1000 Länderspiele: Die Rekordgegner

Das DFB-Team zählt weltweit zu den erfolgreichsten Nationalmannschaften. Vor dem 1000. Länderspiel am 12. Juni (ab 18 Uhr, live im ZDF) in Bremen gegen die Ukraine blickt DFB.de in einer Serie auf die reiche Geschichte der DFB-Auswahl zurück. Heute: die Rekordgegner.

Die 999 deutschen A-Länderspiele verteilen sich auf 89 Gegner und Staaten. Einige wie die DDR, eine legendäre Eintagsfliege in der Sammlung, gibt es nicht mehr. Nur das Los konnte die beiden deutschen Staaten, die von 1949 und 1989 in getrennten politischen Systemen existierten, einmal zusammenbringen. Bei der WM 1974 in der Bundesrepublik Deutschland gab es für die Gastgeber ein 0:1 in Hamburg. Und noch immer weiß jeder, der es erlebte, wo er war, als das Siegtor von Jürgen Sparwasser fiel. Auch Spiele gegen das nach dem Krieg autarke heutige Bundesland Saarland, Gegner in der WM-Qualifikation 1954, bleiben einmalig.

Schweiz der erste und treueste Gegner

Solche Schwierigkeiten bereitete die Schweiz den Statistikern nie. Sie war der erste deutsche Gegner und ist bis heute der treueste: 53-mal trafen Deutsche und Schweizer aufeinander - aber nur fünfmal bei Turnieren. Geradezu unglaublich, dass es in 115 Jahren nie Qualifikationsspiele beider Nationen zu WM- oder EM-Endrunden gegeben hat. Was das Los nicht zusammenfügte, besorgte die Freundschaft der Verbände. Schon in der Pionierzeit gab es von 1908 bis 1913 jedes Jahr ein Spiel, dann kam der Erste Weltkrieg.

Nach diesem und auch nach dem Zweiten Weltkrieg reichte die Schweiz den Deutschen als erste die Hand, lud die Nationalmannschaft 1920 nach Zürich ein und kam 1950 nach Stuttgart. Wenn Geschichte geschrieben werden musste, wenn neue Zeiten begannen, wollte man sie am liebsten mit dem kleinen neutralen Nachbarn begehen. Als 1990 auch die fußballerische Wiedervereinigung Deutschlands auf dem Platz vollzogen wurde und erstmals ehemalige DDR-Spieler dabei waren, kamen also die Schweizer als erste Gratulanten, damals nach Stuttgart. Dass Deutschland gegen die Eidgenossen auch am häufigsten gewann (36-mal) und die meisten Tore erzielten (142), ist angesichts der Rekordzahl von Spielen nicht weiter verwunderlich.

Auf den weiteren Rängen folgen die Nachbarn Niederlande (45 Spiele), der Deutschland unter anderem im WM-Finale 1974 gegenüberstand, und Österreich (40-mal), gegen die es drei denkwürdige WM-Spiele (1954 im WM-Halbfinale von Basel, bei der WM 1978 in Cordoba und bei der WM 1982 in Gijon) sowie die höchste Heimniederlage (0:6 in Berlin/1931) gab.

Siebenmal gegen Argentinien bei Weltmeisterschaften

Die maximale Punktausbeute gab es gegen 26 Länder. Aserbaidschan und Liechtenstein wurden am häufigsten geschlagen: sechs Spiele, sechs Siege. Die meisten Spiele ohne Niederlage gab es gegen Albanien (14), auch wenn sich das einzige Remis im Dezember 1967 (0:0) in Tirana wie eine solche anfühlte, da es die EM-Teilnahme kostete.

Am häufigsten bei WM-Turnieren traf das DFB-Team auf Argentinien: siebenmal, darunter drei Endspiele (1986, 1990 und 2014). Von 2006 bis 2014 gab es sogar drei WM-Duelle in Folge, alle gewann Deutschland. Häufigster deutscher EM-Gegner waren die Niederlande und Portugal (je fünfmal).

Die Angstgegner

Und wer sind die Angstgegner? Gegen alle großen europäischen Fußballnationen außer Spanien hat Deutschland eine negative Bilanz. Gegen England gab es die meisten Niederlagen (17 in 39 Spielen), gegen Frankreich und Italien ist die Differenz von Siegen und Niederlagen unter den Gegnern in Europa am größten: minus sechs. Erst im EM-Viertelfinale 2016 gab es im achten Anlauf bei einem großen Turnier einen Sieg gegen die Azzurri, aber den erst im Elfmeterschießen. Für die Statistiker war der Triumph von Bordeaux folglich ein Unentschieden, die Fans feierten ihn dennoch ausgelassen.

Brasilien holte gar acht Siege mehr als das DFB-Team, am schmerzlichsten für Deutschland war das 0:2 im WM-Finale 2002 in Yokohama. Im WM-Halbfinale 2014 von Belo Horizonte jedoch demontierte das Team von Joachim Löw beim erst zweiten WM-Duell die Selecao - 7:1! Die Gesamtbilanz gegen Brasilien aus DFB-Sicht: fünf Siege, fünf Unentschieden und 13 Niederlagen.

Insgesamt gegen sieben Staaten, darunter Ägypten und Algerien, ist die Bilanz negativ, nur einen gibt es nicht mehr - die DDR. Die anderen Bilanzen sind also noch reparabel, man braucht ja schließlich noch Ziele für die nächsten 1000 Spiele.

[um]

Das DFB-Team zählt weltweit zu den erfolgreichsten Nationalmannschaften. Vor dem 1000. Länderspiel am 12. Juni (ab 18 Uhr, live im ZDF) in Bremen gegen die Ukraine blickt DFB.de in einer Serie auf die reiche Geschichte der DFB-Auswahl zurück. Heute: die Rekordgegner.

Die 999 deutschen A-Länderspiele verteilen sich auf 89 Gegner und Staaten. Einige wie die DDR, eine legendäre Eintagsfliege in der Sammlung, gibt es nicht mehr. Nur das Los konnte die beiden deutschen Staaten, die von 1949 und 1989 in getrennten politischen Systemen existierten, einmal zusammenbringen. Bei der WM 1974 in der Bundesrepublik Deutschland gab es für die Gastgeber ein 0:1 in Hamburg. Und noch immer weiß jeder, der es erlebte, wo er war, als das Siegtor von Jürgen Sparwasser fiel. Auch Spiele gegen das nach dem Krieg autarke heutige Bundesland Saarland, Gegner in der WM-Qualifikation 1954, bleiben einmalig.

Schweiz der erste und treueste Gegner

Solche Schwierigkeiten bereitete die Schweiz den Statistikern nie. Sie war der erste deutsche Gegner und ist bis heute der treueste: 53-mal trafen Deutsche und Schweizer aufeinander - aber nur fünfmal bei Turnieren. Geradezu unglaublich, dass es in 115 Jahren nie Qualifikationsspiele beider Nationen zu WM- oder EM-Endrunden gegeben hat. Was das Los nicht zusammenfügte, besorgte die Freundschaft der Verbände. Schon in der Pionierzeit gab es von 1908 bis 1913 jedes Jahr ein Spiel, dann kam der Erste Weltkrieg.

Nach diesem und auch nach dem Zweiten Weltkrieg reichte die Schweiz den Deutschen als erste die Hand, lud die Nationalmannschaft 1920 nach Zürich ein und kam 1950 nach Stuttgart. Wenn Geschichte geschrieben werden musste, wenn neue Zeiten begannen, wollte man sie am liebsten mit dem kleinen neutralen Nachbarn begehen. Als 1990 auch die fußballerische Wiedervereinigung Deutschlands auf dem Platz vollzogen wurde und erstmals ehemalige DDR-Spieler dabei waren, kamen also die Schweizer als erste Gratulanten, damals nach Stuttgart. Dass Deutschland gegen die Eidgenossen auch am häufigsten gewann (36-mal) und die meisten Tore erzielten (142), ist angesichts der Rekordzahl von Spielen nicht weiter verwunderlich.

Auf den weiteren Rängen folgen die Nachbarn Niederlande (45 Spiele), der Deutschland unter anderem im WM-Finale 1974 gegenüberstand, und Österreich (40-mal), gegen die es drei denkwürdige WM-Spiele (1954 im WM-Halbfinale von Basel, bei der WM 1978 in Cordoba und bei der WM 1982 in Gijon) sowie die höchste Heimniederlage (0:6 in Berlin/1931) gab.

Siebenmal gegen Argentinien bei Weltmeisterschaften

Die maximale Punktausbeute gab es gegen 26 Länder. Aserbaidschan und Liechtenstein wurden am häufigsten geschlagen: sechs Spiele, sechs Siege. Die meisten Spiele ohne Niederlage gab es gegen Albanien (14), auch wenn sich das einzige Remis im Dezember 1967 (0:0) in Tirana wie eine solche anfühlte, da es die EM-Teilnahme kostete.

Am häufigsten bei WM-Turnieren traf das DFB-Team auf Argentinien: siebenmal, darunter drei Endspiele (1986, 1990 und 2014). Von 2006 bis 2014 gab es sogar drei WM-Duelle in Folge, alle gewann Deutschland. Häufigster deutscher EM-Gegner waren die Niederlande und Portugal (je fünfmal).

Die Angstgegner

Und wer sind die Angstgegner? Gegen alle großen europäischen Fußballnationen außer Spanien hat Deutschland eine negative Bilanz. Gegen England gab es die meisten Niederlagen (17 in 39 Spielen), gegen Frankreich und Italien ist die Differenz von Siegen und Niederlagen unter den Gegnern in Europa am größten: minus sechs. Erst im EM-Viertelfinale 2016 gab es im achten Anlauf bei einem großen Turnier einen Sieg gegen die Azzurri, aber den erst im Elfmeterschießen. Für die Statistiker war der Triumph von Bordeaux folglich ein Unentschieden, die Fans feierten ihn dennoch ausgelassen.

Brasilien holte gar acht Siege mehr als das DFB-Team, am schmerzlichsten für Deutschland war das 0:2 im WM-Finale 2002 in Yokohama. Im WM-Halbfinale 2014 von Belo Horizonte jedoch demontierte das Team von Joachim Löw beim erst zweiten WM-Duell die Selecao - 7:1! Die Gesamtbilanz gegen Brasilien aus DFB-Sicht: fünf Siege, fünf Unentschieden und 13 Niederlagen.

Insgesamt gegen sieben Staaten, darunter Ägypten und Algerien, ist die Bilanz negativ, nur einen gibt es nicht mehr - die DDR. Die anderen Bilanzen sind also noch reparabel, man braucht ja schließlich noch Ziele für die nächsten 1000 Spiele.

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