Ademi: "Wir müssen nichts schönreden"

Beim Drittligisten FC Würzburger Kickers ist er der Torjäger Nummer eins: Orhan Ademi führt die interne Torschützenliste der Unterfranken zur Winterpause mit sechs Treffern an. In der Vorsaison waren dem Stürmer zwölf Tore gelungen. Dabei war der 27-Jährige erst Mitte August 2017 - also einige Wochen nach Saisonbeginn - vom österreichischen Klub SV Ried nach Würzburg gewechselt. Zuvor hatte der ehemalige Schweizer U 21-Nationalspieler für Eintracht Braunschweig und den VfR Aalen gespielt. Seine Tore sollen den Würzburgern nun helfen, in der 3. Liga zu bleiben. Auf Rang zwölf haben die Kickers nur drei Zähler Vorsprung auf die Gefahrenzone. Im DFB.de-Interview spricht Orhan Ademi mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über das Auftaktspiel beim KFC Uerdingen 05 am Sonntag (ab 15 Uhr, live bei Magenta Sport) und den kuriosen Sisonverlauf.

DFB.de: Wie froh sind Sie, dass es ab dem Wochenende wieder um Punkte geht, Herr Ademi?

Orhan Ademi: Die Pause war jetzt nicht allzu lang. Dennoch freut sich bei uns schon jeder auf den Start. Ich denke, dass wir die Vorbereitung gut genutzt haben, um uns im physischen und taktischen Bereich weiter zu verbessern. Dass wir das abschließende Vorbereitungsspiel gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg 1:0 für uns entscheiden konnten, hat für zusätzliches Selbstvertrauen gesorgt. Meinetwegen kann es losgehen.

DFB.de: Im letzten Spiel vor der Winterpause hatten Sie bei der 1:2-Heimniederlage gegen Spitzenreiter VfL Osnabrück einen Handelfmeter zur möglichen 2:1-Führung vergeben. Wann war der Ärger darüber verraucht?

Ademi: Das hat schon ein paar Tage gedauert. Es war ganz gut, dass es schnell in den Urlaub gegangen ist und ich auf andere Gedanken gekommen bin. Doch nicht nur ich habe mich geärgert, auch die gesamte Mannschaft. Wir hätten dieses Duell mit Osnabrück aufgrund unserer Leistung gewinnen können. Das Spiel wäre anders gelaufen, wenn ich den Strafstoß verwandelt hätte. So bekommen wir noch dieses blöde Gegentor zum 1:2. Das ist uns leider nicht zum ersten Mal in dieser Saison passiert.

DFB.de: Mit dem Aufsteiger und Tabellendritten KFC Uerdingen wartet im ersten Ligaspiel des neuen Jahres gleich ein weiterer Brocken. Oder ist es genau der richtige Gegner zum Auftakt?

Ademi: Uerdingen hat unter Beweis gestellt, dass die Mannschaft Fußball spielen kann. Ich traue ihr durchaus zu, den Durchmarsch zu schaffen. Der KFC verfügt über viel Qualität und hat im Winter noch mal nachgelegt. Vielleicht ist es ganz gut für uns, dass wir dieses Spiel gleich zu Beginn haben. Fest steht, dass wir von der ersten bis zur letzten Minute hellwach sein müssen. Für uns ist in jedem Fall etwas drin.

DFB.de: Treten Sie bei einem Strafstoß wieder an?

Ademi: Da gibt es kein Vertun!

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das 0:2 im Hinspiel?

Ademi: Wir haben im ersten Durchgang gut mitgehalten, waren auf Augenhöhe. Es gab kaum Torchancen auf beiden Seiten. Unter dem Strich hat sich die Erfahrung der KFC-Mannschaft durchgesetzt.

DFB.de: Nur drei Punkte beträgt der Vorsprung der Kickers auf einen Abstiegsrang. Wie wollen Sie das große Zittern um den Klassenverbleib vermeiden?

Ademi: Jeder von uns kann die Tabelle lesen, und wir müssen da auch nichts schönreden. Einige unglückliche Niederlagen waren bis zur Winterpause sicher dabei. Insgesamt haben wir aber zu wenige Punkte eingefahren. Es gilt daher, gleich gut zu starten. Damit können wir uns möglicherweise zu Beginn ein Polster verschaffen. Die Qualität dafür ist auf jeden Fall vorhanden.

DFB.de: Die ersten drei Saisonspiele gingen verloren, es folgten fünf Siege und ein Unentschieden. Danach kam nur noch ein weiterer Sieg dazu. Welche Erklärung haben Sie?

Ademi: Der Start verlief nicht wie erhofft. Gleich mit dem ersten Dreier haben wir gezeigt, dass wir schnell eine Serie starten und diese auch halten können. Was dann passiert ist, ist nur schwer zu erklären. Wir haben nicht allzu viel anders gemacht. Es fehlten jedoch häufig Kleinigkeiten, vielleicht die letzten drei bis vier Prozent. Diese müssen wir ohne Wenn und Aber wieder auf den Platz bringen.

DFB.de: Was muss nach der Winterpause anders laufen?

Ademi: Außerhalb des Platzes sind wir eine gute Einheit. Auf dem Platz können wir uns sicher noch weiter steigern, was das angeht. Wir können unsere Fehler nur als Team abstellen. Dies haben wir in der Pause auch klar so besprochen und in den Testspielen während der Vorbereitung auch bereits gezeigt.

DFB.de: In der Vorsaison kamen Sie auf zwölf Tore und sechs Vorlagen. Jetzt stehen Sie bei sechs Treffern und drei Vorlagen. Zufrieden?

Ademi: Das eine oder andere Tor mehr wäre drin gewesen. Zufrieden bin ich ohnehin nie. Ich bin eher der Typ, der sich keine Grenzen setzt. Aber noch einmal: Um mich geht es gar nicht. Entscheidend ist, dass wir als Team die nötigen Tore erzielen und punkten.

DFB.de: Seit Ihrem Wechsel nach Würzburg im August 2017 haben Sie nur ein einziges Ligaspiel verpasst. Zufall?

Ademi: Das denke ich nicht. Es lief in Würzburg für mich von Anfang an richtig gut. Ich fühle mich im Verein extrem wohl und hätte nichts dagegen, wenn es so weitergeht.

DFB.de: Sie wurden in der Schweiz geboren und haben dort im Nachwuchsbereich und später auch in Österreich gespielt. Welche Unterschiede gibt es zum deutschen Fußball?

Ademi: Im deutschen Fußball ist alles sehr viel schneller. Wenn du hier angespielt wirst, musst du eigentlich schon vorher wissen, wohin der Ball als nächstes gehen soll. Auch die Intensität ist nicht vergleichbar.

DFB.de: Gibt es etwas aus der Heimat, das Sie in Deutschland vermissen?

Ademi: Das Essen von Mama. (lacht) Ganz speziell ihr Käse-Fondue. Glücklicherweise ist es nach Hause nicht so weit.

[mspw]

Beim Drittligisten FC Würzburger Kickers ist er der Torjäger Nummer eins: Orhan Ademi führt die interne Torschützenliste der Unterfranken zur Winterpause mit sechs Treffern an. In der Vorsaison waren dem Stürmer zwölf Tore gelungen. Dabei war der 27-Jährige erst Mitte August 2017 - also einige Wochen nach Saisonbeginn - vom österreichischen Klub SV Ried nach Würzburg gewechselt. Zuvor hatte der ehemalige Schweizer U 21-Nationalspieler für Eintracht Braunschweig und den VfR Aalen gespielt. Seine Tore sollen den Würzburgern nun helfen, in der 3. Liga zu bleiben. Auf Rang zwölf haben die Kickers nur drei Zähler Vorsprung auf die Gefahrenzone. Im DFB.de-Interview spricht Orhan Ademi mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über das Auftaktspiel beim KFC Uerdingen 05 am Sonntag (ab 15 Uhr, live bei Magenta Sport) und den kuriosen Sisonverlauf.

DFB.de: Wie froh sind Sie, dass es ab dem Wochenende wieder um Punkte geht, Herr Ademi?

Orhan Ademi: Die Pause war jetzt nicht allzu lang. Dennoch freut sich bei uns schon jeder auf den Start. Ich denke, dass wir die Vorbereitung gut genutzt haben, um uns im physischen und taktischen Bereich weiter zu verbessern. Dass wir das abschließende Vorbereitungsspiel gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg 1:0 für uns entscheiden konnten, hat für zusätzliches Selbstvertrauen gesorgt. Meinetwegen kann es losgehen.

DFB.de: Im letzten Spiel vor der Winterpause hatten Sie bei der 1:2-Heimniederlage gegen Spitzenreiter VfL Osnabrück einen Handelfmeter zur möglichen 2:1-Führung vergeben. Wann war der Ärger darüber verraucht?

Ademi: Das hat schon ein paar Tage gedauert. Es war ganz gut, dass es schnell in den Urlaub gegangen ist und ich auf andere Gedanken gekommen bin. Doch nicht nur ich habe mich geärgert, auch die gesamte Mannschaft. Wir hätten dieses Duell mit Osnabrück aufgrund unserer Leistung gewinnen können. Das Spiel wäre anders gelaufen, wenn ich den Strafstoß verwandelt hätte. So bekommen wir noch dieses blöde Gegentor zum 1:2. Das ist uns leider nicht zum ersten Mal in dieser Saison passiert.

DFB.de: Mit dem Aufsteiger und Tabellendritten KFC Uerdingen wartet im ersten Ligaspiel des neuen Jahres gleich ein weiterer Brocken. Oder ist es genau der richtige Gegner zum Auftakt?

Ademi: Uerdingen hat unter Beweis gestellt, dass die Mannschaft Fußball spielen kann. Ich traue ihr durchaus zu, den Durchmarsch zu schaffen. Der KFC verfügt über viel Qualität und hat im Winter noch mal nachgelegt. Vielleicht ist es ganz gut für uns, dass wir dieses Spiel gleich zu Beginn haben. Fest steht, dass wir von der ersten bis zur letzten Minute hellwach sein müssen. Für uns ist in jedem Fall etwas drin.

DFB.de: Treten Sie bei einem Strafstoß wieder an?

Ademi: Da gibt es kein Vertun!

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das 0:2 im Hinspiel?

Ademi: Wir haben im ersten Durchgang gut mitgehalten, waren auf Augenhöhe. Es gab kaum Torchancen auf beiden Seiten. Unter dem Strich hat sich die Erfahrung der KFC-Mannschaft durchgesetzt.

DFB.de: Nur drei Punkte beträgt der Vorsprung der Kickers auf einen Abstiegsrang. Wie wollen Sie das große Zittern um den Klassenverbleib vermeiden?

Ademi: Jeder von uns kann die Tabelle lesen, und wir müssen da auch nichts schönreden. Einige unglückliche Niederlagen waren bis zur Winterpause sicher dabei. Insgesamt haben wir aber zu wenige Punkte eingefahren. Es gilt daher, gleich gut zu starten. Damit können wir uns möglicherweise zu Beginn ein Polster verschaffen. Die Qualität dafür ist auf jeden Fall vorhanden.

DFB.de: Die ersten drei Saisonspiele gingen verloren, es folgten fünf Siege und ein Unentschieden. Danach kam nur noch ein weiterer Sieg dazu. Welche Erklärung haben Sie?

Ademi: Der Start verlief nicht wie erhofft. Gleich mit dem ersten Dreier haben wir gezeigt, dass wir schnell eine Serie starten und diese auch halten können. Was dann passiert ist, ist nur schwer zu erklären. Wir haben nicht allzu viel anders gemacht. Es fehlten jedoch häufig Kleinigkeiten, vielleicht die letzten drei bis vier Prozent. Diese müssen wir ohne Wenn und Aber wieder auf den Platz bringen.

DFB.de: Was muss nach der Winterpause anders laufen?

Ademi: Außerhalb des Platzes sind wir eine gute Einheit. Auf dem Platz können wir uns sicher noch weiter steigern, was das angeht. Wir können unsere Fehler nur als Team abstellen. Dies haben wir in der Pause auch klar so besprochen und in den Testspielen während der Vorbereitung auch bereits gezeigt.

DFB.de: In der Vorsaison kamen Sie auf zwölf Tore und sechs Vorlagen. Jetzt stehen Sie bei sechs Treffern und drei Vorlagen. Zufrieden?

Ademi: Das eine oder andere Tor mehr wäre drin gewesen. Zufrieden bin ich ohnehin nie. Ich bin eher der Typ, der sich keine Grenzen setzt. Aber noch einmal: Um mich geht es gar nicht. Entscheidend ist, dass wir als Team die nötigen Tore erzielen und punkten.

DFB.de: Seit Ihrem Wechsel nach Würzburg im August 2017 haben Sie nur ein einziges Ligaspiel verpasst. Zufall?

Ademi: Das denke ich nicht. Es lief in Würzburg für mich von Anfang an richtig gut. Ich fühle mich im Verein extrem wohl und hätte nichts dagegen, wenn es so weitergeht.

DFB.de: Sie wurden in der Schweiz geboren und haben dort im Nachwuchsbereich und später auch in Österreich gespielt. Welche Unterschiede gibt es zum deutschen Fußball?

Ademi: Im deutschen Fußball ist alles sehr viel schneller. Wenn du hier angespielt wirst, musst du eigentlich schon vorher wissen, wohin der Ball als nächstes gehen soll. Auch die Intensität ist nicht vergleichbar.

DFB.de: Gibt es etwas aus der Heimat, das Sie in Deutschland vermissen?

Ademi: Das Essen von Mama. (lacht) Ganz speziell ihr Käse-Fondue. Glücklicherweise ist es nach Hause nicht so weit.

###more###