Baumgart: "Jeder Schritt ist hart erarbeitet"

Der SC Paderborn 07 ist in dieser Saison das Überraschungsteam im DFB-Pokal. Nach den Siegen gegen die Zweitligisten FC St. Pauli (2:1), VfL Bochum (2:0) und FC Ingolstadt 04 (1:0) zog der Tabellenführer der 3. Liga für das Viertelfinale das ganz große Los. Mit dem FC Bayern München kommt am Dienstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) der Rekordpokalsieger und Rekordmeister nach Paderborn. Besonders bemerkenswert: Vor gerade einmal neun Monaten war der ehemalige Bundesligist sportlich eigentlich bis in die Regionalliga durchgereicht worden. Erst durch den Zwangsabstieg des TSV 1860 München in die Regionalliga Bayern blieb der SC Paderborn drittklassig.

Nun sorgt das Team von SCP-Trainer Steffen Baumgart (46) als Spitzenreiter in der Liga (mit vier Punkten Vorsprung vor dem 1. FC Magdeburg) und im Pokalwettbewerb für Furore. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der frühere Bundesligaprofi Baumgart mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das bevorstehende Duell mit dem FC Bayern München, die Entwicklung der Mannschaft und ein Kaffeestäbchen.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Müssen Sie sich manchmal kneifen, um zu realisieren, dass Sie mit dem SC Paderborn 07 im DFB-Pokalviertelfinale stehen und dort auf den FC Bayern München treffen, Herr Baumgart?

Steffen Baumgart: Das nicht. Die Mannschaft hat sich die bisherigen Erfolge im Pokal gegen St. Pauli, Bochum und Ingolstadt mit harter Arbeit erkämpft und verdient. Dass wir im Viertelfinale stehen, kommt daher nicht von ungefähr. Dennoch ist das Duell mit Bayern München selbstverständlich nicht irgendeine Partie.

DFB.de: Ist es schon jetzt das "Spiel des Jahres" für den SC Paderborn 07?

Baumgart: Das sehe ich nicht so. Dafür ist jede Partie in der 3. Liga zu wichtig, um unsere Ziele zu erreichen. Sich in einem Pflichtspiel mit dem FC Bayern München messen zu können, kann allerdings in der Tat nicht jeder Verein von sich behaupten. Darauf freuen wir uns sehr.

DFB.de: Hatten Sie nach der Pokalauslosung die Befürchtung, dass die Konzentration auf die Ligaspiele bei einem Gegner wie dem FC Bayern München leiden könnte?

Baumgart: Das konnten wir im Vorfeld nicht ausschließen. Wir haben aber alles dafür getan, dass die Mannschaft nicht schon zu früh mit dem Pokalspiel konfrontiert wird. Nach der Auslosung war das Spiel innerhalb der Mannschaft selbstverständlich ein Thema. Sonst haben wir aber nicht mehr darüber geredet, sondern uns voll auf die Ligaspiele konzentriert. Das hat gut funktioniert. Erst seit dem Abpfiff unseres Spiels bei der SG Sonnenhof Großaspach am Samstag steht jetzt das Pokalduell im Fokus.

DFB.de: Hätten Sie sich lieber einen anderen Gegner gewünscht?

Baumgart: Das Interesse von außen wäre dann sicherlich ein anderes gewesen. Sportlich hätte sich für uns dadurch aber fast nichts verändert. Auch gegen die anderen Bundesligisten, die sich noch im Wettbewerb befinden, wären wir klarer Außenseiter geblieben. Mit dem FC Bayern kommt nun ein Gegner der höchsten Kategorie auf uns zu.

DFB.de: Der SC Paderborn 07 war in der vergangenen Saison sportlich abgestiegen und trifft nun als Tabellenführer der 3. Liga im Pokal-Viertelfinale auf den FC Bayern München. Hätten Sie diese Entwicklung für möglich gehalten?



Der SC Paderborn 07 ist in dieser Saison das Überraschungsteam im DFB-Pokal. Nach den Siegen gegen die Zweitligisten FC St. Pauli (2:1), VfL Bochum (2:0) und FC Ingolstadt 04 (1:0) zog der Tabellenführer der 3. Liga für das Viertelfinale das ganz große Los. Mit dem FC Bayern München kommt am Dienstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) der Rekordpokalsieger und Rekordmeister nach Paderborn. Besonders bemerkenswert: Vor gerade einmal neun Monaten war der ehemalige Bundesligist sportlich eigentlich bis in die Regionalliga durchgereicht worden. Erst durch den Zwangsabstieg des TSV 1860 München in die Regionalliga Bayern blieb der SC Paderborn drittklassig.

Nun sorgt das Team von SCP-Trainer Steffen Baumgart (46) als Spitzenreiter in der Liga (mit vier Punkten Vorsprung vor dem 1. FC Magdeburg) und im Pokalwettbewerb für Furore. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der frühere Bundesligaprofi Baumgart mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das bevorstehende Duell mit dem FC Bayern München, die Entwicklung der Mannschaft und ein Kaffeestäbchen.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Müssen Sie sich manchmal kneifen, um zu realisieren, dass Sie mit dem SC Paderborn 07 im DFB-Pokalviertelfinale stehen und dort auf den FC Bayern München treffen, Herr Baumgart?

Steffen Baumgart: Das nicht. Die Mannschaft hat sich die bisherigen Erfolge im Pokal gegen St. Pauli, Bochum und Ingolstadt mit harter Arbeit erkämpft und verdient. Dass wir im Viertelfinale stehen, kommt daher nicht von ungefähr. Dennoch ist das Duell mit Bayern München selbstverständlich nicht irgendeine Partie.

DFB.de: Ist es schon jetzt das "Spiel des Jahres" für den SC Paderborn 07?

Baumgart: Das sehe ich nicht so. Dafür ist jede Partie in der 3. Liga zu wichtig, um unsere Ziele zu erreichen. Sich in einem Pflichtspiel mit dem FC Bayern München messen zu können, kann allerdings in der Tat nicht jeder Verein von sich behaupten. Darauf freuen wir uns sehr.

DFB.de: Hatten Sie nach der Pokalauslosung die Befürchtung, dass die Konzentration auf die Ligaspiele bei einem Gegner wie dem FC Bayern München leiden könnte?

Baumgart: Das konnten wir im Vorfeld nicht ausschließen. Wir haben aber alles dafür getan, dass die Mannschaft nicht schon zu früh mit dem Pokalspiel konfrontiert wird. Nach der Auslosung war das Spiel innerhalb der Mannschaft selbstverständlich ein Thema. Sonst haben wir aber nicht mehr darüber geredet, sondern uns voll auf die Ligaspiele konzentriert. Das hat gut funktioniert. Erst seit dem Abpfiff unseres Spiels bei der SG Sonnenhof Großaspach am Samstag steht jetzt das Pokalduell im Fokus.

DFB.de: Hätten Sie sich lieber einen anderen Gegner gewünscht?

Baumgart: Das Interesse von außen wäre dann sicherlich ein anderes gewesen. Sportlich hätte sich für uns dadurch aber fast nichts verändert. Auch gegen die anderen Bundesligisten, die sich noch im Wettbewerb befinden, wären wir klarer Außenseiter geblieben. Mit dem FC Bayern kommt nun ein Gegner der höchsten Kategorie auf uns zu.

DFB.de: Der SC Paderborn 07 war in der vergangenen Saison sportlich abgestiegen und trifft nun als Tabellenführer der 3. Liga im Pokal-Viertelfinale auf den FC Bayern München. Hätten Sie diese Entwicklung für möglich gehalten?

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Baumgart: Um ganz ehrlich zu sein: Von vornherein ausgeschlossen hätte ich das nicht. Im Fußball ist fast alles möglich. Den Erfolg kannst du aber nicht planen. Ein wesentlicher Bestandteil war, dass wir uns im Sommer mit Spielern verstärkt haben, die zu unserer Spielidee passen. Mit den ersten Erfolgserlebnissen kam dann auch das Selbstvertrauen dazu. Die Spieler glauben an unsere Idee. Jeder Schritt ist hart erarbeitet.

DFB.de: Wie würden Sie ihre Spielidee beschreiben?

Baumgart: Unsere Spielweise ist über die kompletten 90 Minuten sehr intensiv. Wir wollen offensiv ausgerichtet agieren, früh den Ball gewinnen und dann mit Tempo in die Umschaltaktionen kommen. Daran wird sich für das Pokalspiel auch nicht viel ändern. Gegen Bayern München kannst du nicht gewinnen, wenn du als Mannschaft nur hinten drinstehst. Und wir wollen mit der Teilnahme am Viertelfinale des DFB-Pokals nicht nur ein schönes Erlebnis haben, sondern unsere Chance suchen.

DFB.de: Der SC Paderborn 07 ist schon der fünfte Drittligist, der in den vergangenen acht Jahren das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht hat. Was sagt das über die Spielklasse aus?

Baumgart: Das zeigt, wie gut die 3. Liga insgesamt aufgestellt ist. Der Abstand zu den beiden höchsten Spielklassen in Deutschland ist nach und nach kleiner geworden. Und auch im europäischen Vergleich kann sich die 3. Liga sportlich und von den Rahmenbedingungen her auf jeden Fall sehen lassen.

DFB.de: In der Coachingzone sieht man Sie oft mit einem Plastikstäbchen im Mund. Was hat es damit auf sich?

Baumgart: Das ist eine Eigenart von mir. Ich halte ein Kaffeestäbchen manchmal in der Hand oder habe es im Mund. Es beruhigt mich ein wenig. Andere haben die Gewohnheit, Kaugummi zu kauen.

DFB.de: Sie treffen mit Jupp Heynckes auf den ältesten und erfahrensten Trainer im deutschen Profifußball. Können Sie sich vorstellen, auch so lange als Trainer zu arbeiten?

Baumgart: Jupp Heynckes ist einer der größten Trainer überhaupt. Er hat während seiner Karriere sehr viel erlebt und erreicht. Ich finde, die Arbeit eines Trainers lässt sich sehr gut bewerten, wenn sie sich in schwierigen Situationen beweisen müssen. Jupp Heynckes ist sich mit seiner sachlichen und überlegten Art immer treu geblieben. Der Fußball ist auch ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens - und wird es bleiben. Ich würde ebenfalls gerne noch mit 72 arbeiten. Denn das würde heißen, dass ich auch in diesem Alter noch topfit wäre. Es wird sich zeigen, ob das dann noch als Trainer sein wird.

DFB.de: Wie genau läuft die Vorbereitung auf das Duell mit den Bayern?

Baumgart: Da gibt es keine Abweichungen im Vergleich zu anderen Gegnern. Ich habe zur Vorbereitung das 4:2 von Bayern München gegen Werder Bremen live im Stadion gesehen. Außerdem werden wir eine Videoanalyse machen. Drei Stunden vor dem Anpfiff wird sich die Mannschaft zum gemeinsamen Essen treffen, bevor es zum Stadion geht.