Augsburg-Trainer Frankenberger: "Wir haben es selbst in der Hand"

In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga hat Tabellenführer FC Augsburg zwei Spieltage vor dem Saisonende gute Chancen, sich erstmals seit 24 Jahren für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Allerdings sind drei Verfolger in Lauerstellung. Im DFB.de-Interview spricht FCA-Trainer Alexander Frankenberger (35) mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Endspurt.

DFB.de: Die U 19 des FC Augsburg führt kurz vor dem Saisonende die Tabelle an, wenn auch nur äußerst knapp vor dem 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart. Wie gut gefällt Ihnen der Blick auf das Tableau, Herr Frankenberger?

Alexander Frankenberger: Die Dinge zwei Spieltage vor Schluss selbst in der Hand zu haben, gefällt mir gut. Für den FC Augsburg ist es eine einmalige Chance, um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen.

DFB.de: Am heutigen Samstag stellt sich mit dem SV Darmstadt 98 ein Team aus dem Mittelfeld der Tabelle in Augsburg vor. Bei einem Sieg würden der Staffelsieg und damit auch die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft schon in greifbare Nähe rücken. Wie sehr kribbelt es bereits im Team?

Frankenberger: Natürlich kribbelt es. Allerdings wir sind nicht durch Zufall in diese Situation gekommen. Dahinter steckt harte Arbeit. Die Mannschaft weiß um ihre Stärken und macht daher auch einen entspannten, aber sehr fokussierten Eindruck. Wir wissen, was wir in den letzten Monaten geleistet haben. Das macht uns selbstbewusst.

DFB.de: Was sind die wichtigsten Gründe für das starke Abschneiden in dieser Spielzeit?

Frankenberger: Zuerst muss ich mein insgesamt fünfköpfiges Trainerteam hervorheben, das ausgezeichnet zusammenarbeitet und harmoniert. Jeder Einzelne bringt seine Qualitäten für das Team ein. Unsere U 19 will immer Fußball spielen und kann es auch. Darüber hinaus sind die Jungs aber auch in der Lage, andere Facetten des Spiels abzurufen, wenn diese gefordert sind. Am Ende habe ich das Gefühl, dass alles ausgewogen ist, wir miteinander eine sehr gute Zeit erleben und uns gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben.

DFB.de: Was zeichnet die U 19 des FC Augsburg in dieser Saison besonders aus?

Frankenberger: Die Jungs sind bereit, in jedem Training alles zu geben. Wir haben eine Ansammlung von starken Persönlichkeiten und Charakteren. Wenn man das in die richtige Richtung bündelt, bekommt man ein Team mit einer unglaublichen Mentalität. Außerdem sind wir auch in der Kaderbreite sehr gut aufgestellt und können Ausfälle kompensieren. Wenn Spieler verletzungsbedingt ausgefallen waren, sind andere in die Bresche gesprungen und haben ebenfalls ihre Leistung gebracht.

DFB.de: Es sind nur noch zwei Hürden bis zum großen Ziel. Was wollen Sie von Ihrem Team im Saisonendspurt sehen?

Frankenberger: Grundsätzlich möchte ich, dass wir uns immer auf den jeweiligen Gegner und nicht auf die Konstellation fokussieren. Jedes Spiel beinhaltet schwierige Phasen. Diese müssen wir als Mannschaft gemeinsam durchstehen. Wir wollen weiter mutig spielen, geduldig bleiben und unsere Tugenden auf dem Platz bekommen.

DFB.de: In der Spitzengruppe ist noch alles sehr eng beieinander. Vier Teams haben noch realistische Chancen auf den Staffelsieg. Wie bewerten Sie die Aussichten des FCA?

Frankenberger: Wir haben eine realistische Chance, die sich für die Mannschaft und den Verein eröffnet. Seit vielen Jahren hat es so etwas beim FCA nicht mehr gegeben. 1998 waren wir zuletzt in einem Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft dabei. Damals gab es noch keine Nachwuchsleistungszentren und auch keine Junioren-Bundesligen. Es ist der Lohn für gute und harte Arbeit, die wir beim FCA in den vergangenen Jahren geleistet haben. Uns ist bewusst, dass wir etwas Besonders schaffen können, und werden alles dafür tun, unsere Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zu unseren Verfolgern können wir es aus eigener Kraft schaffen.

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Arbeit mit jungen Spielern?

Frankenberger: Jeder U 19-Spieler will Fußballprofi werden. Alle verfügen über ein hohes Maß an Eigenmotivation. Mir gefällt, dass ich die Jungs bei der Verwirklichung ihrer Ziele dabei begleiten und sie bestmöglich unterstützen darf.

DFB.de: Wollten Sie denn immer schon Trainer werden?

Frankenberger: Um ganz ehrlich zu sein: Es war nie mein absolutes Ziel, diesen Job hauptberuflich zu machen. Es hat sich einfach so ergeben. Ich habe als Co-Trainer der U 8 beim TSV 1860 München angefangen und bereits früh gemerkt, dass ich die wichtigsten Fähigkeiten für diesen Job durchaus mitbringe. Es macht mir unfassbar viel Spaß, Spieler zu entwickeln und Mannschaften zu trainieren.

DFB.de: Wie würden Sie sich selbst als Trainertyp beschreiben?

Frankenberger: Mein Führungsstil ist situationsabhängig, ich lehne pauschale Entscheidungen grundsätzlich ab. Ich habe immer ein offenes Ohr, die Jungs können jederzeit auch über andere Themen mit mir sprechen. Viele Spieler nehmen diese Möglichkeit auch an. Ich sehe es als zweifacher Familienvater als meine Aufgabe an, den Spielern in ihrer sensiblen Phase auch Ratschläge zu geben. Dennoch will ich auch nicht zu nah dran zu sein, tausche mich nicht permanent über WhatsApp-Nachrichten mit den Spielern aus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Fußball Struktur benötigt und Grundsätzliches vorgeben muss. Ich schenke den Spielern viel Vertrauen, weil sie es letztlich sind, die auf dem Platz die Entscheidungen treffen müssen.

DFB.de: Trauen Sie einigen Spielern aus Ihrem Kader den Sprung in den Profifußball zu?

Frankenberger: Definitiv! Wir stehen auch deshalb ganz oben, weil wir neben unserer Mentalität auch sehr hohe Qualität in der Mannschaft haben. Ohne Namen zu nennen, haben wir einige Spieler im Kader, denen ich eine Karriere im bezahlten Fußball zutraue.

DFB.de: Sie sind bereits seit sieben Jahren beim FC Augsburg in verschiedensten Funktionen tätig. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Frankenberger: Ich bin dem FCA dankbar, dass ich in verschiedenen Positionen sehr viel lernen und schon frühzeitig große Verantwortung tragen durfte. Der FC Augsburg ist für mich ein Stück Heimat geworden. Mein zweiter Sohn ist hier geboren und wir wohnen nur wenige Kilometer vom Trainingsgelände entfernt. Ich habe erlebt, wie der Verein gewachsen ist und sich das Nachwuchsleistungszentrum ständig weiterentwickelt hat. Ich bin ein Teil von dem, deshalb ist der Verein auch ein Stück von mir.

DFB.de: Wie sehen Ihre mittelfristigen Ziele aus?

Frankenberger: Ich fühle mich in meiner Funktion als U 19-Trainer sehr wohl und strebe gerade den maximalen Erfolg an. Ich habe im Fußball aber noch viel vor, sehe mich noch nicht am Ende meiner Entwicklung. Ich habe im Nachwuchsbereich auf höchstem Niveau schon viel Erfahrung gesammelt. Als ausgebildeter Fußball-Lehrer schließe ich irgendwann aber auch den nächsten Schritt in den Herrenbereich nicht aus. Wir sind alle Sportler, die sich messen und ihre Grenzen ausloten wollen.

[mspw]

In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga hat Tabellenführer FC Augsburg zwei Spieltage vor dem Saisonende gute Chancen, sich erstmals seit 24 Jahren für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Allerdings sind drei Verfolger in Lauerstellung. Im DFB.de-Interview spricht FCA-Trainer Alexander Frankenberger (35) mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Endspurt.

DFB.de: Die U 19 des FC Augsburg führt kurz vor dem Saisonende die Tabelle an, wenn auch nur äußerst knapp vor dem 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart. Wie gut gefällt Ihnen der Blick auf das Tableau, Herr Frankenberger?

Alexander Frankenberger: Die Dinge zwei Spieltage vor Schluss selbst in der Hand zu haben, gefällt mir gut. Für den FC Augsburg ist es eine einmalige Chance, um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen.

DFB.de: Am heutigen Samstag stellt sich mit dem SV Darmstadt 98 ein Team aus dem Mittelfeld der Tabelle in Augsburg vor. Bei einem Sieg würden der Staffelsieg und damit auch die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft schon in greifbare Nähe rücken. Wie sehr kribbelt es bereits im Team?

Frankenberger: Natürlich kribbelt es. Allerdings wir sind nicht durch Zufall in diese Situation gekommen. Dahinter steckt harte Arbeit. Die Mannschaft weiß um ihre Stärken und macht daher auch einen entspannten, aber sehr fokussierten Eindruck. Wir wissen, was wir in den letzten Monaten geleistet haben. Das macht uns selbstbewusst.

DFB.de: Was sind die wichtigsten Gründe für das starke Abschneiden in dieser Spielzeit?

Frankenberger: Zuerst muss ich mein insgesamt fünfköpfiges Trainerteam hervorheben, das ausgezeichnet zusammenarbeitet und harmoniert. Jeder Einzelne bringt seine Qualitäten für das Team ein. Unsere U 19 will immer Fußball spielen und kann es auch. Darüber hinaus sind die Jungs aber auch in der Lage, andere Facetten des Spiels abzurufen, wenn diese gefordert sind. Am Ende habe ich das Gefühl, dass alles ausgewogen ist, wir miteinander eine sehr gute Zeit erleben und uns gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben.

DFB.de: Was zeichnet die U 19 des FC Augsburg in dieser Saison besonders aus?

Frankenberger: Die Jungs sind bereit, in jedem Training alles zu geben. Wir haben eine Ansammlung von starken Persönlichkeiten und Charakteren. Wenn man das in die richtige Richtung bündelt, bekommt man ein Team mit einer unglaublichen Mentalität. Außerdem sind wir auch in der Kaderbreite sehr gut aufgestellt und können Ausfälle kompensieren. Wenn Spieler verletzungsbedingt ausgefallen waren, sind andere in die Bresche gesprungen und haben ebenfalls ihre Leistung gebracht.

DFB.de: Es sind nur noch zwei Hürden bis zum großen Ziel. Was wollen Sie von Ihrem Team im Saisonendspurt sehen?

Frankenberger: Grundsätzlich möchte ich, dass wir uns immer auf den jeweiligen Gegner und nicht auf die Konstellation fokussieren. Jedes Spiel beinhaltet schwierige Phasen. Diese müssen wir als Mannschaft gemeinsam durchstehen. Wir wollen weiter mutig spielen, geduldig bleiben und unsere Tugenden auf dem Platz bekommen.

DFB.de: In der Spitzengruppe ist noch alles sehr eng beieinander. Vier Teams haben noch realistische Chancen auf den Staffelsieg. Wie bewerten Sie die Aussichten des FCA?

Frankenberger: Wir haben eine realistische Chance, die sich für die Mannschaft und den Verein eröffnet. Seit vielen Jahren hat es so etwas beim FCA nicht mehr gegeben. 1998 waren wir zuletzt in einem Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft dabei. Damals gab es noch keine Nachwuchsleistungszentren und auch keine Junioren-Bundesligen. Es ist der Lohn für gute und harte Arbeit, die wir beim FCA in den vergangenen Jahren geleistet haben. Uns ist bewusst, dass wir etwas Besonders schaffen können, und werden alles dafür tun, unsere Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zu unseren Verfolgern können wir es aus eigener Kraft schaffen.

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Arbeit mit jungen Spielern?

Frankenberger: Jeder U 19-Spieler will Fußballprofi werden. Alle verfügen über ein hohes Maß an Eigenmotivation. Mir gefällt, dass ich die Jungs bei der Verwirklichung ihrer Ziele dabei begleiten und sie bestmöglich unterstützen darf.

DFB.de: Wollten Sie denn immer schon Trainer werden?

Frankenberger: Um ganz ehrlich zu sein: Es war nie mein absolutes Ziel, diesen Job hauptberuflich zu machen. Es hat sich einfach so ergeben. Ich habe als Co-Trainer der U 8 beim TSV 1860 München angefangen und bereits früh gemerkt, dass ich die wichtigsten Fähigkeiten für diesen Job durchaus mitbringe. Es macht mir unfassbar viel Spaß, Spieler zu entwickeln und Mannschaften zu trainieren.

DFB.de: Wie würden Sie sich selbst als Trainertyp beschreiben?

Frankenberger: Mein Führungsstil ist situationsabhängig, ich lehne pauschale Entscheidungen grundsätzlich ab. Ich habe immer ein offenes Ohr, die Jungs können jederzeit auch über andere Themen mit mir sprechen. Viele Spieler nehmen diese Möglichkeit auch an. Ich sehe es als zweifacher Familienvater als meine Aufgabe an, den Spielern in ihrer sensiblen Phase auch Ratschläge zu geben. Dennoch will ich auch nicht zu nah dran zu sein, tausche mich nicht permanent über WhatsApp-Nachrichten mit den Spielern aus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Fußball Struktur benötigt und Grundsätzliches vorgeben muss. Ich schenke den Spielern viel Vertrauen, weil sie es letztlich sind, die auf dem Platz die Entscheidungen treffen müssen.

DFB.de: Trauen Sie einigen Spielern aus Ihrem Kader den Sprung in den Profifußball zu?

Frankenberger: Definitiv! Wir stehen auch deshalb ganz oben, weil wir neben unserer Mentalität auch sehr hohe Qualität in der Mannschaft haben. Ohne Namen zu nennen, haben wir einige Spieler im Kader, denen ich eine Karriere im bezahlten Fußball zutraue.

DFB.de: Sie sind bereits seit sieben Jahren beim FC Augsburg in verschiedensten Funktionen tätig. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Frankenberger: Ich bin dem FCA dankbar, dass ich in verschiedenen Positionen sehr viel lernen und schon frühzeitig große Verantwortung tragen durfte. Der FC Augsburg ist für mich ein Stück Heimat geworden. Mein zweiter Sohn ist hier geboren und wir wohnen nur wenige Kilometer vom Trainingsgelände entfernt. Ich habe erlebt, wie der Verein gewachsen ist und sich das Nachwuchsleistungszentrum ständig weiterentwickelt hat. Ich bin ein Teil von dem, deshalb ist der Verein auch ein Stück von mir.

DFB.de: Wie sehen Ihre mittelfristigen Ziele aus?

Frankenberger: Ich fühle mich in meiner Funktion als U 19-Trainer sehr wohl und strebe gerade den maximalen Erfolg an. Ich habe im Fußball aber noch viel vor, sehe mich noch nicht am Ende meiner Entwicklung. Ich habe im Nachwuchsbereich auf höchstem Niveau schon viel Erfahrung gesammelt. Als ausgebildeter Fußball-Lehrer schließe ich irgendwann aber auch den nächsten Schritt in den Herrenbereich nicht aus. Wir sind alle Sportler, die sich messen und ihre Grenzen ausloten wollen.

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