Anna Klink: Top im Tor und am Controller

Fußball ist ihre Leidenschaft. Anna Klink steht für Bayer 04 Leverkusen nicht nur im Tor der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Sie mischt auch noch beim B04-eSports-Teams in der Virtual Bundesliga mit. Gerne würde sie eine Vorreiterrolle einnehmen und noch mehr Frauen für eFootball begeistern.

Dass Fußball im Leben von Anna Klink eine große Rolle spielt, hängt vorwiegend mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Max zusammen. "Ich habe mich immer an ihm orientiert, war viel mit seinen Freunden unterwegs und habe mit ihnen Fußball gespielt", erinnert sie sich im Gespräch mit DFB.de. Ähnlich entstand ihre Leidenschaft für Videospiele. "Als wir unseren ersten PC bekamen, haben wir immer FIFA gegeneinander gespielt", erzählt die 25-Jährige und fügt hinzu: "Das waren immer enge Partien. Meist aber hat mein Bruder gewonnen."

FIFA ist "schöne Ablenkung" zum Bundesliga-Fußball 

Auf dem Fußballfeld hingegen war Klink nur schwer zu besiegen. Im Alter von 14 Jahren wechselte sie bereits in die Jugendabteilung von Bayer 04 Leverkusen. Nur zwei Jahre später, zur Saison 2011/2012, wurde die Torhüterin vorzeitig in die Bundesligamannschaft heraufgezogen und gab am 2. Oktober 2011 ihr Debüt in der höchsten Spielklasse. Auch beim DFB sammelte sie Erfahrungen, absolvierte ein Länderspiel für die U 16-Nationalmannschaft und stand 2014 im Kader der U 20-Weltmeisterschaft in Kanada, die Deutschland gewann.

Den Fußball und ihren Beruf als Bürokauffrau miteinander zu vereinbaren, ist sehr zeitintensiv. Die wenige verbleibende Freizeit verbringt sie gerne an der Playstation. "Für mich ist FIFA eine schöne Ablenkung zum Alltagsstress und auch zum aktiven Fußball. Daher hatte ich mir auch eine eigene PlayStation gekauft, als ich zu Hause ausgezogen bin. Ich zocke abends immer gerne eine Runde", sagt sie. Aus dem Hobby wurde mittlerweile eine Berufung: Die Torhüterin gehört zum vierköpfigen Kader des B04-eSports-Teams in der Virtual Bundesliga (VBL).

"Sport auf der Konsole erfordert Feinmotorik und ist Denksport"

"Die Idee war, dass man eine Frau ins Team holen wollte", so Klink. "Daher kamen wir schnell auf einen Nenner, dass das passt. Es hat mich sehr stolz gemacht, dass Interesse bekundet wurde." Die oftmals öffentlich geführte Diskussion, ob eFootball überhaupt Sport ist, empfindet sie als nicht gerechtfertigt: "Wer schon einmal gespielt hat, der weiß, dass das nicht so einfach ist wie es aussieht. Man muss viele Kleinigkeiten beachten. Der Sport auf der Konsole erfordert Feinmotorik mit den Fingern und ist zudem ein Denksport."

Es gibt sogar Parallelen zwischen der Anna Klink auf dem Fußballplatz und der Anna Klink an der PlayStation. "Verlieren ist nicht meine Stärke. Das zeigt sich auf dem Platz und auch beim FIFA spielen. Bei einer Niederlage wird man wütend und muss seine Aggressionen rauslassen", sagt sie grinsend. Eine weitere Gemeinsamkeit: "Auf dem Fußballplatz bin ich grundsätzlich ein Fan vom 4-4-2 System. Diese Formation spiele ich gerne auch bei FIFA."  

Klink ist nicht die einzige Frau, die sowohl auf dem Fußballplatz wie auch am Controller ein Ass ist. Lena Güldenpfennig von RB Leipzig tritt für das neugegründete "RBLZ"-Team an. Anna Klink freut sich über diese Entwicklung: "Es wäre schön, wenn wir Vorreiter wären und wir eine Menge Frauen dafür begeistern könnten. Durch Leipzig und uns schlägt das nun kleine Wellen. Ich denke, dass noch mehr Frauen dazukommen werden." Überhaupt stellt sie fest, dass immer mehr Frauen gerne Fußball an der Konsole spielen: "Früher war ich als Mädchen noch eine Ausnahme. Die meisten haben lieber die Sims oder die Siedler gespielt", sagt sie. "Heute spiele ich oft und gerne gegen meine Mannschaftskolleginnen."

Den DFB-ePokal im Blick 

Während Klink in der Frauen-Bundesliga bereits mehr als 110 Spiele bestritten hat und dementsprechend viel Erfahrung mitbringt, ist sie in der Virtual Bundesliga noch ein Neuling. Das heißt: Sie wird vom Verein langsam an das hohe Niveau des virtuellen Sports herangeführt. "Ich mache zunächst einmal Freundschaftsspiele, dann werden wir schauen, wie es läuft und wie sich das alles entwickelt", sagt sie. "Der DFB-ePokal startet ja auch bald."

Möchte sie bis dahin noch Selbstvertrauen tanken, könnte sie einfach gegen ihren Bruder antreten. Die Zeiten, in denen sie gegen ihn meist unterlag, gehören nämlich längst der Vergangenheit an. Klink sagt: "Das Blatt hat sich ein bisschen gewendet."

[oj]

Fußball ist ihre Leidenschaft. Anna Klink steht für Bayer 04 Leverkusen nicht nur im Tor der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Sie mischt auch noch beim B04-eSports-Teams in der Virtual Bundesliga mit. Gerne würde sie eine Vorreiterrolle einnehmen und noch mehr Frauen für eFootball begeistern.

Dass Fußball im Leben von Anna Klink eine große Rolle spielt, hängt vorwiegend mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Max zusammen. "Ich habe mich immer an ihm orientiert, war viel mit seinen Freunden unterwegs und habe mit ihnen Fußball gespielt", erinnert sie sich im Gespräch mit DFB.de. Ähnlich entstand ihre Leidenschaft für Videospiele. "Als wir unseren ersten PC bekamen, haben wir immer FIFA gegeneinander gespielt", erzählt die 25-Jährige und fügt hinzu: "Das waren immer enge Partien. Meist aber hat mein Bruder gewonnen."

FIFA ist "schöne Ablenkung" zum Bundesliga-Fußball 

Auf dem Fußballfeld hingegen war Klink nur schwer zu besiegen. Im Alter von 14 Jahren wechselte sie bereits in die Jugendabteilung von Bayer 04 Leverkusen. Nur zwei Jahre später, zur Saison 2011/2012, wurde die Torhüterin vorzeitig in die Bundesligamannschaft heraufgezogen und gab am 2. Oktober 2011 ihr Debüt in der höchsten Spielklasse. Auch beim DFB sammelte sie Erfahrungen, absolvierte ein Länderspiel für die U 16-Nationalmannschaft und stand 2014 im Kader der U 20-Weltmeisterschaft in Kanada, die Deutschland gewann.

Den Fußball und ihren Beruf als Bürokauffrau miteinander zu vereinbaren, ist sehr zeitintensiv. Die wenige verbleibende Freizeit verbringt sie gerne an der Playstation. "Für mich ist FIFA eine schöne Ablenkung zum Alltagsstress und auch zum aktiven Fußball. Daher hatte ich mir auch eine eigene PlayStation gekauft, als ich zu Hause ausgezogen bin. Ich zocke abends immer gerne eine Runde", sagt sie. Aus dem Hobby wurde mittlerweile eine Berufung: Die Torhüterin gehört zum vierköpfigen Kader des B04-eSports-Teams in der Virtual Bundesliga (VBL).

"Sport auf der Konsole erfordert Feinmotorik und ist Denksport"

"Die Idee war, dass man eine Frau ins Team holen wollte", so Klink. "Daher kamen wir schnell auf einen Nenner, dass das passt. Es hat mich sehr stolz gemacht, dass Interesse bekundet wurde." Die oftmals öffentlich geführte Diskussion, ob eFootball überhaupt Sport ist, empfindet sie als nicht gerechtfertigt: "Wer schon einmal gespielt hat, der weiß, dass das nicht so einfach ist wie es aussieht. Man muss viele Kleinigkeiten beachten. Der Sport auf der Konsole erfordert Feinmotorik mit den Fingern und ist zudem ein Denksport."

Es gibt sogar Parallelen zwischen der Anna Klink auf dem Fußballplatz und der Anna Klink an der PlayStation. "Verlieren ist nicht meine Stärke. Das zeigt sich auf dem Platz und auch beim FIFA spielen. Bei einer Niederlage wird man wütend und muss seine Aggressionen rauslassen", sagt sie grinsend. Eine weitere Gemeinsamkeit: "Auf dem Fußballplatz bin ich grundsätzlich ein Fan vom 4-4-2 System. Diese Formation spiele ich gerne auch bei FIFA."  

Klink ist nicht die einzige Frau, die sowohl auf dem Fußballplatz wie auch am Controller ein Ass ist. Lena Güldenpfennig von RB Leipzig tritt für das neugegründete "RBLZ"-Team an. Anna Klink freut sich über diese Entwicklung: "Es wäre schön, wenn wir Vorreiter wären und wir eine Menge Frauen dafür begeistern könnten. Durch Leipzig und uns schlägt das nun kleine Wellen. Ich denke, dass noch mehr Frauen dazukommen werden." Überhaupt stellt sie fest, dass immer mehr Frauen gerne Fußball an der Konsole spielen: "Früher war ich als Mädchen noch eine Ausnahme. Die meisten haben lieber die Sims oder die Siedler gespielt", sagt sie. "Heute spiele ich oft und gerne gegen meine Mannschaftskolleginnen."

Den DFB-ePokal im Blick 

Während Klink in der Frauen-Bundesliga bereits mehr als 110 Spiele bestritten hat und dementsprechend viel Erfahrung mitbringt, ist sie in der Virtual Bundesliga noch ein Neuling. Das heißt: Sie wird vom Verein langsam an das hohe Niveau des virtuellen Sports herangeführt. "Ich mache zunächst einmal Freundschaftsspiele, dann werden wir schauen, wie es läuft und wie sich das alles entwickelt", sagt sie. "Der DFB-ePokal startet ja auch bald."

Möchte sie bis dahin noch Selbstvertrauen tanken, könnte sie einfach gegen ihren Bruder antreten. Die Zeiten, in denen sie gegen ihn meist unterlag, gehören nämlich längst der Vergangenheit an. Klink sagt: "Das Blatt hat sich ein bisschen gewendet."

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