Als Thomas Schneider Joachim Löw frisierte

Am 13. August (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) treffen Energie Cottbus und der VfB Stuttgart in der ersten DFB-Pokalrunde aufeinander. Es ist die Neuauflage des Endspiels 1997, als Joachim Löw seinen ersten Titel als Trainer feierte - und anschließend einen speziellen Wetteinsatz einlösen musste.

Auf dem Rathausbalkon gab es für Joachim Löw kein Entkommen mehr. VfB-Verteidiger Thomas Schneider, heute Löws Assistent bei der Nationalmannschaft, griff zum Rasierer und verpasste ihm eine Glatze. Die Schlachtenbummler auf dem Stuttgarter Rathausplatz johlten, Löw war bedient.

Monate zuvor hatte sich der heutige Bundestrainer leichtsinnig auf eine Wette mit seiner Mannschaft eingelassen: Bei einem Titelgewinn des VfB Stuttgart würde Löw seine Haarpracht opfern. Als sich der VfB und Energie Cottbus am 14. Juni 1997 im Finale des DFB-Pokals gegenüberstanden, war Löws Haar-GAU in greifbare Nähe gerückt.

VfB Stuttgart: Drei Elfmeterschießen bis zum Finale

Die Rollen vor dem Endspiel im Berliner Olympiastadion waren klar verteilt. Auf der einen Seite der drittklassige Underdog aus der Lausitz, der es als zweiter Amateurverein überhaupt fertig gebracht hatte, bis ins Pokalfinale vorzudringen. Auf der anderen Seite der VfB Stuttgart, der in der Bundesliga mit dem magischen Dreieck um Bobic, Balakov und Elber für Furore gesorgt hatte und sich im Pokalendspiel eigentlich nur blamieren konnte.

Trotz des Zweiklassenunterschiedes reisten die Cottbuser mit großem Selbstvertrauen nach Berlin. Das Team von Eduard "Ede" Geyer hatte seit 57 Pflichtspielen nicht ein einziges Mal verloren. Dazu kam eine große Portion Euphorie, nachdem der Klub zwei Wochen zuvor in der Relegation gegen Hannover erstmals den Sprung in den deutschen Profifußball perfekt gemacht hatte. Auf dem Weg ins Pokalfinale war den Lausitzern die größte Sensation im Halbfinale gegen den Karlsruher SC gelungen. Auf schneebedecktem Rasen Mitte April schoss Energie den KSC, seinerzeit ein echtes Topteam der Bundesliga, mit 3:0 regelrecht aus dem Stadion der Freundschaft.

Die Schwaben dagegen, hatten auf dem Weg nach Berlin mit spielerischer Dominanz lange gegeizt. Dreimal zitterte sich der VfB im Elfmeterschießen eine Runde weiter. Im Halbfinale gegen den HSV übernahm Thomas Schneider - wie auch Wochen später auf dem Stuttgarter Rathausbalkon - eine Hauptrolle. Wieder spielte der Kopf eine große Rolle, erzielte Schneider das entscheidende 2:1 doch mit eben jenem Körperteil. Es war sein wohl wichtigstes Tor in der Karriere und brachte den VfB ins Pokalfinale.



Am 13. August (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) treffen Energie Cottbus und der VfB Stuttgart in der ersten DFB-Pokalrunde aufeinander. Es ist die Neuauflage des Endspiels 1997, als Joachim Löw seinen ersten Titel als Trainer feierte - und anschließend einen speziellen Wetteinsatz einlösen musste.

Auf dem Rathausbalkon gab es für Joachim Löw kein Entkommen mehr. VfB-Verteidiger Thomas Schneider, heute Löws Assistent bei der Nationalmannschaft, griff zum Rasierer und verpasste ihm eine Glatze. Die Schlachtenbummler auf dem Stuttgarter Rathausplatz johlten, Löw war bedient.

Monate zuvor hatte sich der heutige Bundestrainer leichtsinnig auf eine Wette mit seiner Mannschaft eingelassen: Bei einem Titelgewinn des VfB Stuttgart würde Löw seine Haarpracht opfern. Als sich der VfB und Energie Cottbus am 14. Juni 1997 im Finale des DFB-Pokals gegenüberstanden, war Löws Haar-GAU in greifbare Nähe gerückt.

VfB Stuttgart: Drei Elfmeterschießen bis zum Finale

Die Rollen vor dem Endspiel im Berliner Olympiastadion waren klar verteilt. Auf der einen Seite der drittklassige Underdog aus der Lausitz, der es als zweiter Amateurverein überhaupt fertig gebracht hatte, bis ins Pokalfinale vorzudringen. Auf der anderen Seite der VfB Stuttgart, der in der Bundesliga mit dem magischen Dreieck um Bobic, Balakov und Elber für Furore gesorgt hatte und sich im Pokalendspiel eigentlich nur blamieren konnte.

Trotz des Zweiklassenunterschiedes reisten die Cottbuser mit großem Selbstvertrauen nach Berlin. Das Team von Eduard "Ede" Geyer hatte seit 57 Pflichtspielen nicht ein einziges Mal verloren. Dazu kam eine große Portion Euphorie, nachdem der Klub zwei Wochen zuvor in der Relegation gegen Hannover erstmals den Sprung in den deutschen Profifußball perfekt gemacht hatte. Auf dem Weg ins Pokalfinale war den Lausitzern die größte Sensation im Halbfinale gegen den Karlsruher SC gelungen. Auf schneebedecktem Rasen Mitte April schoss Energie den KSC, seinerzeit ein echtes Topteam der Bundesliga, mit 3:0 regelrecht aus dem Stadion der Freundschaft.

Die Schwaben dagegen, hatten auf dem Weg nach Berlin mit spielerischer Dominanz lange gegeizt. Dreimal zitterte sich der VfB im Elfmeterschießen eine Runde weiter. Im Halbfinale gegen den HSV übernahm Thomas Schneider - wie auch Wochen später auf dem Stuttgarter Rathausbalkon - eine Hauptrolle. Wieder spielte der Kopf eine große Rolle, erzielte Schneider das entscheidende 2:1 doch mit eben jenem Körperteil. Es war sein wohl wichtigstes Tor in der Karriere und brachte den VfB ins Pokalfinale.

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Elber-Doppelpack entscheidet Finale

Die Geschichte des Endspiels ist dann schnell erzählt. Cottbus startete couragiert in die Partie, musste jedoch früh einen Dämpfer verkraften. Ausgerechnet VfB-Stürmer Giovane Elber, der Tage zuvor seinen Wechsel zum FC Bayern verkündet hatte, traf in der 18. Spielminute für die Schwaben. Die Schlüsselszene sahen die 76.000 im Olympiastadion dann kurz nach der Halbzeitpause: FCE-Rekordspieler Detlef Irrgang tauchte frei vor dem Stuttgarter Kasten auf, schob den Ball jedoch direkt in die Arme des VfB-Schlussmanns Franz Wohlfahrt. Im Gegenzug war es wieder Elber, der mit dem zweiten Treffer in seinem Abschiedsspiel für die Schwaben den Endstand besorgte.

Bei den Cottbusern war die Enttäuschung über die Niederlage schnell verflogen. Es überwog der Stolz auf das Geleistete. Der Einzug ins Pokalfinale löste in der Lausitz eine Aufbruchsstimmung aus, die dem Klub insgesamt 19 Jahre Profifußball bescheren sollte. Drei Jahre nach dem Endspiel in Berlin stieg der FC Energie gar in die Bundesliga auf. Auch der VfB konnte den Schwung aus der Pokalsaison mitnehmen. Die Cannstatter schafften es in der Folgespielzeit im Pokal der Pokalsieger bis ins Endspiel. In Stockholm musste sich die Mannschaft dann aber dem FC Chelsea knapp geschlagen geben.

Neuauflage in Cottbus

Joachim Löws Haarpracht erholte sich im Übrigen schnell wieder. In Windeseile entwickelte sich auch seine Karriere am Seitenrand. Auf den ersten Titel des Schwarzwälders folgten Trainerstationen in der Türkei, Karlsruhe und Österreich, bis Löw 2004 schließlich zum DFB wechselte. Seit drei Jahren ist er dort wiedervereint mit Thomas Schneider.

Am Sonntag, 13. August, treffen die Finalisten von 1997 zum ersten Mal wieder im Pokal aufeinander. In der ersten Runde des Wettbewerbs haben sich die Umstände verändert. Energie Cottbus kämpft als Regionalligist um die Rückkehr in die 3. Liga. Der VfB Stuttgart möchte sich nach seinem Bundesligaaufstieg wieder in der höchsten deutschen Spielklasse etablieren.

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