Bartusiak, Kulig und Plöger: Spielvorbereitung am Laptop

Wenn man die Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft fragt, was für einen Gegner sie beim ersten Gruppenspiel der EM gegen Schweden am Montag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) erwarten, kommt es wie aus der Pistole geschossen: Im 4-4-2-System, kompakte Defensive, schnelles Umschalten nach vorn. Mandy Islacker, Sara Däbritz und Co. sind gut vorbereitet.

Dieses und noch viel detaillierteres Wissen wird in einem unscheinbaren Büro im Team Base Camp der DFB-Frauen bei s’Hertogenbosch in den Niederlanden generiert. An der Tür steht "Spielanalyse", dahinter sitzen Tim Plöger, Kim Kulig und Saskia Bartusiak. "Wir bereiten die eigenen Spiele und Trainingseinheiten nach und Informationen zu den gegnerischen Teams vor", sagt Plöger: "Alles, was mit Videos und Analyse zu tun hat, ist unser Gebiet und darin arbeiten wir dem Trainerteam zu."

Bartusiak: "Keine großen Überraschungen"

Für jeden Gegner in der Gruppenphase gibt es bereits ein ausführliches Profil mit Stärken und Schwächen. Das hilft Bundestrainerin Steffi Jones und ihrem Trainerteam bei der Spielvorbereitung. Auch wenn man grundsätzlich die eigene Philosophie durchziehen möchte, helfen diese Informationen bei der Taktik und Trainingsgestaltung. Da Schweden beispielweise konterstark ist, lag ein Fokus im Training zuletzt auf dem schnellen Umschalten in der Defensive. Sowieso ein Element der deutschen Spielauffassung, gegen die Schwedinnen wird es unter anderem darauf besonders ankommen.

"Gegen Schweden rechnen wir nicht mit einer großen Überraschung, beide Mannschaften kennen sich sehr gut", sagt Bartusiak. Nicht nur sie selbst hat schon oft gegen die Schwedinnen gespielt. "Sie haben viele erfahrene Spielerinnen und eine eingespielte Mannschaft – wir erwarten neun Spielerinnen in der Startelf, die schon im Olympia-Finale 2016 gespielt haben."

Videos, Scouting, Live-Spiele

Bartusiak ist seit Anfang April Praktikantin beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), Kulig ist fest angestellt in der DFB-Direktion Frauen- und Mädchenfußball. Im Team hinter dem Team bei der EURO 2017 sind sie wichtige Berater für Steffi Jones, sammeln Erfahrungen und bringen auch ihre eigene aus 33 (Kulig) bzw. 101 Länderspielen (Bartusiak) ein. Spielanalyst Plöger arbeitet für das Sportdaten und –technologieunternehmen Stats, seit eineinhalb Jahren ist er in Diensten der Frauen-Nationalmannschaft.

Neben zahlreichen Videos schauen sich die Scouts vor allem auch viele Spiele live an. Am Sonntag fährt Kulig zum Eröffnungsspiel der Niederlande gegen Norwegen, Bartusiak beobachtet später die Partie zwischen Dänemark und Belgien. "Wir wollen uns von allen möglichen Gegnern, auf die wir im Viertelfinale treffen können, einen Eindruck verschaffen und Bildmaterial sammeln", sagt Kulig. Die Eindrücke vom Turnier fließen natürlich in die Analysen mit ein. Klar weiß man, wie beispielsweise Norwegen und Frankreich grundsätzlich spielen, aber die Spiele vor Ort zeigen aktuelle Ausrichtungen und Trends.

Selbst am ersten Spieltag der deutschen Mannschaft am Montag fahren die beiden erst nach Rotterdam zum Duell der Gruppengegner Italien und Russland, um die nächsten Kontrahenten zu beobachten. Von dort geht es weiter direkt ins Stadion Rat Verlegh in Breda. "Das ist besser für die Nerven, unser Spiel live zu sehen und nicht vor dem Fernseher", sagt Kulig. In den kühlen Analysten stecken eben doch immer noch leidenschaftliche Fußballerinnen.

[na]

Wenn man die Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft fragt, was für einen Gegner sie beim ersten Gruppenspiel der EM gegen Schweden am Montag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) erwarten, kommt es wie aus der Pistole geschossen: Im 4-4-2-System, kompakte Defensive, schnelles Umschalten nach vorn. Mandy Islacker, Sara Däbritz und Co. sind gut vorbereitet.

Dieses und noch viel detaillierteres Wissen wird in einem unscheinbaren Büro im Team Base Camp der DFB-Frauen bei s’Hertogenbosch in den Niederlanden generiert. An der Tür steht "Spielanalyse", dahinter sitzen Tim Plöger, Kim Kulig und Saskia Bartusiak. "Wir bereiten die eigenen Spiele und Trainingseinheiten nach und Informationen zu den gegnerischen Teams vor", sagt Plöger: "Alles, was mit Videos und Analyse zu tun hat, ist unser Gebiet und darin arbeiten wir dem Trainerteam zu."

Bartusiak: "Keine großen Überraschungen"

Für jeden Gegner in der Gruppenphase gibt es bereits ein ausführliches Profil mit Stärken und Schwächen. Das hilft Bundestrainerin Steffi Jones und ihrem Trainerteam bei der Spielvorbereitung. Auch wenn man grundsätzlich die eigene Philosophie durchziehen möchte, helfen diese Informationen bei der Taktik und Trainingsgestaltung. Da Schweden beispielweise konterstark ist, lag ein Fokus im Training zuletzt auf dem schnellen Umschalten in der Defensive. Sowieso ein Element der deutschen Spielauffassung, gegen die Schwedinnen wird es unter anderem darauf besonders ankommen.

"Gegen Schweden rechnen wir nicht mit einer großen Überraschung, beide Mannschaften kennen sich sehr gut", sagt Bartusiak. Nicht nur sie selbst hat schon oft gegen die Schwedinnen gespielt. "Sie haben viele erfahrene Spielerinnen und eine eingespielte Mannschaft – wir erwarten neun Spielerinnen in der Startelf, die schon im Olympia-Finale 2016 gespielt haben."

Videos, Scouting, Live-Spiele

Bartusiak ist seit Anfang April Praktikantin beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), Kulig ist fest angestellt in der DFB-Direktion Frauen- und Mädchenfußball. Im Team hinter dem Team bei der EURO 2017 sind sie wichtige Berater für Steffi Jones, sammeln Erfahrungen und bringen auch ihre eigene aus 33 (Kulig) bzw. 101 Länderspielen (Bartusiak) ein. Spielanalyst Plöger arbeitet für das Sportdaten und –technologieunternehmen Stats, seit eineinhalb Jahren ist er in Diensten der Frauen-Nationalmannschaft.

Neben zahlreichen Videos schauen sich die Scouts vor allem auch viele Spiele live an. Am Sonntag fährt Kulig zum Eröffnungsspiel der Niederlande gegen Norwegen, Bartusiak beobachtet später die Partie zwischen Dänemark und Belgien. "Wir wollen uns von allen möglichen Gegnern, auf die wir im Viertelfinale treffen können, einen Eindruck verschaffen und Bildmaterial sammeln", sagt Kulig. Die Eindrücke vom Turnier fließen natürlich in die Analysen mit ein. Klar weiß man, wie beispielsweise Norwegen und Frankreich grundsätzlich spielen, aber die Spiele vor Ort zeigen aktuelle Ausrichtungen und Trends.

Selbst am ersten Spieltag der deutschen Mannschaft am Montag fahren die beiden erst nach Rotterdam zum Duell der Gruppengegner Italien und Russland, um die nächsten Kontrahenten zu beobachten. Von dort geht es weiter direkt ins Stadion Rat Verlegh in Breda. "Das ist besser für die Nerven, unser Spiel live zu sehen und nicht vor dem Fernseher", sagt Kulig. In den kühlen Analysten stecken eben doch immer noch leidenschaftliche Fußballerinnen.