Aiden McGeady: Showtime!

Als größtes Talent des irischen Fußballs galt Aiden McGeady schon vor einem Jahrzehnt. Doch die hohen Erwartungen erfüllte der Flügelstürmer nur sporadisch. Jetzt, mit 28, scheint er endgültig auf dem Weg zum Top-Star des Teams zu sein.

In Tiflis war fast Feierabend. Die 90. Minute war angebrochen, und Irlands Fußballer unternahmen noch mal einen Angriff. Séamus Coleman brachte den Ball von rechts in die Mitte, Aiden McGeady, der schon den ersten irischen Treffer erzielt hatte, nahm mit dem Rücken zum Tor den Ball an, lief einen Schritt aus dem Strafraum heraus, nahm die Kugel mit der Sohle mit, so wie es einst Zidane tat, drehte sich und schlenzte sie dann mit links ins lange Eck. 2:1 gegen Georgien, am Ende also doch noch ein gelungener Start in die EM-Qualifikation. Und anschließend begann die verbale Ehrenrunde für den Matchwinner.

„Wer so ein Tor erzielt, der verdient es auch, zu gewinnen“, sagte Kapitän Robbie Keane. „Wenn einer der Top-Spieler der Welt so eine Aktion gehabt hätte, würde man lange darüber sprechen. Die Bewegung, die Ballbehandlung, der Abschluss – kein anderer Spieler auf dem Platz wäre in der Lage gewesen, das so zu machen.“ Sagte der Rekordspieler und Rekordtorschütze seines Landes über einen Mann, der einst das größte Versprechen des irischen Fußballs war. Obwohl er nie auf der „Grünen Insel“ gelebt hat.

Ein Entertainer in Fußballschuhen

Aiden McGeady wuchs in Glasgow auf, lernte bei Celtic das Fußballspielen. Doch er versprach seinem Großvater aus dem County Donegal, für Irland zu spielen. Selbst Schottlands damaliger Coach Berti Vogts hatte keinen Erfolg, den Teenager zu überreden. Mit 18 debütierte er für Celtic, im selben Spiel gegen die Hearts of Midlothian traf er schon nach 17 Minuten. McGeadys Stärken fielen damals schon auf: seine Schnelligkeit, seine Beweglichkeit, die vielen Tricks und, nicht gerade typisch britisch, seine Qualitäten im Eins-gegen-Eins. Ein Entertainer in Fußballschuhen. Und nur zwei Monate später Nationalspieler.

2010 wechselte er jedoch nicht in eine der großen Ligen, sondern nach Russland zu Spartak Moskau – für die Rekordsumme von 9,5 Millionen Pfund. Für so viel Geld war nach noch nie ein Spieler aus der schottischen Liga transferiert worden. Dreieinhalb Jahre blieb er, aber in den internationalen Fokus gelangte er nur selten. 2012 spielte er mit Spartak in der Champions League beim FC Barcelona und verlor 2:3. Doch der große Messi lobte: „McGeady war herausragend.“ Highlights wie diese blieben jedoch die Ausnahme. Ende vergangenen Jahres erzählte McGeady: „Manche Leute fragen mich: Wo spielst du? Und wenn ich es sage, antworten sie: Ach, du spielst immer noch da?“ Moskau ist halt weit weg. Von Irland erst recht.

Mit O'Neill`kam die Wende

In der Nationalmannschaft war er zwar praktisch immer dabei, aber nicht so prägend für das irische Spiel, wie es angesichts seiner Fähigkeiten von ihm erwartet wurde. Und er traf zu selten. Erst 2011 gegen Mazedonien erzielte er sein erstes Tor für Irland, ein weiteres im selben Jahr gegen Andorra folgte. Danach stand die Null. Bis Martin O'Neill kam. Der neue Nationalcoach der Iren hatte McGeady einst bei Celtic Glasgow von den Junioren zu den Profis geholt, ihn gefördert und weiterentwickelt.

Gleich in O'Neills erstem Spiel gegen Lettland im November 2013 gelang McGeady ein Treffer. Und zehn Monate darauf entschied er die Partie gegen Georgien. In der Zwischenzeit war er von Moskau zum FC Everton in die Premier League gewechselt, wo er auch immer besser wird. Mit Ende 20 scheint McGeady wieder auf dem Weg nach oben zu sein. Wurde auch Zeit, sagen die einen. Gut so, sagen die anderen. Wie Martin O'Neill: „Vermutlich denkt er, dass er in seinem Alter zu den ganz großen Fußballern gehören sollte. Das Talent dazu hat er auf jeden Fall.“ Der Abend in Tiflis soll nicht die letzte McGeady- Show gewesen sein.

[dfb]

Als größtes Talent des irischen Fußballs galt Aiden McGeady schon vor einem Jahrzehnt. Doch die hohen Erwartungen erfüllte der Flügelstürmer nur sporadisch. Jetzt, mit 28, scheint er endgültig auf dem Weg zum Top-Star des Teams zu sein.

In Tiflis war fast Feierabend. Die 90. Minute war angebrochen, und Irlands Fußballer unternahmen noch mal einen Angriff. Séamus Coleman brachte den Ball von rechts in die Mitte, Aiden McGeady, der schon den ersten irischen Treffer erzielt hatte, nahm mit dem Rücken zum Tor den Ball an, lief einen Schritt aus dem Strafraum heraus, nahm die Kugel mit der Sohle mit, so wie es einst Zidane tat, drehte sich und schlenzte sie dann mit links ins lange Eck. 2:1 gegen Georgien, am Ende also doch noch ein gelungener Start in die EM-Qualifikation. Und anschließend begann die verbale Ehrenrunde für den Matchwinner.

„Wer so ein Tor erzielt, der verdient es auch, zu gewinnen“, sagte Kapitän Robbie Keane. „Wenn einer der Top-Spieler der Welt so eine Aktion gehabt hätte, würde man lange darüber sprechen. Die Bewegung, die Ballbehandlung, der Abschluss – kein anderer Spieler auf dem Platz wäre in der Lage gewesen, das so zu machen.“ Sagte der Rekordspieler und Rekordtorschütze seines Landes über einen Mann, der einst das größte Versprechen des irischen Fußballs war. Obwohl er nie auf der „Grünen Insel“ gelebt hat.

Ein Entertainer in Fußballschuhen

Aiden McGeady wuchs in Glasgow auf, lernte bei Celtic das Fußballspielen. Doch er versprach seinem Großvater aus dem County Donegal, für Irland zu spielen. Selbst Schottlands damaliger Coach Berti Vogts hatte keinen Erfolg, den Teenager zu überreden. Mit 18 debütierte er für Celtic, im selben Spiel gegen die Hearts of Midlothian traf er schon nach 17 Minuten. McGeadys Stärken fielen damals schon auf: seine Schnelligkeit, seine Beweglichkeit, die vielen Tricks und, nicht gerade typisch britisch, seine Qualitäten im Eins-gegen-Eins. Ein Entertainer in Fußballschuhen. Und nur zwei Monate später Nationalspieler.

2010 wechselte er jedoch nicht in eine der großen Ligen, sondern nach Russland zu Spartak Moskau – für die Rekordsumme von 9,5 Millionen Pfund. Für so viel Geld war nach noch nie ein Spieler aus der schottischen Liga transferiert worden. Dreieinhalb Jahre blieb er, aber in den internationalen Fokus gelangte er nur selten. 2012 spielte er mit Spartak in der Champions League beim FC Barcelona und verlor 2:3. Doch der große Messi lobte: „McGeady war herausragend.“ Highlights wie diese blieben jedoch die Ausnahme. Ende vergangenen Jahres erzählte McGeady: „Manche Leute fragen mich: Wo spielst du? Und wenn ich es sage, antworten sie: Ach, du spielst immer noch da?“ Moskau ist halt weit weg. Von Irland erst recht.

Mit O'Neill`kam die Wende

In der Nationalmannschaft war er zwar praktisch immer dabei, aber nicht so prägend für das irische Spiel, wie es angesichts seiner Fähigkeiten von ihm erwartet wurde. Und er traf zu selten. Erst 2011 gegen Mazedonien erzielte er sein erstes Tor für Irland, ein weiteres im selben Jahr gegen Andorra folgte. Danach stand die Null. Bis Martin O'Neill kam. Der neue Nationalcoach der Iren hatte McGeady einst bei Celtic Glasgow von den Junioren zu den Profis geholt, ihn gefördert und weiterentwickelt.

Gleich in O'Neills erstem Spiel gegen Lettland im November 2013 gelang McGeady ein Treffer. Und zehn Monate darauf entschied er die Partie gegen Georgien. In der Zwischenzeit war er von Moskau zum FC Everton in die Premier League gewechselt, wo er auch immer besser wird. Mit Ende 20 scheint McGeady wieder auf dem Weg nach oben zu sein. Wurde auch Zeit, sagen die einen. Gut so, sagen die anderen. Wie Martin O'Neill: „Vermutlich denkt er, dass er in seinem Alter zu den ganz großen Fußballern gehören sollte. Das Talent dazu hat er auf jeden Fall.“ Der Abend in Tiflis soll nicht die letzte McGeady- Show gewesen sein.