Adrion: "Enge Abstimmung mit Löw und Sammer"

Am 1. Juli 2009 wird Rainer Adrion neuer Trainer der U 21-Nationalmannschaft. Bis dahin steht er noch in Diensten des VfB Stuttgart, wo er seit langer Zeit die zweite Mannschaft betreut und die Entwicklung zahlreicher Bundesliga- und Nationalspieler begleitet hat.

Der 55 Jahre alte Adrion, der am Montag in der DFB-Zentrale einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011 unterschrieb, übernimmt das Amt von DFB-Trainer Horst Hrubesch, der das Team bis zur Europameisterschaft in Schweden vom 15. bis 29. Juni betreut.

Im aktuellen DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Rainer Adrion kurz nach seiner Vertragsunterzeichnung über seine Situation beim VfB Stuttgart, die Perspektiven für die U 21 und die Zusammenarbeit mit Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Sportdirektor Matthias Sammer.

Frage: Rainer Adrion, wie groß ist der Reiz, direkt mit der Arbeit als Trainer der U 21-Nationalmannschaft loszulegen?

Rainer Adrion: Ich freue mich, dass es noch funktioniert hat. Nachdem der erste Versuch nicht geklappt und der VfB mich nicht freigegeben hat, ist die Vorfreude sehr groß, dass es nun zum 1. Juli soweit ist. Bis zu diesem Zeitpunkt möchte ich mich auf die Arbeit beim VfB konzentrieren, um einen sauberen Abschluss hinzubekommen. Ab dem 1. Juli geht’s dann richtig los.

Frage: 1997 wurden Sie mit Joachim Löw Pokalsieger, mit Sportdirektor Matthias Sammer haben Sie während seiner Zeit als Cheftrainer des VfB ebenfalls zusammengearbeitet. Inwiefern können Sie bei Ihrer neuen Aufgabe von diesen Erfahrungen profitieren?

Adrion: Ich denke schon, dass es mir hilft, dass ich beide gut kenne. Mit Jogi habe ich zwei Jahre sehr intensiv als Co-Trainer gearbeitet. Wir haben 1997 den DFB-Pokal gewonnen und erreichten im folgenden Jahr das Europapokal-Finale. Als Matthias Sammer Cheftrainer beim VfB war, habe ich die zweite Mannschaft betreut. Es war eine sehr gute Zusammenarbeit, weil er sich schon damals für den Nachwuchs interessiert hat und wir auch auf der persönlichen Ebene eine gute Basis für eine Zusammenarbeit gefunden haben. Ich denke, dass die Schnittstelle zwischen Joachim Löw als Bundestrainer und Matthias Sammer als Sportdirektor durch mich gut ausgefüllt ist.

Frage: Sie haben talentierte Spieler wie Mario Gomez, Sami Khedira oder Serdar Tasci zu Nationalspielern geformt. Was ist das Geheimnis guter Nachwuchsförderung an dieser Schnittstelle?



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Am 1. Juli 2009 wird Rainer Adrion neuer Trainer der U 21-Nationalmannschaft. Bis dahin steht er noch in Diensten des VfB Stuttgart, wo er seit langer Zeit die zweite Mannschaft betreut und die Entwicklung zahlreicher Bundesliga- und Nationalspieler begleitet hat.

Der 55 Jahre alte Adrion, der am Montag in der DFB-Zentrale einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011 unterschrieb, übernimmt das Amt von DFB-Trainer Horst Hrubesch, der das Team bis zur Europameisterschaft in Schweden vom 15. bis 29. Juni betreut.

Im aktuellen DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Rainer Adrion kurz nach seiner Vertragsunterzeichnung über seine Situation beim VfB Stuttgart, die Perspektiven für die U 21 und die Zusammenarbeit mit Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Sportdirektor Matthias Sammer.

Frage: Rainer Adrion, wie groß ist der Reiz, direkt mit der Arbeit als Trainer der U 21-Nationalmannschaft loszulegen?

Rainer Adrion: Ich freue mich, dass es noch funktioniert hat. Nachdem der erste Versuch nicht geklappt und der VfB mich nicht freigegeben hat, ist die Vorfreude sehr groß, dass es nun zum 1. Juli soweit ist. Bis zu diesem Zeitpunkt möchte ich mich auf die Arbeit beim VfB konzentrieren, um einen sauberen Abschluss hinzubekommen. Ab dem 1. Juli geht’s dann richtig los.

Frage: 1997 wurden Sie mit Joachim Löw Pokalsieger, mit Sportdirektor Matthias Sammer haben Sie während seiner Zeit als Cheftrainer des VfB ebenfalls zusammengearbeitet. Inwiefern können Sie bei Ihrer neuen Aufgabe von diesen Erfahrungen profitieren?

Adrion: Ich denke schon, dass es mir hilft, dass ich beide gut kenne. Mit Jogi habe ich zwei Jahre sehr intensiv als Co-Trainer gearbeitet. Wir haben 1997 den DFB-Pokal gewonnen und erreichten im folgenden Jahr das Europapokal-Finale. Als Matthias Sammer Cheftrainer beim VfB war, habe ich die zweite Mannschaft betreut. Es war eine sehr gute Zusammenarbeit, weil er sich schon damals für den Nachwuchs interessiert hat und wir auch auf der persönlichen Ebene eine gute Basis für eine Zusammenarbeit gefunden haben. Ich denke, dass die Schnittstelle zwischen Joachim Löw als Bundestrainer und Matthias Sammer als Sportdirektor durch mich gut ausgefüllt ist.

Frage: Sie haben talentierte Spieler wie Mario Gomez, Sami Khedira oder Serdar Tasci zu Nationalspielern geformt. Was ist das Geheimnis guter Nachwuchsförderung an dieser Schnittstelle?

Adrion: Nicht nur die genannten, sondern auch die „jungen Wilden“ aus der Saison 2000/2001 haben die Ausbildung bei uns und in der VfB-Jugendabteilung durchlaufen. Timo Hildebrand etwa, Andreas Hinkel, Aliaksander Hleb oder Kevin Kuranyi, die ich gerne als erste Generation der „jungen Wilden“ bezeichne. Unsere Philosophie sieht vor, frühzeitig die größten Talente in der zweiten Mannschaft einzusetzen und durch gute Inhalte diesen Entwicklungsprozess zu begleiten. Da man die Jugendspieler in diesem Bereich frühzeitig ausbilden muss, haben wir einen Athletiktrainer eingestellt. Wir haben ein gutes Team aufgebaut und in intensiver Arbeit in Verbindung mit persönlichem Talent und enger Kooperation mit dem Cheftrainer die Nachwuchsarbeit positiv gestaltet.

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Frage: Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit, und wo werden Sie neue Akzente setzen?

Adrion: Wir möchten bei den Talenten fortführen, was in den U-Mannschaften von Sportdirektor Matthias Sammer aufgebaut wurde. In ganz enger Abstimmung mit der Spielphilosophie von Bundestrainer Joachim Löw werden wir unsere Inhalte und Taktik festlegen und die Nachwuchsspieler auf die Nationalmannschaft vorbereiten. Ich freue mich darauf und kann hier sicher reichlich Akzente setzen. Wenn meine Arbeit beginnt, werde ich mir im Detail ein Bild vom Jahrgang 1988 machen, der 2011 die U 21-Europameisterschaft spielen kann.

Frage: Mit welchem Saisonziel möchten Sie sich vom VfB Stuttgart II in der laufenden Saison der 3. Liga verabschieden?

Adrion: Die Ausbilung steht bei meiner Tätigkeit im Vordergrund. Wir wollen Talente an den Profibereich heranführen. Das haben für diese Saison in Julian Schieber, Christian Träsch und Sebastian Rudy wieder drei geschafft. Diese Spieler haben in der Vorrunde einige Begegnungen in der 3. Liga absolviert und gehören nun dem Profikader an. Damit haben wir ein erstes Ziel in dieser Saison bereits erreicht. Als Mannschaft wollen wir die Liga erhalten. Das ist unser großes Ziel und das werden wir auch schaffen. Derzeit belegen wir den neunten Platz. Drinbleiben und den einen oder anderen noch an die Profimannschaft heranführen: Das sind unsere Ziele für die restliche Saison.