Allesfahrerin Gebhardt: "Das geht weit über Fußball hinaus"

In guten wie in schlechten Zeiten: Das Versprechen, das in keinem Ehegelübde fehlen darf, gilt für Carolin Gebhardt auch im Stadion als Fan der deutschen Nationalmannschaft. Seit der misslungen WM in Russland ist die 33-Jährige mit der Sektion Rheinland rund um Fan-Club-Betreuer Tom Roeder bei jedem Länderspiel vor Ort. Der Zusammenhalt, das familiäre Umfeld und die gemeinsame bedingungslose Leidenschaft schweißen die Gemeinschaft zusammen. "Das geht weit über Fußball hinaus", sagt Carolin.

Vor etwa zehn Jahren fährt Carolin das erste Mal mit der Sektion Rheinland zur DFB-Auswahl und fühlt sich schnell sehr wohl. Sie schließt Freundschaften, fährt regelmäßig zu Heim- und Auswärtsspielen. Zur WM in Brasilien fliegt sie mit dem Charterflug zum Finale, nachdem sie zuvor bereits die drei Gruppenspiele vor Ort besucht hatte. "Der Preis fürs Endspiel war mir egal. Auch die drei Tage am Stück ohne Schlaf waren mir egal. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an diesen Tag denke", berichtet sie.

Freund wird Teil der Ersatzfamilie

Als Fan stand Carolin zu diesem Zeitpunkt am Höhepunkt. Privat hingegen gerät sie wenig später in unruhiges Fahrwasser und verpasst vier Jahre lang ein Großteil der Länderspiele. Zur WM in Russland kehrt sie dann zurück – und das gleich im Doppelpack. "Ich habe es einfach vermisst", gibt Carolin zu, die den Sommerurlaub gen Ost für ihren Freund Thomas gleich mitgebucht hat.

Eigentlich sei ihre bessere Hälfte gar nicht der große Fußballfan, aber die Sektion Rheinland nimmt den Novizen sofort herzlich auf. "Er ist direkt ein Teil der Gemeinschaft geworden", beschreibt Carolin. Das mache die Gruppe auch so besonders. "Man kann schon von einer kleinen Ersatzfamilie sprechen."

128 Tage Pause

Und die Sehnsucht nach den gemeinsamen Länderspielreisen wird im Winter auf eine ausgesprochen harte Probe gestellt. Die Pause zwischen dem letzten Auftritt der Nationalmannschaft in 2019 und der ersten Begegnung in diesem Jahr beträgt 128 Tage. "Madrid und Nürnberg haben wir über Tom schon gebucht", sagt Carolin, die sehr dankbar über die Angebote des Fan-Club-Betreuers ist. "Das nimmt uns einfach viel organisatorischen Aufwand ab."

Auch im Sommer wird das Paar mit der Sektion Rheinland und ihren "Follow-My-Team-Tickets" auf Europareise gehen und hofft auf möglichst viele Spiele. Mit guten Zeiten bei der WM 2014 und schlechten Zeiten bei der WM 2018 kennt sich Carolin hinlänglich aus. Mit Blick auf die EM 2020 sagt sie: "Ich hätte nichts dagegen, wenn ich das Turnier im Sommer unter den guten Zeiten abspeichern könnte."

[jh]

In guten wie in schlechten Zeiten: Das Versprechen, das in keinem Ehegelübde fehlen darf, gilt für Carolin Gebhardt auch im Stadion als Fan der deutschen Nationalmannschaft. Seit der misslungen WM in Russland ist die 33-Jährige mit der Sektion Rheinland rund um Fan-Club-Betreuer Tom Roeder bei jedem Länderspiel vor Ort. Der Zusammenhalt, das familiäre Umfeld und die gemeinsame bedingungslose Leidenschaft schweißen die Gemeinschaft zusammen. "Das geht weit über Fußball hinaus", sagt Carolin.

Vor etwa zehn Jahren fährt Carolin das erste Mal mit der Sektion Rheinland zur DFB-Auswahl und fühlt sich schnell sehr wohl. Sie schließt Freundschaften, fährt regelmäßig zu Heim- und Auswärtsspielen. Zur WM in Brasilien fliegt sie mit dem Charterflug zum Finale, nachdem sie zuvor bereits die drei Gruppenspiele vor Ort besucht hatte. "Der Preis fürs Endspiel war mir egal. Auch die drei Tage am Stück ohne Schlaf waren mir egal. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an diesen Tag denke", berichtet sie.

Freund wird Teil der Ersatzfamilie

Als Fan stand Carolin zu diesem Zeitpunkt am Höhepunkt. Privat hingegen gerät sie wenig später in unruhiges Fahrwasser und verpasst vier Jahre lang ein Großteil der Länderspiele. Zur WM in Russland kehrt sie dann zurück – und das gleich im Doppelpack. "Ich habe es einfach vermisst", gibt Carolin zu, die den Sommerurlaub gen Ost für ihren Freund Thomas gleich mitgebucht hat.

Eigentlich sei ihre bessere Hälfte gar nicht der große Fußballfan, aber die Sektion Rheinland nimmt den Novizen sofort herzlich auf. "Er ist direkt ein Teil der Gemeinschaft geworden", beschreibt Carolin. Das mache die Gruppe auch so besonders. "Man kann schon von einer kleinen Ersatzfamilie sprechen."

128 Tage Pause

Und die Sehnsucht nach den gemeinsamen Länderspielreisen wird im Winter auf eine ausgesprochen harte Probe gestellt. Die Pause zwischen dem letzten Auftritt der Nationalmannschaft in 2019 und der ersten Begegnung in diesem Jahr beträgt 128 Tage. "Madrid und Nürnberg haben wir über Tom schon gebucht", sagt Carolin, die sehr dankbar über die Angebote des Fan-Club-Betreuers ist. "Das nimmt uns einfach viel organisatorischen Aufwand ab."

Auch im Sommer wird das Paar mit der Sektion Rheinland und ihren "Follow-My-Team-Tickets" auf Europareise gehen und hofft auf möglichst viele Spiele. Mit guten Zeiten bei der WM 2014 und schlechten Zeiten bei der WM 2018 kennt sich Carolin hinlänglich aus. Mit Blick auf die EM 2020 sagt sie: "Ich hätte nichts dagegen, wenn ich das Turnier im Sommer unter den guten Zeiten abspeichern könnte."