Amiri und Serdar: "Wir möchten uns bestmöglich präsentieren"

Dieses Duo lebt Spielfreude - auch abseits des Platzes. Gut gelaunt kommen Nadiem Amiri von Bayer Leverkusen und Suat Serdar von Schalke 04 zu ihrem ersten Interviewtermin bei der Nationalmannschaft. Im Sommer nahmen sie noch an der U 21-EM teil und erreichten mit ihrem Team den zweiten Platz, nun dürfen sie sich eine Stufe höher beweisen. Bundestrainer Joachim Löw hat das Duo erstmals nominiert. Im DFB.de-Doppelinterview mit Redakteur Ronny Zimmermann sprechen Amiri und Serdar über die ersten Tage im DFB-Team, ihre Spielweisen und besondere Karrieremomente.

DFB.de: Herr Amiri, Herr Serdar, wissen Sie, wer von Ihnen mehr U-Länderspiele absolviert hat?

Suat Serdar: Ich tippe auf Nadiem… (lacht)

Nadiem Amiri: Danke, aber ich glaube, dass Du vorne liegst.

DFB.de: Tatsächlich haben Sie, Herr Amiri, mehr U-Länderspiele absolviert - insgesamt liefen Sie 51-mal für die DFB-Junioren auf. Herr Serdar, Sie kommen auf 39 Einsätze. Inwiefern helfen die Erfahrungen aus den U-Teams, um bei der Nationalmannschaft schnell anzukommen?

Amiri: Es ist ein Vorteil, wenn man durch die U-Teams die Abläufe beim DFB kennt. Oder etwa Erfahrungen mit dem generellen Rhythmus in Länderspielphasen sammeln konnte. Auch mit dem einen oder anderen Spieler ist man dadurch schon einmal zusammen aufgelaufen.

Serdar: Das ist definitiv hilfreich. Gleichzeitig ist bei der Nationalmannschaft alles nochmal ein paar Nummern größer. Das haben wir direkt in den ersten Tagen gemerkt.

DFB.de: Wen kennen Sie aus dem aktuellen Kader eigentlich durch die U-Nationalteams?

Amiri: Mit Niklas (Stark, Anm. d. Red) und Serge (Gnabry, Anm. d. Red.) haben wir 2017 die U 21-Europameisterschaft gewonnen. Auch Thilo (Kehrer, Anm. d. Red.), der momentan verletzt fehlt, gehörte zu unserem Team. In diesem Sommer waren bei der U 21-EURO unter anderem Jona (Jonathan Tah, Anm. d. Red.) und Klosti (Lukas Klostermann, Anm. d. Red.), die schon häufiger fürs DFB-Team aufliefen, dabei. Sowie natürlich Du, Suat…

Serdar: … auch mit Luca (Waldschmidt, Anm. d. Red.) und Robin (Koch, Anm. d. Red.) standen wir bei der U 21-EURO auf dem Platz. Zudem kennen wir natürlich weitere Jungs aus der Bundesliga. Es ist schön, dass man direkt ein paar bekannte Gesichter trifft.

DFB.de: Wie überraschend kam die Nominierung für Sie?

Amiri: Ich habe darauf gehofft, eines Tages für die Nationalmannschaft nominiert zu werden. Als mir Co-Trainer Marcus Sorg mitteilte, ich soll den Bundestrainer anrufen, war ich schon etwas aufgeregt. Ich freue mich sehr, dass ich nun erstmals dabei bin.

Serdar: Da geht definitiv ein Traum in Erfüllung. Wir möchten uns in den Tagen bei der Nationalmannschaft bestmöglich präsentieren, viel dazulernen und einen sehr guten Eindruck hinterlassen, damit wir auch in Zukunft eine Option für den Bundestrainer sind.

DFB.de: Inzwischen haben Sie mit dem DFB-Team ihre ersten Trainingseinheiten absolviert. Wie war’s?

Serdar: Hier ist alles nochmal einen Tick schneller auf dem Platz. Viele Mitspieler haben große Erfahrung, auch auf hohem internationalen Niveau. Es ist sehr spannend, wie sie unterschiedliche Situationen auf dem Rasen lösen. Wir können davon einiges mitnehmen, um selbst noch besser zu werden.

Amiri: Klar haben wir auch bei Leverkusen - oder Suat auf Schalke - richtig gute Mitspieler und in jedem Training musst Du alles reinwerfen. Allerdings merkt man direkt, dass bei der Nationalmannschaft die besten Spieler Deutschlands zusammenkommen - wenngleich momentan ein paar Jungs verletzt fehlen.

DFB.de: Herr Serdar, was macht Nadiem Amiri als Spieler aus?

Serdar: Nadiem hat eine große Spielfreude in seinem Auftreten und eine "positive Frechheit". Er geht gerne ins Dribbling, sucht den Abschluss und zieht auch mal die eine oder andere überraschende Aktion auf dem Platz. Nicht umsonst traf er auch im U 21-EM-Finale gegen Spanien.

DFB.de: Herr Amiri, jetzt können Sie sich revanchieren…

Amiri: Suat ist in seiner Spielweise sehr dynamisch und hat eine richtig starke Mentalität, die Dich als Mitspieler pusht. Er gewinnt defensiv seine Zweikämpfe und kurbelt nach vorne das Spiel mit an. Auch hat er sich in dieser Saison schon torgefährlich gezeigt mit drei Treffern.

DFB.de: Herr Amiri, Sie debütierten mit 18 Jahren in der Bundesliga für die TSG Hoffenheim. Danach mussten Sie allerdings zwischenzeitlich für Hoffenheims Reserve in der Regionalliga ran und standen auch auf DFB-Ebene "auf Abruf". Was haben Sie aus dieser Phase mitgenommen?

Amiri: Ich bin sehr dankbar, dass es diese Phase gab. Heute kann ich sagen: Sie hat mich stärker gemacht, ich habe diesen zwischenzeitlichen Knick gebraucht. Dadurch habe ich verstanden, dass man hart arbeiten muss und sich auf keinem Erfolg ausruhen darf. Es war eine der lehrreichsten Phasen in meiner Karriere. Ich bin froh, dass es danach bergauf ging und werde alles tun, damit ich noch besser werde.

DFB.de: Herr Serdar, Sie spielten mit Deutschland bereits eine Heim-Europameisterschaft - 2016 mit der U 19-Nationalmannschaft in Baden-Württemberg. Inwiefern ist es eine Extra-Motivation, dass solch ein Heim-Turnier 2024 auch auf "großer Ebene" möglich wäre?

Serdar: Wir waren damals 18, 19 Jahre alt und spielten plötzlich eine Heim-EM vor 50.000 Zuschauern im Stuttgarter Stadion, das war ein ganz besonderes Erlebnis. Das Turnier lief für uns leider nicht optimal, immerhin schafften wir mit dem fünften Platz noch die WM-Qualifikation. Ich konnte viel mitnehmen für meine Entwicklung - und natürlich wäre es etwas ganz Großes, wenn man eine komplette EM in Deutschland spielen kann. Aber bis dahin sind es noch ein paar Jahre, in denen wir uns beweisen möchten. Für mich persönlich - und auch Nadiem - geht es erst einmal darum, in dieser Länderspielphase einen top Eindruck beim Bundestrainer zu hinterlassen. Bislang macht es große Freude, hier dabei zu sein.

[rz]

Dieses Duo lebt Spielfreude - auch abseits des Platzes. Gut gelaunt kommen Nadiem Amiri von Bayer Leverkusen und Suat Serdar von Schalke 04 zu ihrem ersten Interviewtermin bei der Nationalmannschaft. Im Sommer nahmen sie noch an der U 21-EM teil und erreichten mit ihrem Team den zweiten Platz, nun dürfen sie sich eine Stufe höher beweisen. Bundestrainer Joachim Löw hat das Duo erstmals nominiert. Im DFB.de-Doppelinterview mit Redakteur Ronny Zimmermann sprechen Amiri und Serdar über die ersten Tage im DFB-Team, ihre Spielweisen und besondere Karrieremomente.

DFB.de: Herr Amiri, Herr Serdar, wissen Sie, wer von Ihnen mehr U-Länderspiele absolviert hat?

Suat Serdar: Ich tippe auf Nadiem… (lacht)

Nadiem Amiri: Danke, aber ich glaube, dass Du vorne liegst.

DFB.de: Tatsächlich haben Sie, Herr Amiri, mehr U-Länderspiele absolviert - insgesamt liefen Sie 51-mal für die DFB-Junioren auf. Herr Serdar, Sie kommen auf 39 Einsätze. Inwiefern helfen die Erfahrungen aus den U-Teams, um bei der Nationalmannschaft schnell anzukommen?

Amiri: Es ist ein Vorteil, wenn man durch die U-Teams die Abläufe beim DFB kennt. Oder etwa Erfahrungen mit dem generellen Rhythmus in Länderspielphasen sammeln konnte. Auch mit dem einen oder anderen Spieler ist man dadurch schon einmal zusammen aufgelaufen.

Serdar: Das ist definitiv hilfreich. Gleichzeitig ist bei der Nationalmannschaft alles nochmal ein paar Nummern größer. Das haben wir direkt in den ersten Tagen gemerkt.

DFB.de: Wen kennen Sie aus dem aktuellen Kader eigentlich durch die U-Nationalteams?

Amiri: Mit Niklas (Stark, Anm. d. Red) und Serge (Gnabry, Anm. d. Red.) haben wir 2017 die U 21-Europameisterschaft gewonnen. Auch Thilo (Kehrer, Anm. d. Red.), der momentan verletzt fehlt, gehörte zu unserem Team. In diesem Sommer waren bei der U 21-EURO unter anderem Jona (Jonathan Tah, Anm. d. Red.) und Klosti (Lukas Klostermann, Anm. d. Red.), die schon häufiger fürs DFB-Team aufliefen, dabei. Sowie natürlich Du, Suat…

Serdar: … auch mit Luca (Waldschmidt, Anm. d. Red.) und Robin (Koch, Anm. d. Red.) standen wir bei der U 21-EURO auf dem Platz. Zudem kennen wir natürlich weitere Jungs aus der Bundesliga. Es ist schön, dass man direkt ein paar bekannte Gesichter trifft.

DFB.de: Wie überraschend kam die Nominierung für Sie?

Amiri: Ich habe darauf gehofft, eines Tages für die Nationalmannschaft nominiert zu werden. Als mir Co-Trainer Marcus Sorg mitteilte, ich soll den Bundestrainer anrufen, war ich schon etwas aufgeregt. Ich freue mich sehr, dass ich nun erstmals dabei bin.

Serdar: Da geht definitiv ein Traum in Erfüllung. Wir möchten uns in den Tagen bei der Nationalmannschaft bestmöglich präsentieren, viel dazulernen und einen sehr guten Eindruck hinterlassen, damit wir auch in Zukunft eine Option für den Bundestrainer sind.

DFB.de: Inzwischen haben Sie mit dem DFB-Team ihre ersten Trainingseinheiten absolviert. Wie war’s?

Serdar: Hier ist alles nochmal einen Tick schneller auf dem Platz. Viele Mitspieler haben große Erfahrung, auch auf hohem internationalen Niveau. Es ist sehr spannend, wie sie unterschiedliche Situationen auf dem Rasen lösen. Wir können davon einiges mitnehmen, um selbst noch besser zu werden.

Amiri: Klar haben wir auch bei Leverkusen - oder Suat auf Schalke - richtig gute Mitspieler und in jedem Training musst Du alles reinwerfen. Allerdings merkt man direkt, dass bei der Nationalmannschaft die besten Spieler Deutschlands zusammenkommen - wenngleich momentan ein paar Jungs verletzt fehlen.

DFB.de: Herr Serdar, was macht Nadiem Amiri als Spieler aus?

Serdar: Nadiem hat eine große Spielfreude in seinem Auftreten und eine "positive Frechheit". Er geht gerne ins Dribbling, sucht den Abschluss und zieht auch mal die eine oder andere überraschende Aktion auf dem Platz. Nicht umsonst traf er auch im U 21-EM-Finale gegen Spanien.

DFB.de: Herr Amiri, jetzt können Sie sich revanchieren…

Amiri: Suat ist in seiner Spielweise sehr dynamisch und hat eine richtig starke Mentalität, die Dich als Mitspieler pusht. Er gewinnt defensiv seine Zweikämpfe und kurbelt nach vorne das Spiel mit an. Auch hat er sich in dieser Saison schon torgefährlich gezeigt mit drei Treffern.

DFB.de: Herr Amiri, Sie debütierten mit 18 Jahren in der Bundesliga für die TSG Hoffenheim. Danach mussten Sie allerdings zwischenzeitlich für Hoffenheims Reserve in der Regionalliga ran und standen auch auf DFB-Ebene "auf Abruf". Was haben Sie aus dieser Phase mitgenommen?

Amiri: Ich bin sehr dankbar, dass es diese Phase gab. Heute kann ich sagen: Sie hat mich stärker gemacht, ich habe diesen zwischenzeitlichen Knick gebraucht. Dadurch habe ich verstanden, dass man hart arbeiten muss und sich auf keinem Erfolg ausruhen darf. Es war eine der lehrreichsten Phasen in meiner Karriere. Ich bin froh, dass es danach bergauf ging und werde alles tun, damit ich noch besser werde.

DFB.de: Herr Serdar, Sie spielten mit Deutschland bereits eine Heim-Europameisterschaft - 2016 mit der U 19-Nationalmannschaft in Baden-Württemberg. Inwiefern ist es eine Extra-Motivation, dass solch ein Heim-Turnier 2024 auch auf "großer Ebene" möglich wäre?

Serdar: Wir waren damals 18, 19 Jahre alt und spielten plötzlich eine Heim-EM vor 50.000 Zuschauern im Stuttgarter Stadion, das war ein ganz besonderes Erlebnis. Das Turnier lief für uns leider nicht optimal, immerhin schafften wir mit dem fünften Platz noch die WM-Qualifikation. Ich konnte viel mitnehmen für meine Entwicklung - und natürlich wäre es etwas ganz Großes, wenn man eine komplette EM in Deutschland spielen kann. Aber bis dahin sind es noch ein paar Jahre, in denen wir uns beweisen möchten. Für mich persönlich - und auch Nadiem - geht es erst einmal darum, in dieser Länderspielphase einen top Eindruck beim Bundestrainer zu hinterlassen. Bislang macht es große Freude, hier dabei zu sein.

###more###