Ballack: "Wollen unbedingt den Gruppensieg"

Ecuador vor Augen, England aus dem Kopf: Vor einem WM-Kurzurlaub hat Bundestrainer Jürgen Klinsmann seinen Spielern nahegelegt, nicht schon jetzt an ein möglicherweise bevorstehendes Duell gegen den Erzrivalen von der Insel zu denken.

"Mit dem Achtelfinale und unserem Gegner können wir uns beschäftigen, wenn es so weit ist. Unsere Gedanken gelten jetzt ausschließlich dem Spiel gegen Ecuador. Das wollen wir gewinnen, damit wir Gruppensieger werden. Das ist unser großer Wunsch", stellte Klinsmann vier Tage vor dem abschließenden Gruppenspiel am kommenden Dienstag (16 Uhr/live in ARD und Premiere) in Berlin gegen Ecuador ausdrücklich klar.

Mit dem vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale nach dem überzeugenden 1:0-Erfolg gegen Polen hat die deutsche Nationalmannschaft laut Klinsmann einen "kleinen Grundstein" gelegt. Mit dem ersten Platz in Gruppe A soll nun der nächste Schritt folgen. Vor allem aber will die DFB-Auswahl die kollektive Fußball-Begeisterung in Deutschland mit einem Sieg gegen die Südamerikaner aufrecht erhalten. "Wir wollten, dass die Mannschaft eine Identität aufbaut, dass sie für etwas steht. Das ist uns bisher gelungen, wenn man die Bilder von den feiernden Fans sieht. Diesen Weg wollen wir weitergehen", betonte der Bundestrainer.

Damit sie für das dritte Gruppenspiel auch mental gerüstet sind, gab Klinsmann seinen Spielern ab Freitagmittag bis zum Training am Samstagabend um 18 Uhr in Berlin frei. "Die Jungs brauchen ihre Freiräume", verdeutlichte der 41-Jährige. Einige Spieler blieben im Mannschaftsquartier in Berlin, um dort Frauen und Kinder zu begrüßen, andere flogen kurz heim zu ihren Familien.

Dass darunter die Vorbereitung leiden könnte, ist für Klinsmann kein Thema: "Das ist unproblematisch. Wir wissen, dass die Spieler nicht um zwei, drei Uhr in der Disco rumhängen. Diese Generation tut alles dafür, um eine erfolgreiche WM zu spielen, und sie weiß, was sie will."

Sie will "unbedingt den Gruppensieg", wie Kapitän Michael Ballack stellvertretend für seine Kollegen erklärte. Dass dazu gegen die punktgleichen, aber in der Tordifferenz besseren Ecuadorianer ein Sieg nötig ist, hält der Führungsspieler für eine "gute Konstellation, denn dadurch bleibt die Spannung bei uns hoch".

Klinsmann zollt Gegner Respekt

Klinsmann, der im Gegensatz zu einigen seiner Stars im Schlosshotel im Grunewald blieb, zollt dem Gegner schon jetzt großen Respekt: "Ecuador hat in beiden Begegnungen beeindruckende Leistungen gebracht. Die Mannschaft hat gezeigt, warum sie in Südamerika hinter Brasilien und Argentinien die Nummer drei ist. Das wird sehr, sehr schwer."

Selbst wenn die Klinsmann-Elf wie geplant Sieger der Gruppe A werden würde, könnte es dennoch zum Duell mit den Engländern kommen. Die "Three Lions" haben den ersten Platz der Gruppe B nämlich noch nicht sicher und würden durch eine Niederlage im abschließenden Spiel gegen Schweden auf Platz zwei zurückfallen.

Im Gegensatz zum Trainer hat sich der Teammanager bereits Gedanken über den möglichen Achtelfinal-Gegner gemacht, der möglicherweise sogar Trinidad und Tobago heißen könnte. "Auf dem Papier ist England die stärkste Mannschaft. Wenn wir denen aus dem Weg gehen könnten, wäre es uns lieber", meinte Oliver Bierhoff, fügte aber optimistisch an: "Wir haben vor keinem Gegner Angst." Eine Meinung, die auch Klinsmann vertritt, und die sich am Mittwochabend in Dortmund bestätigt hat.

Auch WM-OK-Chef Franz Beckenbauer erkannte nach dem Last-Minute-Sieg der DFB-Elf gegen Polen in Dortmund durch einen Treffer des eingewechselten Oliver Neuville an, "dass Jürgen im Moment alles richtig macht. Die ganze Arbeit der vergangenen zwei Jahre scheint sich auszuzahlen. Mit der Unterstützung des Publikums im Rücken können wir ganz weit kommen."

Der Bundestrainer nahm die aufkommende Begeisterung auch in Bezug auf seine eigene Person jedoch gelassen zur Kenntnis: "Es ist schön zu sehen, dass man Wertschätzung bekommt und sieht, dass die Arbeit greift. Aber wir wissen wohl, dass noch ein langer und schwerer Weg vor uns liegt."

[db]


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Ecuador vor Augen, England aus dem Kopf: Vor einem WM-Kurzurlaub hat Bundestrainer Jürgen Klinsmann seinen Spielern nahegelegt, nicht schon jetzt an ein möglicherweise bevorstehendes
Duell gegen den Erzrivalen von der Insel zu denken.



"Mit dem Achtelfinale und unserem Gegner können wir uns beschäftigen, wenn es so weit ist. Unsere Gedanken gelten jetzt ausschließlich dem Spiel gegen Ecuador. Das wollen wir gewinnen, damit wir Gruppensieger werden. Das ist unser großer Wunsch", stellte Klinsmann vier Tage vor dem abschließenden Gruppenspiel am kommenden Dienstag (16 Uhr/live in ARD und Premiere) in Berlin gegen Ecuador ausdrücklich klar.



Mit dem vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale nach dem überzeugenden 1:0-Erfolg gegen Polen hat die deutsche Nationalmannschaft laut Klinsmann einen "kleinen Grundstein" gelegt. Mit dem ersten Platz in Gruppe A soll nun der nächste Schritt folgen. Vor allem aber will die DFB-Auswahl die kollektive Fußball-Begeisterung in Deutschland mit einem Sieg gegen die Südamerikaner aufrecht erhalten. "Wir wollten, dass die Mannschaft eine Identität aufbaut, dass sie für etwas steht. Das ist uns bisher gelungen, wenn man die Bilder von den feiernden Fans sieht. Diesen Weg wollen wir weitergehen", betonte der Bundestrainer.



Damit sie für das dritte Gruppenspiel auch mental gerüstet sind, gab Klinsmann seinen Spielern ab Freitagmittag bis zum Training am Samstagabend um 18 Uhr in Berlin frei. "Die Jungs brauchen ihre Freiräume", verdeutlichte der 41-Jährige. Einige Spieler blieben im Mannschaftsquartier in Berlin, um dort Frauen und Kinder zu begrüßen, andere flogen kurz heim zu ihren Familien.



Dass darunter die Vorbereitung leiden könnte, ist für Klinsmann kein Thema: "Das ist unproblematisch. Wir wissen, dass die Spieler nicht um zwei, drei Uhr in der Disco rumhängen. Diese Generation tut alles dafür, um eine erfolgreiche WM zu spielen, und sie weiß, was sie will."



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Sie will "unbedingt den Gruppensieg", wie Kapitän Michael Ballack stellvertretend für seine Kollegen erklärte. Dass dazu gegen die punktgleichen, aber in der Tordifferenz besseren
Ecuadorianer ein Sieg nötig ist, hält der Führungsspieler für eine "gute Konstellation, denn dadurch bleibt die Spannung bei uns hoch".



Klinsmann zollt Gegner Respekt



Klinsmann, der im Gegensatz zu einigen seiner Stars im Schlosshotel im Grunewald blieb, zollt dem Gegner schon jetzt großen Respekt: "Ecuador hat in beiden Begegnungen beeindruckende
Leistungen gebracht. Die Mannschaft hat gezeigt, warum sie in Südamerika hinter Brasilien und Argentinien die Nummer drei ist. Das wird sehr, sehr schwer."



Selbst wenn die Klinsmann-Elf wie geplant Sieger der Gruppe A werden würde, könnte es dennoch zum Duell mit den Engländern kommen. Die "Three Lions" haben den ersten Platz der Gruppe B
nämlich noch nicht sicher und würden durch eine Niederlage im abschließenden Spiel gegen Schweden auf Platz zwei zurückfallen.



Im Gegensatz zum Trainer hat sich der Teammanager bereits Gedanken über den möglichen Achtelfinal-Gegner gemacht, der möglicherweise sogar Trinidad und Tobago heißen könnte. "Auf dem Papier ist England die stärkste Mannschaft. Wenn wir denen aus dem Weg gehen könnten, wäre es uns lieber", meinte Oliver Bierhoff, fügte aber optimistisch an: "Wir haben vor keinem Gegner Angst." Eine Meinung, die auch Klinsmann vertritt, und die sich am Mittwochabend in Dortmund bestätigt hat.



Auch WM-OK-Chef Franz Beckenbauer erkannte nach dem Last-Minute-Sieg der DFB-Elf gegen Polen in Dortmund durch einen Treffer des eingewechselten Oliver Neuville an, "dass Jürgen im
Moment alles richtig macht. Die ganze Arbeit der vergangenen zwei Jahre scheint sich auszuzahlen. Mit der Unterstützung des Publikums im Rücken können wir ganz weit kommen."



Der Bundestrainer nahm die aufkommende Begeisterung auch in Bezug auf seine eigene Person jedoch gelassen zur Kenntnis: "Es ist schön zu sehen, dass man Wertschätzung bekommt und sieht, dass die Arbeit greift. Aber wir wissen wohl, dass noch ein langer und schwerer Weg vor uns liegt."