Arminia gegen Preußen: Legendäres Westfalenderby im Faktencheck

Sie sind keine unmittelbaren Lokalnachbarn und es gibt auch keine direkte Autobahnverbindung zwischen beiden Universitätsstädten. Doch wenn der SC Preußen Münster und Arminia Bielefeld in der 3. Liga am Sonntag (ab 14 Uhr, live im WDR-Fernsehen) ihre Kräfte messen, dann liegt reichlich Brisanz in der Luft. In Fankreisen der beiden Mannschaften gilt diese Begegnung sogar als die Mutter aller Derbys.

Das westfälische Duell fand erstmals vor über 100 Jahren statt und hat einen geschichtsträchtigen Hintergrund. So war das 5:0 der Arminia in Münster im November 1925 das erste live im Radio übertragene Fußballspiel in Deutschland. Ebenfalls bezeichend: Als der frühere Bielefelder Präsident Hans-Hermann Schwick im Jahr 2005 nach seinem Lieblingsgegner für eine mögliche Partie zum 100-jährigen Vereinsjubiläum gefragt wurde, entgegnete er: "Real Madrid oder Preußen Münster". Das "Spiel der Woche" in der 3. Liga im DFB.de-Faktencheck.

Die Tradition: Einen Meilenstein für die Rivalität zwischen Preußen Münster und Arminia Bielefeld bildet die Saison 1988/1989 in der ehemaligen Oberliga Westfalen, damals noch drittklassig. Im Fernduell am letzten Spieltag rissen die Adlerträger (0:0 beim SC Verl) den Ostwestfalen die sicher geglaubte Meisterschaft noch aus den Händen. Die Arminia verlor trotz der Unterstützung von fast 10.000 Fans zeitgleich beim VfB Rheine 1:2 und kassierte so eine der bittersten Niederlagen in der Vereinsgeschichte. Der SCP konnte als erste Mannschaft überhaupt den Titel verteidigen und schaffte später in der Aufstiegsrunde den Sprung in die 2. Bundesliga.

Die Zuschauer: In eine ungewohnte Rolle schlüpften die Preußen-Spieler Marcel Reichwein und Kevin Schöneberg vor dem Derby. Das Duo verkaufte im Fan- und Ticketshop persönlich die letzten 1300 Tickets an die Anhänger. Beim 45. Aufeinandertreffen der beiden Vereine platzt das Preußen-Stadion aus allen Nähten. Aus Sicherheitsgründen ist die Kapazität (15.000 Plätze) allerdings leicht reduziert, so dass am Sonntag maximal 14.300 Zuschauer live dabei sein werden, davon ca. 2250 Fans aus Bielefeld.

Die Erfahrung: Die Münsteraner gehen mit der erfahrensten Mannschaft der Liga in das Derby. So liegt das Durchschnittsalter bei 27,7 Jahren. Bereits 17 Spieler im Kader sind 25 oder älter. Das Aufgebot von Arminia-Trainer Norbert Meier kommt auf 25,8 Jahre und liegt in dieser Statistik auf dem dritten Platz. Der älteste Spieler, der am Sonntag auf dem Platz mitmischen wird, ist Daniel Masuch (37). Der Preußen-Torhüter steht seit Juli 2011 beim SCP zwischen den Pfosten und sicherte seiner Mannschaft beim letzten Derby in Bielefeld (1:1 im März 2013) durch einen gehaltenen Foulelfmeter in der 90. Minute einen Punkt.

Die Grippewelle: Aufatmen konnte Preußen-Trainer Ralf Loose bereits in den vergangenen Tagen. Nachdem sich in der Vorwoche gleich 15 Spieler mit Erkältungssymptomen abgemeldet hatten, kehrte ein Großteil ins Training zurück und steht gegen Bielefeld zur Verfügung. Auf Grund der Grippewelle war das Westfalenpokalspiel des Titelverteidigers bei der Hammer SpVg. (Oberliga Westfalen) sogar ausgefallen. Die Arminia war dagegen im Einsatz und zog durch ein 8:0 beim A-Kreisligisten Westfalia Vorhelm in das Achtelfinale ein.

Die Rückkehrer: Jeweils ein Spieler beider Mannschaften trifft am Sonntag auf seinen Ex-Klub. Kevin Schöneberg war in der Saison 2010/2011 für die Ostwestfalen am Ball und fand über den VfL Osnabrück den Weg in das Münsterland. Nach seiner Innenbandverletzung zählt der Linksverteidiger seit dem achten Spieltag wieder zur Stammformation der Preußen. Sogar in seine Geburtsstadt kehrt der Bielefelder Marc Lorenz zurück. Der 26-Jährige, der bis 2011 für den SCP gespielt hatte, bearbeitet ebenfalls die linke Seite und kommt in seiner dritten Saison bei der Arminia auf bisher drei Einsätze.

[mspw]

Sie sind keine unmittelbaren Lokalnachbarn und es gibt auch keine direkte Autobahnverbindung zwischen beiden Universitätsstädten. Doch wenn der SC Preußen Münster und Arminia Bielefeld in der 3. Liga am Sonntag (ab 14 Uhr, live im WDR-Fernsehen) ihre Kräfte messen, dann liegt reichlich Brisanz in der Luft. In Fankreisen der beiden Mannschaften gilt diese Begegnung sogar als die Mutter aller Derbys.

Das westfälische Duell fand erstmals vor über 100 Jahren statt und hat einen geschichtsträchtigen Hintergrund. So war das 5:0 der Arminia in Münster im November 1925 das erste live im Radio übertragene Fußballspiel in Deutschland. Ebenfalls bezeichend: Als der frühere Bielefelder Präsident Hans-Hermann Schwick im Jahr 2005 nach seinem Lieblingsgegner für eine mögliche Partie zum 100-jährigen Vereinsjubiläum gefragt wurde, entgegnete er: "Real Madrid oder Preußen Münster". Das "Spiel der Woche" in der 3. Liga im DFB.de-Faktencheck.

Die Tradition: Einen Meilenstein für die Rivalität zwischen Preußen Münster und Arminia Bielefeld bildet die Saison 1988/1989 in der ehemaligen Oberliga Westfalen, damals noch drittklassig. Im Fernduell am letzten Spieltag rissen die Adlerträger (0:0 beim SC Verl) den Ostwestfalen die sicher geglaubte Meisterschaft noch aus den Händen. Die Arminia verlor trotz der Unterstützung von fast 10.000 Fans zeitgleich beim VfB Rheine 1:2 und kassierte so eine der bittersten Niederlagen in der Vereinsgeschichte. Der SCP konnte als erste Mannschaft überhaupt den Titel verteidigen und schaffte später in der Aufstiegsrunde den Sprung in die 2. Bundesliga.

Die Zuschauer: In eine ungewohnte Rolle schlüpften die Preußen-Spieler Marcel Reichwein und Kevin Schöneberg vor dem Derby. Das Duo verkaufte im Fan- und Ticketshop persönlich die letzten 1300 Tickets an die Anhänger. Beim 45. Aufeinandertreffen der beiden Vereine platzt das Preußen-Stadion aus allen Nähten. Aus Sicherheitsgründen ist die Kapazität (15.000 Plätze) allerdings leicht reduziert, so dass am Sonntag maximal 14.300 Zuschauer live dabei sein werden, davon ca. 2250 Fans aus Bielefeld.

Die Erfahrung: Die Münsteraner gehen mit der erfahrensten Mannschaft der Liga in das Derby. So liegt das Durchschnittsalter bei 27,7 Jahren. Bereits 17 Spieler im Kader sind 25 oder älter. Das Aufgebot von Arminia-Trainer Norbert Meier kommt auf 25,8 Jahre und liegt in dieser Statistik auf dem dritten Platz. Der älteste Spieler, der am Sonntag auf dem Platz mitmischen wird, ist Daniel Masuch (37). Der Preußen-Torhüter steht seit Juli 2011 beim SCP zwischen den Pfosten und sicherte seiner Mannschaft beim letzten Derby in Bielefeld (1:1 im März 2013) durch einen gehaltenen Foulelfmeter in der 90. Minute einen Punkt.

Die Grippewelle: Aufatmen konnte Preußen-Trainer Ralf Loose bereits in den vergangenen Tagen. Nachdem sich in der Vorwoche gleich 15 Spieler mit Erkältungssymptomen abgemeldet hatten, kehrte ein Großteil ins Training zurück und steht gegen Bielefeld zur Verfügung. Auf Grund der Grippewelle war das Westfalenpokalspiel des Titelverteidigers bei der Hammer SpVg. (Oberliga Westfalen) sogar ausgefallen. Die Arminia war dagegen im Einsatz und zog durch ein 8:0 beim A-Kreisligisten Westfalia Vorhelm in das Achtelfinale ein.

Die Rückkehrer: Jeweils ein Spieler beider Mannschaften trifft am Sonntag auf seinen Ex-Klub. Kevin Schöneberg war in der Saison 2010/2011 für die Ostwestfalen am Ball und fand über den VfL Osnabrück den Weg in das Münsterland. Nach seiner Innenbandverletzung zählt der Linksverteidiger seit dem achten Spieltag wieder zur Stammformation der Preußen. Sogar in seine Geburtsstadt kehrt der Bielefelder Marc Lorenz zurück. Der 26-Jährige, der bis 2011 für den SCP gespielt hatte, bearbeitet ebenfalls die linke Seite und kommt in seiner dritten Saison bei der Arminia auf bisher drei Einsätze.