Achtelfinale gegen Algerien: Khedira oder Schweinsteiger?

Diese eine Frage, die zeitungsseitenweise debattiert wird, die nicht das Land spaltet, aber (fast) jeden Fußballfan in Deutschland derzeit umtreibt, die wollte Joachim Löw auch am späteren Sonntagnachmittag im schönen Porto Alegre partout nicht beantworten.

Schweinsteiger oder Khedira? Khedira oder Schweinsteiger? Löw wusste wahrscheinlich bereits, wen er heute (ab 22 Uhr MESZ, live im ZDF) im Mittelfeld neben Toni Kroos spielen lassen wird. Sagen wollte er es noch nicht.

"Beide sind in der Lage, von Anfang an zu spielen"

Einen Tag vor dem Achtelfinale hatte der Bundestrainer mal wieder einen Medientermin, nachdem er bereits am Freitag noch in Santo André zur Pressekonferenz gegangen war. FIFA-Pressekonferenz am "Matchday minus one", eine Pflichtveranstaltung für jeden Cheftrainer, eine Pflichtveranstaltung für die Journalisten.

Mit womöglich unterschiedlich ausgeprägter Vorfreude. Man darf wohl sagen, dass sich die Chefkritiker sogar noch mehr auf diese Pressekonferenzen freuen als die Cheftrainer. Also war die Weltöffentlichkeit erschienen. Rund 100 Medienvertreter in dem langgestreckten Raum im Estádio Beira-Rio. Kein Sitzplatz frei. Los ging's. Erste Frage: Khedira oder Schweinsteiger? "Beide sind im Moment in der Lage, von Anfang an zu spielen", antwortete Löw. "Beide machen einen viel besseren Eindruck im Training als noch vor ein paar Wochen."

Temperaturen für Mitteleuropäer

Porto Alegre, hier wird heute um 17 Uhr OZ (22 Uhr MESZ) das Achtelfinale Deutschland gegen Algerien angepfiffen. Kurz nach 23 Uhr waren Löw und sein Team am Samstag nach dreistündigem Flug hier in der südlichsten und kühlsten WM-Stadt gelandet. Mögen jetzt auch die K.o.-Spiele beginnen, die heiße Phase der WM liegt hinter der deutschen Mannschaft.

Im Süden Brasiliens, weit weg vom Äquator, lebt es sich angenehmer. Milde 15 Grad Celsius sind für heute vorausgesagt, kein Vergleich zur schwülen Hitze Fortalezas oder dem Dauerregen Recifes. Nein, Porto Alegre ist eine schöne, europäisch anmutende Stadt, geprägt von Mittelstandsvierteln, nicht von Elendsvierteln wie noch in Recife. Als Gruppenerster hat Deutschland sich das Recht erworben, hier im "Hafen der Fröhlichkeit" anzutreten.

Jobsharing-Modell wieder denkbar

Auf der FIFA-Pressekonferenz versuchte bald der nächste Journalist sein Glück. Schweinsteiger oder Khedira? Beide seien inzwischen in der Lage, über die vollen 90 Minuten zu gehen, informierte der Bundestrainer. "Dass Sami Khedira dabei ist, ist ein kleines Wunder und ein Zeugnis für seine immense Verbissenheit", so Löw.

Möglich, dass er sich für einen von beiden fest entscheidet. Möglich auch, dass er künftig auf dieser Mittelfeldposition ein "Jobsharing-Modell" bevorzugt. Löw: "Wir brauchen während des Spiels frische Kräfte, die uns noch mal Schub bringen." Wen er denn aber zuerst einsetzen werde? "Beide sind Führungsspieler, die in unserer Mannschaft extrem viel Respekt genießen."

"Algerien verfügt über Kampfkraft und Kompaktheit"

Auskunftsfreudig zeigte sich Löw bei der Frage nach der Qualität der "Les Fennecs", der algerischen Wüstenfüchse. "Wer glaubt, dass er einen Gegner im Achtelfinale unterschätzen kann, macht einen riesigen Fehler. Im Turnier muss man Schritt für Schritt nach vorne gehen. Wir haben die Algerier schon seit langem beobachtet, weil wir genau wussten, dass sie unsere Gegner bei dieser WM werden könnten."

Noch genauer: "Urs Siegenthaler hat sie vergangenes Jahr beim Afrika-Cup beobachtet", so der Bundestrainer. "Die Mannschaft verfügt über Kampfkraft und eine große Kompaktheit. Ihre Offensivspieler gehen mit Tempo ins Eins-gegen-Eins." Lukas Podolski fällt mit muskulären Problemen aus, ansonsten kann Löw gegen den 22. der Weltrangliste auf alle Spieler zurückgreifen.

Die derzeit beste nordafrikanische Mannschaft steht erstmals in einem WM-Achtelfinale. Nur sieben Spieler wurden in Algerien geboren, der Rest in Frankreich, viele durchliefen die französischen U-Mannschaften. Beide Spiele gegen Deutschland, 1964 und 1982, haben sie gewonnen, doch Gijon '82, so versicherte Löw, "ist für uns überhaupt kein Thema". Und er sagte auch: "Ich spüre, dass meine Mannschaft brennt." Blieb die Frage nach der Aufstellung, die Frage nach Schweinsteiger oder Khedira. Heute, rund eine Stunde vor Anpfiff, wird das Geheimnis gelüftet.

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Diese eine Frage, die zeitungsseitenweise debattiert wird, die nicht das Land spaltet, aber (fast) jeden Fußballfan in Deutschland derzeit umtreibt, die wollte Joachim Löw auch am späteren Sonntagnachmittag im schönen Porto Alegre partout nicht beantworten.

Schweinsteiger oder Khedira? Khedira oder Schweinsteiger? Löw wusste wahrscheinlich bereits, wen er heute (ab 22 Uhr MESZ, live im ZDF) im Mittelfeld neben Toni Kroos spielen lassen wird. Sagen wollte er es noch nicht.

"Beide sind in der Lage, von Anfang an zu spielen"

Einen Tag vor dem Achtelfinale hatte der Bundestrainer mal wieder einen Medientermin, nachdem er bereits am Freitag noch in Santo André zur Pressekonferenz gegangen war. FIFA-Pressekonferenz am "Matchday minus one", eine Pflichtveranstaltung für jeden Cheftrainer, eine Pflichtveranstaltung für die Journalisten.

Mit womöglich unterschiedlich ausgeprägter Vorfreude. Man darf wohl sagen, dass sich die Chefkritiker sogar noch mehr auf diese Pressekonferenzen freuen als die Cheftrainer. Also war die Weltöffentlichkeit erschienen. Rund 100 Medienvertreter in dem langgestreckten Raum im Estádio Beira-Rio. Kein Sitzplatz frei. Los ging's. Erste Frage: Khedira oder Schweinsteiger? "Beide sind im Moment in der Lage, von Anfang an zu spielen", antwortete Löw. "Beide machen einen viel besseren Eindruck im Training als noch vor ein paar Wochen."

Temperaturen für Mitteleuropäer

Porto Alegre, hier wird heute um 17 Uhr OZ (22 Uhr MESZ) das Achtelfinale Deutschland gegen Algerien angepfiffen. Kurz nach 23 Uhr waren Löw und sein Team am Samstag nach dreistündigem Flug hier in der südlichsten und kühlsten WM-Stadt gelandet. Mögen jetzt auch die K.o.-Spiele beginnen, die heiße Phase der WM liegt hinter der deutschen Mannschaft.

Im Süden Brasiliens, weit weg vom Äquator, lebt es sich angenehmer. Milde 15 Grad Celsius sind für heute vorausgesagt, kein Vergleich zur schwülen Hitze Fortalezas oder dem Dauerregen Recifes. Nein, Porto Alegre ist eine schöne, europäisch anmutende Stadt, geprägt von Mittelstandsvierteln, nicht von Elendsvierteln wie noch in Recife. Als Gruppenerster hat Deutschland sich das Recht erworben, hier im "Hafen der Fröhlichkeit" anzutreten.

Jobsharing-Modell wieder denkbar

Auf der FIFA-Pressekonferenz versuchte bald der nächste Journalist sein Glück. Schweinsteiger oder Khedira? Beide seien inzwischen in der Lage, über die vollen 90 Minuten zu gehen, informierte der Bundestrainer. "Dass Sami Khedira dabei ist, ist ein kleines Wunder und ein Zeugnis für seine immense Verbissenheit", so Löw.

Möglich, dass er sich für einen von beiden fest entscheidet. Möglich auch, dass er künftig auf dieser Mittelfeldposition ein "Jobsharing-Modell" bevorzugt. Löw: "Wir brauchen während des Spiels frische Kräfte, die uns noch mal Schub bringen." Wen er denn aber zuerst einsetzen werde? "Beide sind Führungsspieler, die in unserer Mannschaft extrem viel Respekt genießen."

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"Algerien verfügt über Kampfkraft und Kompaktheit"

Auskunftsfreudig zeigte sich Löw bei der Frage nach der Qualität der "Les Fennecs", der algerischen Wüstenfüchse. "Wer glaubt, dass er einen Gegner im Achtelfinale unterschätzen kann, macht einen riesigen Fehler. Im Turnier muss man Schritt für Schritt nach vorne gehen. Wir haben die Algerier schon seit langem beobachtet, weil wir genau wussten, dass sie unsere Gegner bei dieser WM werden könnten."

Noch genauer: "Urs Siegenthaler hat sie vergangenes Jahr beim Afrika-Cup beobachtet", so der Bundestrainer. "Die Mannschaft verfügt über Kampfkraft und eine große Kompaktheit. Ihre Offensivspieler gehen mit Tempo ins Eins-gegen-Eins." Lukas Podolski fällt mit muskulären Problemen aus, ansonsten kann Löw gegen den 22. der Weltrangliste auf alle Spieler zurückgreifen.

Die derzeit beste nordafrikanische Mannschaft steht erstmals in einem WM-Achtelfinale. Nur sieben Spieler wurden in Algerien geboren, der Rest in Frankreich, viele durchliefen die französischen U-Mannschaften. Beide Spiele gegen Deutschland, 1964 und 1982, haben sie gewonnen, doch Gijon '82, so versicherte Löw, "ist für uns überhaupt kein Thema". Und er sagte auch: "Ich spüre, dass meine Mannschaft brennt." Blieb die Frage nach der Aufstellung, die Frage nach Schweinsteiger oder Khedira. Heute, rund eine Stunde vor Anpfiff, wird das Geheimnis gelüftet.