Abt: "Großer Kampf, vielleicht etwas Glück"

Am Ende war es ein Zittersieg. Aber die Frauen des VfL Wolfsburg haben sich durchgesetzt und durch ein 1:0 gegen den FC Barcelona das Endspiel der Champions League erreicht. Am Sonntag (ab 20 Uhr, live auf Sport1) treffen sie auf Lyon oder Paris. Entscheidenden Anteil am Sieg hatte Friederike Abt, die ohne Gegentreffer blieb. Im DFB.de-Interview unmittelbar nach Spielschluss ordnet die 26 Jahre alte Torhüterin den Erfolg ein.

DFB.de: Frau Abt, wie geht es Ihnen nach diesem sehr intensiven Duell?

Friederike Abt: Wir sind natürlich superglücklich, dass wir es ins Finale geschafft haben. Und tatsächlich war der FC Barcelona der erwartet schwere Gegner. Sie haben uns alles abverlangt. Aber wir haben in der Defensive gut dagegengehalten. Am Ende ist der Sieg vielleicht etwas glücklich, meiner Meinung nach allerdings auch nicht unverdient.

DFB.de: Was haben Sie besser gemacht als Barcelona?

Abt: Wir waren effektiver. Und das ist auch eine Qualität im Fußball. Barcelona hatte mehr Spielanteile und bessere Möglichkeiten. Aber wir haben das entscheidende Tor gemacht. Das zählt am Ende.

DFB.de: Wie haben Sie die Begegnung aus dem Tor erlebt?

Abt: In der ersten Halbzeit haben wir es nicht so gut gemacht. Wir sind eigentlich eine spielstarke Mannschaft, aber vor der Pause haben wir zu viele lange Bälle gespielt und uns damit unserer eigenen Stärke beraubt. Wir haben Barcelona dadurch zu sehr die Initiative überlassen und in die Karten gespielt. Wir mussten viel laufen, um die Lücken zu schließen. Nach dem Wechsel war es besser, und dann gingen wir eben auch nicht unverdient in Führung. Am Schluss hat Barcelona logischerweise noch mal richtig Druck gemacht. Sie haben alles nach vorne geworfen und alles auf eine Karte gesetzt. Da haben wir alles gegeben, um unsere knappe Führung zu verteidigen. Zum Glück ist uns das gelungen. Am Ende war es einfach nur ein großer Kampf.

DFB.de: Barcelona ist sehr dominant aufgetreten.

Abt: Tatsächlich haben sie sehr gut gespielt. Wir haben Respekt vor der Leistung, die sie auf den Platz gebracht haben. Allerdings hat uns das nicht überrascht. Wir wussten, dass sie ein sehr gefährlicher Gegner sein können. Sie standen in der vergangenen Saison schließlich im Endspiel der Champions League. Barcelona verfügt über eine körperlich sehr präsente Mannschaft. Aber ich hatte dennoch nie das Gefühl, dass sie uns in unserer Hälfte einschnüren. Klar ist aber auch, dass wir über einige Dinge sprechen müssen. Wir haben definitiv zu viele Chancen zugelassen. Einige Situationen hätten wir besser lösen müssen. Und wir haben mehrere Konter nicht gut ausgespielt, sonst hätten wir vielleicht schon früher für Ruhe sorgen können.

DFB.de: Im Endspiel geht es nun gegen Lyon oder Paris.

Abt: Beide sind absolute Topteams in Europa. Lyon ist eine sehr eingespielte und erfahrene Mannschaft, die diese ganz großen Duelle kennt. Sie haben nicht ohne Grund viermal in Folge die Champions League gewonnen. Aber auch Paris St. Germain hat sich beachtlich entwickelt. Sie haben eine hohe Qualität im Kader, vor allem in der Offensive haben sie viel Tempo. Paris ist eine spielstarke Mannschaft, die mit dem Ball umgehen kann. Egal, gegen wen wir am Sonntag spielen werden, wir müssen uns weiter steigern, wenn wir die Champions League gewinnen wollen. Und das ist bekanntlich unser großes Ziel.

DFB.de: Steht damit nun für Sie persönlich trotz Gewinn des DFB-Pokals und der deutschen Meisterschaft das größte Spiel Ihre Karriere bevor?

Abt: Ja, das denke ich schon. Ein Champions-League-Finale ist das größte Spiel, das man auf Vereinsebene erreichen kann. Mehr geht nicht. Jetzt wollen wir auch den letzten Schritt noch machen. Wir wollen uns unseren Traum erfüllen.

DFB.de: Sie wirken sehr ruhig. Wo ist die Euphorie?

Abt: Im Moment bin ich einfach nur müde. Es war ein sehr anstrengendes Spiel, auch für mich als Torhüterin. Wir mussten in jeder Sekunde hellwach sein. Die Euphorie kommt noch - spätestens wenn unser Gegner feststeht.

DFB.de: Wie laufen jetzt die Vorbereitungen auf das große Endspiel ab?

Abt: Wir werden nun etwas Zeit zur Regeneration haben. Die brauchen wir auch, weil wir alles, wirklich alles gegeben haben. Wir müssen jetzt schnell den Akku wieder aufladen. Danach werden wir uns intensiv auf das Finale vorbereiten. Und wir werden sicher auch noch mal über das Spiel gegen Barcelona sprechen. Unser Trainerteam wird mit uns einige Szenen durchgehen und analysieren. Gegen Lyon oder Paris dürfen wir nicht wieder die gleichen Fehler machen. Das ist uns allen bewusst. Wir müssen auch aus diesem Sieg die richtigen Lehren ziehen.

[sw]

Am Ende war es ein Zittersieg. Aber die Frauen des VfL Wolfsburg haben sich durchgesetzt und durch ein 1:0 gegen den FC Barcelona das Endspiel der Champions League erreicht. Am Sonntag (ab 20 Uhr, live auf Sport1) treffen sie auf Lyon oder Paris. Entscheidenden Anteil am Sieg hatte Friederike Abt, die ohne Gegentreffer blieb. Im DFB.de-Interview unmittelbar nach Spielschluss ordnet die 26 Jahre alte Torhüterin den Erfolg ein.

DFB.de: Frau Abt, wie geht es Ihnen nach diesem sehr intensiven Duell?

Friederike Abt: Wir sind natürlich superglücklich, dass wir es ins Finale geschafft haben. Und tatsächlich war der FC Barcelona der erwartet schwere Gegner. Sie haben uns alles abverlangt. Aber wir haben in der Defensive gut dagegengehalten. Am Ende ist der Sieg vielleicht etwas glücklich, meiner Meinung nach allerdings auch nicht unverdient.

DFB.de: Was haben Sie besser gemacht als Barcelona?

Abt: Wir waren effektiver. Und das ist auch eine Qualität im Fußball. Barcelona hatte mehr Spielanteile und bessere Möglichkeiten. Aber wir haben das entscheidende Tor gemacht. Das zählt am Ende.

DFB.de: Wie haben Sie die Begegnung aus dem Tor erlebt?

Abt: In der ersten Halbzeit haben wir es nicht so gut gemacht. Wir sind eigentlich eine spielstarke Mannschaft, aber vor der Pause haben wir zu viele lange Bälle gespielt und uns damit unserer eigenen Stärke beraubt. Wir haben Barcelona dadurch zu sehr die Initiative überlassen und in die Karten gespielt. Wir mussten viel laufen, um die Lücken zu schließen. Nach dem Wechsel war es besser, und dann gingen wir eben auch nicht unverdient in Führung. Am Schluss hat Barcelona logischerweise noch mal richtig Druck gemacht. Sie haben alles nach vorne geworfen und alles auf eine Karte gesetzt. Da haben wir alles gegeben, um unsere knappe Führung zu verteidigen. Zum Glück ist uns das gelungen. Am Ende war es einfach nur ein großer Kampf.

DFB.de: Barcelona ist sehr dominant aufgetreten.

Abt: Tatsächlich haben sie sehr gut gespielt. Wir haben Respekt vor der Leistung, die sie auf den Platz gebracht haben. Allerdings hat uns das nicht überrascht. Wir wussten, dass sie ein sehr gefährlicher Gegner sein können. Sie standen in der vergangenen Saison schließlich im Endspiel der Champions League. Barcelona verfügt über eine körperlich sehr präsente Mannschaft. Aber ich hatte dennoch nie das Gefühl, dass sie uns in unserer Hälfte einschnüren. Klar ist aber auch, dass wir über einige Dinge sprechen müssen. Wir haben definitiv zu viele Chancen zugelassen. Einige Situationen hätten wir besser lösen müssen. Und wir haben mehrere Konter nicht gut ausgespielt, sonst hätten wir vielleicht schon früher für Ruhe sorgen können.

DFB.de: Im Endspiel geht es nun gegen Lyon oder Paris.

Abt: Beide sind absolute Topteams in Europa. Lyon ist eine sehr eingespielte und erfahrene Mannschaft, die diese ganz großen Duelle kennt. Sie haben nicht ohne Grund viermal in Folge die Champions League gewonnen. Aber auch Paris St. Germain hat sich beachtlich entwickelt. Sie haben eine hohe Qualität im Kader, vor allem in der Offensive haben sie viel Tempo. Paris ist eine spielstarke Mannschaft, die mit dem Ball umgehen kann. Egal, gegen wen wir am Sonntag spielen werden, wir müssen uns weiter steigern, wenn wir die Champions League gewinnen wollen. Und das ist bekanntlich unser großes Ziel.

DFB.de: Steht damit nun für Sie persönlich trotz Gewinn des DFB-Pokals und der deutschen Meisterschaft das größte Spiel Ihre Karriere bevor?

Abt: Ja, das denke ich schon. Ein Champions-League-Finale ist das größte Spiel, das man auf Vereinsebene erreichen kann. Mehr geht nicht. Jetzt wollen wir auch den letzten Schritt noch machen. Wir wollen uns unseren Traum erfüllen.

DFB.de: Sie wirken sehr ruhig. Wo ist die Euphorie?

Abt: Im Moment bin ich einfach nur müde. Es war ein sehr anstrengendes Spiel, auch für mich als Torhüterin. Wir mussten in jeder Sekunde hellwach sein. Die Euphorie kommt noch - spätestens wenn unser Gegner feststeht.

DFB.de: Wie laufen jetzt die Vorbereitungen auf das große Endspiel ab?

Abt: Wir werden nun etwas Zeit zur Regeneration haben. Die brauchen wir auch, weil wir alles, wirklich alles gegeben haben. Wir müssen jetzt schnell den Akku wieder aufladen. Danach werden wir uns intensiv auf das Finale vorbereiten. Und wir werden sicher auch noch mal über das Spiel gegen Barcelona sprechen. Unser Trainerteam wird mit uns einige Szenen durchgehen und analysieren. Gegen Lyon oder Paris dürfen wir nicht wieder die gleichen Fehler machen. Das ist uns allen bewusst. Wir müssen auch aus diesem Sieg die richtigen Lehren ziehen.

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