Baumgärtel: "Mammutaufgabe Gladbach"

Mit Greuther Fürth stand Fabian Baumgärtel schon im Halbfinale des DFB-Pokals. Jetzt fiebert der 31 Jahre alte Linksverteidiger der SV 07 Elversberg aus der Regionalliga Südwest dem Pokalduell der zweiten Runde mit dem Champions-League-Achtelfinalisten Borussia Mönchengladbach heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) entgegen. Im DFB.de-Interview spricht Baumgärtel über Finalträume und Außenseiterchancen.

DFB.de: Erinnern Sie sich noch an Ihr bisher einziges DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach, Herr Baumgärtel?

Fabian Baumgärtel: Natürlich. (lacht) Das war mit Alemannia Aachen in der Saison 2012/2013. Das ist also schon etwas her. Damals waren wir als Drittligist klarer Außenseiter, haben es Gladbach aber sehr schwer gemacht und erst spät die beiden Gegentore kassiert. Es war ein besonderer Tag - auch wenn wir am Ende nicht gewinnen konnten.

DFB.de: Acht Jahre später haben Sie nun mit der SV 07 Elversberg erneut die Chance, Gladbach zu besiegen. Wie bewerten Sie das Los in der 2. Pokalrunde?

Baumgärtel: Wir haben uns extrem darüber gefreut, gegen einen Champions-League-Teilnehmer antreten zu dürfen. Das ist kurz vor Weihnachten noch einmal ein absoluter Höhepunkt. Wir sind zwar krasser Underdog, werden aber alles geben, um nach dem Erstrundensieg gegen den Zweitligisten FC St. Pauli für die nächste Überraschung zu sorgen.

DFB.de: Gladbach steht im Achtelfinale der Königsklasse, Sie kicken mit Elversberg in der Regionalliga Südwest. Wie wollen Sie die Sensation schaffen?

Baumgärtel: Ich denke, wir werden unseren Spielstil nicht großartig verändern, sondern ähnlich aktiv sein wie auch in den Ligapartien. Es wird also definitiv nicht so sein, dass wir uns die komplette Spielzeit über nur hinten reinstellen. Sobald es der Gegner zulässt, wollen wir Nadelstiche setzen und unsere Chancen nutzen.

DFB.de: Wie es ist, im DFB-Pokal weit zu kommen, wissen Sie: Mit Greuther Fürth ging es in der Saison 2011/2012 sogar bis ins Halbfinale. Was war das für eine Erfahrung?

Baumgärtel: Auf jeden Fall die beste Erfahrung in meiner Fußballerkarriere. Begegnungen im DFB-Pokal sind immer besonders. Je weiter du kommst, desto einzigartiger und interessanter werden sie. Die Saison mit Fürth war damals insgesamt herausragend. Wir sind ja nicht nur ins Halbfinale des DFB-Pokals gekommen, sondern auch erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufgestiegen. Es hat in diesem Jahr fast alles geklappt - aber eben nur fast.

DFB.de: Damit spielen Sie vermutlich auf das Halbfinale an, in dem es erst nach Verlängerung ein 0:1 gegen Borussia Dortmund gab. Wie bitter war es, so knapp das Endspiel zu verpassen?

Baumgärtel: Sehr bitter. Wenn man so kurz davor ist, zum Finale nach Berlin zu reisen, willst du es auch unbedingt schaffen. Und näher dran, als wir es waren, kann man gar nicht sein. (lacht) Schließlich haben wir erst in der 120. Minute das entscheidende Gegentor kassiert. Es war vermutlich die einzige Möglichkeit für mich, das DFB-Pokalfinale zu erreichen. Die habe ich leider verpasst.

DFB.de: Nach einem solchen Spiel überwiegt trotz der grandiosen Gesamtleistung im Wettbewerb sicher die Enttäuschung!

Baumgärtel: Absolut. Und diese Enttäuschung hielt tagelang an. Ich denke sogar noch heute hin und wieder an den Tag zurück. Es war für uns alle das Spiel unseres Lebens, das wir beinahe auch für uns entschieden hätten. Der Finaleinzug hätte dieser fantastischen Saison die Krone aufgesetzt.

DFB.de: Sie sprachen eben davon, dass Sie damals die einzige Möglichkeit auf das DFB-Pokalfinale verpasst haben. Denken Sie nicht, dass es mit Elversberg ähnlich weit gehen kann?

Baumgärtel: (lacht) Der 1. FC Saarbrücken hat in der vergangenen Spielzeit zwar eine überragende Pokalsaison gespielt und bewiesen, dass so etwas auch als Regionalligist möglich ist. Allerdings muss man dazu fairerweise sagen, dass Saarbrücken erst im Halbfinale mit Bayer 04 Leverkusen erstmals auf einen Topklub der Bundesliga getroffen ist. Wir müssen bereits in der 2. Runde gegen einen Champions-League-Achtelfinalisten ran. Komplett chancenlos sind wir zwar nicht. In nur einem Spiel ist vieles möglich. Aber es wird zweifelsohne eine Mammutaufgabe für uns. Falls wir Gladbach tatsächlich besiegen sollten, können wir uns noch einmal über einen möglichen Finaleinzug unterhalten. (lacht)

DFB.de: Der Spielbetrieb in der Südwest-Staffel läuft seit gut zehn Tagen wieder. Für Elversberg gab es drei Unentschieden in Folge, darunter allerdings auch gegen die beiden Spitzenteams SC Freiburg II und TSV Steinbach Haiger. Fühlt sich das Team bereit für den DFB-Pokalkracher gegen Gladbach?

Baumgärtel: Dass wir gerade noch rechtzeitig wieder in den Wettbewerbsrhythmus gekommen sind, ist auf jeden Fall positiv. Wenn wir ohne Spielpraxis direkt das DFB-Pokalspiel hätten bestreiten müssen, wäre das ein großer Nachteil gewesen. So aber fühlen wir uns bereit. Wir sind heiß und voller Vorfreude.

[mspw]

Mit Greuther Fürth stand Fabian Baumgärtel schon im Halbfinale des DFB-Pokals. Jetzt fiebert der 31 Jahre alte Linksverteidiger der SV 07 Elversberg aus der Regionalliga Südwest dem Pokalduell der zweiten Runde mit dem Champions-League-Achtelfinalisten Borussia Mönchengladbach heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) entgegen. Im DFB.de-Interview spricht Baumgärtel über Finalträume und Außenseiterchancen.

DFB.de: Erinnern Sie sich noch an Ihr bisher einziges DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach, Herr Baumgärtel?

Fabian Baumgärtel: Natürlich. (lacht) Das war mit Alemannia Aachen in der Saison 2012/2013. Das ist also schon etwas her. Damals waren wir als Drittligist klarer Außenseiter, haben es Gladbach aber sehr schwer gemacht und erst spät die beiden Gegentore kassiert. Es war ein besonderer Tag - auch wenn wir am Ende nicht gewinnen konnten.

DFB.de: Acht Jahre später haben Sie nun mit der SV 07 Elversberg erneut die Chance, Gladbach zu besiegen. Wie bewerten Sie das Los in der 2. Pokalrunde?

Baumgärtel: Wir haben uns extrem darüber gefreut, gegen einen Champions-League-Teilnehmer antreten zu dürfen. Das ist kurz vor Weihnachten noch einmal ein absoluter Höhepunkt. Wir sind zwar krasser Underdog, werden aber alles geben, um nach dem Erstrundensieg gegen den Zweitligisten FC St. Pauli für die nächste Überraschung zu sorgen.

DFB.de: Gladbach steht im Achtelfinale der Königsklasse, Sie kicken mit Elversberg in der Regionalliga Südwest. Wie wollen Sie die Sensation schaffen?

Baumgärtel: Ich denke, wir werden unseren Spielstil nicht großartig verändern, sondern ähnlich aktiv sein wie auch in den Ligapartien. Es wird also definitiv nicht so sein, dass wir uns die komplette Spielzeit über nur hinten reinstellen. Sobald es der Gegner zulässt, wollen wir Nadelstiche setzen und unsere Chancen nutzen.

DFB.de: Wie es ist, im DFB-Pokal weit zu kommen, wissen Sie: Mit Greuther Fürth ging es in der Saison 2011/2012 sogar bis ins Halbfinale. Was war das für eine Erfahrung?

Baumgärtel: Auf jeden Fall die beste Erfahrung in meiner Fußballerkarriere. Begegnungen im DFB-Pokal sind immer besonders. Je weiter du kommst, desto einzigartiger und interessanter werden sie. Die Saison mit Fürth war damals insgesamt herausragend. Wir sind ja nicht nur ins Halbfinale des DFB-Pokals gekommen, sondern auch erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufgestiegen. Es hat in diesem Jahr fast alles geklappt - aber eben nur fast.

DFB.de: Damit spielen Sie vermutlich auf das Halbfinale an, in dem es erst nach Verlängerung ein 0:1 gegen Borussia Dortmund gab. Wie bitter war es, so knapp das Endspiel zu verpassen?

Baumgärtel: Sehr bitter. Wenn man so kurz davor ist, zum Finale nach Berlin zu reisen, willst du es auch unbedingt schaffen. Und näher dran, als wir es waren, kann man gar nicht sein. (lacht) Schließlich haben wir erst in der 120. Minute das entscheidende Gegentor kassiert. Es war vermutlich die einzige Möglichkeit für mich, das DFB-Pokalfinale zu erreichen. Die habe ich leider verpasst.

DFB.de: Nach einem solchen Spiel überwiegt trotz der grandiosen Gesamtleistung im Wettbewerb sicher die Enttäuschung!

Baumgärtel: Absolut. Und diese Enttäuschung hielt tagelang an. Ich denke sogar noch heute hin und wieder an den Tag zurück. Es war für uns alle das Spiel unseres Lebens, das wir beinahe auch für uns entschieden hätten. Der Finaleinzug hätte dieser fantastischen Saison die Krone aufgesetzt.

DFB.de: Sie sprachen eben davon, dass Sie damals die einzige Möglichkeit auf das DFB-Pokalfinale verpasst haben. Denken Sie nicht, dass es mit Elversberg ähnlich weit gehen kann?

Baumgärtel: (lacht) Der 1. FC Saarbrücken hat in der vergangenen Spielzeit zwar eine überragende Pokalsaison gespielt und bewiesen, dass so etwas auch als Regionalligist möglich ist. Allerdings muss man dazu fairerweise sagen, dass Saarbrücken erst im Halbfinale mit Bayer 04 Leverkusen erstmals auf einen Topklub der Bundesliga getroffen ist. Wir müssen bereits in der 2. Runde gegen einen Champions-League-Achtelfinalisten ran. Komplett chancenlos sind wir zwar nicht. In nur einem Spiel ist vieles möglich. Aber es wird zweifelsohne eine Mammutaufgabe für uns. Falls wir Gladbach tatsächlich besiegen sollten, können wir uns noch einmal über einen möglichen Finaleinzug unterhalten. (lacht)

DFB.de: Der Spielbetrieb in der Südwest-Staffel läuft seit gut zehn Tagen wieder. Für Elversberg gab es drei Unentschieden in Folge, darunter allerdings auch gegen die beiden Spitzenteams SC Freiburg II und TSV Steinbach Haiger. Fühlt sich das Team bereit für den DFB-Pokalkracher gegen Gladbach?

Baumgärtel: Dass wir gerade noch rechtzeitig wieder in den Wettbewerbsrhythmus gekommen sind, ist auf jeden Fall positiv. Wenn wir ohne Spielpraxis direkt das DFB-Pokalspiel hätten bestreiten müssen, wäre das ein großer Nachteil gewesen. So aber fühlen wir uns bereit. Wir sind heiß und voller Vorfreude.

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