"Bitter": Wolfsburgs Triple-Traum geplatzt

Der Triple-Traum des VfL Wolfsburg ist auf dramatische Art und Weise geplatzt. Der Deutsche Meister und DFB-Pokalsieger unterlag im Champions-League-Finale von Kiew dem Titelverteidiger Olympique Lyon um DFB-Spielführerin Dzsenifer Marozsan 1:4 (0:0) nach Verlängerung.

Pernille Harder hatte das Team von Trainer Stephan Lerch zuvor erst in der 93. Minute in Führung gebracht. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Nationalspielerin Alexandra Popp (96.) drehten Amandine Henry (98.), Eugénie Le Sommer (99.) und Ada Hegerberg (103.) innerhalb von nur wenigen Minuten die Partie zugunsten der Französinnen. Camille Abily (116.) setzte kurz vor Abpfiff den Schlusspunkt.

Schult: "Wir waren stehend k.o."

"Es ist bitter. Wir haben uns das ganz anders vorgestellt. Aber am Ende waren wir einfach stehend k.o.", sagte die starke Torhüterin Almuth Schult. "Es ist eine Katastrophe, es tut mir unheimlich leid für die Mannschaft", entschuldigte sich ihre Teamkollegin Alex Popp zerknirscht.

Unter den Augen von DFB-Präsident Reinhard Grindel und Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch feierte Lyon den dritten Königsklassen-Titel in Serie und stieg mit dem fünften Triumph insgesamt zum alleinigen Rekordsieger vor dem 1. FFC Frankfurt (2002, 2006, 2008, 2015) auf. Der VfL muss nach 2013 auf das zweite Triple der Vereinsgeschichte und nach 2014 auf den dritten Triumph in der Königsklasse warten.

Die 14.237 Zuschauer im Waleri-Lobanowski-Stadion verfolgten ein munteres Stelldichein von Nationalspielerinnen aus aller Welt. In der Neuauflage der Finals 2013 und 2016 präsentierten sich beide Teams zunächst offensiv ausgerichtet. "Wir müssen mutig sein. Wenn wir Druck aufbauen, können wir ihnen Probleme bereiten", lautete vor dem Showdown der Top-Teams im europäischen Frauenfußball die Vorgabe von VfL-Trainer Lerch, der wie erhofft auf Alexandra Popp bauen konnte. Die Nationalstürmerin hatte den Pokalfinalkrimi fünf Tage zuvor gegen Bayern München (3:2 i.E.) wegen einer Oberschenkelblessur verpasst. Die 27-Jährige hatte gegen Marozsan und Co. jede Menge zu tun. Beide Seiten lauerten bei zunächst hohem Tempo auf entscheidende Fehler der Gegnerinnen und versuchten, ihre schnellen Offensivkräfte gewinnbringend in Szene zu setzen.

Marozsan und Hegerberg gefährlich

Torgefahr entwickelte aber in der ersten Hälfte nur Lyon, das in Frankreich jüngst zum zwölften Mal in Serie den Titel gewann - mit einer Bilanz von 98:5 Toren. Marozsan (24.) prüfte ihre DFB-Kollegin Almuth Schult mit einem satten Schuss von halblinks, doch die VfL-Torhüterin war wie auch beim Aufsetzerkopfball von Toptorjägerin Ada Hegerberg (35.) nach schönem Pass von Regisseurin Marozsan zur Stelle. Wolfsburg stand nun tiefer, nach vorne lief nur selten etwas zusammen. Lyon fand indes mit klugen Pässen häufig Lücken - mit dem 0:0 zur Halbzeit war der viermalige Deutsche Meister gut bedient.

Zum Wiederanpfiff brachte Lerch in Tessa Wullaert für Caroline Hansen eine frische Offensivakteurin für die rechte Seite. Doch Olympique gab weiterhin den Ton an. Dann machte sich zunehmend der Kräfteverschleiß bemerkbar - auf schmerzhafte Art und Weise. Sara Gunnarsdottir erlitt ohne Gegnereinwirkung eine Muskelverletzung und musste ausgewechselt werden (57.). Für die isländische Mittelfeldspielerin kam Innenverteidigerin Joelle Wedemeyer in die Partie, Lena Goeßling rückte eine Position vor.

Schult überragend, bei Gegentoren aber machtlos

Lyons unerbittliches Pressing wirkte. Immer wieder luden die Wolfsburgerinnen mit Fehlpässen zu Gegenstößen ein. In höchster Not klärte dann Noelle Maritz einen Kopfball von Eugenie Le Sommer (69.). Zudem war eine überragende Schult immer wieder zur Stelle.

In der Verlängerung spitzte sich die Dramatik und Spannung zu. Und zunächst sah der VfL wie der glückliche Gewinner aus, nachdem Harder nach einem Solo über den halben Platz mit einem abgefälschten Schuss zur Wolfsburg-Führung vollendete. Doch innerhalb von nur wenigen Sekunden platzte der Traum. Popp sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot - und Henry, Le Sommer und Hegerberg nutzten die Räume und schweren Beine des Lerch-Teams eiskalt aus. 

[dfb/sid]

Der Triple-Traum des VfL Wolfsburg ist auf dramatische Art und Weise geplatzt. Der Deutsche Meister und DFB-Pokalsieger unterlag im Champions-League-Finale von Kiew dem Titelverteidiger Olympique Lyon um DFB-Spielführerin Dzsenifer Marozsan 1:4 (0:0) nach Verlängerung.

Pernille Harder hatte das Team von Trainer Stephan Lerch zuvor erst in der 93. Minute in Führung gebracht. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Nationalspielerin Alexandra Popp (96.) drehten Amandine Henry (98.), Eugénie Le Sommer (99.) und Ada Hegerberg (103.) innerhalb von nur wenigen Minuten die Partie zugunsten der Französinnen. Camille Abily (116.) setzte kurz vor Abpfiff den Schlusspunkt.

Schult: "Wir waren stehend k.o."

"Es ist bitter. Wir haben uns das ganz anders vorgestellt. Aber am Ende waren wir einfach stehend k.o.", sagte die starke Torhüterin Almuth Schult. "Es ist eine Katastrophe, es tut mir unheimlich leid für die Mannschaft", entschuldigte sich ihre Teamkollegin Alex Popp zerknirscht.

Unter den Augen von DFB-Präsident Reinhard Grindel und Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch feierte Lyon den dritten Königsklassen-Titel in Serie und stieg mit dem fünften Triumph insgesamt zum alleinigen Rekordsieger vor dem 1. FFC Frankfurt (2002, 2006, 2008, 2015) auf. Der VfL muss nach 2013 auf das zweite Triple der Vereinsgeschichte und nach 2014 auf den dritten Triumph in der Königsklasse warten.

Die 14.237 Zuschauer im Waleri-Lobanowski-Stadion verfolgten ein munteres Stelldichein von Nationalspielerinnen aus aller Welt. In der Neuauflage der Finals 2013 und 2016 präsentierten sich beide Teams zunächst offensiv ausgerichtet. "Wir müssen mutig sein. Wenn wir Druck aufbauen, können wir ihnen Probleme bereiten", lautete vor dem Showdown der Top-Teams im europäischen Frauenfußball die Vorgabe von VfL-Trainer Lerch, der wie erhofft auf Alexandra Popp bauen konnte. Die Nationalstürmerin hatte den Pokalfinalkrimi fünf Tage zuvor gegen Bayern München (3:2 i.E.) wegen einer Oberschenkelblessur verpasst. Die 27-Jährige hatte gegen Marozsan und Co. jede Menge zu tun. Beide Seiten lauerten bei zunächst hohem Tempo auf entscheidende Fehler der Gegnerinnen und versuchten, ihre schnellen Offensivkräfte gewinnbringend in Szene zu setzen.

Marozsan und Hegerberg gefährlich

Torgefahr entwickelte aber in der ersten Hälfte nur Lyon, das in Frankreich jüngst zum zwölften Mal in Serie den Titel gewann - mit einer Bilanz von 98:5 Toren. Marozsan (24.) prüfte ihre DFB-Kollegin Almuth Schult mit einem satten Schuss von halblinks, doch die VfL-Torhüterin war wie auch beim Aufsetzerkopfball von Toptorjägerin Ada Hegerberg (35.) nach schönem Pass von Regisseurin Marozsan zur Stelle. Wolfsburg stand nun tiefer, nach vorne lief nur selten etwas zusammen. Lyon fand indes mit klugen Pässen häufig Lücken - mit dem 0:0 zur Halbzeit war der viermalige Deutsche Meister gut bedient.

Zum Wiederanpfiff brachte Lerch in Tessa Wullaert für Caroline Hansen eine frische Offensivakteurin für die rechte Seite. Doch Olympique gab weiterhin den Ton an. Dann machte sich zunehmend der Kräfteverschleiß bemerkbar - auf schmerzhafte Art und Weise. Sara Gunnarsdottir erlitt ohne Gegnereinwirkung eine Muskelverletzung und musste ausgewechselt werden (57.). Für die isländische Mittelfeldspielerin kam Innenverteidigerin Joelle Wedemeyer in die Partie, Lena Goeßling rückte eine Position vor.

Schult überragend, bei Gegentoren aber machtlos

Lyons unerbittliches Pressing wirkte. Immer wieder luden die Wolfsburgerinnen mit Fehlpässen zu Gegenstößen ein. In höchster Not klärte dann Noelle Maritz einen Kopfball von Eugenie Le Sommer (69.). Zudem war eine überragende Schult immer wieder zur Stelle.

In der Verlängerung spitzte sich die Dramatik und Spannung zu. Und zunächst sah der VfL wie der glückliche Gewinner aus, nachdem Harder nach einem Solo über den halben Platz mit einem abgefälschten Schuss zur Wolfsburg-Führung vollendete. Doch innerhalb von nur wenigen Sekunden platzte der Traum. Popp sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot - und Henry, Le Sommer und Hegerberg nutzten die Räume und schweren Beine des Lerch-Teams eiskalt aus. 

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