Arslan: Keine Geschenke für Ex-Verein HSV

Für Ahmet Arslan hat das DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV am Sonntag, den 13. August (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) eine ganz besondere Bedeutung. Der Mittelfeldspieler vom VfL Osnabrück hat selbst beim "Bundesliga-Dino" gespielt. Im Jahre 2014 wurde er für die zweite Mannschaft verpflichtet und avancierte auf Anhieb zum Torschützenkönig der Regionalliga Nord. Bereits nach wenigen Monaten durfte er bei den Profis mittrainieren, wurde dann bei einem Bundesligaspiel und mehreren Testspielen eingesetzt. Im Sommer 2016 erfolgte der Wechsel nach Osnabrück.

Im exklusiven DFB.de Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 23-Jährige über die Chancen auf eine Pokalsensation, seine Erlebnisse beim HSV und die Besonderheiten der 3. Liga.

DFB.de: Herr Arslan, ist das Pokalspiel gegen Ihren Ex-Verein Hamburger SV Ihr persönliches Wunschlos?

Arslan: Ja, absolut. Ich habe noch immer zu einigen Spielern vom HSV Kontakt. Mit Gideon Jung bin ich eng befreundet. Auch mit Lewis Holtby, Dennis Diekmeier, Sven Schipplock und Gotoku Sakai verstehe ich mich weiterhin super. Wir haben die Wochen vor der Pokalauslosung Späße gemacht, dass wir gegeneinander spielen könnten.

DFB.de: Nun wurde aus dem Spaß Ernst...

Arslan: Genau. Als die Pokalauslosung stattfand, saß ich mit einigen Freunden im Restaurant. Ich habe an meinem Handy ständig den Live-Ticker aktualisiert. Als ich dann las, dass wir den HSV als Gegner zugelost bekamen, dachte ich, mein Handy will mich auf den Arm nehmen. Ich freue mich über das Los.

DFB.de: Wie groß ist die Chance, dass eine Sensation gegen Ihren Ex-Verein gelingt?

Arslan: Der HSV ist der Favorit, aber wir müssen uns nicht verstecken. In unserem Stadion an der Bremer Brücke ist immer viel los, das Publikum steht total hinter uns.

DFB.de: In der Saison 2009/2010 trafen der VfL Osnabrück und der Hamburger SV schon einmal im DFB-Pokal aufeinander. Damals gewann der VfL in der 2. Pokalrunde im Elfmeterschießen. Ist das in Osnabrück noch ein Thema?

Arslan: In den Medien wurde das zwar thematisiert. Aber bei uns in der Kabine ist das überhaupt kein Thema – auch wenn wir in Konstantin Engel und Alexander Dercho zwei Spieler haben, die damals bereits mitgespielt haben.

DFB.de: Sie wurden im Jahre 2014 vom HSV ursprünglich für die zweite Mannschaft verpflichtet. Wie haben Sie es dann zu den Profis geschafft?

Arslan: Es war nie angedacht, dass ich bei den Profis mitmische. Ich hatte einen Amateurvertrag und habe für die zweite Mannschaft gespielt. Als der HSV Mirko Slomka als Trainer entließ, übernahm mein Regionalliga-Trainer Josef Zinnbauer die Bundesligamannschaft. Der hat mich dann häufiger bei den Profis mittrainieren lassen.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Arslan: In den ersten Trainingseinheiten hing ich total hinterher. Das Tempo war viel höher. Ich war auch total aufgeregt, plötzlich mit Stars wie Rene Adler oder Rafael van der Vaart auf dem Platz zu stehen. Aber als ich dann beim Trainingslager in Dubai dabei war, wurde das Verhältnis zu den Mitspielern besser. Irgendwann waren das für mich nicht mehr die großen Stars, sondern einfach Mitspieler. Westermann und van der Vaart waren nicht mehr Westermann und van der Vaart sondern einfach Heiko und Rafa. Hervorheben muss ich allerdings Tolgay Arslan, der mich in meiner Anfangszeit total unterstützt hat.

DFB.de: Und wie lief es fußballerisch?

Arslan: Nach einigen Wochen wurde es besser. Wenn man regelmäßig mittrainiert, gewöhnt man sich an das höhere Niveau.

DFB.de: In der Rückrunde der Saison 2014/2015 wurde Zinnbauer freigestellt. Nach einem kurzen Intermezzo mit dem damaligen Sportdirektor Peter Knäbel übernahm Bruno Labbadia die Mannschaft. Wie lief es unter ihm?

Arslan: Ich habe Bruno Labbadia viel zu verdanken. Er hat mich komplett zu den Profis hochgezogen und viel mit mir gesprochen. Er sagte damals zu mir: Du kannst richtig gut kicken, Du bist fußballerisch nicht schlechter als die anderen.

DFB.de: In der Bundesliga hatten Sie nur einen Kurzeinsatz gegen den SV Werder Bremen. Dafür haben Sie viele Testspiele bestritten. Woran denken Sie besonders gerne zurück?

Arslan: Es gab viele tolle Erlebnisse. Wir haben damals den Telekom-Cup gewonnen. Ich habe im Finale gegen den FC Augsburg gespielt und ein Tor vorbereitet. Das war super. Genauso wie die Testspiele gegen Manchester City oder Eintracht Frankfurt.

DFB.de: Warum ging es in Hamburg für Sie nicht weiter?

Arslan: Bruno Labbadia hatte sich zum Ende der Saison 2015/2016 mit mir zusammengesetzt, um über meine Karriere zu sprechen. Gemeinsam kamen wir zu dem Entschluss, dass es mehr Sinn machen würde, in eine untere Liga zu gehen und dort mehr Spielpraxis zu bekommen. Beim VfL Osnabrück hatte ich ein gutes Gefühl.

DFB.de: Fühlen Sie sich noch immer mit dem HSV verbunden?

Arslan: Ja. Hamburg ist meine Heimat. Der HSV war immer mein Verein. Ich werde nie vergessen, dass ich für diesen tollen Verein ein Bundesligaspiel machen durfte. Ich war letzte Saison bei etlichen Heimspielen, drücke dem HSV immer die Daumen. Trotzdem will ich das Pokalspiel unbedingt gewinnen. Wir werden keine Geschenke verteilen.

DFB.de: Sie gehen nun beim VfL Osnabrück in Ihre zweite Spielzeit. Wie zufrieden waren Sie mit Ihrer ersten Saison?

Arslan: Ich bin natürlich hierhergekommen, um viel Spielzeit zu bekommen. In der Hinrunde kam ich leider wenig zum Einsatz. In der 3. Liga wird eben ein anderer Fußball gespielt – viel körperbetonter. Daran musste ich mich gewöhnen. Der Kampf steht im Vordergrund. In der Bundesliga wird taktischer gespielt. In der 3. Liga gibt es viele lange Bälle, daher muss man die zweiten Bälle gewinnen. In der Rückrunde lief es besser. Da habe ich viele gute Spiele gemacht.

DFB.de: Lassen sich der HSV und der VfL Osnabrück miteinander vergleichen?

Arslan: Nein, das sind zwei verschiedene Welten. Der VfL Osnabrück ist auch ein toller und professioneller Verein. Aber hier ist alles etwas familiärer. Ich kenne jeden einzelnen Mitarbeiter, der hier arbeitet – bis hin zum Parkplatzwächter. Beim HSV kannte ich die Hälfte der Leute auf der Geschäftsstelle nicht. Der Verein ist riesig. Wenn ich alleine daran zurückdenke, wie viele Menschen und Kameras beim Training waren... Ich bin dankbar, dass ich das erleben durfte.

[oj]

Für Ahmet Arslan hat das DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV am Sonntag, den 13. August (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) eine ganz besondere Bedeutung. Der Mittelfeldspieler vom VfL Osnabrück hat selbst beim "Bundesliga-Dino" gespielt. Im Jahre 2014 wurde er für die zweite Mannschaft verpflichtet und avancierte auf Anhieb zum Torschützenkönig der Regionalliga Nord. Bereits nach wenigen Monaten durfte er bei den Profis mittrainieren, wurde dann bei einem Bundesligaspiel und mehreren Testspielen eingesetzt. Im Sommer 2016 erfolgte der Wechsel nach Osnabrück.

Im exklusiven DFB.de Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 23-Jährige über die Chancen auf eine Pokalsensation, seine Erlebnisse beim HSV und die Besonderheiten der 3. Liga.

DFB.de: Herr Arslan, ist das Pokalspiel gegen Ihren Ex-Verein Hamburger SV Ihr persönliches Wunschlos?

Arslan: Ja, absolut. Ich habe noch immer zu einigen Spielern vom HSV Kontakt. Mit Gideon Jung bin ich eng befreundet. Auch mit Lewis Holtby, Dennis Diekmeier, Sven Schipplock und Gotoku Sakai verstehe ich mich weiterhin super. Wir haben die Wochen vor der Pokalauslosung Späße gemacht, dass wir gegeneinander spielen könnten.

DFB.de: Nun wurde aus dem Spaß Ernst...

Arslan: Genau. Als die Pokalauslosung stattfand, saß ich mit einigen Freunden im Restaurant. Ich habe an meinem Handy ständig den Live-Ticker aktualisiert. Als ich dann las, dass wir den HSV als Gegner zugelost bekamen, dachte ich, mein Handy will mich auf den Arm nehmen. Ich freue mich über das Los.

DFB.de: Wie groß ist die Chance, dass eine Sensation gegen Ihren Ex-Verein gelingt?

Arslan: Der HSV ist der Favorit, aber wir müssen uns nicht verstecken. In unserem Stadion an der Bremer Brücke ist immer viel los, das Publikum steht total hinter uns.

DFB.de: In der Saison 2009/2010 trafen der VfL Osnabrück und der Hamburger SV schon einmal im DFB-Pokal aufeinander. Damals gewann der VfL in der 2. Pokalrunde im Elfmeterschießen. Ist das in Osnabrück noch ein Thema?

Arslan: In den Medien wurde das zwar thematisiert. Aber bei uns in der Kabine ist das überhaupt kein Thema – auch wenn wir in Konstantin Engel und Alexander Dercho zwei Spieler haben, die damals bereits mitgespielt haben.

DFB.de: Sie wurden im Jahre 2014 vom HSV ursprünglich für die zweite Mannschaft verpflichtet. Wie haben Sie es dann zu den Profis geschafft?

Arslan: Es war nie angedacht, dass ich bei den Profis mitmische. Ich hatte einen Amateurvertrag und habe für die zweite Mannschaft gespielt. Als der HSV Mirko Slomka als Trainer entließ, übernahm mein Regionalliga-Trainer Josef Zinnbauer die Bundesligamannschaft. Der hat mich dann häufiger bei den Profis mittrainieren lassen.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Arslan: In den ersten Trainingseinheiten hing ich total hinterher. Das Tempo war viel höher. Ich war auch total aufgeregt, plötzlich mit Stars wie Rene Adler oder Rafael van der Vaart auf dem Platz zu stehen. Aber als ich dann beim Trainingslager in Dubai dabei war, wurde das Verhältnis zu den Mitspielern besser. Irgendwann waren das für mich nicht mehr die großen Stars, sondern einfach Mitspieler. Westermann und van der Vaart waren nicht mehr Westermann und van der Vaart sondern einfach Heiko und Rafa. Hervorheben muss ich allerdings Tolgay Arslan, der mich in meiner Anfangszeit total unterstützt hat.

DFB.de: Und wie lief es fußballerisch?

Arslan: Nach einigen Wochen wurde es besser. Wenn man regelmäßig mittrainiert, gewöhnt man sich an das höhere Niveau.

DFB.de: In der Rückrunde der Saison 2014/2015 wurde Zinnbauer freigestellt. Nach einem kurzen Intermezzo mit dem damaligen Sportdirektor Peter Knäbel übernahm Bruno Labbadia die Mannschaft. Wie lief es unter ihm?

Arslan: Ich habe Bruno Labbadia viel zu verdanken. Er hat mich komplett zu den Profis hochgezogen und viel mit mir gesprochen. Er sagte damals zu mir: Du kannst richtig gut kicken, Du bist fußballerisch nicht schlechter als die anderen.

DFB.de: In der Bundesliga hatten Sie nur einen Kurzeinsatz gegen den SV Werder Bremen. Dafür haben Sie viele Testspiele bestritten. Woran denken Sie besonders gerne zurück?

Arslan: Es gab viele tolle Erlebnisse. Wir haben damals den Telekom-Cup gewonnen. Ich habe im Finale gegen den FC Augsburg gespielt und ein Tor vorbereitet. Das war super. Genauso wie die Testspiele gegen Manchester City oder Eintracht Frankfurt.

DFB.de: Warum ging es in Hamburg für Sie nicht weiter?

Arslan: Bruno Labbadia hatte sich zum Ende der Saison 2015/2016 mit mir zusammengesetzt, um über meine Karriere zu sprechen. Gemeinsam kamen wir zu dem Entschluss, dass es mehr Sinn machen würde, in eine untere Liga zu gehen und dort mehr Spielpraxis zu bekommen. Beim VfL Osnabrück hatte ich ein gutes Gefühl.

DFB.de: Fühlen Sie sich noch immer mit dem HSV verbunden?

Arslan: Ja. Hamburg ist meine Heimat. Der HSV war immer mein Verein. Ich werde nie vergessen, dass ich für diesen tollen Verein ein Bundesligaspiel machen durfte. Ich war letzte Saison bei etlichen Heimspielen, drücke dem HSV immer die Daumen. Trotzdem will ich das Pokalspiel unbedingt gewinnen. Wir werden keine Geschenke verteilen.

DFB.de: Sie gehen nun beim VfL Osnabrück in Ihre zweite Spielzeit. Wie zufrieden waren Sie mit Ihrer ersten Saison?

Arslan: Ich bin natürlich hierhergekommen, um viel Spielzeit zu bekommen. In der Hinrunde kam ich leider wenig zum Einsatz. In der 3. Liga wird eben ein anderer Fußball gespielt – viel körperbetonter. Daran musste ich mich gewöhnen. Der Kampf steht im Vordergrund. In der Bundesliga wird taktischer gespielt. In der 3. Liga gibt es viele lange Bälle, daher muss man die zweiten Bälle gewinnen. In der Rückrunde lief es besser. Da habe ich viele gute Spiele gemacht.

DFB.de: Lassen sich der HSV und der VfL Osnabrück miteinander vergleichen?

Arslan: Nein, das sind zwei verschiedene Welten. Der VfL Osnabrück ist auch ein toller und professioneller Verein. Aber hier ist alles etwas familiärer. Ich kenne jeden einzelnen Mitarbeiter, der hier arbeitet – bis hin zum Parkplatzwächter. Beim HSV kannte ich die Hälfte der Leute auf der Geschäftsstelle nicht. Der Verein ist riesig. Wenn ich alleine daran zurückdenke, wie viele Menschen und Kameras beim Training waren... Ich bin dankbar, dass ich das erleben durfte.

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