Alex Popp: Die Unverzichtbare

Heute trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ab 16 Uhr in Osnabrück auf Italien. Es ist das vorletzte Spiel für Bundestrainer Horst Hrubesch, bevor Martina Voss-Tecklenburg im neuen Jahr übernimmt. Für die Partie an der Bremer Brücke gibt es noch Karten zu kaufen, die Tageskassen am Stadion öffnen um 14.30 Uhr.

Deutlicher kann man seinen Unmut kaum zum Ausdruck bringen. Zumindest nicht als Hund. Wenn Alexandra Popp mal wieder ihre Sachen packen will, weil sie auf Reisen gehen muss, blockiert ihr Hund Patch oft den Koffer. Der erst fünf Monate alte Australian Shepherd sieht es nicht gerne, wenn sein Frauchen wieder für einige Tage außer Haus ist. Und Patch musste sich in den vergangenen Wochen oft in den Koffer legen, denn in ihrer Wolfsburger Wohnung war und ist Alexandra Popp nicht so häufig anzutreffen.

Englische Wochen sind für sie seit einiger Zeit mehr Regel denn Ausnahme. Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League mit dem VfL Wolfsburg, dazu kommt noch die Nationalmannschaft. Popp wird gebraucht. Und das mit gutem Grund. Vereinscoach Stephan Lerch und Bundestrainer Horst Hrubesch sind absolut überzeugt von den Fähigkeiten und der Flexibilität der Offensivakteurin, die in ihrer Karriere allerdings schon fast auf allen Positionen zum Einsatz kam. Hrubesch erklärte das "Kopfball-Ungeheuer" Popp kürzlich sogar für "unverzichtbar". "Die Poppi", sagt der Bundestrainer, "ist ein Typ, der eine Mannschaft leitet. Ich weiß, was ich an ihr habe und welche Qualitäten sie hat." Und Popp spielt den Ball gerne zurück: "Horst hat uns wieder in die Spur gebracht. Es macht sehr viel Spaß, mit ihm zu arbeiten. Er hat eine klare Linie, sagt uns aber auch deutlich, wenn wir schlecht waren. Das mag ich an ihm."

91 Länderspiele in acht Jahren

Gefühlt spielt Alexandra Popp schon seit 20 Jahren in der Nationalmannschaft. In der Realität sind es "erst" acht Jahre, in denen die gerade mal 27-Jährige schon mehr als 90 Länderspiele bestritten hat.

"Ich rücke zunehmend in eine Führungsrolle und lebe diese Rolle auch immer mehr", verrät Popp, die seit 2012 für den VfL Wolfsburg spielt, gerade ihren Vertrag bis 2022 verlängert hat und im deutschen Frauenfußball quasi zur Institution geworden ist – und das im besten Sinne. Titelsammlerin ist sie ohnehin: Siebenmal hat sie schon den DFB-Pokal gewonnen, viermal die Deutsche Meisterschaft, dreimal die Champions League. Olympiasiegerin ist sie auch, außerdem U 20-Weltmeisterin sowie U 17-Europameisterin. 2014 und 2016 wurde sie außerdem als Fußballerin des Jahres in Deutschland ausgezeichnet.

Alle Titel und Auszeichnungen erfüllen Alexandra Popp mit Stolz, sind aber auch ihr persönlicher Antrieb für weitere Höchstleistungen. 2019 möchte sie mit dem VfL Wolfsburg unbedingt wieder die Champions League gewinnen. Die letzten Siege in der europäischen Königsklasse liegen schon ein paar Jahre zurück: 2013 in London und 2014 in Lissabon gewann der VfL den Titel. 2016 in Reggio Emilia und im Mai dieses Jahres in Kiew unterlag der Deutsche Meister jeweils knapp gegen das Starensemble von Olympique Lyon. "Eigentlich ist die Meisterschaft immer unser erstes Ziel, aber in dieser Saison ist die Champions League bei uns gleichwertig angesiedelt", verrät Popp.

Neue Bundestrainerin "für meine Karriere sehr wichtig"

Und mit der Nationalmannschaft will sie bei der Weltmeisterschaft in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli 2019) den Titel holen. "Ich bin optimistisch für die WM", sagt die gebürtige Wittenerin, "wenn wir noch eine Schippe drauflegen, wird es für andere Mannschaften schwer, uns zu schlagen." Beim letzten Weltturnier 2015 in Kanada belegte das DFB-Team Platz vier, nach dem Olympiasieg in Rio de Janeiro 2016 folgte dann die enttäuschende Europameisterschaft im vergangenen Jahr in den Niederlanden, die Popp wegen einer Knieverletzung absagen musste.

Nun will sie noch mal angreifen und Weltmeisterin werden. Dieser Titel fehlt der staatlich geprüften Zootierpflegerin noch in ihrer umfangreichen Sammlung. Zur neuen Bundestrainerin hat Alexandra Popp übrigens einen besonderen Draht: Martina Voss-Tecklenburg war ihre erste Profitrainerin vor zehn Jahren beim FCR Duisburg. "Martina ist für mich und meine Karriere sehr wichtig. Sie hat mich damals in Duisburg geformt. Ich finde es cool, dass sie Bundestrainerin wird, und bin sehr gespannt. Sie war damals sehr temperamentvoll. Das soll sich ja nicht geändert haben", lächelt Popp.

Die Vorfreude auf die neuen Aufgaben mit der Nationalmannschaft und dem VfL Wolfsburg im kommenden Jahr ist ihr förmlich anzusehen. Weniger freuen wird sich Hund Patch im heimischen Wolfsburg: Er wird 2019 wohl noch häufiger auf sein Frauchen verzichten müssen – und oft im Koffer liegen.

Die Tageskassen in Osnabrück öffnen um 14.30 Uhr.

[gm]

Heute trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ab 16 Uhr in Osnabrück auf Italien. Es ist das vorletzte Spiel für Bundestrainer Horst Hrubesch, bevor Martina Voss-Tecklenburg im neuen Jahr übernimmt. Für die Partie an der Bremer Brücke gibt es noch Karten zu kaufen, die Tageskassen am Stadion öffnen um 14.30 Uhr.

Deutlicher kann man seinen Unmut kaum zum Ausdruck bringen. Zumindest nicht als Hund. Wenn Alexandra Popp mal wieder ihre Sachen packen will, weil sie auf Reisen gehen muss, blockiert ihr Hund Patch oft den Koffer. Der erst fünf Monate alte Australian Shepherd sieht es nicht gerne, wenn sein Frauchen wieder für einige Tage außer Haus ist. Und Patch musste sich in den vergangenen Wochen oft in den Koffer legen, denn in ihrer Wolfsburger Wohnung war und ist Alexandra Popp nicht so häufig anzutreffen.

Englische Wochen sind für sie seit einiger Zeit mehr Regel denn Ausnahme. Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League mit dem VfL Wolfsburg, dazu kommt noch die Nationalmannschaft. Popp wird gebraucht. Und das mit gutem Grund. Vereinscoach Stephan Lerch und Bundestrainer Horst Hrubesch sind absolut überzeugt von den Fähigkeiten und der Flexibilität der Offensivakteurin, die in ihrer Karriere allerdings schon fast auf allen Positionen zum Einsatz kam. Hrubesch erklärte das "Kopfball-Ungeheuer" Popp kürzlich sogar für "unverzichtbar". "Die Poppi", sagt der Bundestrainer, "ist ein Typ, der eine Mannschaft leitet. Ich weiß, was ich an ihr habe und welche Qualitäten sie hat." Und Popp spielt den Ball gerne zurück: "Horst hat uns wieder in die Spur gebracht. Es macht sehr viel Spaß, mit ihm zu arbeiten. Er hat eine klare Linie, sagt uns aber auch deutlich, wenn wir schlecht waren. Das mag ich an ihm."

91 Länderspiele in acht Jahren

Gefühlt spielt Alexandra Popp schon seit 20 Jahren in der Nationalmannschaft. In der Realität sind es "erst" acht Jahre, in denen die gerade mal 27-Jährige schon mehr als 90 Länderspiele bestritten hat.

"Ich rücke zunehmend in eine Führungsrolle und lebe diese Rolle auch immer mehr", verrät Popp, die seit 2012 für den VfL Wolfsburg spielt, gerade ihren Vertrag bis 2022 verlängert hat und im deutschen Frauenfußball quasi zur Institution geworden ist – und das im besten Sinne. Titelsammlerin ist sie ohnehin: Siebenmal hat sie schon den DFB-Pokal gewonnen, viermal die Deutsche Meisterschaft, dreimal die Champions League. Olympiasiegerin ist sie auch, außerdem U 20-Weltmeisterin sowie U 17-Europameisterin. 2014 und 2016 wurde sie außerdem als Fußballerin des Jahres in Deutschland ausgezeichnet.

Alle Titel und Auszeichnungen erfüllen Alexandra Popp mit Stolz, sind aber auch ihr persönlicher Antrieb für weitere Höchstleistungen. 2019 möchte sie mit dem VfL Wolfsburg unbedingt wieder die Champions League gewinnen. Die letzten Siege in der europäischen Königsklasse liegen schon ein paar Jahre zurück: 2013 in London und 2014 in Lissabon gewann der VfL den Titel. 2016 in Reggio Emilia und im Mai dieses Jahres in Kiew unterlag der Deutsche Meister jeweils knapp gegen das Starensemble von Olympique Lyon. "Eigentlich ist die Meisterschaft immer unser erstes Ziel, aber in dieser Saison ist die Champions League bei uns gleichwertig angesiedelt", verrät Popp.

Neue Bundestrainerin "für meine Karriere sehr wichtig"

Und mit der Nationalmannschaft will sie bei der Weltmeisterschaft in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli 2019) den Titel holen. "Ich bin optimistisch für die WM", sagt die gebürtige Wittenerin, "wenn wir noch eine Schippe drauflegen, wird es für andere Mannschaften schwer, uns zu schlagen." Beim letzten Weltturnier 2015 in Kanada belegte das DFB-Team Platz vier, nach dem Olympiasieg in Rio de Janeiro 2016 folgte dann die enttäuschende Europameisterschaft im vergangenen Jahr in den Niederlanden, die Popp wegen einer Knieverletzung absagen musste.

Nun will sie noch mal angreifen und Weltmeisterin werden. Dieser Titel fehlt der staatlich geprüften Zootierpflegerin noch in ihrer umfangreichen Sammlung. Zur neuen Bundestrainerin hat Alexandra Popp übrigens einen besonderen Draht: Martina Voss-Tecklenburg war ihre erste Profitrainerin vor zehn Jahren beim FCR Duisburg. "Martina ist für mich und meine Karriere sehr wichtig. Sie hat mich damals in Duisburg geformt. Ich finde es cool, dass sie Bundestrainerin wird, und bin sehr gespannt. Sie war damals sehr temperamentvoll. Das soll sich ja nicht geändert haben", lächelt Popp.

Die Vorfreude auf die neuen Aufgaben mit der Nationalmannschaft und dem VfL Wolfsburg im kommenden Jahr ist ihr förmlich anzusehen. Weniger freuen wird sich Hund Patch im heimischen Wolfsburg: Er wird 2019 wohl noch häufiger auf sein Frauchen verzichten müssen – und oft im Koffer liegen.

Die Tageskassen in Osnabrück öffnen um 14.30 Uhr.

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