Arnold: "Jetzt wollen wir auch drinbleiben"

Der erste Punkt im dritten Spiel und damit vorerst die Abstiegsränge verlassen: Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena hat in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga 1:1 gegen Werder Bremen gespielt. Jenas 30 Jahre alte Führungsspielerin Julia Arnold ordnet im DFB.de-Interview den Auftakt ein und sagt, was für den Klassenverbleib neben weiteren Punkten noch fehlt.

DFB.de: Julia, wie fühlt sich das 1:1 an? Ist es ein gewonnener oder sind es zwei verlorene Punkte?

Julia Arnold: Das ist echt schwierig zu sagen. Kurz nach dem Schlusspfiff habe ich eher gedacht, dass wir zwei Punkte verloren haben. Aber mit etwas Abstand ist dieser eine Zähler in Ordnung. Darauf können wir aufbauen.

DFB.de: Warum zunächst das Gefühl von zwei verlorenen Punkten?

Arnold: Weil wir relativ spät den Ausgleich kassiert haben und kurz vor Schluss noch die große Chance hatten, die Partie zu unseren Gunsten zu entscheiden. Ich hatte den Eindruck, dass wir über die gesamte Spielzeit die besseren Möglichkeiten hatten. Deshalb hätten wir gewinnen müssen. Aber letztlich muss man auch sagen, dass wir in unserem dritten Bundesligaspiel den ersten Punkt geholt haben. Wir sollten das Positive aus diesem Auftakt mitnehmen. Ich denke, dass wir bis zum Schluss um die 18 Zähler holen müssen, um den Abstieg zu vermeiden, 17 weitere müssen also noch folgen. Wir arbeiten daran.

DFB.de: Ist der Klassenverbleib also mehr als ein Traum?

Arnold: Zunächst muss man sagen, dass unser Aufstieg ja für alle sehr überraschend kam. Aber jetzt wollen wir auch drinbleiben. Und das ist auf jeden Fall möglich. Das haben die ersten Begegnungen gezeigt. Wir spielen Fußball, um uns der größtmöglichen Herausforderung zu stellen.

DFB.de: Fassen wir die ersten drei Spieltage zusammen: 0:3 gegen Leverkusen, 0:5 gegen Potsdam, jetzt 1:1 gegen Bremen.

Arnold: Wir haben unser erstes Tor geschossen und den ersten Punkt geholt...

DFB.de: ... und Sie stehen jetzt vorerst über dem Strich.

Arnold: Genau. Da macht der Blick auf die Tabelle jetzt während der Länderspielpause doch deutlich mehr Spaß. Wir sind neu in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, und die meisten trauen uns nicht wirklich viel zu.

DFB.de: Ist deshalb auch die Erkenntnis nach den ersten drei Spieltagen so wichtig, dass Sie offenbar mithalten können?

Arnold: Ja, das schon. Dennoch wird die Saison extrem schwer für uns. Wir treffen demnächst zum Beispiel noch auf Wolfsburg, München und Frankfurt. Das sind echte Topteams. Da werden wir uns wehren müssen. Und es werden ganz sicher auch wieder Rückschläge kommen, aus denen wir dann die richtigen Lehren ziehen müssen. Nach einem Jahr in der 2. Bundesliga muss man sich dem höheren Tempo erst mal wieder anpassen. Das kann man nicht trainieren. Wir sind ein junges Team, das noch viel Luft nach oben hat. Bremen ist eine Mannschaft, mit der wir uns messen müssen. Es tut gut, gegen Werder nicht verloren zu haben.

DFB.de: Jetzt stehen zwei Länderspiele der DFB-Auswahl auf dem Programm, dann kommt die zweite DFB-Pokalrunde mit dem Spiel beim Regionalligisten Hegauer FV.

Arnold: Das ist ein typisches Pokalspiel, das kompliziert werden kann. Aber unser Anspruch muss sein, dort ins Achtelfinale einzuziehen und dabei weiter Selbstvertrauen zu sammeln...

DFB.de: ... um dann in der Frauen-Bundesliga beim SC Sand anzutreten.

Arnold: Auf das Spiel bin ich wirklich gespannt. Sand ist zwar Letzter und hat noch keinen Punkt geholt, aber sie haben bislang gegen die Top Drei aus Wolfsburg, München und Frankfurt gespielt. Für Sand wird das Duell mit uns sicher sehr wichtig sein. Aber für uns auch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir jetzt Woche für Woche stärker werden. Etwas Lehrgeld haben wir ja schon bezahlt.

DFB.de: Ihre Schwester Sylvia ist beim SC Sand im Marketing tätig.

Arnold: Für mich schlagen da zwei Herzen in meiner Brust. Natürlich wollen wir mit Carl Zeiss den maximalen Erfolg haben. Aber ich wünsche mir auch, dass der SC Sand ebenfalls den Abstieg vermeiden kann. Mal sehen, ob das klappen kann. Erst mal freue ich mich auf das Spiel und hoffe, dass wir auch dort punkten können.

[sw]

Der erste Punkt im dritten Spiel und damit vorerst die Abstiegsränge verlassen: Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena hat in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga 1:1 gegen Werder Bremen gespielt. Jenas 30 Jahre alte Führungsspielerin Julia Arnold ordnet im DFB.de-Interview den Auftakt ein und sagt, was für den Klassenverbleib neben weiteren Punkten noch fehlt.

DFB.de: Julia, wie fühlt sich das 1:1 an? Ist es ein gewonnener oder sind es zwei verlorene Punkte?

Julia Arnold: Das ist echt schwierig zu sagen. Kurz nach dem Schlusspfiff habe ich eher gedacht, dass wir zwei Punkte verloren haben. Aber mit etwas Abstand ist dieser eine Zähler in Ordnung. Darauf können wir aufbauen.

DFB.de: Warum zunächst das Gefühl von zwei verlorenen Punkten?

Arnold: Weil wir relativ spät den Ausgleich kassiert haben und kurz vor Schluss noch die große Chance hatten, die Partie zu unseren Gunsten zu entscheiden. Ich hatte den Eindruck, dass wir über die gesamte Spielzeit die besseren Möglichkeiten hatten. Deshalb hätten wir gewinnen müssen. Aber letztlich muss man auch sagen, dass wir in unserem dritten Bundesligaspiel den ersten Punkt geholt haben. Wir sollten das Positive aus diesem Auftakt mitnehmen. Ich denke, dass wir bis zum Schluss um die 18 Zähler holen müssen, um den Abstieg zu vermeiden, 17 weitere müssen also noch folgen. Wir arbeiten daran.

DFB.de: Ist der Klassenverbleib also mehr als ein Traum?

Arnold: Zunächst muss man sagen, dass unser Aufstieg ja für alle sehr überraschend kam. Aber jetzt wollen wir auch drinbleiben. Und das ist auf jeden Fall möglich. Das haben die ersten Begegnungen gezeigt. Wir spielen Fußball, um uns der größtmöglichen Herausforderung zu stellen.

DFB.de: Fassen wir die ersten drei Spieltage zusammen: 0:3 gegen Leverkusen, 0:5 gegen Potsdam, jetzt 1:1 gegen Bremen.

Arnold: Wir haben unser erstes Tor geschossen und den ersten Punkt geholt...

DFB.de: ... und Sie stehen jetzt vorerst über dem Strich.

Arnold: Genau. Da macht der Blick auf die Tabelle jetzt während der Länderspielpause doch deutlich mehr Spaß. Wir sind neu in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, und die meisten trauen uns nicht wirklich viel zu.

DFB.de: Ist deshalb auch die Erkenntnis nach den ersten drei Spieltagen so wichtig, dass Sie offenbar mithalten können?

Arnold: Ja, das schon. Dennoch wird die Saison extrem schwer für uns. Wir treffen demnächst zum Beispiel noch auf Wolfsburg, München und Frankfurt. Das sind echte Topteams. Da werden wir uns wehren müssen. Und es werden ganz sicher auch wieder Rückschläge kommen, aus denen wir dann die richtigen Lehren ziehen müssen. Nach einem Jahr in der 2. Bundesliga muss man sich dem höheren Tempo erst mal wieder anpassen. Das kann man nicht trainieren. Wir sind ein junges Team, das noch viel Luft nach oben hat. Bremen ist eine Mannschaft, mit der wir uns messen müssen. Es tut gut, gegen Werder nicht verloren zu haben.

DFB.de: Jetzt stehen zwei Länderspiele der DFB-Auswahl auf dem Programm, dann kommt die zweite DFB-Pokalrunde mit dem Spiel beim Regionalligisten Hegauer FV.

Arnold: Das ist ein typisches Pokalspiel, das kompliziert werden kann. Aber unser Anspruch muss sein, dort ins Achtelfinale einzuziehen und dabei weiter Selbstvertrauen zu sammeln...

DFB.de: ... um dann in der Frauen-Bundesliga beim SC Sand anzutreten.

Arnold: Auf das Spiel bin ich wirklich gespannt. Sand ist zwar Letzter und hat noch keinen Punkt geholt, aber sie haben bislang gegen die Top Drei aus Wolfsburg, München und Frankfurt gespielt. Für Sand wird das Duell mit uns sicher sehr wichtig sein. Aber für uns auch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir jetzt Woche für Woche stärker werden. Etwas Lehrgeld haben wir ja schon bezahlt.

DFB.de: Ihre Schwester Sylvia ist beim SC Sand im Marketing tätig.

Arnold: Für mich schlagen da zwei Herzen in meiner Brust. Natürlich wollen wir mit Carl Zeiss den maximalen Erfolg haben. Aber ich wünsche mir auch, dass der SC Sand ebenfalls den Abstieg vermeiden kann. Mal sehen, ob das klappen kann. Erst mal freue ich mich auf das Spiel und hoffe, dass wir auch dort punkten können.

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