4:0 gegen Brasilien: DFB-Team in WM-Form

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft im Sommer in Kanada eindrucksvoll bestanden. In Fürth besiegte die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid niemand geringeren als Brasilien mit 4:0 (2:0). Celia Sasic, Simone Laudehr, Melanie Leupolz und Dzsenifer Marozsán erzielten in einer intensiv geführten Begegnung die Tore.

Damit hat die deutsche Auswahl ihre gute Frühform vor dem Turnier vom 6. Juni bis 5. Juli unterstrichen. Obwohl die Mannschaft kurzfristig extrem ersatzgeschwächt in die Begegnung ging, funktionierte das Zusammenspiel nahezu über die gesamte Spielzeit hervorragend - ein Auftritt, der definitiv Hoffnung für die WM macht.

"Ich bin ganz schön verliebt in meine Mannschaft. Sie hat das, was wir uns vorgenommen haben, hervorragend umgesetzt", sagte Neid nach Abpfiff: "Wir haben 15 Minuten gebraucht. Nach dem 1:0 war unser Spiel nach vorne flüssig und effektiv."

Neid muss personell umdenken

Aufgrund der zahlreichen Ausfälle sah sich Neid personell zum Umdenken gezwungen. Bianca Schmidt, Lena Petermann, Verena Faißt, Almuth Schult, Lisa Weiß, Lira Alushi und Pauline Bremer waren bereits am Sonntag verletzungsbedingt abgereist, Lena Goeßling und Leonie Maier mussten kurzfristig passen. Vor Stammkeeperin Nadine Angerer bildeten Tabea Kemme, Annike Krahn, Babett Peter und Jennifer Cramer die Vierer-Abwehrkette. Zudem kehrte Saskia Bartusiak nach zehnmonatiger Verletzungspause (Kreuzbandriss) in den Kader zurück.

Im defensiven Mittelfeld begann erneut die Freiburgerin Sara Däbritz neben Dzsenifer Marozsán auf der Doppelsechs. Melanie Leupolz, Alex Popp und Simone Laudehr unterstützten Stoßstürmerin Celia Sasic in der Offensive.

Neid betonte vor dem Spiel, Brasilien sei im letzten Härtetest "genau der richtige Gegner." Die Trainerin hatte angekündigt, "immer Überzahl in Ballnähe schaffen" zu wollen, um Eins-gegen-Eins-Situationen gegen Brasiliens Spielmacherin und ehemalige Weltfußballerin Marta zu vermeiden.

Deutschland macht schon im ersten Durchgang alles klar

Vor 15.043 Zuschauern in Fürth setzte die deutsche Mannschaft die Vorgaben perfekt um. Zu Beginn des Klassikers gingen beide Mannschaften allerdings noch mit überschaubarem Risiko zu Werke. Marta hatte auf Seiten der Gäste die erste Gelegenheit, konnte Angerer mit ihrem Abschluss aber nicht vor Probleme stellen (8.). Auf der anderen Seite stand Laudehr nach einer Hereingabe von Leupolz einen guten Meter im Abseits (21.).

Nach der anfänglichen Abtastphase entwickelte sich ein brisantes und intensiv geführtes Duell, in der beide Teams auch vor härteren Attacken nicht zurückschreckten. Regelmäßige Unterbrechungen prägten die Partie zunehmend und verhinderten phasenweise einen funktionierenden Spielfluss.

So war es fast schon die logische Konsequenz, dass Simone Laudehr bei einem gefährlichen Vorstoß in den gegnerischen Sechzehner elfmeterreif gefoult wurde. Sasic verwandelte vom Punkt sicher zum 1:0 ins rechte untere Eck (26.). Mit der Führung im Rücken erhöhte die deutsche Auswahl nochmal ihre Dominanz und spielte sich bis zum Seitenwechsel in der Hälfte der Brasilianerinnen fest. Laudehr tankte sich mit einem Sprint erneut in den gegnerischen Strafraum und vollendete ihre starke Einzelaktion diesmal selbst zum 2:0 (34.).

Intensität eines Pflichtspiels

Auch im zweiten Durchgang nahm die Intensität in den Zweikämpfen nicht ab. Die teilweise überhart geführten Duelle erinnerten nicht mehr an ein Testspiel, nahmen vielmehr schon Züge eines Spiels unter Wettbewerbsbedingungen an. Auch ohne einen großen Teil des Stammpersonals wirkte Deutschland extrem gefestigt und präsentierte eindrucksvoll, dass das Zusammenspiel schon Wochen vor dem Turnierstart hervorragend funktionierte.

Die stark aufspielende Leupolz belohnte ihre Mannschaft nach einer Stunde folgerichtig mit dem 3:0: Die Bayernspielerin umkurvte mit einem Kraftakt die brasilianische Torfrau und vollstreckte aus spitzem Winkel (60.). Neid entschloss sich im Verlaufe des zweiten Durchgangs zu zahlreichen Wechseln, gönnte fast allen Akteurinnen Einsatzminuten. Gegen sich kaum noch wehrende Brasilianerinnen verpassten Popp (74.) und Peter (76.) zweimal nur hauchdünn den nächsten Treffer. Marozsán hatte schließlich mehr Glück und traf wenige Minuten vor dem Schlusspfiff zum 4:0-Endstand.

[sid/yh]

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft im Sommer in Kanada eindrucksvoll bestanden. In Fürth besiegte die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid niemand geringeren als Brasilien mit 4:0 (2:0). Celia Sasic, Simone Laudehr, Melanie Leupolz und Dzsenifer Marozsán erzielten in einer intensiv geführten Begegnung die Tore.

Damit hat die deutsche Auswahl ihre gute Frühform vor dem Turnier vom 6. Juni bis 5. Juli unterstrichen. Obwohl die Mannschaft kurzfristig extrem ersatzgeschwächt in die Begegnung ging, funktionierte das Zusammenspiel nahezu über die gesamte Spielzeit hervorragend - ein Auftritt, der definitiv Hoffnung für die WM macht.

"Ich bin ganz schön verliebt in meine Mannschaft. Sie hat das, was wir uns vorgenommen haben, hervorragend umgesetzt", sagte Neid nach Abpfiff: "Wir haben 15 Minuten gebraucht. Nach dem 1:0 war unser Spiel nach vorne flüssig und effektiv."

Neid muss personell umdenken

Aufgrund der zahlreichen Ausfälle sah sich Neid personell zum Umdenken gezwungen. Bianca Schmidt, Lena Petermann, Verena Faißt, Almuth Schult, Lisa Weiß, Lira Alushi und Pauline Bremer waren bereits am Sonntag verletzungsbedingt abgereist, Lena Goeßling und Leonie Maier mussten kurzfristig passen. Vor Stammkeeperin Nadine Angerer bildeten Tabea Kemme, Annike Krahn, Babett Peter und Jennifer Cramer die Vierer-Abwehrkette. Zudem kehrte Saskia Bartusiak nach zehnmonatiger Verletzungspause (Kreuzbandriss) in den Kader zurück.

Im defensiven Mittelfeld begann erneut die Freiburgerin Sara Däbritz neben Dzsenifer Marozsán auf der Doppelsechs. Melanie Leupolz, Alex Popp und Simone Laudehr unterstützten Stoßstürmerin Celia Sasic in der Offensive.

Neid betonte vor dem Spiel, Brasilien sei im letzten Härtetest "genau der richtige Gegner." Die Trainerin hatte angekündigt, "immer Überzahl in Ballnähe schaffen" zu wollen, um Eins-gegen-Eins-Situationen gegen Brasiliens Spielmacherin und ehemalige Weltfußballerin Marta zu vermeiden.

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Deutschland macht schon im ersten Durchgang alles klar

Vor 15.043 Zuschauern in Fürth setzte die deutsche Mannschaft die Vorgaben perfekt um. Zu Beginn des Klassikers gingen beide Mannschaften allerdings noch mit überschaubarem Risiko zu Werke. Marta hatte auf Seiten der Gäste die erste Gelegenheit, konnte Angerer mit ihrem Abschluss aber nicht vor Probleme stellen (8.). Auf der anderen Seite stand Laudehr nach einer Hereingabe von Leupolz einen guten Meter im Abseits (21.).

Nach der anfänglichen Abtastphase entwickelte sich ein brisantes und intensiv geführtes Duell, in der beide Teams auch vor härteren Attacken nicht zurückschreckten. Regelmäßige Unterbrechungen prägten die Partie zunehmend und verhinderten phasenweise einen funktionierenden Spielfluss.

So war es fast schon die logische Konsequenz, dass Simone Laudehr bei einem gefährlichen Vorstoß in den gegnerischen Sechzehner elfmeterreif gefoult wurde. Sasic verwandelte vom Punkt sicher zum 1:0 ins rechte untere Eck (26.). Mit der Führung im Rücken erhöhte die deutsche Auswahl nochmal ihre Dominanz und spielte sich bis zum Seitenwechsel in der Hälfte der Brasilianerinnen fest. Laudehr tankte sich mit einem Sprint erneut in den gegnerischen Strafraum und vollendete ihre starke Einzelaktion diesmal selbst zum 2:0 (34.).

Intensität eines Pflichtspiels

Auch im zweiten Durchgang nahm die Intensität in den Zweikämpfen nicht ab. Die teilweise überhart geführten Duelle erinnerten nicht mehr an ein Testspiel, nahmen vielmehr schon Züge eines Spiels unter Wettbewerbsbedingungen an. Auch ohne einen großen Teil des Stammpersonals wirkte Deutschland extrem gefestigt und präsentierte eindrucksvoll, dass das Zusammenspiel schon Wochen vor dem Turnierstart hervorragend funktionierte.

Die stark aufspielende Leupolz belohnte ihre Mannschaft nach einer Stunde folgerichtig mit dem 3:0: Die Bayernspielerin umkurvte mit einem Kraftakt die brasilianische Torfrau und vollstreckte aus spitzem Winkel (60.). Neid entschloss sich im Verlaufe des zweiten Durchgangs zu zahlreichen Wechseln, gönnte fast allen Akteurinnen Einsatzminuten. Gegen sich kaum noch wehrende Brasilianerinnen verpassten Popp (74.) und Peter (76.) zweimal nur hauchdünn den nächsten Treffer. Marozsán hatte schließlich mehr Glück und traf wenige Minuten vor dem Schlusspfiff zum 4:0-Endstand.