"1:0 für ein Willkommen": Bonner SC als 2.000 Verein ausgezeichnet

Viel Zeit durchzupusten blieb Dirk Mazurkiewicz nicht. Dafür war der Präsident des Bonner SC rund um das letzte Saisonspiel seines Klubs in der Mittelrheinliga gegen den FC Hennef viel zu gefragt. Doch die wenigen ruhigen Augenblicke, in denen er kurz nach dem Anpfiff auf der Zuschauertribüne stand und seine Blicke durch den Bonner Sportpark Nord schweifen ließ, reichten für eine Erkenntnis: "Das ist zweifellos ein ganz besonderer Tag für den BSC", erklärte der Präsident des Traditionsklubs.

Wenige Minuten zuvor hatte er ein paar Meter entfernt voller Stolz eine besondere Auszeichnung entgegengenommen. DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge, FVM-Präsident Alfred Vianden, der Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun Wolfgang Watzke und der Vorsitzende des Fußball-Kreises Bonn Jürgen Bachmann waren gekommen, um symbolisch einen Scheck in Höhe von 500 Euro zu überreichen. Dies ist die Anerkennungsprämie, die im Rahmen der Initiative "1:0 für ein Willkommen" der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie unterstützt durch die Nationalmannschaft vergeben wird und die zuvor schon eine Vielzahl von Vereinen im gesamten Bundesgebiet für ihr Engagement bei der Integration von Flüchtlingen erhalten haben. Genauer gesagt, 1999 Vereine. Der Klub aus der Bundesstadt machte nun die 2000 voll, sprengte damit eine Schallmauer - und genoss die Aufmerksamkeit.

Dr. Osnabrügge: "Bonner SC leistet Großartiges!"

"Es ist natürlich eine glückliche Fügung, so im Rampenlicht zu stehen. Diese Auszeichnung hilft uns sicherlich dabei, das positive Bild unseres Klubs in der Öffentlichkeit und bei Sponsoren zu stärken", betonte Klubchef Mazurkiewicz. Doch dieses Glück hat sich der Bonner SC redlich verdient - mit dem persönlichen Engagement seiner Mitglieder, Trainer und Funktionäre. Sie alle haben Flüchtlinge zum Fußballspielen eingeladen und den Menschen bei den ersten Schritten im Vereinsfußball in ihrer neuen Heimat geholfen. "Der Bonner SC steht stellvertretend für die vielen Fußballvereine, die Tag für Tag dank des ehrenamtlichen Engagements ihrer Mitglieder Großartiges leisten und die Integration geflüchteter Menschen voranbringen", erklärte Stephan Osnabrügge, der auch die Finanzen der DFB-Stiftung Egidius Braun verantwortet: "Mit der Anerkennungsprämie zeigen wir unsere Solidarität und können die Klubs bei ihrem Bemühen effektiv und unkompliziert unterstützen." Schließlich fehle es in den Fußballvereinen oftmals nur an vermeintlichen Kleinigkeiten. In der Tat setzte auch der Bonner SC die Zuwendung ein, um Sporthosen, Fußballschuhe und Bälle für Flüchtlinge zu beschaffen und um diese mit einem Fahrdienst regelmäßig aus den Unterkünften abzuholen.

Neben der praktischen Bedeutung wies Wolfgang Watzke noch auf eine andere Dimension der 1:0-Initiative hin: "Es geht auch um ein politisches Signal. Wir wollen deutlich machen, dass wir unsere Vereine bei ihrem Bemühen um Flüchtlinge nicht alleine lassen", so der Stiftungsgeschäftsführer. Mit der Scheckübergabe an den Bonner SC fällt das Signal noch eindrucksvoller aus. Eine Million Euro wurde seit dem Start der Initiative im März 2015 bereits an engagierte Fußballvereine vergeben.

Der Bonner SC – ein Verein für Alle

Der Ertrag, da ist sich FVM-Präsident Alfred Vianden ganz sicher, kann sich sehen lassen: "Der Sport hilft den Menschen dabei, in unserer Gesellschaft anzukommen. Mich beeindruckt vor allem, wie vielfältig das Engagement der Vereine ausfällt. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht." Das stimmt zweifellos, denn täglich schildern weitere Klubs ihre Projekte und beantragen die Anerkennungsprämie. Die ursprünglich für zwei Jahre ausgelegte Initiative wurde inzwischen angesichts der enormen Resonanz bis 2019 verlängert. "Unser Anspruch bleibt bestehen: Jeder Verein, der sich nachweislich engagiert, soll unsere Solidarität erfahren. Das bindet beträchtliche Mittel, aber den gesellschaftlichen Nutzen erachten wir als immens. Gerade hier zeigt sich wieder einmal, dass die Fußballvereine im Land weitaus mehr organisieren und bewegen als nur den Fußball", hob Osnabrügge hervor, der natürlich weiß, dass die Anerkennungsprämie nicht alle Probleme in den Vereinen lösen kann: "Aber diese Mittel können helfen, Hürden zu nehmen und können ein Anfang sein."

Die Weichenstellungen beim Bonner SC sind der beste Beleg für diese These. Denn dort geht die Integrationsarbeit weiter, auch wenn die 500 Euro aufgebraucht sein werden. "Natürlich werden wir den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten", sagt Mazurkiewicz, "denn wir wollen schließlich ein Verein für alle Bonner sein und als solcher wahrgenommen werden. Dazu gehören sportliche Erfolge genauso wie die tagtägliche Integrationsarbeit, die unsere ehrenamtlich tätigen Mitglieder leisten." Kein Zweifel, Mazurkiewicz hat noch einiges vor. Viel Zeit durchzupusten dürfte demnach auch in Zukunft nicht sein.

[dfb]

Viel Zeit durchzupusten blieb Dirk Mazurkiewicz nicht. Dafür war der Präsident des Bonner SC rund um das letzte Saisonspiel seines Klubs in der Mittelrheinliga gegen den FC Hennef viel zu gefragt. Doch die wenigen ruhigen Augenblicke, in denen er kurz nach dem Anpfiff auf der Zuschauertribüne stand und seine Blicke durch den Bonner Sportpark Nord schweifen ließ, reichten für eine Erkenntnis: "Das ist zweifellos ein ganz besonderer Tag für den BSC", erklärte der Präsident des Traditionsklubs.

Wenige Minuten zuvor hatte er ein paar Meter entfernt voller Stolz eine besondere Auszeichnung entgegengenommen. DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge, FVM-Präsident Alfred Vianden, der Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun Wolfgang Watzke und der Vorsitzende des Fußball-Kreises Bonn Jürgen Bachmann waren gekommen, um symbolisch einen Scheck in Höhe von 500 Euro zu überreichen. Dies ist die Anerkennungsprämie, die im Rahmen der Initiative "1:0 für ein Willkommen" der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie unterstützt durch die Nationalmannschaft vergeben wird und die zuvor schon eine Vielzahl von Vereinen im gesamten Bundesgebiet für ihr Engagement bei der Integration von Flüchtlingen erhalten haben. Genauer gesagt, 1999 Vereine. Der Klub aus der Bundesstadt machte nun die 2000 voll, sprengte damit eine Schallmauer - und genoss die Aufmerksamkeit.

Dr. Osnabrügge: "Bonner SC leistet Großartiges!"

"Es ist natürlich eine glückliche Fügung, so im Rampenlicht zu stehen. Diese Auszeichnung hilft uns sicherlich dabei, das positive Bild unseres Klubs in der Öffentlichkeit und bei Sponsoren zu stärken", betonte Klubchef Mazurkiewicz. Doch dieses Glück hat sich der Bonner SC redlich verdient - mit dem persönlichen Engagement seiner Mitglieder, Trainer und Funktionäre. Sie alle haben Flüchtlinge zum Fußballspielen eingeladen und den Menschen bei den ersten Schritten im Vereinsfußball in ihrer neuen Heimat geholfen. "Der Bonner SC steht stellvertretend für die vielen Fußballvereine, die Tag für Tag dank des ehrenamtlichen Engagements ihrer Mitglieder Großartiges leisten und die Integration geflüchteter Menschen voranbringen", erklärte Stephan Osnabrügge, der auch die Finanzen der DFB-Stiftung Egidius Braun verantwortet: "Mit der Anerkennungsprämie zeigen wir unsere Solidarität und können die Klubs bei ihrem Bemühen effektiv und unkompliziert unterstützen." Schließlich fehle es in den Fußballvereinen oftmals nur an vermeintlichen Kleinigkeiten. In der Tat setzte auch der Bonner SC die Zuwendung ein, um Sporthosen, Fußballschuhe und Bälle für Flüchtlinge zu beschaffen und um diese mit einem Fahrdienst regelmäßig aus den Unterkünften abzuholen.

Neben der praktischen Bedeutung wies Wolfgang Watzke noch auf eine andere Dimension der 1:0-Initiative hin: "Es geht auch um ein politisches Signal. Wir wollen deutlich machen, dass wir unsere Vereine bei ihrem Bemühen um Flüchtlinge nicht alleine lassen", so der Stiftungsgeschäftsführer. Mit der Scheckübergabe an den Bonner SC fällt das Signal noch eindrucksvoller aus. Eine Million Euro wurde seit dem Start der Initiative im März 2015 bereits an engagierte Fußballvereine vergeben.

Der Bonner SC – ein Verein für Alle

Der Ertrag, da ist sich FVM-Präsident Alfred Vianden ganz sicher, kann sich sehen lassen: "Der Sport hilft den Menschen dabei, in unserer Gesellschaft anzukommen. Mich beeindruckt vor allem, wie vielfältig das Engagement der Vereine ausfällt. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht." Das stimmt zweifellos, denn täglich schildern weitere Klubs ihre Projekte und beantragen die Anerkennungsprämie. Die ursprünglich für zwei Jahre ausgelegte Initiative wurde inzwischen angesichts der enormen Resonanz bis 2019 verlängert. "Unser Anspruch bleibt bestehen: Jeder Verein, der sich nachweislich engagiert, soll unsere Solidarität erfahren. Das bindet beträchtliche Mittel, aber den gesellschaftlichen Nutzen erachten wir als immens. Gerade hier zeigt sich wieder einmal, dass die Fußballvereine im Land weitaus mehr organisieren und bewegen als nur den Fußball", hob Osnabrügge hervor, der natürlich weiß, dass die Anerkennungsprämie nicht alle Probleme in den Vereinen lösen kann: "Aber diese Mittel können helfen, Hürden zu nehmen und können ein Anfang sein."

Die Weichenstellungen beim Bonner SC sind der beste Beleg für diese These. Denn dort geht die Integrationsarbeit weiter, auch wenn die 500 Euro aufgebraucht sein werden. "Natürlich werden wir den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten", sagt Mazurkiewicz, "denn wir wollen schließlich ein Verein für alle Bonner sein und als solcher wahrgenommen werden. Dazu gehören sportliche Erfolge genauso wie die tagtägliche Integrationsarbeit, die unsere ehrenamtlich tätigen Mitglieder leisten." Kein Zweifel, Mazurkiewicz hat noch einiges vor. Viel Zeit durchzupusten dürfte demnach auch in Zukunft nicht sein.

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