Bader: "Aufstieg für KSC weiter möglich"

Vom Aufstiegsfavoriten zum Kellerkind: Der Karlsruher SC hat in der 3. Liga einen echten Fehlstart hingelegt. Matthias Bader dürfte das besonders nahe gehen. Der 20 Jahre alte Rechtsverteidiger hat ziemlich genau die Hälfte seines Lebens beim KSC verbracht. Nun soll gegen die Sportfreunde Lotte heute (ab 14 Uhr, live im SWR und bei Telekom Sport) der zweite Saisonsieg her. Im DFB.de-Interview spricht Matthias Bader mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die schwierige Situation des Zweitligaabsteigers und seine Erfahrungen als deutscher U-Nationalspieler.

DFB.de: Herr Bader, der Karlsruher SC galt als Aufstiegskandidat Nummer eins und steckt nun im Tabellenkeller fest. Wie geht die Mannschaft damit um?

Matthias Bader: Innerhalb der Mannschaft werden natürlich viele Gespräche über unsere derzeitige Situation geführt. Ich denke aber, dass wir mit dem neuen Trainer Alois Schwartz einen neuen Schwung bekommen haben. Am vergangenen Wochenende standen wir gegen Chemnitz (Endstand 0:0; Anm. d. Red.) in der Defensive bereits stabiler und haben weniger Chancen zugelassen. Ich denke und hoffe, dass das nun der Auftakt für die Kehrtwende war.

DFB.de: Und wie gehen die Fans mit der unbefriedigenden Situation um?

Bader: Ich glaube, auch die Fans haben gemerkt, dass wir uns zuletzt besser präsentiert haben und dass der Aufstieg weiterhin möglich und zu erreichen ist.

DFB.de: Der Aufstieg bleibt also das Ziel?

Bader: Wichtig ist, dass wir Stabilität in die Mannschaft bringen, häufiger zu Null spielen und keine einfachen Gegentore mehr bekommen. Dann kommt alles andere von alleine.

DFB.de: Nach sieben Spieltagen beträgt der Rückstand auf den direkten Aufstiegsplatz zwölf Punkte...

Bader: Das sind vier Spiele, die man gewinnen muss, während die andere Mannschaft verliert. Das ist über einen Zeitraum von 31 Spielen nicht unmöglich.

DFB.de: Sie machen sich also keine Sorgen, dass es bis zum Saisonende gegen den Abstieg gehen könnte?

Bader: Nein. Wir haben viel Qualität in der Mannschaft. Leider konnten wir diese Qualität in den Ligaspielen bisher nicht abrufen. Bekommen wir das aber hin, zählen wir weiterhin zu denen, die am Ende oben dabei sein könnten.

DFB.de: Vor dem Saisonstart wurde klar kommuniziert, dass die Rückkehr in die 2. Bundesliga eine Pflichtaufgabe ist. War diese hohe Erwartungshaltung vielleicht ein Hindernis?

Bader: Der Druck war von Anfang an groß, das ist richtig. Allerdings haben wir eine sehr erfahrene Mannschaft. Der Gedanke war, dass die erfahrenen Spieler die jungen Spieler führen und uns den Druck ein wenig nehmen. Die einzelnen Mannschaftsteile haben in den Spielen nicht richtig ineinander gegriffen. Das war in Chemnitz schon besser.

DFB.de: Inklusive der Interimslösungen hatten Sie seit Dezember 2016 sechs verschiedene Trainer. Inwiefern hat das zum Negativlauf des Karlsruher SC beigetragen?

Bader: Man muss sich bei jedem Trainer neu beweisen und geht entsprechend an die Aufgabe heran. Ich denke allerdings nicht, dass wir wegen der vielen Trainerwechsel aus der 2. Bundesliga abgestiegen sind. Die Probleme lagen eher innerhalb der Mannschaft.



Vom Aufstiegsfavoriten zum Kellerkind: Der Karlsruher SC hat in der 3. Liga einen echten Fehlstart hingelegt. Matthias Bader dürfte das besonders nahe gehen. Der 20 Jahre alte Rechtsverteidiger hat ziemlich genau die Hälfte seines Lebens beim KSC verbracht. Nun soll gegen die Sportfreunde Lotte heute (ab 14 Uhr, live im SWR und bei Telekom Sport) der zweite Saisonsieg her. Im DFB.de-Interview spricht Matthias Bader mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die schwierige Situation des Zweitligaabsteigers und seine Erfahrungen als deutscher U-Nationalspieler.

DFB.de: Herr Bader, der Karlsruher SC galt als Aufstiegskandidat Nummer eins und steckt nun im Tabellenkeller fest. Wie geht die Mannschaft damit um?

Matthias Bader: Innerhalb der Mannschaft werden natürlich viele Gespräche über unsere derzeitige Situation geführt. Ich denke aber, dass wir mit dem neuen Trainer Alois Schwartz einen neuen Schwung bekommen haben. Am vergangenen Wochenende standen wir gegen Chemnitz (Endstand 0:0; Anm. d. Red.) in der Defensive bereits stabiler und haben weniger Chancen zugelassen. Ich denke und hoffe, dass das nun der Auftakt für die Kehrtwende war.

DFB.de: Und wie gehen die Fans mit der unbefriedigenden Situation um?

Bader: Ich glaube, auch die Fans haben gemerkt, dass wir uns zuletzt besser präsentiert haben und dass der Aufstieg weiterhin möglich und zu erreichen ist.

DFB.de: Der Aufstieg bleibt also das Ziel?

Bader: Wichtig ist, dass wir Stabilität in die Mannschaft bringen, häufiger zu Null spielen und keine einfachen Gegentore mehr bekommen. Dann kommt alles andere von alleine.

DFB.de: Nach sieben Spieltagen beträgt der Rückstand auf den direkten Aufstiegsplatz zwölf Punkte...

Bader: Das sind vier Spiele, die man gewinnen muss, während die andere Mannschaft verliert. Das ist über einen Zeitraum von 31 Spielen nicht unmöglich.

DFB.de: Sie machen sich also keine Sorgen, dass es bis zum Saisonende gegen den Abstieg gehen könnte?

Bader: Nein. Wir haben viel Qualität in der Mannschaft. Leider konnten wir diese Qualität in den Ligaspielen bisher nicht abrufen. Bekommen wir das aber hin, zählen wir weiterhin zu denen, die am Ende oben dabei sein könnten.

DFB.de: Vor dem Saisonstart wurde klar kommuniziert, dass die Rückkehr in die 2. Bundesliga eine Pflichtaufgabe ist. War diese hohe Erwartungshaltung vielleicht ein Hindernis?

Bader: Der Druck war von Anfang an groß, das ist richtig. Allerdings haben wir eine sehr erfahrene Mannschaft. Der Gedanke war, dass die erfahrenen Spieler die jungen Spieler führen und uns den Druck ein wenig nehmen. Die einzelnen Mannschaftsteile haben in den Spielen nicht richtig ineinander gegriffen. Das war in Chemnitz schon besser.

DFB.de: Inklusive der Interimslösungen hatten Sie seit Dezember 2016 sechs verschiedene Trainer. Inwiefern hat das zum Negativlauf des Karlsruher SC beigetragen?

Bader: Man muss sich bei jedem Trainer neu beweisen und geht entsprechend an die Aufgabe heran. Ich denke allerdings nicht, dass wir wegen der vielen Trainerwechsel aus der 2. Bundesliga abgestiegen sind. Die Probleme lagen eher innerhalb der Mannschaft.

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DFB.de: Inwiefern?

Bader: Es hat einfach überall gehakt. Jeder hat die Schuld von sich geschoben. Wir hatten keine echte Mannschaft, sondern praktisch elf Einzelspieler auf dem Platz. Dabei ist es gerade in der 2. Bundesliga so wichtig, als Mannschaft aufzutreten. Der Abstieg war die logische Folge.

DFB.de: Sie haben einen Großteil Ihres Lebens beim Karlsruher SC verbracht. Wie haben Sie die Eckpfeiler der jüngeren Vereinsgeschichte, zum Beispiel den Aufstieg in die Bundesliga im Jahre 2007 oder die knappe Relegations-Niederlage gegen den Hamburger SV im Jahre 2015, miterlebt?

Bader: Ich kam mit zehn Jahren zum Karlsruher SC und habe direkt den Aufstieg in die Bundesliga mitbekommen. Ich war immer ein Fan dieser Mannschaft. Es war immer mein Ziel, hier in Karlsruhe Profi zu werden – nirgendwo anders. In der Saison 2014/2015, die zur Relegation gegen den HSV führte, durfte ich erstmals in den Profifußball hineinschnuppern und war öfter beim Training dabei. Da war richtig Feuer in der Mannschaft. Und unser damaliger Trainer Markus Kauczinski war hier in Karlsruhe fast schon eine Legende.

DFB.de: Sie sind nicht nur Spieler vom Karlsruher SC, sondern auch seit einigen Jahren deutscher U-Nationalspieler. Von der U 16 bis zur U 20 haben Sie alle Auswahlteams durchlaufen. Inwiefern hat das Ihre Entwicklung als Fußballspieler unterstützt?

Bader: Mir hat das sehr geholfen. Wenn ich für Deutschland gespielt habe, waren wir meist Favorit, und der Sieg war immer die klare Zielvorgabe. Ich habe mich bei den U-Nationalmannschaften vor allem technisch weiterentwickelt. Wir hatten viel Ballbesitz, jeder Spieler hatte viele Ballkontakte. Das war ein wichtiger Kontrast zur Jugendzeit beim KSC, wo wir meist gegen den Abstieg gespielt haben und defensiver ausgerichtet waren.

DFB.de: Im Mai waren Sie bei der U 20-Weltmeisterschaft in Südkorea dabei. Welche Eindrücke haben Sie dort mitgenommen?

Bader: Das Land Südkorea war eine echte Offenbarung. Als wir ankamen, waren wir zunächst zwei Tage in der Innenstadt von Daejeon. Das war eine komplett andere Welt, auch eine komplett andere Kultur. Das war spannend zu erleben, weil man als normaler Urlauber nicht unbedingt Südkorea als Reiseziel hat. Auch die Mannschaft war intakt. Ich habe mich mit allen gut verstanden.

DFB.de: Viele Fans in Deutschland waren überrascht, dass die Mannschaft im Achtelfinale gegen Sambia scheiterte...

Bader: So überraschend kam die Niederlage nicht. Sambia hatte eine richtig gute Mannschaft und war Tabellenerster der eigenen Gruppe. Wir hingegen hatten in der Vorrunde einige Probleme, haben Sambia dann aber einen richtig guten Fight abgeliefert. Wir sind erhobenen Hauptes aus dem Turnier gegangen.

DFB.de: Wie haben Sie das fußballerische Niveau bei der U 20-Weltmeisterschaft empfunden?

Bader: Die Spieler bei der U 20-WM waren technisch sehr stark. Dort sind Spieler gewesen, die in einigen Jahren zur Weltspitze zählen werden. Allerdings ist die Zweikampfführung nicht so hart wie in der 2. Bundesliga oder in der 3. Liga. Außerdem sind deutsche Profis erfahrener und abgezockter als ein U 20-Nationalspieler.

DFB.de: Was war Ihr persönliches Highlight in Ihrer Laufbahn als U-Nationalspieler?

Bader: Sicherlich das Turnier in Südkorea. Im Achtelfinale einer Weltmeisterschaft in der Startaufstellung zu stehen, ist etwas ganz Besonderes. Eigentlich war jedes Länderspiel ein Highlight. Ich würde mich freuen, wenn noch viele Länderspiele hinzukämen. Allerdings ist mir bewusst, dass der Sprung von der U 20 zur U 21 sehr groß ist.

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