1000 Länderspiele: Die häufigsten Spielorte

Das DFB-Team zählt weltweit zu den erfolgreichsten Nationalmannschaften. Vor dem 1000. Länderspiel am 12. Juni (ab 18 Uhr, live im ZDF) in Bremen gegen die Ukraine blickt DFB.de in einer Serie auf die reiche Geschichte der DFB-Auswahl zurück. Heute: die Rekordgegner.

Von den 999 Spielen der Nationalmannschaft fanden 440 vor eigenem Publikum statt, verteilt auf 43 Städte. Die meisten Länderspiele sah die Hauptstadt, die auch in Zeiten, als sie keine war, regelmäßig berücksichtigt wurde. Insgesamt 46-mal lief Deutschlands erste Elf in Berlin auf. Gleich das erste Heimspiel an Ostermontag 1908 ging nach Berlin, wo von einem Stadion noch keine Rede sein konnte. 7000 sahen auf dem Sportplatz von Viktoria Berlin beim 1:5 gegen die Engländer. Die BZ am Mittag schwärmte von "einer selten großen Zuschauermenge". Im Vergleich zu dem, was da kommen sollte, war sie lächerlich – doch wer konnte das ahnen?

Zwei Jahre später spielte man wieder in Mariendorf, nun auf dem Platz von Union 92 vor schon mindestens 9000 zahlenden Zuschauern und Hunderten, die von den Balkonen der Mietskasernen gratis zusahen. Als die Engländer im März 1913 ein drittes Mal kamen, nun wieder zum Viktoria-Platz, musste dieser als erster Sportplatz auf deutschem Boden wegen Überfüllung geschlossen werden – die 17.000 markierten den Zuschauerrekord vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Berlin, Berlin, wir spielen in Berlin

Erstmals wieder in einem Stadion wurde in Berlin am 24. Oktober 1920 gespielt, nun kam auch mal ein anderer Gegner (Ungarn), und es gab den ersten deutschen Sieg (1:0) – im frisch erbauten Grunewaldstadion sollen zwischen 35.000 und 40.000 Zuschauer gewesen sein. Dort stieg 1930 auch eines der besten Spiele vor dem Zweiten Weltkrieg: Das 3:3 gegen England, als Richard Hofmann alle Tore schoss, sahen bereits 50.000.

Mit dem Bau des Olympiastadions zu den Sommerspielen in Berlin 1936 stieß der deutsche Fußball in eine neue Dimension vor. Länderspiele und Endspiele in Meisterschaft und Pokal fanden vor sechsstelligen Kulissen statt. Bei Olympia allerdings spielte Deutschland erstmals im Post-Stadion, wo es zur legendären Blamage gegen Norwegen kam (0:2). Das Olympia-Stadion hatte, ebenso wie die Amtszeit von Sepp Herberger, am 15. November 1936 Premiere. Rund 100.000 sahen ein 2:2 gegen Weltmeister Italien, beim 3:6 gegen England im Mai 1938 waren es offiziell 105.000.

Berlin war auch bei den beiden Weltmeisterschaften, die Deutschland austrug, vertreten und garantierte Siege: 1:0 gegen Chile (1974), 3:0 gegen Ecuador und 4:2 nach Elfmeterschießen gegen Argentinien (jeweils 2006). Bei der EM 1988 ging die Stadt aus politischen Gründen leer aus und wurde dafür mit der regelmäßigen Austragung des Pokalfinales seit 1985 entschädigt.

Hannover als Glücksbringer

Auf den Plätzen folgen Hamburg (36 Länderspiele), Stuttgart (34), Köln (29) und München (29), wo Deutschland die WM 1974 gewann und siegreich in das Turnier im Sommer 2006 startete. Für acht Städte blieb es bei der Premiere, im Falle von Beuthen, Stettin und Königsberg wird nichts mehr hinzukommen, auch die Chancen von Kleve oder Wuppertal stehen eher schlecht. Die meisten Siege gab es in Hannover (21 in 27 Länderspielen), wo es auch eine Serie von zehn Siegen in Folge gab, was ansonsten nur Leipzig beschieden war.

Dortmund galt bis zum WM-Halbfinale 2006 (0:2 gegen Italien) als Glücksbringer, es war nach 13 Siegen und einem Remis die erste Niederlage. In dieser Stadt fand übrigens das erste Heimspiel an einem Werktag statt: Am 8. Mai 1935 ging es an einem Mittwochabend gegen Irland (1:1).  

Die meisten Auswärtsspiele

Und wo gab es die meisten Auswärtsspiele? Wien führt die Liste an, wenn Deutschland nach Österreich musste, spielte es stets in Austrias Hauptstadt (18) – abgesehen von einigen Partien bei der EM 2008 gegen andere Länder. Hinter Wien folgen London, wo jeweils in Wembley 1996 der EM-Titel gewonnen und 1966 ein WM-Finale verloren wurde, und Budapest (je 17 Spiele). In Paris und Stockholm gab es 16 Spiele.

Zwei Städte tauchen in der Bilanz sowohl unter Heim- als auch Auswärtssielen auf: Wien war während der Herrschaft der Nationalsozialisten auch dreimal Austragungsstätte von Heimspielen, in Saarbrücken trat Deutschland zweimal zuhause, aber 1953 in der WM-Qualifikation auch auswärts an.

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Das DFB-Team zählt weltweit zu den erfolgreichsten Nationalmannschaften. Vor dem 1000. Länderspiel am 12. Juni (ab 18 Uhr, live im ZDF) in Bremen gegen die Ukraine blickt DFB.de in einer Serie auf die reiche Geschichte der DFB-Auswahl zurück. Heute: die Rekordgegner.

Von den 999 Spielen der Nationalmannschaft fanden 440 vor eigenem Publikum statt, verteilt auf 43 Städte. Die meisten Länderspiele sah die Hauptstadt, die auch in Zeiten, als sie keine war, regelmäßig berücksichtigt wurde. Insgesamt 46-mal lief Deutschlands erste Elf in Berlin auf. Gleich das erste Heimspiel an Ostermontag 1908 ging nach Berlin, wo von einem Stadion noch keine Rede sein konnte. 7000 sahen auf dem Sportplatz von Viktoria Berlin beim 1:5 gegen die Engländer. Die BZ am Mittag schwärmte von "einer selten großen Zuschauermenge". Im Vergleich zu dem, was da kommen sollte, war sie lächerlich – doch wer konnte das ahnen?

Zwei Jahre später spielte man wieder in Mariendorf, nun auf dem Platz von Union 92 vor schon mindestens 9000 zahlenden Zuschauern und Hunderten, die von den Balkonen der Mietskasernen gratis zusahen. Als die Engländer im März 1913 ein drittes Mal kamen, nun wieder zum Viktoria-Platz, musste dieser als erster Sportplatz auf deutschem Boden wegen Überfüllung geschlossen werden – die 17.000 markierten den Zuschauerrekord vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Berlin, Berlin, wir spielen in Berlin

Erstmals wieder in einem Stadion wurde in Berlin am 24. Oktober 1920 gespielt, nun kam auch mal ein anderer Gegner (Ungarn), und es gab den ersten deutschen Sieg (1:0) – im frisch erbauten Grunewaldstadion sollen zwischen 35.000 und 40.000 Zuschauer gewesen sein. Dort stieg 1930 auch eines der besten Spiele vor dem Zweiten Weltkrieg: Das 3:3 gegen England, als Richard Hofmann alle Tore schoss, sahen bereits 50.000.

Mit dem Bau des Olympiastadions zu den Sommerspielen in Berlin 1936 stieß der deutsche Fußball in eine neue Dimension vor. Länderspiele und Endspiele in Meisterschaft und Pokal fanden vor sechsstelligen Kulissen statt. Bei Olympia allerdings spielte Deutschland erstmals im Post-Stadion, wo es zur legendären Blamage gegen Norwegen kam (0:2). Das Olympia-Stadion hatte, ebenso wie die Amtszeit von Sepp Herberger, am 15. November 1936 Premiere. Rund 100.000 sahen ein 2:2 gegen Weltmeister Italien, beim 3:6 gegen England im Mai 1938 waren es offiziell 105.000.

Berlin war auch bei den beiden Weltmeisterschaften, die Deutschland austrug, vertreten und garantierte Siege: 1:0 gegen Chile (1974), 3:0 gegen Ecuador und 4:2 nach Elfmeterschießen gegen Argentinien (jeweils 2006). Bei der EM 1988 ging die Stadt aus politischen Gründen leer aus und wurde dafür mit der regelmäßigen Austragung des Pokalfinales seit 1985 entschädigt.

Hannover als Glücksbringer

Auf den Plätzen folgen Hamburg (36 Länderspiele), Stuttgart (34), Köln (29) und München (29), wo Deutschland die WM 1974 gewann und siegreich in das Turnier im Sommer 2006 startete. Für acht Städte blieb es bei der Premiere, im Falle von Beuthen, Stettin und Königsberg wird nichts mehr hinzukommen, auch die Chancen von Kleve oder Wuppertal stehen eher schlecht. Die meisten Siege gab es in Hannover (21 in 27 Länderspielen), wo es auch eine Serie von zehn Siegen in Folge gab, was ansonsten nur Leipzig beschieden war.

Dortmund galt bis zum WM-Halbfinale 2006 (0:2 gegen Italien) als Glücksbringer, es war nach 13 Siegen und einem Remis die erste Niederlage. In dieser Stadt fand übrigens das erste Heimspiel an einem Werktag statt: Am 8. Mai 1935 ging es an einem Mittwochabend gegen Irland (1:1).  

Die meisten Auswärtsspiele

Und wo gab es die meisten Auswärtsspiele? Wien führt die Liste an, wenn Deutschland nach Österreich musste, spielte es stets in Austrias Hauptstadt (18) – abgesehen von einigen Partien bei der EM 2008 gegen andere Länder. Hinter Wien folgen London, wo jeweils in Wembley 1996 der EM-Titel gewonnen und 1966 ein WM-Finale verloren wurde, und Budapest (je 17 Spiele). In Paris und Stockholm gab es 16 Spiele.

Zwei Städte tauchen in der Bilanz sowohl unter Heim- als auch Auswärtssielen auf: Wien war während der Herrschaft der Nationalsozialisten auch dreimal Austragungsstätte von Heimspielen, in Saarbrücken trat Deutschland zweimal zuhause, aber 1953 in der WM-Qualifikation auch auswärts an.

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