Als Eintracht Braunschweig dem BVB die Lichter ausknipste

Es macht den besonderen Reiz des DFB-Pokals aus, wenn der Underdog überraschend triumphiert und eine Mannschaft voller Stars in die Schranken weist. Eine der vielleicht verrücktesten Partien in der DFB-Pokalgeschichte ereignete sich am 22. August 2005. Eintracht Braunschweig war gerade frisch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga aufgestiegen und empfing das Bundesliga-Topteam Borussia Dortmund. Am Ende setzte sich aber der Außenseiter mit 2:1 durch.

Der BVB war gespickt mit Stars wie Jan Koller, Lars Ricken, Sebastian Kehl und Christoph Metzelder. Braunschweig war der totale Außenseiter. Doch mit Michael Krüger hatten sie einen Trainer, der wusste, wie es geht: Vier Jahre zuvor hatte er schon mal Dortmund aus dem Pokal gekegelt - und zwar mit den Amateuren des VfL Wolfsburg. "Ich wusste also, dass in einem Spiel alles möglich ist", erzählt Krüger im Gespräch mit DFB.de.

"Wir hätten doppelt so viele Karten verkaufen können"

Mit dieser Einstellung ging er auch das erneute Aufeinandertreffen mit Borussia Dortmund an. "Ich wusste, dass ich in Braunschweig eine gute und junge Mannschaft hatte. Wenn man dann auch noch emotional ans Limit geht und alles zusammenpasst, kann man so ein Spiel eventuell gewinnen", so Krüger. Erst der Aufstieg, dann auch noch das Pokallos Borussia Dortmund: Die Euphorie in Braunschweig war riesengroß. "Die Karten für das Pokalspiel waren innerhalb von wenigen Stunden weg. Wir hätten sicherlich doppelt so viele Karten verkaufen können", erinnert sich Krüger.

Zunächst schien es so, als wären die Kräfteverhältnisse klar verteilt. Die Gäste aus Dortmund dominierten das Spiel. Der Führungstreffer in der 28. Minute durch Koller war hochverdient. Der BVB war weiterhin drückend überlegen. Das nächste Tor schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Dann aber gingen plötzlich die Lichter aus - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Und dann wurde es düster

35 Minuten waren gespielt, als das Fluchtlicht ausfiel und beide Mannschaften im Dunkeln standen. Ganz überraschend kamen die technischen Probleme nicht. Aufgrund von Problemen mit dem Licht war die Partie mit einigen Minuten Verspätung angepfiffen worden. Nun war es aber plötzlich ganz düster. Das Spiel musste für 13 Minuten unterbrochen werde. Die Spieler wurden zurück in die Kabine geschickt. "Für uns kam der Flutlichtausfall zu einem hilfreichen Zeitpunkt, weil wir uns wieder sammeln konnten und zudem der Rhythmus der Dortmunder unterbrochen wurde", erzählt Krüger. "Wir haben uns in der Kabine gesagt, dass es erst 0:1 steht und wir noch eine knappe Stunde zu spielen haben. Es gab also keinen Grund, jetzt schon aufzugeben."

Als die Partie weitergeführt werden konnte, erlebten die 22.200 Zuschauer im Eintracht-Stadion plötzlich einen völlig anderen Spielverlauf. Die Braunschweiger agierten mutiger. Jürgen Rische traf in der 41. Minute per Kopf zum 1:1. "Der Ausgleich war natürlich entscheidend, so war wieder alles offen", so Krüger. "Wir konnten zwar spielerisch nicht mithalten, waren aber topfit. Und ein bisschen Fußball spielen konnten wir ja auch."

Ein paar Bier auf den Sieg

Vor allem überzeugte der Zweitliga-Aufsteiger mit Zweikampfstärke. Braunschweig agierte mutiger und ließ in der 2. Halbzeit kaum noch Chancen der Dortmunder zu: ein Linksschuss von Ricken, zudem eine Freistoßgelegenheit aus 18 Metern - das war's. Dafür erwies sich der Außenseiter plötzlich als kaltschnäuzig. Nach einem Ballverlust von BVB-Verteidiger Philipp Degen brachten die Gastgeber den Ball schnell nach vorne, so dass Daniel Graf in der 84. Minute zum 2:1 traf. Die Freude über den Sensationssieg war riesengroß. "Auch wenn wir am Wochenende danach wieder in der 2. Bundesliga ranmussten, haben wir nach dem Spiel das eine oder andere Bier getrunken", gibt Krüger lachend zu.

Ein Pokallauf resultierte aus dem überraschenden Sieg allerdings nicht. In der 2. Hauptrunde unterlagen die Braunschweiger auswärts beim Ligakonkurrenten SC Freiburg 1:4. "Da waren wir chancenlos", sagt Krüger. "Uns fehlte die Braunschweiger Heimstärke mit all den Fans im Rücken wenn die Flutlichter angehen." Vielleicht fehlte ihnen aber auch vielmehr, dass die Flutlichter zwischendurch ausgehen.

[oj]

Es macht den besonderen Reiz des DFB-Pokals aus, wenn der Underdog überraschend triumphiert und eine Mannschaft voller Stars in die Schranken weist. Eine der vielleicht verrücktesten Partien in der DFB-Pokalgeschichte ereignete sich am 22. August 2005. Eintracht Braunschweig war gerade frisch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga aufgestiegen und empfing das Bundesliga-Topteam Borussia Dortmund. Am Ende setzte sich aber der Außenseiter mit 2:1 durch.

Der BVB war gespickt mit Stars wie Jan Koller, Lars Ricken, Sebastian Kehl und Christoph Metzelder. Braunschweig war der totale Außenseiter. Doch mit Michael Krüger hatten sie einen Trainer, der wusste, wie es geht: Vier Jahre zuvor hatte er schon mal Dortmund aus dem Pokal gekegelt - und zwar mit den Amateuren des VfL Wolfsburg. "Ich wusste also, dass in einem Spiel alles möglich ist", erzählt Krüger im Gespräch mit DFB.de.

"Wir hätten doppelt so viele Karten verkaufen können"

Mit dieser Einstellung ging er auch das erneute Aufeinandertreffen mit Borussia Dortmund an. "Ich wusste, dass ich in Braunschweig eine gute und junge Mannschaft hatte. Wenn man dann auch noch emotional ans Limit geht und alles zusammenpasst, kann man so ein Spiel eventuell gewinnen", so Krüger. Erst der Aufstieg, dann auch noch das Pokallos Borussia Dortmund: Die Euphorie in Braunschweig war riesengroß. "Die Karten für das Pokalspiel waren innerhalb von wenigen Stunden weg. Wir hätten sicherlich doppelt so viele Karten verkaufen können", erinnert sich Krüger.

Zunächst schien es so, als wären die Kräfteverhältnisse klar verteilt. Die Gäste aus Dortmund dominierten das Spiel. Der Führungstreffer in der 28. Minute durch Koller war hochverdient. Der BVB war weiterhin drückend überlegen. Das nächste Tor schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Dann aber gingen plötzlich die Lichter aus - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Und dann wurde es düster

35 Minuten waren gespielt, als das Fluchtlicht ausfiel und beide Mannschaften im Dunkeln standen. Ganz überraschend kamen die technischen Probleme nicht. Aufgrund von Problemen mit dem Licht war die Partie mit einigen Minuten Verspätung angepfiffen worden. Nun war es aber plötzlich ganz düster. Das Spiel musste für 13 Minuten unterbrochen werde. Die Spieler wurden zurück in die Kabine geschickt. "Für uns kam der Flutlichtausfall zu einem hilfreichen Zeitpunkt, weil wir uns wieder sammeln konnten und zudem der Rhythmus der Dortmunder unterbrochen wurde", erzählt Krüger. "Wir haben uns in der Kabine gesagt, dass es erst 0:1 steht und wir noch eine knappe Stunde zu spielen haben. Es gab also keinen Grund, jetzt schon aufzugeben."

Als die Partie weitergeführt werden konnte, erlebten die 22.200 Zuschauer im Eintracht-Stadion plötzlich einen völlig anderen Spielverlauf. Die Braunschweiger agierten mutiger. Jürgen Rische traf in der 41. Minute per Kopf zum 1:1. "Der Ausgleich war natürlich entscheidend, so war wieder alles offen", so Krüger. "Wir konnten zwar spielerisch nicht mithalten, waren aber topfit. Und ein bisschen Fußball spielen konnten wir ja auch."

Ein paar Bier auf den Sieg

Vor allem überzeugte der Zweitliga-Aufsteiger mit Zweikampfstärke. Braunschweig agierte mutiger und ließ in der 2. Halbzeit kaum noch Chancen der Dortmunder zu: ein Linksschuss von Ricken, zudem eine Freistoßgelegenheit aus 18 Metern - das war's. Dafür erwies sich der Außenseiter plötzlich als kaltschnäuzig. Nach einem Ballverlust von BVB-Verteidiger Philipp Degen brachten die Gastgeber den Ball schnell nach vorne, so dass Daniel Graf in der 84. Minute zum 2:1 traf. Die Freude über den Sensationssieg war riesengroß. "Auch wenn wir am Wochenende danach wieder in der 2. Bundesliga ranmussten, haben wir nach dem Spiel das eine oder andere Bier getrunken", gibt Krüger lachend zu.

Ein Pokallauf resultierte aus dem überraschenden Sieg allerdings nicht. In der 2. Hauptrunde unterlagen die Braunschweiger auswärts beim Ligakonkurrenten SC Freiburg 1:4. "Da waren wir chancenlos", sagt Krüger. "Uns fehlte die Braunschweiger Heimstärke mit all den Fans im Rücken wenn die Flutlichter angehen." Vielleicht fehlte ihnen aber auch vielmehr, dass die Flutlichter zwischendurch ausgehen.

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