Arne Friedrich: "Ich weiß, was ich kann"

Arne Friedrich stand nach den ersten beiden WM-Spielen in der Kritik. Dennoch hält Bundestrainer Jürgen Klinsmann an ihm fest. Er bescheinigt dem rechten Außenverteidiger von Hertha BSC Berlin gute Leistungen. Wie der Mannschaftskapitän des Hauptstadt-Klubs mit der Situation umgeht, schildert er im folgenden Interview mit www.dfb.de.

Frage: Arne Friedrich, es ist in den vergangenen Wochen viel auf Sie eingeprasselt. Wie überraschend kam für Sie die Diskussion über Ihre Person?

Arne Friedrich: Das kam schon sehr überraschend. Mir hat dabei aber geholfen zu wissen, dass das Trainerteam hinter mir steht. Das war mir wichtig.

Frage: Woran wurde die Kritik fest gemacht?

Arne Friedrich: Es ging schon bei Testspielen los. Ich habe immer versucht, die Aufgaben zu erfüllen, die mir die Trainer aufgegeben haben. Besonders im taktischen Bereich. Und in dieser Beziehung bin ich ein Spieler, der nicht so offensiv ausgerichtet ist wie Philipp Lahm. So wie er spielt, ist es natürlich ein bisschen spektakulärer. Ich bin dagegen in erster Linie Verteidiger, bin der etwas defensivere Part.

Frage: Sie waren eigentlich unumstritten. Wie erklären Sie sich die plötzlich auftauchende negative Stimmung?

Arne Friedrich: Ich weiß es nicht. Ich spiele jetzt seit vier Jahren in der Nationalmannschaft, und eigentlich wurde mein Stil noch nie so kritisiert. Ich finde konstruktive Kritik in Ordnung. Aber zuletzt wurden bei mir immer die Fehler gesucht. Auch beim Spiel gegen Polen, obwohl mir die Trainer bescheinigt haben, dass ich gut gespielt habe.

Frage: Was bleibt davon hängen?

Arne Friedrich: Ich glaube schon, dass ich aus der Angelegenheit gelernt habe. Zum Beispiel, dass ich mich noch mehr auf mich selbst konzentriere. Ich lese eigentlich sehr viel Zeitung. Aber das habe ich mir derzeit komplett abgewöhnt. Ich habe es auch gelernt, das Ganze etwas gelassener zu sehen. Ich bin nicht auf die Meinung der Medien versteift. Es geht mir jetzt nicht schlecht, auch wenn der eine oder andere denkt, dass mich das sehr belastet. Ich klammere diese Dinge einfach aus und konzentriere mich aufs Wesentliche.

Frage: Und die Trainer lassen auch keine Gelegenheit aus, um Sie zu unterstützen. Wird daran ganz bewusst gearbeitet?

Arne Friedrich: Was heißt, ganz bewusst daran gearbeitet? Nach dem Spiel gegen Costa Rica haben wir die Videoanalyse gemacht, und es war ganz klar zu sehen, weshalb wir die Gegentreffer bekommen haben. Dabei geht es nicht darum, einen Schuldigen zu suchen. Aber man hat gesehen, dass ich beim zweiten Tor völlig außen vor war. Wir haben nie auf Abseits gespielt. Aber das liegt jetzt auch in der Vergangenheit. Gegen Polen haben wir meiner Meinung nach ein sehr gutes Defensivspiel gezeigt, haben sehr wenig Chancen zugelassen.

Frage: Sie haben ursprünglich mal Innenverteidiger gespielt. Jetzt spielen sie rechts in der Viererkette. Welche ist Ihre Lieblingsposition?

Arne Friedrich: Die Frage ist mir schon sehr oft gestellt worden. Ich finde, es ist nicht die Frage, wo man lieber spielen mag. Vielmehr geht es darum, wie häufig man auf welcher Position spielt. Je mehr Einsätze man in derselben Rolle hat, desto mehr Sicherheit gewinnt man.

Frage: Wird man denn auch deshalb kritischer betrachtet, weil auf der anderen Seite ein Philipp Lahm spielt, der derzeit in aller Munde ist?

Arne Friedrich: Das weiß ich nicht, das möchte ich auch nicht beurteilen. Natürlich spiele ich in erster Linie defensiv. Meine erste Aufgabe ist es, Tore zu verhindern.

Frage: Wie schätzen Sie sich derzeit selbst ein?

Arne Friedrich: Ich weiß, was ich kann. Ich bin einer der sehr viel von sich selbst erwartet, der auch immer alles perfekt machen möchte. Natürlich kann ich mich in den kommenden Spielen steigern. [nb]


[bild1]Arne Friedrich stand nach den ersten beiden WM-Spielen in der Kritik. Dennoch hält Bundestrainer Jürgen Klinsmann an ihm fest. Er bescheinigt dem rechten Außenverteidiger von Hertha BSC Berlin gute Leistungen. Wie der Mannschaftskapitän des Hauptstadt-Klubs mit der Situation umgeht, schildert er im folgenden Interview mit www.dfb.de.



Frage: Arne Friedrich, es ist in den vergangenen Wochen viel auf Sie eingeprasselt. Wie überraschend kam für Sie die Diskussion über Ihre Person?



Arne Friedrich: Das kam schon sehr überraschend. Mir hat dabei aber geholfen zu wissen, dass das Trainerteam hinter mir steht. Das war mir wichtig.



Frage: Woran wurde die Kritik fest gemacht?



Arne Friedrich: Es ging schon bei Testspielen los. Ich habe immer versucht, die Aufgaben zu erfüllen, die mir die Trainer aufgegeben haben. Besonders im taktischen Bereich. Und in dieser Beziehung bin ich ein Spieler, der nicht so offensiv ausgerichtet ist wie Philipp Lahm. So wie er spielt, ist es natürlich ein bisschen spektakulärer. Ich bin dagegen in erster Linie Verteidiger, bin der etwas defensivere Part.



Frage: Sie waren eigentlich unumstritten. Wie erklären Sie sich die plötzlich auftauchende negative Stimmung?



Arne Friedrich: Ich weiß es nicht. Ich spiele jetzt seit vier Jahren in der Nationalmannschaft, und eigentlich wurde mein Stil noch nie so kritisiert. Ich finde konstruktive Kritik in Ordnung. Aber zuletzt wurden bei mir immer die Fehler gesucht. Auch beim Spiel gegen Polen, obwohl mir die Trainer bescheinigt haben, dass ich gut gespielt habe.



Frage: Was bleibt davon hängen?



Arne Friedrich: Ich glaube schon, dass ich aus der Angelegenheit gelernt habe. Zum Beispiel, dass ich mich noch mehr auf mich selbst konzentriere. Ich lese eigentlich sehr viel Zeitung. Aber das habe ich mir derzeit komplett abgewöhnt. Ich habe es auch gelernt, das Ganze etwas gelassener zu sehen. Ich bin nicht auf die Meinung der Medien versteift. Es geht mir jetzt nicht schlecht, auch wenn der eine oder andere denkt, dass mich das sehr belastet. Ich klammere diese Dinge einfach aus und konzentriere mich aufs Wesentliche.



Frage: Und die Trainer lassen auch keine Gelegenheit aus, um Sie zu unterstützen. Wird daran ganz bewusst gearbeitet?



Arne Friedrich: Was heißt, ganz bewusst daran gearbeitet? Nach dem Spiel gegen Costa Rica haben wir die Videoanalyse gemacht, und es war ganz klar zu sehen, weshalb wir die Gegentreffer bekommen haben. Dabei geht es nicht darum, einen Schuldigen zu suchen. Aber man hat gesehen, dass ich beim zweiten Tor völlig außen vor war. Wir haben nie auf Abseits gespielt. Aber das liegt jetzt auch in der Vergangenheit. Gegen Polen haben wir meiner Meinung nach ein sehr gutes Defensivspiel gezeigt, haben sehr wenig Chancen zugelassen.



Frage: Sie haben ursprünglich mal Innenverteidiger gespielt. Jetzt spielen sie rechts in der Viererkette. Welche ist Ihre Lieblingsposition?



Arne Friedrich: Die Frage ist mir schon sehr oft gestellt worden. Ich finde, es ist nicht die Frage, wo man lieber spielen mag. Vielmehr geht es darum, wie häufig man auf welcher Position spielt. Je mehr Einsätze man in derselben Rolle hat, desto mehr Sicherheit gewinnt man.



[bild2]Frage: Wird man denn auch deshalb kritischer betrachtet, weil auf der anderen Seite ein Philipp Lahm spielt, der derzeit in aller Munde ist?



Arne Friedrich: Das weiß ich nicht, das möchte ich auch nicht beurteilen. Natürlich spiele ich in erster Linie defensiv. Meine erste Aufgabe ist es, Tore zu verhindern.



Frage: Wie schätzen Sie sich derzeit selbst ein?



Arne Friedrich: Ich weiß, was ich kann. Ich bin einer der sehr viel von sich selbst erwartet, der auch immer alles perfekt machen möchte. Natürlich kann ich mich in den kommenden Spielen steigern.