Albaek: "Mein bester Gegenspieler? Verratti!"

Früher spielte er gegen Paris Saint-Germain und Zlatan Ibrahimovic, heute ist Mads Albaek beim 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga aktiv. Vor dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau heute (ab 13 Uhr, live bei Magenta Sport) spricht der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen über seine Reise durch Fußball-Europa und die Situation am Betzenberg.

DFB.de: Herr Albaek, am vergangenen Wochenende feierte Ihre Mannschaft gegen den Karlsruher SC ein 1:0. Hat das nach schwierigen Wochen für einen Stimmungsumschwung gesorgt?

Mads Albaek: Der Derbysieg gegen den KSC war für die Fans und den ganzen Verein natürlich super. Dennoch stehen wir lediglich auf dem 10. Tabellenplatz und haben nun ein Spiel gegen Zwickau vor uns. Zuletzt war es oft so, dass nach einem Sieg eine Niederlage folgte. Das darf uns jetzt nicht passieren.

DFB.de: Trainer Sascha Hildmann setzt vor allem auch auf junge Spieler. Beim 1:0 gegen den KSC hatten der 20 Jahre alte Torhüter Lennart Grill, der 21-jährige Carlo Sickinger, der 19-jährige Antonio Jonjic und der 21 Jahre alte Siegtorschütze Dominik Schad großen Anteil am Sieg. Tut der Mannschaft der frische Wind durch unbelastete Spieler momentan besonders gut?

Albaek: Man braucht einen Mix aus Jung und Alt. Die genannten Jungs haben gegen Karlsruhe ein super Spiel gemacht. Junge Spieler gehen unbekümmert an die Aufgabe ran, spüren noch nicht so viel Druck. Klar, das tut der Mannschaft gut. Andererseits kann es für junge Spieler auch schwierig werden, wenn man am Betzenberg ein schwaches Spiel vor 25.000 Zuschauern macht und die Leute pfeifen. Dann sind die Älteren gefordert. Daher ist der richtige Mix so wichtig.

DFB.de: Welche Qualitäten hat der neue Trainer Sascha Hildmann eingebracht, der im Dezember die Nachfolge von Michael Frontzeck übernahm?

Albaek: Der Trainer hat das Spielsystem verändert. Wir spielen nicht mehr wie früher im 4-4-2 System. Sascha Hildmann hat die Defensive verbessert. Wichtig ist aber, dass wir mehr Tore machen. Gegen Karlsruhe hatten wir drei oder vier gute Torchancen und hätten das Spiel früher entscheiden können. Ich hoffe, dass uns das gegen Zwickau gelingt.

DFB.de: Sie haben in der vergangenen Saison selber miterlebt, welch positiven Effekt Trainer Michael Frontzeck hatte - auch wenn der Klassenverbleib in der 2. Bundesliga letztlich verpasst wurde. Warum funktionierte das in der 3. Liga nicht mehr?

Albaek: Wir hatten unter Frontzeck eine gute Rückrunde gespielt, aber in der 3. Liga eine komplett neue Mannschaft. Wir sind mit dem Sieg gegen 1860 München zwar gut in die Saison gestartet, bekamen danach aber Probleme. Der Druck war groß. Ich halte Michael Frontzeck weiterhin für einen guten Trainer, aber Sascha Hildmann ist ein anderer Trainertyp, er legt noch mehr Wert auf taktisches Training. Das ist sehr wichtig für uns.

DFB.de: Viele Spieler haben den FCK nach dem Abstieg verlassen. Warum sind Sie den Weg in die 3. Liga mitgegangen?

Albaek: Ich finde diesen Verein total interessant. Zu unserem ersten Saisonspiel gegen 1860 München kamen 42.000 Zuschauer. Das ist verrückt! Auch sonst kommen immer 20.000 Zuschauer zu den Spielen. Früher habe ich in der ersten dänischen Liga teilweise vor 3000 oder 4000 Zuschauern gespielt. Der 1. FCK ist ein super Verein. Wenn wir gute Leistungen bringen, ist hier in Kaiserslautern alles möglich. Es ist mein Ziel, mit Kaiserslautern in die 2. Bundesliga zurückzukehren.

DFB.de: Der 1. FC Kaiserslautern schreibt nicht nur sportliche Schlagzeilen, sondern auch aufgrund der finanziellen Situation. Wie schwierig ist es, sich voll auf den Fußball zu konzentrieren, wenn der Verein im Hintergrund um das Überleben kämpft?

Albaek: Das ist in der Kabine kein Problem. Wir Spieler fokussieren uns einzig und allein auf den Fußball. Für die Finanzen sind andere Leute zuständig.

DFB.de: Themawechsel: Sie stammen aus Dänemark und haben dort für den FC Midtjylland gespielt, sind dann 2013 nach Frankreich zu Stade Reims gewechselt. Wie haben Sie die beiden Spielzeiten in der Ligue 1 in Erinnerung behalten?

Albaek: Das war eine überragende Zeit. Ich bin mit 23 Jahren zusammen mit meiner Frau nach Frankreich gegangen, habe damals gegen Vereine wie Paris Saint-Germain oder Olympique Lyon gespielt. Wenn ich heute den Fernseher einschalte, sehe ich diese Vereine in der Champions League. Gegen viele dieser Spieler stand ich früher selber auf dem Platz.

DFB.de: Sie haben dreimal gegen Paris Saint-Germain gespielt, zweimal verloren, einmal aber auch 2:2 gespielt. Wie hat es sich angefühlt, mit Superstars wie Zlatan Ibrahimovic und Edinson Cavani auf dem Platz zu stehen?

Albaek: Das ist natürlich eine völlig andere Liga. Natürlich ist ein Spieler wie Ibrahimovic super. Mein direkter Gegenspieler im Mittelfeld war allerdings Marco Verratti. Das war der beste Spieler, gegen die ich jemals antreten durfte. Ich habe viele Eins-gegen-Eins-Duelle gegen ihn verloren, weil er so ein kompletter Spieler ist.

DFB.de: Haben Sie in Ihrem Schrank noch Trikots hängen, die an diese besonderen Spiele erinnern?

Albaek: Ja, ich habe zwei Trikots von Paris - und zwar von Edinson Cavani und Thiago Motta.

DFB.de: In Ihrer zweiten Saison in Frankreich mussten Sie an der Leiste operiert werden und verließen den Verein im Sommer 2015 wieder.

Albaek: Genau. Nach dieser langen Verletzung war es schwer für mich. Daher bin ich nach Schweden gegangen.

DFB.de: Genauer gesagt zum IFK Göteborg, dem dort wohl populärsten Verein neben Malmö FF. Wie haben Sie den Fußball dort erlebt?

Albaek: Mir hat die Zeit in Schweden gut gefallen. Sicherlich ist dort Eishockey die beliebteste Sportart. Aber Fußball ist auch sehr populär. Wir hatten in Göteborg einen Schnitt von etwa 15.000 Zuschauern. Damit war unser Stadion fast voll. Zudem gab es gute Gegner wie Malmö oder AIK Stockholm. Malmö hat in der Europa League gerade gegen Chelsea gespielt (1:2 verloren; Anm. d. Red.). Das beweist, dass in Schweden guter Fußball gespielt wird. Ich finde es allgemein schön, als Fußballspieler neue Länder, neue Kulturen und neue Sprachen kennenzulernen - genauso wie hier in Deutschland.

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Früher spielte er gegen Paris Saint-Germain und Zlatan Ibrahimovic, heute ist Mads Albaek beim 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga aktiv. Vor dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau heute (ab 13 Uhr, live bei Magenta Sport) spricht der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen über seine Reise durch Fußball-Europa und die Situation am Betzenberg.

DFB.de: Herr Albaek, am vergangenen Wochenende feierte Ihre Mannschaft gegen den Karlsruher SC ein 1:0. Hat das nach schwierigen Wochen für einen Stimmungsumschwung gesorgt?

Mads Albaek: Der Derbysieg gegen den KSC war für die Fans und den ganzen Verein natürlich super. Dennoch stehen wir lediglich auf dem 10. Tabellenplatz und haben nun ein Spiel gegen Zwickau vor uns. Zuletzt war es oft so, dass nach einem Sieg eine Niederlage folgte. Das darf uns jetzt nicht passieren.

DFB.de: Trainer Sascha Hildmann setzt vor allem auch auf junge Spieler. Beim 1:0 gegen den KSC hatten der 20 Jahre alte Torhüter Lennart Grill, der 21-jährige Carlo Sickinger, der 19-jährige Antonio Jonjic und der 21 Jahre alte Siegtorschütze Dominik Schad großen Anteil am Sieg. Tut der Mannschaft der frische Wind durch unbelastete Spieler momentan besonders gut?

Albaek: Man braucht einen Mix aus Jung und Alt. Die genannten Jungs haben gegen Karlsruhe ein super Spiel gemacht. Junge Spieler gehen unbekümmert an die Aufgabe ran, spüren noch nicht so viel Druck. Klar, das tut der Mannschaft gut. Andererseits kann es für junge Spieler auch schwierig werden, wenn man am Betzenberg ein schwaches Spiel vor 25.000 Zuschauern macht und die Leute pfeifen. Dann sind die Älteren gefordert. Daher ist der richtige Mix so wichtig.

DFB.de: Welche Qualitäten hat der neue Trainer Sascha Hildmann eingebracht, der im Dezember die Nachfolge von Michael Frontzeck übernahm?

Albaek: Der Trainer hat das Spielsystem verändert. Wir spielen nicht mehr wie früher im 4-4-2 System. Sascha Hildmann hat die Defensive verbessert. Wichtig ist aber, dass wir mehr Tore machen. Gegen Karlsruhe hatten wir drei oder vier gute Torchancen und hätten das Spiel früher entscheiden können. Ich hoffe, dass uns das gegen Zwickau gelingt.

DFB.de: Sie haben in der vergangenen Saison selber miterlebt, welch positiven Effekt Trainer Michael Frontzeck hatte - auch wenn der Klassenverbleib in der 2. Bundesliga letztlich verpasst wurde. Warum funktionierte das in der 3. Liga nicht mehr?

Albaek: Wir hatten unter Frontzeck eine gute Rückrunde gespielt, aber in der 3. Liga eine komplett neue Mannschaft. Wir sind mit dem Sieg gegen 1860 München zwar gut in die Saison gestartet, bekamen danach aber Probleme. Der Druck war groß. Ich halte Michael Frontzeck weiterhin für einen guten Trainer, aber Sascha Hildmann ist ein anderer Trainertyp, er legt noch mehr Wert auf taktisches Training. Das ist sehr wichtig für uns.

DFB.de: Viele Spieler haben den FCK nach dem Abstieg verlassen. Warum sind Sie den Weg in die 3. Liga mitgegangen?

Albaek: Ich finde diesen Verein total interessant. Zu unserem ersten Saisonspiel gegen 1860 München kamen 42.000 Zuschauer. Das ist verrückt! Auch sonst kommen immer 20.000 Zuschauer zu den Spielen. Früher habe ich in der ersten dänischen Liga teilweise vor 3000 oder 4000 Zuschauern gespielt. Der 1. FCK ist ein super Verein. Wenn wir gute Leistungen bringen, ist hier in Kaiserslautern alles möglich. Es ist mein Ziel, mit Kaiserslautern in die 2. Bundesliga zurückzukehren.

DFB.de: Der 1. FC Kaiserslautern schreibt nicht nur sportliche Schlagzeilen, sondern auch aufgrund der finanziellen Situation. Wie schwierig ist es, sich voll auf den Fußball zu konzentrieren, wenn der Verein im Hintergrund um das Überleben kämpft?

Albaek: Das ist in der Kabine kein Problem. Wir Spieler fokussieren uns einzig und allein auf den Fußball. Für die Finanzen sind andere Leute zuständig.

DFB.de: Themawechsel: Sie stammen aus Dänemark und haben dort für den FC Midtjylland gespielt, sind dann 2013 nach Frankreich zu Stade Reims gewechselt. Wie haben Sie die beiden Spielzeiten in der Ligue 1 in Erinnerung behalten?

Albaek: Das war eine überragende Zeit. Ich bin mit 23 Jahren zusammen mit meiner Frau nach Frankreich gegangen, habe damals gegen Vereine wie Paris Saint-Germain oder Olympique Lyon gespielt. Wenn ich heute den Fernseher einschalte, sehe ich diese Vereine in der Champions League. Gegen viele dieser Spieler stand ich früher selber auf dem Platz.

DFB.de: Sie haben dreimal gegen Paris Saint-Germain gespielt, zweimal verloren, einmal aber auch 2:2 gespielt. Wie hat es sich angefühlt, mit Superstars wie Zlatan Ibrahimovic und Edinson Cavani auf dem Platz zu stehen?

Albaek: Das ist natürlich eine völlig andere Liga. Natürlich ist ein Spieler wie Ibrahimovic super. Mein direkter Gegenspieler im Mittelfeld war allerdings Marco Verratti. Das war der beste Spieler, gegen die ich jemals antreten durfte. Ich habe viele Eins-gegen-Eins-Duelle gegen ihn verloren, weil er so ein kompletter Spieler ist.

DFB.de: Haben Sie in Ihrem Schrank noch Trikots hängen, die an diese besonderen Spiele erinnern?

Albaek: Ja, ich habe zwei Trikots von Paris - und zwar von Edinson Cavani und Thiago Motta.

DFB.de: In Ihrer zweiten Saison in Frankreich mussten Sie an der Leiste operiert werden und verließen den Verein im Sommer 2015 wieder.

Albaek: Genau. Nach dieser langen Verletzung war es schwer für mich. Daher bin ich nach Schweden gegangen.

DFB.de: Genauer gesagt zum IFK Göteborg, dem dort wohl populärsten Verein neben Malmö FF. Wie haben Sie den Fußball dort erlebt?

Albaek: Mir hat die Zeit in Schweden gut gefallen. Sicherlich ist dort Eishockey die beliebteste Sportart. Aber Fußball ist auch sehr populär. Wir hatten in Göteborg einen Schnitt von etwa 15.000 Zuschauern. Damit war unser Stadion fast voll. Zudem gab es gute Gegner wie Malmö oder AIK Stockholm. Malmö hat in der Europa League gerade gegen Chelsea gespielt (1:2 verloren; Anm. d. Red.). Das beweist, dass in Schweden guter Fußball gespielt wird. Ich finde es allgemein schön, als Fußballspieler neue Länder, neue Kulturen und neue Sprachen kennenzulernen - genauso wie hier in Deutschland.

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