit bei "Barca" zurück?

Runge: Ich habe durchweg gute Erinnerungen an meine Zeit beim FC Barcelona. Mit Stützpunktkoordinator Sergi Milá hatte ich einen sehr guten Mitarbeiter an meiner Seite. Der ehemalige Weltklassespieler Xavi, der jetzt als Cheftrainer bei Barca tätig ist, stammt ja selbst aus dem Barca-Nachwuchs und ist deshalb auch sehr an der Jugendarbeit interessiert. Der Verein hat mit "La Masia" eine herausragende Nachwuchsakademie und verfügt über zahlreiche Toptalente, die viel versprechen. Bei Bayer 04 Leverkusen finde ich solche Bedingungen aber ebenfalls vor.

DFB.de: Wie ist Ihr Wechsel ins Rheinland zustande gekommen?

Runge: Der erste Kontakt mit Nachwuchsleiter Thomas Eichin sowie Keld Bordinggaard, dem Leiter unserer Trainerakademie, und Athletik-Trainer Ismael Camenforte fand im Rahmen einer Videokonferenz statt. Beim zweiten persönlichen Treffen waren wir uns dann schnell einig. Dass ich neben Spanisch und Englisch auch noch relativ gut Deutsch spreche, war dabei sicherlich nicht hinderlich.

DFB.de: Wie kommt ein gebürtiger Spanier zum Nachnamen Runge?

Runge: Meine Vorfahren kommen aus der Schweiz. Der Vater meines Großvaters war Eidgenosse.

DFB.de: Wie würden Sie sich selbst als Trainertypen beschreiben?

Runge: Ich bin ein Trainer, der sehr viel Wert auf taktische Dinge legt. Außerdem spielen die zwischenmenschlichen Aspekte bei den Spielern eine große Rolle. Nur mit einer intakten Mannschaft kann man gut trainieren.

DFB.de: Wie lautet Ihre persönliche Zielsetzung als Trainer?

Runge: Ich bin mit meiner aktuellen Aufgabe in Leverkusen sehr glücklich, fühle mich in meiner Position pudelwohl. Andere Gedanken mache ich mir nicht, habe auch keinen lang- oder mittelfristigen Karriereplan in der Tasche.

DFB.de: In der zurückliegenden Spielzeit musste die U 17 von Bayer 04 Leverkusen lange Zeit um den Klassenverbleib kämpfen. Wie sehen die Ziele in dieser Spielzeit aus?

Runge: Als Bayer 04 müssen wir den Anspruch haben, oben mitzuspielen. Auch wenn man es im Nachwuchsbereich in jedem Jahr mit einem neuen Kader zu tun bekommt.

DFB.de: Welche besonderen Stärken sehen Sie bei Ihrer jetzigen Mannschaft?

Runge: Wir haben ein Team, das im Offensivbereich über sehr viel Geschwindigkeit verfügt. Im Mittelfeld haben wir einige technisch sehr gut ausgebildete Spieler, die allesamt torgefährlich sind. Das sind schon mal gute Voraussetzungen. Wenn wir dann auch noch in der Defensive stabil stehen, können wir eine erfolgreiche Saison spielen.

DFB.de: Sehen Sie in Ihrem Kader Talente, die den Sprung in den Profibereich schaffen können?

Runge: Ganz sicher. Viele Spieler in unserem Kader besitzen gute Perspektiven. Insgesamt ist es aber viel zu früh, um in dieser Hinsicht eine seriöse Aussage zu machen.

DFB.de: Was müssen junge Talente mitbringen, um es bis nach oben zu schaffen?

Runge: Der Spieler muss jeden Tag intensiv trainieren, ausreichend schlafen und sich gut ernähren. Wenn die Familie, der Berater und der Verein in die gleiche Richtung gehen, ist das schon einmal eine gute Basis für eine mögliche Profikarriere.

DFB.de: Zurück zum Tagesgeschäft: Am heutigen Samstag steht das Topspiel bei West-Vizemeister Fortuna Düsseldorf auf dem Programm. Wie sehr kribbelt es bereits bei Ihnen?

Runge: Während der Vorbereitung hatten wir ein Testspiel gegen die Fortuna 1:3 verloren. Wir haben also gegen Düsseldorf noch etwas gutzumachen. Uns erwartet eine schwierige Aufgabe, die wir mit der nötigen Ruhe und Geduld angehen werden.

[mspw]

Sergi Runge, neuer U 17-Trainer bei Bayer 04 Leverkusen, hat eine bewegte Vergangenheit. Der 28 Jahre alte Spanier war unter anderem im Nachwuchsbereich beim FC Barcelona tätig. Bei Liga Deportiva Alajuelense in Costa Rica fungierte er als Co-Trainer der Profis sowie als U 17-Trainer. Im DFB.de-Interview spricht Runge mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seinen neuen Job beim "Werksklub".

DFB.de: Ihr neues Team ist in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga mit einem 4:0-Heimsieg gegen Aufsteiger Sportfreunde Siegen gestartet. Wie zufrieden waren Sie mit dem ersten Auftritt, Herr Runge?

Sergi Runge: Eine Auftaktpartie ist immer eine Herausforderung. Jeder Spieler geht mit unterschiedlichen Emotionen in die Begegnung. Bis die Jungs ihre Nervosität abgelegt hatten, dauerte es ein wenig. Die Mannschaft hat sich jedoch in der zweiten Halbzeit in allen Bereichen gesteigert. Wir haben dem Gegner keine Umschaltsituationen gestattet und ohne Fouls verteidigt. Das war schon ganz ordentlich.

DFB.de: Worauf hatten Sie während der Saisonvorbereitung besonders den Fokus gelegt?

Runge: Nicht die Testspielergebnisse, sondern das Kennenlernen und das Zusammenwachsen unseres sehr jungen Teams standen im Mittelpunkt der Vorbereitung. Gegen die Sportfreunde Siegen standen gleich acht Jungjahrgänge in der Startelf. Besonders im Defensivbereich haben wir in den abschließenden zwei Wochen der Vorbereitung sehr intensiv gearbeitet.

DFB.de: Sie wurden in Barcelona geboren. Zu Beginn Ihrer Trainerkarriere arbeiteten Sie allerdings in Costa Rica beim Spitzenklub Liga Deportiva Alajuelense. Wie sehr hat das Ihren Horizont erweitert?

Runge: Ich war knapp zwei Jahre in Costa Rica, habe dort viel gelernt. Ich war dort zunächst für die U 17 verantwortlich, habe nachmittags aber auch Einheiten der U 14 geleitet. Am Ende bin ich zum Co-Trainer bei den Profis aufgestiegen. Wenn man im Ausland engagiert ist, dann lebt man noch mehr für die Arbeit. Ich war in Costa Rica praktisch rund um die Uhr mit Fußball beschäftigt. Ich war in Mittelamerika sehr glücklich, bin dann aber nach Spanien zurückgekehrt. Wenn der FC Barcelona ruft, sagt man nicht Nein. (lacht)

DFB.de: Mit welchen Erinnerungen blicken Sie auf Ihre Zeit bei "Barca" zurück?

Runge: Ich habe durchweg gute Erinnerungen an meine Zeit beim FC Barcelona. Mit Stützpunktkoordinator Sergi Milá hatte ich einen sehr guten Mitarbeiter an meiner Seite. Der ehemalige Weltklassespieler Xavi, der jetzt als Cheftrainer bei Barca tätig ist, stammt ja selbst aus dem Barca-Nachwuchs und ist deshalb auch sehr an der Jugendarbeit interessiert. Der Verein hat mit "La Masia" eine herausragende Nachwuchsakademie und verfügt über zahlreiche Toptalente, die viel versprechen. Bei Bayer 04 Leverkusen finde ich solche Bedingungen aber ebenfalls vor.

DFB.de: Wie ist Ihr Wechsel ins Rheinland zustande gekommen?

Runge: Der erste Kontakt mit Nachwuchsleiter Thomas Eichin sowie Keld Bordinggaard, dem Leiter unserer Trainerakademie, und Athletik-Trainer Ismael Camenforte fand im Rahmen einer Videokonferenz statt. Beim zweiten persönlichen Treffen waren wir uns dann schnell einig. Dass ich neben Spanisch und Englisch auch noch relativ gut Deutsch spreche, war dabei sicherlich nicht hinderlich.

DFB.de: Wie kommt ein gebürtiger Spanier zum Nachnamen Runge?

Runge: Meine Vorfahren kommen aus der Schweiz. Der Vater meines Großvaters war Eidgenosse.

DFB.de: Wie würden Sie sich selbst als Trainertypen beschreiben?

Runge: Ich bin ein Trainer, der sehr viel Wert auf taktische Dinge legt. Außerdem spielen die zwischenmenschlichen Aspekte bei den Spielern eine große Rolle. Nur mit einer intakten Mannschaft kann man gut trainieren.

DFB.de: Wie lautet Ihre persönliche Zielsetzung als Trainer?

Runge: Ich bin mit meiner aktuellen Aufgabe in Leverkusen sehr glücklich, fühle mich in meiner Position pudelwohl. Andere Gedanken mache ich mir nicht, habe auch keinen lang- oder mittelfristigen Karriereplan in der Tasche.

DFB.de: In der zurückliegenden Spielzeit musste die U 17 von Bayer 04 Leverkusen lange Zeit um den Klassenverbleib kämpfen. Wie sehen die Ziele in dieser Spielzeit aus?

Runge: Als Bayer 04 müssen wir den Anspruch haben, oben mitzuspielen. Auch wenn man es im Nachwuchsbereich in jedem Jahr mit einem neuen Kader zu tun bekommt.

DFB.de: Welche besonderen Stärken sehen Sie bei Ihrer jetzigen Mannschaft?

Runge: Wir haben ein Team, das im Offensivbereich über sehr viel Geschwindigkeit verfügt. Im Mittelfeld haben wir einige technisch sehr gut ausgebildete Spieler, die allesamt torgefährlich sind. Das sind schon mal gute Voraussetzungen. Wenn wir dann auch noch in der Defensive stabil stehen, können wir eine erfolgreiche Saison spielen.

DFB.de: Sehen Sie in Ihrem Kader Talente, die den Sprung in den Profibereich schaffen können?

Runge: Ganz sicher. Viele Spieler in unserem Kader besitzen gute Perspektiven. Insgesamt ist es aber viel zu früh, um in dieser Hinsicht eine seriöse Aussage zu machen.

DFB.de: Was müssen junge Talente mitbringen, um es bis nach oben zu schaffen?

Runge: Der Spieler muss jeden Tag intensiv trainieren, ausreichend schlafen und sich gut ernähren. Wenn die Familie, der Berater und der Verein in die gleiche Richtung gehen, ist das schon einmal eine gute Basis für eine mögliche Profikarriere.

DFB.de: Zurück zum Tagesgeschäft: Am heutigen Samstag steht das Topspiel bei West-Vizemeister Fortuna Düsseldorf auf dem Programm. Wie sehr kribbelt es bereits bei Ihnen?

Runge: Während der Vorbereitung hatten wir ein Testspiel gegen die Fortuna 1:3 verloren. Wir haben also gegen Düsseldorf noch etwas gutzumachen. Uns erwartet eine schwierige Aufgabe, die wir mit der nötigen Ruhe und Geduld angehen werden.

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