Asamoah über Rassismus im Fußball: "Früher hat man es laufen lassen"

Der zweimalige WM-Teilnehmer Gerald Asamoah hat auf einer digitalen Podiumsdiskussion beim Deutschen Stiftungstag über Rassismus im Fußball gesprochen. "Nach der WM 2006 wurde ich bei einem Spiel in Rostock rassistisch angegriffen", sagte der inzwischen 43-jährige Asamoah, der derzeit Urlaub in seinem Geburtsland Ghana verbringt und zugeschaltet war. "Anschließend sprach ich in den Medien darüber, aber keiner meiner damaligen Nationalmannschaftsmitspieler sprang mir zur Seite. Das ist heute anders. Spieler wie etwa Leon Goretzka positionieren sich."

Gerald Asamoah kam im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland. "Ich kannte nur die Bilder aus dem Otto-Katalog, mehr wusste ich nicht von Deutschland", sagte er. Dass diese heile Welt vielleicht nicht ganz stimmt, verstand Asamoah schon als Kind. "Ich habe schnell gemerkt, dass nicht alle froh darüber waren, dass ich in Deutschland aufwuchs." Auch 1997 musste er, damals bei Hannover 96 unter Vertrag, in Cottbus massive Anfeindungen erleben. "Purer Rassismus, aber niemand hat es angesprochen. Die Zeitungen haben nach dem Spiel keine Zeile darübergeschrieben. Man hat das Thema einfach laufen lassen."

Asamoahs Auftritt war eine von 90 Veranstaltungen, die im Rahmen des durch den Bundesverband Deutscher Stiftungen erstmals virtuell durchgeführten Deutschen Stiftungstages noch bis Freitag stattfinden. Initiatoren des Interviews waren die DFB-Stiftungen und die Gerald-Asamoah-Stiftung gemeinsam mit dem offenen Netzwerk "Fußball stiftet Zukunft" der bundesdeutschen Fußballstiftungen. Gerald Asamoah vertritt den Deutschen Fußball-Bund bei seinen internationalen Beziehungen als Botschafter. Auf dem Stiftungstag sagte er im Gespräch mit der Journalistin Düzen Tekkal auch: "Ich bin Deutschland sehr dankbar. Wer ich heute bin, das habe ich Deutschland zu verdanken." Über seine Zeit als deutscher Nationalspieler berichtet er im Dokumentarfilm "Schwarze Adler", der am 18. Juni im ZDF ausgestrahlt wird.

[th]

Der zweimalige WM-Teilnehmer Gerald Asamoah hat auf einer digitalen Podiumsdiskussion beim Deutschen Stiftungstag über Rassismus im Fußball gesprochen. "Nach der WM 2006 wurde ich bei einem Spiel in Rostock rassistisch angegriffen", sagte der inzwischen 43-jährige Asamoah, der derzeit Urlaub in seinem Geburtsland Ghana verbringt und zugeschaltet war. "Anschließend sprach ich in den Medien darüber, aber keiner meiner damaligen Nationalmannschaftsmitspieler sprang mir zur Seite. Das ist heute anders. Spieler wie etwa Leon Goretzka positionieren sich."

Gerald Asamoah kam im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland. "Ich kannte nur die Bilder aus dem Otto-Katalog, mehr wusste ich nicht von Deutschland", sagte er. Dass diese heile Welt vielleicht nicht ganz stimmt, verstand Asamoah schon als Kind. "Ich habe schnell gemerkt, dass nicht alle froh darüber waren, dass ich in Deutschland aufwuchs." Auch 1997 musste er, damals bei Hannover 96 unter Vertrag, in Cottbus massive Anfeindungen erleben. "Purer Rassismus, aber niemand hat es angesprochen. Die Zeitungen haben nach dem Spiel keine Zeile darübergeschrieben. Man hat das Thema einfach laufen lassen."

Asamoahs Auftritt war eine von 90 Veranstaltungen, die im Rahmen des durch den Bundesverband Deutscher Stiftungen erstmals virtuell durchgeführten Deutschen Stiftungstages noch bis Freitag stattfinden. Initiatoren des Interviews waren die DFB-Stiftungen und die Gerald-Asamoah-Stiftung gemeinsam mit dem offenen Netzwerk "Fußball stiftet Zukunft" der bundesdeutschen Fußballstiftungen. Gerald Asamoah vertritt den Deutschen Fußball-Bund bei seinen internationalen Beziehungen als Botschafter. Auf dem Stiftungstag sagte er im Gespräch mit der Journalistin Düzen Tekkal auch: "Ich bin Deutschland sehr dankbar. Wer ich heute bin, das habe ich Deutschland zu verdanken." Über seine Zeit als deutscher Nationalspieler berichtet er im Dokumentarfilm "Schwarze Adler", der am 18. Juni im ZDF ausgestrahlt wird.