Adelmann: "Cottbus ist sehr gut aufgestellt"

Aus Bayern in die Lausitz: Fabian Adelmann, der zuletzt beim FC Memmingen in der Regionalliga Bayern tätig war und zuvor lange im Nachwuchsbereich für den 1. FC Nürnberg und den SSV Jahn Regensburg gearbeitet hatte, fördert ab sofort die U 19-Talente des FC Energie Cottbus in der A-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 30-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über seinen neuen Job.

DFB.de: Wie kommt es, dass Sie in der neuen Saison erstmals außerhalb von Bayern als Trainer tätig sein werden, Herr Adelmann?

Fabian Adelmann: Über die Jahre entsteht ein großes Netzwerk, vor allem mit früheren Spielern und Trainern tauscht man sich immer mal wieder aus. So kam auch der erste Kontakt nach Cottbus über Jonas Hofmann zustande, den ich vor einigen Jahren bei der U 21 des 1. FC Nürnberg trainiert hatte und der jetzt beim FC Energie unter Vertrag steht. In den folgenden Gesprächen mit Matthias Rahn, der sich neben seiner Spielerlaufbahn in der Nachwuchsabteilung engagiert, und der Vereinsführung sind wir dann recht schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

DFB.de: Was sprach aus Ihrer Sicht für die Aufgabe beim FC Energie Cottbus?

Adelmann: Nach meinen vorherigen Stationen beim ATSV Erlangen und beim FC Memmingen, die zwar höherklassigen Männerfußball anbieten, aber hauptsächlich unter Amateurbedingungen arbeiten, war es mir wichtig, wieder in einem professionellen Umfeld und mit den entsprechenden Strukturen tätig zu sein. Ich habe mir in Cottbus alles bereits angesehen und kann nur sagen, dass der FC Energie schon sehr gut aufgestellt ist.

DFB.de: Welche Eindrücke konnten Sie denn bereits gewinnen?

Adelmann: Ich konnte mir bereits ein gutes Bild von der Infrastruktur, den Trainingsmöglichkeiten, der Schule und dem angeschlossenen Internat machen, dazu auch schon einige Mitarbeiter*innen kennenlernen. Dazu habe ich einiges an Videomaterial der bisherigen U 19- und U 17-Teams bekommen, sodass ich die Qualität der einzelnen Spieler schon ganz gut einschätzen kann, bevor wir am 5. Juli gemeinsam das Training aufnehmen.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie die Aufgabe an?

Adelmann: Mein wichtigster Auftrag ist es, Spieler an den Profikader heranzuführen. Dazu wollen wir natürlich auch sportlich bestmöglich abschneiden. Zum jetzigen Zeitpunkt schon eine Prognose über den Saisonverlauf abzugeben, ist schwierig bis unmöglich. Zwar war die U 19 zuletzt Tabellenzweiter, die U 17 ist allerdings aus der B-Junioren-Bundesliga abgestiegen. Jetzt geht es darum, ein neues Team zu formen. Auch einige Zugänge werden hinzukommen. Ich bin selbst auf die Eindrücke der Saisonvorbereitung gespannt.

DFB.de: Sie haben es bereits angesprochen: Die U 19 des FC Energie schloss die abgelaufene Saison sensationell als Vizemeister in der Staffel Nord/Nordost ab. Ist die Latte damit besonders hochgelegt?

Adelmann: Eines vorweg: In einer Staffel der A-Junioren-Bundesliga Zweiter zu werden, ist eine herausragende Leistung - erst recht für ein vergleichsweise kleineres Leistungszentrum wie beim FC Energie. Dennoch wird jetzt sicher niemand erwarten, dass wir das wiederholen, zumal auch zahlreiche Spieler aus der erfolgreichen U 19 jetzt in den Seniorenbereich gewechselt sind. Es geht aber ohnehin nicht um Platzierungen, sondern um die Entwicklung der einzelnen Talente, die wir fördern und voranbringen wollen. Sportlich wird es sicherlich unser Ziel sein, den Klassenverbleib zu schaffen.

DFB.de: Cheftrainer beim ehemaligen Bundesligisten in Cottbus ist mit Claus-Dieter "Pele" Wollitz ein erfahrener Ex-Profi und Fußball-Lehrer. Gab es bereits einen Austausch?

Adelmann: Da sich die erste Mannschaft nach der langen Regionalligasaison gerade noch im Urlaub befindet, gab es dazu noch keine Gelegenheit. Das werden wir aber sicherlich schon bald nachholen und dann einen regelmäßigen und intensiven Austausch haben.

DFB.de: Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit vor?

Adelmann: Da es keine zweite Mannschaft oder U 23 gibt, bildet die U 19 die Schnittstelle nach oben. Das hat in der Vergangenheit schon sehr gut funktioniert, zumal "Pele" Wollitz dafür bekannt ist, extrem auf junge Spieler zu setzen. Ich werde alles dafür tun, um ihn durch meine Arbeit bestmöglich zu unterstützen.

DFB.de: Bereits seit zehn Jahren sind Sie als Trainer tätig. Warum haben Sie schon so früh angefangen?

Adelmann: Als aktiver Spieler war ich zweimal schwer verletzt. Erst hat mich in der U 19 eine Knochenabsplitterung im Sprunggelenk viele Monate gekostet. Später kam ein Kreuzbandriss hinzu. Damit war der Zug für mich abgefahren und ich habe mich schnell darauf konzentriert, als Trainer tätig zu werden - zunächst bei meinem Heimatverein FC Ottensoos, dann beim SSV Jahn Regensburg und beim 1. FC Nürnberg im Nachwuchsbereich.

DFB.de: Wie würden Sie sich als Trainertypen beschreiben?

Adelmann: Grundsätzlich lege ich sehr viel Wert auf eine klare Struktur - und zwar auf dem Platz, aber auch daneben. Es soll immer ein Plan erkennbar sein. Mir ist auch Disziplin sehr wichtig, allerdings in einem ausgewogenen Wechselspiel zwischen Zuckerbrot und Peitsche.

DFB.de: Haben Sie ein Vorbild?

Adelmann: Bei jedem Toptrainer kann man sich etwas abschauen. An Pep Guardiola gefällt mir besonders, wie er an seiner Spielphilosophie festhält und sie immer noch verbessert und verfeinert. Bei Jürgen Klopp fasziniert mich vor allem seine menschliche Art und wie er seine Mannschaften führt. Julian Nagelsmann hat bewiesen, dass man schon in sehr jungen Jahren ein herausragender Trainer sein kann, ohne selbst Profi gewesen zu sein.

DFB.de: Sie waren viele Jahre im Nachwuchsbereich, zuletzt aber auch in der Regionalliga und Bayernliga der Männer tätig. Was sind die größten Unterschiede?

Adelmann: Der wesentliche Unterschied sind die Rahmenbedingungen. In Memmingen war beispielsweise immer erst abends ab 18.30 Uhr Training, viele Spieler kamen direkt von der Arbeit. Das ist natürlich etwas anderes, als in einem Nachwuchsleistungszentrum zu arbeiten. Außerdem ist der Austausch mit 17 oder 18 Jahre alten Talenten natürlich anders als mit gestandenen Spielern im Alter von 25 oder 26. Da wird schon mal mehr hinterfragt. Jugendliche benötigen in der Regel eine etwas straffere Führung, als es im Seniorenbereich der Fall ist.

DFB.de: Welche Schlüsse haben Sie aus Ihrem jüngsten Engagement beim FC Memmingen gezogen, das vorzeitig endete?

Adelmann: Schon bei meinem Amtsantritt war klar, dass es meine bislang schwierigste Aufgabe als Trainer sein würde, mit dem Team den Klassenverbleib zu schaffen. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass es noch schwieriger war, als ich es zuvor erwartet hatte. Sicherlich würde ich jetzt einiges anders machen, manche Faktoren konnte ich aber auch gar nicht oder nur kaum beeinflussen. Unter dem Strich war es eine sehr gute Erfahrung, auch wenn es sich alle Beteiligten sicherlich etwas anders vorgestellt hatten.

DFB.de: Wie gut kennen Sie sich in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga bereits aus?

Adelmann: Ich denke, ich kann das Niveau und die Anforderungen in der A-Junioren-Bundesliga durch meine zwei Jahre als U 19-Trainer beim 1. FC Nürnberg ganz gut einschätzen, auch wenn es eine andere Staffel war und beide Spielzeiten corona-bedingt nicht beendet werden konnten. Schon jetzt jeden Gegner in der Liga im Detail zu kennen, halte ich für nicht ganz so entscheidend. Nach meiner langjährigen Tätigkeit in Bayern freue ich mich aber auf jeden Fall darauf, auch andere Teile von Deutschland durch unsere Auswärtsfahrten - etwa nach Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Leipzig oder Dresden - noch besser kennenlernen zu können.

DFB.de: Wie wichtig ist es für einen Verein wie den FC Energie Cottbus, mit seinen Nachwuchsteams in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten zu sein?

Adelmann: Das ist für jedes Leistungszentrum vor allem deshalb wichtig, weil die Junioren-Bundesliga auf talentierte Spieler eine erhebliche Anziehungskraft ausübt. Bei uns kommt noch hinzu, dass der Sprung von der U 19 in die Regionalliga Nordost sicherlich nicht ganz so groß ist wie bei Erst- oder Zweitligisten. Diese große Chance erkennen viele Jungs.

DFB.de: Welche Schwerpunkte werden Sie während der Saisonvorbereitung setzen?

Adelmann: In den ersten Wochen wird es darum gehen, uns alle gut kennenzulernen und dann meine Vorstellungen vom Fußball den Spielern zu vermitteln.

DFB.de: Was möchten Sie denn von Ihrer Mannschaft sehen?

Adelmann: Mir ist wichtig, dass wir mutig sind - mit und auch ohne Ball. Im Ballbesitz wollen wir das Spiel gut eröffnen und mit einer klugen Idee nach vorne spielen. Wenn wir verteidigen, geht es darum, den Gegner bestmöglich zu stressen und unter Druck zu setzen.

DFB.de: Worauf kommt es für die jungen Talente an, um den Sprung in den Profifußball zu schaffen?

Adelmann: Grundsätzlich bringen sehr viele Spieler das notwendige Talent dafür mit. Am Ende werden es aber nur die zwei oder drei schaffen, die einen besonderen Ehrgeiz entwickeln, die noch härter an sich arbeiten, die noch früher auf den Trainingsplatz kommen und die bereit sind, noch mehr zu investieren und noch mehr Opfer zu bringen. Wer das verstanden hat, bringt alle Voraussetzungen für eine Profikarriere mit.

DFB.de: Ist das auch Ihr Ziel, etwa durch die Ausbildung zur Pro Lizenz an der DFB-Akademie?

Adelmann: Absolut. Im Besitz der A-Lizenz bin ich bereits seit 2015. Von daher ist es definitiv mein Wunsch, zumindest mittelfristig am Lehrgang teilnehmen. Ich hoffe, ich komme durch meine Tätigkeit in einem Leistungszentrum diesem Ziel noch näher.

[mspw]

Aus Bayern in die Lausitz: Fabian Adelmann, der zuletzt beim FC Memmingen in der Regionalliga Bayern tätig war und zuvor lange im Nachwuchsbereich für den 1. FC Nürnberg und den SSV Jahn Regensburg gearbeitet hatte, fördert ab sofort die U 19-Talente des FC Energie Cottbus in der A-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 30-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über seinen neuen Job.

DFB.de: Wie kommt es, dass Sie in der neuen Saison erstmals außerhalb von Bayern als Trainer tätig sein werden, Herr Adelmann?

Fabian Adelmann: Über die Jahre entsteht ein großes Netzwerk, vor allem mit früheren Spielern und Trainern tauscht man sich immer mal wieder aus. So kam auch der erste Kontakt nach Cottbus über Jonas Hofmann zustande, den ich vor einigen Jahren bei der U 21 des 1. FC Nürnberg trainiert hatte und der jetzt beim FC Energie unter Vertrag steht. In den folgenden Gesprächen mit Matthias Rahn, der sich neben seiner Spielerlaufbahn in der Nachwuchsabteilung engagiert, und der Vereinsführung sind wir dann recht schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

DFB.de: Was sprach aus Ihrer Sicht für die Aufgabe beim FC Energie Cottbus?

Adelmann: Nach meinen vorherigen Stationen beim ATSV Erlangen und beim FC Memmingen, die zwar höherklassigen Männerfußball anbieten, aber hauptsächlich unter Amateurbedingungen arbeiten, war es mir wichtig, wieder in einem professionellen Umfeld und mit den entsprechenden Strukturen tätig zu sein. Ich habe mir in Cottbus alles bereits angesehen und kann nur sagen, dass der FC Energie schon sehr gut aufgestellt ist.

DFB.de: Welche Eindrücke konnten Sie denn bereits gewinnen?

Adelmann: Ich konnte mir bereits ein gutes Bild von der Infrastruktur, den Trainingsmöglichkeiten, der Schule und dem angeschlossenen Internat machen, dazu auch schon einige Mitarbeiter*innen kennenlernen. Dazu habe ich einiges an Videomaterial der bisherigen U 19- und U 17-Teams bekommen, sodass ich die Qualität der einzelnen Spieler schon ganz gut einschätzen kann, bevor wir am 5. Juli gemeinsam das Training aufnehmen.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie die Aufgabe an?

Adelmann: Mein wichtigster Auftrag ist es, Spieler an den Profikader heranzuführen. Dazu wollen wir natürlich auch sportlich bestmöglich abschneiden. Zum jetzigen Zeitpunkt schon eine Prognose über den Saisonverlauf abzugeben, ist schwierig bis unmöglich. Zwar war die U 19 zuletzt Tabellenzweiter, die U 17 ist allerdings aus der B-Junioren-Bundesliga abgestiegen. Jetzt geht es darum, ein neues Team zu formen. Auch einige Zugänge werden hinzukommen. Ich bin selbst auf die Eindrücke der Saisonvorbereitung gespannt.

DFB.de: Sie haben es bereits angesprochen: Die U 19 des FC Energie schloss die abgelaufene Saison sensationell als Vizemeister in der Staffel Nord/Nordost ab. Ist die Latte damit besonders hochgelegt?

Adelmann: Eines vorweg: In einer Staffel der A-Junioren-Bundesliga Zweiter zu werden, ist eine herausragende Leistung - erst recht für ein vergleichsweise kleineres Leistungszentrum wie beim FC Energie. Dennoch wird jetzt sicher niemand erwarten, dass wir das wiederholen, zumal auch zahlreiche Spieler aus der erfolgreichen U 19 jetzt in den Seniorenbereich gewechselt sind. Es geht aber ohnehin nicht um Platzierungen, sondern um die Entwicklung der einzelnen Talente, die wir fördern und voranbringen wollen. Sportlich wird es sicherlich unser Ziel sein, den Klassenverbleib zu schaffen.

DFB.de: Cheftrainer beim ehemaligen Bundesligisten in Cottbus ist mit Claus-Dieter "Pele" Wollitz ein erfahrener Ex-Profi und Fußball-Lehrer. Gab es bereits einen Austausch?

Adelmann: Da sich die erste Mannschaft nach der langen Regionalligasaison gerade noch im Urlaub befindet, gab es dazu noch keine Gelegenheit. Das werden wir aber sicherlich schon bald nachholen und dann einen regelmäßigen und intensiven Austausch haben.

DFB.de: Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit vor?

Adelmann: Da es keine zweite Mannschaft oder U 23 gibt, bildet die U 19 die Schnittstelle nach oben. Das hat in der Vergangenheit schon sehr gut funktioniert, zumal "Pele" Wollitz dafür bekannt ist, extrem auf junge Spieler zu setzen. Ich werde alles dafür tun, um ihn durch meine Arbeit bestmöglich zu unterstützen.

DFB.de: Bereits seit zehn Jahren sind Sie als Trainer tätig. Warum haben Sie schon so früh angefangen?

Adelmann: Als aktiver Spieler war ich zweimal schwer verletzt. Erst hat mich in der U 19 eine Knochenabsplitterung im Sprunggelenk viele Monate gekostet. Später kam ein Kreuzbandriss hinzu. Damit war der Zug für mich abgefahren und ich habe mich schnell darauf konzentriert, als Trainer tätig zu werden - zunächst bei meinem Heimatverein FC Ottensoos, dann beim SSV Jahn Regensburg und beim 1. FC Nürnberg im Nachwuchsbereich.

DFB.de: Wie würden Sie sich als Trainertypen beschreiben?

Adelmann: Grundsätzlich lege ich sehr viel Wert auf eine klare Struktur - und zwar auf dem Platz, aber auch daneben. Es soll immer ein Plan erkennbar sein. Mir ist auch Disziplin sehr wichtig, allerdings in einem ausgewogenen Wechselspiel zwischen Zuckerbrot und Peitsche.

DFB.de: Haben Sie ein Vorbild?

Adelmann: Bei jedem Toptrainer kann man sich etwas abschauen. An Pep Guardiola gefällt mir besonders, wie er an seiner Spielphilosophie festhält und sie immer noch verbessert und verfeinert. Bei Jürgen Klopp fasziniert mich vor allem seine menschliche Art und wie er seine Mannschaften führt. Julian Nagelsmann hat bewiesen, dass man schon in sehr jungen Jahren ein herausragender Trainer sein kann, ohne selbst Profi gewesen zu sein.

DFB.de: Sie waren viele Jahre im Nachwuchsbereich, zuletzt aber auch in der Regionalliga und Bayernliga der Männer tätig. Was sind die größten Unterschiede?

Adelmann: Der wesentliche Unterschied sind die Rahmenbedingungen. In Memmingen war beispielsweise immer erst abends ab 18.30 Uhr Training, viele Spieler kamen direkt von der Arbeit. Das ist natürlich etwas anderes, als in einem Nachwuchsleistungszentrum zu arbeiten. Außerdem ist der Austausch mit 17 oder 18 Jahre alten Talenten natürlich anders als mit gestandenen Spielern im Alter von 25 oder 26. Da wird schon mal mehr hinterfragt. Jugendliche benötigen in der Regel eine etwas straffere Führung, als es im Seniorenbereich der Fall ist.

DFB.de: Welche Schlüsse haben Sie aus Ihrem jüngsten Engagement beim FC Memmingen gezogen, das vorzeitig endete?

Adelmann: Schon bei meinem Amtsantritt war klar, dass es meine bislang schwierigste Aufgabe als Trainer sein würde, mit dem Team den Klassenverbleib zu schaffen. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass es noch schwieriger war, als ich es zuvor erwartet hatte. Sicherlich würde ich jetzt einiges anders machen, manche Faktoren konnte ich aber auch gar nicht oder nur kaum beeinflussen. Unter dem Strich war es eine sehr gute Erfahrung, auch wenn es sich alle Beteiligten sicherlich etwas anders vorgestellt hatten.

DFB.de: Wie gut kennen Sie sich in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga bereits aus?

Adelmann: Ich denke, ich kann das Niveau und die Anforderungen in der A-Junioren-Bundesliga durch meine zwei Jahre als U 19-Trainer beim 1. FC Nürnberg ganz gut einschätzen, auch wenn es eine andere Staffel war und beide Spielzeiten corona-bedingt nicht beendet werden konnten. Schon jetzt jeden Gegner in der Liga im Detail zu kennen, halte ich für nicht ganz so entscheidend. Nach meiner langjährigen Tätigkeit in Bayern freue ich mich aber auf jeden Fall darauf, auch andere Teile von Deutschland durch unsere Auswärtsfahrten - etwa nach Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Leipzig oder Dresden - noch besser kennenlernen zu können.

DFB.de: Wie wichtig ist es für einen Verein wie den FC Energie Cottbus, mit seinen Nachwuchsteams in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten zu sein?

Adelmann: Das ist für jedes Leistungszentrum vor allem deshalb wichtig, weil die Junioren-Bundesliga auf talentierte Spieler eine erhebliche Anziehungskraft ausübt. Bei uns kommt noch hinzu, dass der Sprung von der U 19 in die Regionalliga Nordost sicherlich nicht ganz so groß ist wie bei Erst- oder Zweitligisten. Diese große Chance erkennen viele Jungs.

DFB.de: Welche Schwerpunkte werden Sie während der Saisonvorbereitung setzen?

Adelmann: In den ersten Wochen wird es darum gehen, uns alle gut kennenzulernen und dann meine Vorstellungen vom Fußball den Spielern zu vermitteln.

DFB.de: Was möchten Sie denn von Ihrer Mannschaft sehen?

Adelmann: Mir ist wichtig, dass wir mutig sind - mit und auch ohne Ball. Im Ballbesitz wollen wir das Spiel gut eröffnen und mit einer klugen Idee nach vorne spielen. Wenn wir verteidigen, geht es darum, den Gegner bestmöglich zu stressen und unter Druck zu setzen.

DFB.de: Worauf kommt es für die jungen Talente an, um den Sprung in den Profifußball zu schaffen?

Adelmann: Grundsätzlich bringen sehr viele Spieler das notwendige Talent dafür mit. Am Ende werden es aber nur die zwei oder drei schaffen, die einen besonderen Ehrgeiz entwickeln, die noch härter an sich arbeiten, die noch früher auf den Trainingsplatz kommen und die bereit sind, noch mehr zu investieren und noch mehr Opfer zu bringen. Wer das verstanden hat, bringt alle Voraussetzungen für eine Profikarriere mit.

DFB.de: Ist das auch Ihr Ziel, etwa durch die Ausbildung zur Pro Lizenz an der DFB-Akademie?

Adelmann: Absolut. Im Besitz der A-Lizenz bin ich bereits seit 2015. Von daher ist es definitiv mein Wunsch, zumindest mittelfristig am Lehrgang teilnehmen. Ich hoffe, ich komme durch meine Tätigkeit in einem Leistungszentrum diesem Ziel noch näher.

###more###