Bastian Schweinsteiger: Der Chef ohne Binde

Am Ende übertrieb er es fast ein wenig. Bastian Schweinsteiger stieg zweimal aufreizend auf den Ball. Dass er letztendlich die Kugel verlor, sah dem 25-Jährigen aber jeder nach - zumal beim 4:1 gegen England wohl der beste Bastian Schweinsteiger zu sehen war, den es in der deutschen Nationalmannschaft in mittlerweile 78 Länderspielen gegeben hat.

Der Profi von Bayern München füllt seine Rolle im zentralen defensiven Mittelfeld inzwischen derart stark aus, dass der verletzte Michael Ballack kaum vermisst wird. Schweinsteiger ist omnipräsent, er zog den Ball gegen England fast schon magisch an. Wo das Spielgerät war, war Schweinsteiger nicht fern.

"Ich will die Richtung vorgeben"

Jene Kritiker, die ihm zuletzt vorwarfen, trotz der vielen Ballkontakte ineffektiv zu agieren, belehrte er gegen den Erzrivalen eines Besseren. Das vorentscheidende 3:1 von Thomas Müller bereitete er mit einem Sprint über das halbe Spielfeld und einem klugen Pass sehenswert vor.

Die starke Darbietung gegen England kam Schweinsteigers Vorstellung vom "idealen Spiel" ziemlich nahe. "Ich will viele Pässe spielen, das Tempo steuern, die Richtung vorgeben, das Spiel organisieren, viel reden", sagte er unlängst im SID-Gespräch und fügte an: "Natürlich würde ich mir auch wünschen, ein Tor zu machen. Dann würden die Leute sagen, er hat Verantwortung übernommen."

Das hat er in der jungen deutschen Auswahl aber auch ohne Tor längst getan. "Er marschiert immer vorneweg. Er ist ein absoluter Führungsspieler", sagte Sami Khedira über seinen Partner auf der "Doppel-Sechs".

Emotionaler Leader

Auch Bundestrainer Joachim Löw lobt den 25-Jährigen bei jeder Gelegenheit ausdrücklich. Schon vor der WM hatte er den Münchner als "emotionalen Leader" bezeichnet, jetzt als "Herz und Motor unserer Mannschaft. Er leistet in der Defensive und Offensive Klassearbeit."

Bei der WM 2006 war Schweinsteiger auch gefeiert worden. Als "Schweini" spielte er da aber noch auf der rechten Außenbahn und begeisterte die Fans mehr durch seine flippige Art und seine unberechenbare Spielweise. Zwischen Kreis- und Weltklasse war da vieles möglich.

Erst als Bayern-Trainer Louis van Gaal im Herbst 2009 den technisch starken Schweinsteiger in die Defensivzentrale beorderte, setzte ein Reifeprozess ein. Seitdem spielt Schweinsteiger konstant auf hohem Niveau.

Hoeneß: "Er ist ein Mann geworden"

Selbst Chefkritiker Uli Hoeneß wurde plötzlich zum Fan. "Der heißt für mich nicht mehr Schweini, der heißt Bastian. Er ist ein Mann geworden", sagte der Bayern-Präsident vor der WM. Er habe "den großen Sprung geschafft von einem flippigen jungen Mann, der keine Orientierung hatte im Leben, zu einem sehr verantwortungsbewussten Spieler", so Hoeneß.

Die Bayern werden allen Offerten für Schweinsteiger widerstehen. Angeblich gibt es schon ein 50-Millionen-Euro-Angebot von Real Madrid. Doch die Vereine können sich ihre Bemühungen - auch um Lahm - getrost schenken, das stellte Sportdirektor Christian Nerlinger bereits klar, die "Kronjuwelen" seien unverkäuflich: "Da werden wir bei keiner Summe über einen Verkauf nachdenken."

[sid]

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Am Ende übertrieb er es fast ein wenig. Bastian Schweinsteiger stieg zweimal aufreizend auf den Ball. Dass er letztendlich die Kugel verlor, sah dem 25-Jährigen aber jeder nach - zumal beim 4:1 gegen England wohl der beste Bastian Schweinsteiger zu sehen war, den es in der deutschen Nationalmannschaft in mittlerweile 78 Länderspielen gegeben hat.

Der Profi von Bayern München füllt seine Rolle im zentralen defensiven Mittelfeld inzwischen derart stark aus, dass der verletzte Michael Ballack kaum vermisst wird. Schweinsteiger ist omnipräsent, er zog den Ball gegen England fast schon magisch an. Wo das Spielgerät war, war Schweinsteiger nicht fern.

"Ich will die Richtung vorgeben"

Jene Kritiker, die ihm zuletzt vorwarfen, trotz der vielen Ballkontakte ineffektiv zu agieren, belehrte er gegen den Erzrivalen eines Besseren. Das vorentscheidende 3:1 von Thomas Müller bereitete er mit einem Sprint über das halbe Spielfeld und einem klugen Pass sehenswert vor.

Die starke Darbietung gegen England kam Schweinsteigers Vorstellung vom "idealen Spiel" ziemlich nahe. "Ich will viele Pässe spielen, das Tempo steuern, die Richtung vorgeben, das Spiel organisieren, viel reden", sagte er unlängst im SID-Gespräch und fügte an: "Natürlich würde ich mir auch wünschen, ein Tor zu machen. Dann würden die Leute sagen, er hat Verantwortung übernommen."

Das hat er in der jungen deutschen Auswahl aber auch ohne Tor längst getan. "Er marschiert immer vorneweg. Er ist ein absoluter Führungsspieler", sagte Sami Khedira über seinen Partner auf der "Doppel-Sechs".

Emotionaler Leader

Auch Bundestrainer Joachim Löw lobt den 25-Jährigen bei jeder Gelegenheit ausdrücklich. Schon vor der WM hatte er den Münchner als "emotionalen Leader" bezeichnet, jetzt als "Herz und Motor unserer Mannschaft. Er leistet in der Defensive und Offensive Klassearbeit."

Bei der WM 2006 war Schweinsteiger auch gefeiert worden. Als "Schweini" spielte er da aber noch auf der rechten Außenbahn und begeisterte die Fans mehr durch seine flippige Art und seine unberechenbare Spielweise. Zwischen Kreis- und Weltklasse war da vieles möglich.

Erst als Bayern-Trainer Louis van Gaal im Herbst 2009 den technisch starken Schweinsteiger in die Defensivzentrale beorderte, setzte ein Reifeprozess ein. Seitdem spielt Schweinsteiger konstant auf hohem Niveau.

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Hoeneß: "Er ist ein Mann geworden"

Selbst Chefkritiker Uli Hoeneß wurde plötzlich zum Fan. "Der heißt für mich nicht mehr Schweini, der heißt Bastian. Er ist ein Mann geworden", sagte der Bayern-Präsident vor der WM. Er habe "den großen Sprung geschafft von einem flippigen jungen Mann, der keine Orientierung hatte im Leben, zu einem sehr verantwortungsbewussten Spieler", so Hoeneß.

Die Bayern werden allen Offerten für Schweinsteiger widerstehen. Angeblich gibt es schon ein 50-Millionen-Euro-Angebot von Real Madrid. Doch die Vereine können sich ihre Bemühungen - auch um Lahm - getrost schenken, das stellte Sportdirektor Christian Nerlinger bereits klar, die "Kronjuwelen" seien unverkäuflich: "Da werden wir bei keiner Summe über einen Verkauf nachdenken."