Aufstieg für den Jahn zu 87 Prozent sicher

Einen neuen Rekord für die 3. Liga hat der SSV Jahn Regensburg denkbar knapp verpasst. Jonah Sticker (90.+8) vom FC Viktoria Köln verhinderte mit seinem Treffer zum 1:1-Endstand den elften Sieg des Spitzenreiters in Folge. Durch das Remis stehen die Regensburger aber schon vor dem 19. Spieltag als inoffizieller Herbstmeister fest. DFB.de zeigt, wie die Chancen des SSV Jahn auf den Aufstieg stehen - statistisch gesehen.

Seit der Gründung der eingleisigen 3. Liga (ab der Saison 2008/2009) wurden bislang 16 Herbstmeister ermittelt. Der SSV Jahn Regensburg nimmt dabei als insgesamt 13. Klub die zweite Saisonhälfte in der dritthöchsten deutschen Spielklasse als Tabellenführer in Angriff. Drei Vereine lagen nämlich schon jeweils zweimal zur Saisonhalbzeit vorne.

13 der 15 bisherigen Herbstmeister aufgestiegen

Der Blick in die Vergangenheit zeigt: Nicht weniger als 13 der 15 bisherigen Herbstmeister konnten sich am Saisonende auch über den Aufstieg in die 2. Bundesliga freuen. Statistisch gesehen stehen die Chancen für den SSV Jahn, der am 19. Spieltag heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) beim DFB-Pokalviertelfinalisten 1. FC Saarbrücken gastiert, auf die direkte Rückkehr in das Unterhaus des deutschen Profifußballs damit bei 86,66 Prozent.

In acht Fällen hatte die Spitzenposition nach der Hinserie auch nach dem Ende der Spielzeit noch Bestand. Zuletzt gelang dieses Kunststück mit Dynamo Dresden (2020/2021), dem 1. FC Magdeburg (2021/2022) und der SV 07 Elversberg (2022/2023) drei Teams in Folge. Eine ähnlich lange Serie gab es nur von 2014 bis 2017 (1. FC Heidenheim, Arminia Bielefeld, Dynamo Dresden und MSV Duisburg). Außerdem brachte der SV Sandhausen in der Saison 2011/2012 als erster Herbstmeister seinen Vorsprung auch als Erster ins Ziel.

Paderborn und Ingolstadt schaffen es über die Relegation

Dass die Tabellenführung nach 19 Begegnungen den Aufstieg aber noch nicht sicher garantiert, zeigten gleich die ersten beiden Spielzeiten. Der Premieren-Herbstmeister SC Paderborn 07 musste 2008/2009 neben dem Meister 1. FC Union Berlin auch noch Fortuna Düsseldorf an sich vorbeiziehen lassen. Unter Trainer André Schubert, der das Team nach dem 36. Spieltag von Pavel Dotchev übernommen hatte, gelang über die Relegation gegen den VfL Osnabrück (Hin- und Rückspiel jeweils 1:0) dann aber doch noch der Sprung in die zweithöchste Spielklasse.

Nur ein Jahr später musste auch der FC Ingolstadt 04 noch eine "Extrarunde" drehen. Der nach der Hinrunde mit dem Spitzenreiter punktgleiche VfL Osnabrück zog in der Rückserie ebenso an den Schanzern vorbei wie der zwischenzeitlich zwei Zähler zurückliegende FC Erzgebirge Aue. Den Aufstieg in die 2. Bundesliga machte der FCI in den beiden Duellen mit dem FC Hansa Rostock (1:0 und 2:0) in der Relegation schließlich doch perfekt.

Nur Osnabrück und Duisburg scheitern

Die Erfahrung, dass die Relegation für einen Herbstmeister nicht immer positiv endet, musste der VfL Osnabrück in der Spielzeit 2012/2013 machen. In der zweiten Saisonhälfte sammelten unter anderem der spätere Titelträger Karlsruher SC und Arminia Bielefeld mehr Zähler, sodass die Lila-Weißen am 38. Spieltag durch ein 4:0 gegen Alemannia Aachen zumindest den dritten Rang erreichen konnten.

Trainer war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Claus-Dieter "Pele" Wollitz. Der frühere Osnabrücker Spieler hatte nach dem 0:1 gegen Arminia Bielefeld seinen bevorstehenden Abschied angekündigt und Kritik an den Vereinsverantwortlichen geäußert. Für das Saisonfinale und die Relegationsspiele gegen Dynamo Dresden sprang deshalb der vorherige Co-Trainer Alexander Ukrow ein. Obwohl der VfL das erste Aufeinandertreffen mit den Dresdnern 1:0 für sich entschied, blieben die Osnabrücker nach dem 0:2 im Rückspiel in der 3. Liga und verpassten als erster Halbzeitmeister den Aufstieg.

Der einzige Klub, der nach dem Gewinn der inoffiziellen Herbstmeisterschaft in der Rückrunde noch aus den Top3 abrutschte, war der MSV Duisburg in der Saison 2019/2020. Von den vier Punkten Vorsprung auf die ärgsten Verfolger nach 19 Runden waren auch nach dem 27. Spieltag noch drei Zähler übrig. Dann aber wurde der Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie für etwa zweieinhalb Monate ausgesetzt, ehe es weiterging.

Drei Klubs schon je zweimal Herbstmeister

In den übrigen elf Partien kamen für das Team des damaligen MSV-Trainers Torsten Lieberknecht nur noch 15 Punkte dazu. In der Endabrechnung stand deshalb lediglich Rang fünf zu Buche. Zu Platz vier, der wegen des Meistertitels der nicht aufstiegsberechtigten U 23 des FC Bayern München zur Teilnahme an der Relegation berechtigt hätte, fehlte letztlich ein Punkt. Der FC Würzburger Kickers und Eintracht Braunschweig stiegen direkt auf, der FC Ingolstadt 04 scheiterte in der Relegation durch ein Last-Minute-Gegentor am 1. FC Nürnberg (0:2 und 3:1). Damals galt noch die Auswärtstorregelung.

Der MSV Duisburg zählt zu den insgesamt drei Klubs, die sich in der 3. Liga gleich zweimal zum Herbstmeister gekrönt haben. Während es 2020 nicht zum Aufstieg gereicht hatte, belegten die Zebras in der Spielzeit 2016/2017 auch am Saisonende den ersten Rang. Dynamo Dresden (2015/2016 und 2020/2021) gelang dieses Kunststück gleich zweimal.

Der SC Paderborn 07 konnte seine Spitzenposition nach der Hinserie in den Spielzeiten 2008/2009 (Relegation) und 2017/2018 (Platz zwei) zwar jeweils nicht bis zum Schluss behaupten. Eine Spielklasse nach oben ging es für die Ostwestfalen dennoch in beiden Fällen.

Saison Herbstmeister Endplatzierung Bemerkung

2008/2009
SC Paderborn 07 3 Aufstieg in der Relegation gegen VfL Osnabrück (1:0 und 1:0)
2009/2010 FC Ingolstadt 04 3 Aufstieg in der Relegation gegen Hansa Rostock (1:0 und 2:0)
2010/2011 FC Hansa Rostock 2
2011/2012 SV Sandhausen 1
2012/2013 VfL Osnabrück 3 Niederlage in der Relegation gegen Dynamo Dresden (1:0 und 0:2)
2013/2014 1. FC Heidenheim 1
2014/2015 Arminia Bielefeld 1
2015/2016 Dynamo Dresden 1
2016/2017 MSV Duisburg 1
2017/2018 SC Paderborn 07 2
2018/2019 Karlsruher SC 2
2019/2020 MSV Duisburg 5 Corona-Unterbrechung nach dem 27. Spieltag. Platz eins bis zum 32. Spieltag
2020/2021 Dynamo Dresden 1
2021/2022 1. FC Magdeburg 1
2022/2023 SV 07 Elversberg 1

[mspw]

Einen neuen Rekord für die 3. Liga hat der SSV Jahn Regensburg denkbar knapp verpasst. Jonah Sticker (90.+8) vom FC Viktoria Köln verhinderte mit seinem Treffer zum 1:1-Endstand den elften Sieg des Spitzenreiters in Folge. Durch das Remis stehen die Regensburger aber schon vor dem 19. Spieltag als inoffizieller Herbstmeister fest. DFB.de zeigt, wie die Chancen des SSV Jahn auf den Aufstieg stehen - statistisch gesehen.

Seit der Gründung der eingleisigen 3. Liga (ab der Saison 2008/2009) wurden bislang 16 Herbstmeister ermittelt. Der SSV Jahn Regensburg nimmt dabei als insgesamt 13. Klub die zweite Saisonhälfte in der dritthöchsten deutschen Spielklasse als Tabellenführer in Angriff. Drei Vereine lagen nämlich schon jeweils zweimal zur Saisonhalbzeit vorne.

13 der 15 bisherigen Herbstmeister aufgestiegen

Der Blick in die Vergangenheit zeigt: Nicht weniger als 13 der 15 bisherigen Herbstmeister konnten sich am Saisonende auch über den Aufstieg in die 2. Bundesliga freuen. Statistisch gesehen stehen die Chancen für den SSV Jahn, der am 19. Spieltag heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) beim DFB-Pokalviertelfinalisten 1. FC Saarbrücken gastiert, auf die direkte Rückkehr in das Unterhaus des deutschen Profifußballs damit bei 86,66 Prozent.

In acht Fällen hatte die Spitzenposition nach der Hinserie auch nach dem Ende der Spielzeit noch Bestand. Zuletzt gelang dieses Kunststück mit Dynamo Dresden (2020/2021), dem 1. FC Magdeburg (2021/2022) und der SV 07 Elversberg (2022/2023) drei Teams in Folge. Eine ähnlich lange Serie gab es nur von 2014 bis 2017 (1. FC Heidenheim, Arminia Bielefeld, Dynamo Dresden und MSV Duisburg). Außerdem brachte der SV Sandhausen in der Saison 2011/2012 als erster Herbstmeister seinen Vorsprung auch als Erster ins Ziel.

Paderborn und Ingolstadt schaffen es über die Relegation

Dass die Tabellenführung nach 19 Begegnungen den Aufstieg aber noch nicht sicher garantiert, zeigten gleich die ersten beiden Spielzeiten. Der Premieren-Herbstmeister SC Paderborn 07 musste 2008/2009 neben dem Meister 1. FC Union Berlin auch noch Fortuna Düsseldorf an sich vorbeiziehen lassen. Unter Trainer André Schubert, der das Team nach dem 36. Spieltag von Pavel Dotchev übernommen hatte, gelang über die Relegation gegen den VfL Osnabrück (Hin- und Rückspiel jeweils 1:0) dann aber doch noch der Sprung in die zweithöchste Spielklasse.

Nur ein Jahr später musste auch der FC Ingolstadt 04 noch eine "Extrarunde" drehen. Der nach der Hinrunde mit dem Spitzenreiter punktgleiche VfL Osnabrück zog in der Rückserie ebenso an den Schanzern vorbei wie der zwischenzeitlich zwei Zähler zurückliegende FC Erzgebirge Aue. Den Aufstieg in die 2. Bundesliga machte der FCI in den beiden Duellen mit dem FC Hansa Rostock (1:0 und 2:0) in der Relegation schließlich doch perfekt.

Nur Osnabrück und Duisburg scheitern

Die Erfahrung, dass die Relegation für einen Herbstmeister nicht immer positiv endet, musste der VfL Osnabrück in der Spielzeit 2012/2013 machen. In der zweiten Saisonhälfte sammelten unter anderem der spätere Titelträger Karlsruher SC und Arminia Bielefeld mehr Zähler, sodass die Lila-Weißen am 38. Spieltag durch ein 4:0 gegen Alemannia Aachen zumindest den dritten Rang erreichen konnten.

Trainer war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Claus-Dieter "Pele" Wollitz. Der frühere Osnabrücker Spieler hatte nach dem 0:1 gegen Arminia Bielefeld seinen bevorstehenden Abschied angekündigt und Kritik an den Vereinsverantwortlichen geäußert. Für das Saisonfinale und die Relegationsspiele gegen Dynamo Dresden sprang deshalb der vorherige Co-Trainer Alexander Ukrow ein. Obwohl der VfL das erste Aufeinandertreffen mit den Dresdnern 1:0 für sich entschied, blieben die Osnabrücker nach dem 0:2 im Rückspiel in der 3. Liga und verpassten als erster Halbzeitmeister den Aufstieg.

Der einzige Klub, der nach dem Gewinn der inoffiziellen Herbstmeisterschaft in der Rückrunde noch aus den Top3 abrutschte, war der MSV Duisburg in der Saison 2019/2020. Von den vier Punkten Vorsprung auf die ärgsten Verfolger nach 19 Runden waren auch nach dem 27. Spieltag noch drei Zähler übrig. Dann aber wurde der Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie für etwa zweieinhalb Monate ausgesetzt, ehe es weiterging.

Drei Klubs schon je zweimal Herbstmeister

In den übrigen elf Partien kamen für das Team des damaligen MSV-Trainers Torsten Lieberknecht nur noch 15 Punkte dazu. In der Endabrechnung stand deshalb lediglich Rang fünf zu Buche. Zu Platz vier, der wegen des Meistertitels der nicht aufstiegsberechtigten U 23 des FC Bayern München zur Teilnahme an der Relegation berechtigt hätte, fehlte letztlich ein Punkt. Der FC Würzburger Kickers und Eintracht Braunschweig stiegen direkt auf, der FC Ingolstadt 04 scheiterte in der Relegation durch ein Last-Minute-Gegentor am 1. FC Nürnberg (0:2 und 3:1). Damals galt noch die Auswärtstorregelung.

Der MSV Duisburg zählt zu den insgesamt drei Klubs, die sich in der 3. Liga gleich zweimal zum Herbstmeister gekrönt haben. Während es 2020 nicht zum Aufstieg gereicht hatte, belegten die Zebras in der Spielzeit 2016/2017 auch am Saisonende den ersten Rang. Dynamo Dresden (2015/2016 und 2020/2021) gelang dieses Kunststück gleich zweimal.

Der SC Paderborn 07 konnte seine Spitzenposition nach der Hinserie in den Spielzeiten 2008/2009 (Relegation) und 2017/2018 (Platz zwei) zwar jeweils nicht bis zum Schluss behaupten. Eine Spielklasse nach oben ging es für die Ostwestfalen dennoch in beiden Fällen.

Saison Herbstmeister Endplatzierung Bemerkung

2008/2009
SC Paderborn 07 3 Aufstieg in der Relegation gegen VfL Osnabrück (1:0 und 1:0)
2009/2010 FC Ingolstadt 04 3 Aufstieg in der Relegation gegen Hansa Rostock (1:0 und 2:0)
2010/2011 FC Hansa Rostock 2
2011/2012 SV Sandhausen 1
2012/2013 VfL Osnabrück 3 Niederlage in der Relegation gegen Dynamo Dresden (1:0 und 0:2)
2013/2014 1. FC Heidenheim 1
2014/2015 Arminia Bielefeld 1
2015/2016 Dynamo Dresden 1
2016/2017 MSV Duisburg 1
2017/2018 SC Paderborn 07 2
2018/2019 Karlsruher SC 2
2019/2020 MSV Duisburg 5 Corona-Unterbrechung nach dem 27. Spieltag. Platz eins bis zum 32. Spieltag
2020/2021 Dynamo Dresden 1
2021/2022 1. FC Magdeburg 1
2022/2023 SV 07 Elversberg 1

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