Benjamin Henrichs: Der nächste Schritt

Der Fußball ist extrem schnelllebig. Benjamin Henrichs weiß das sehr genau. Schon vor einiger Zeit hatte er seine persönliche Entwicklung in einem Interview als "krass" bezeichnet. Weil er in nur wenigen Monaten erlebte, worauf andere während ihres ganzen Fußballerlebens hinarbeiten. Mit 18 Bundesligadebüt und Auszeichnung mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold. Premiere in der A-Nationalmannschaft mit 19 und Confed-Cup-Sieger mit 20.

Mit jetzt 21 Jahren ist Benjamin Henrichs Führungsspieler in der deutschen U 21-Nationalmannschaft und blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Es ist schnell weitergegangen. Zu Beginn der Saison wagte er den Schritt ins Ungewisse und verließ seine rheinische Heimat. Seit 14 Jahren, seit der F-Jugend, hatte der schnelle Außenverteidiger bei Bayer 04 Leverkusen gespielt, ehe er sich im August für einen Wechsel in die Ligue 1 zum achtmaligen französischen Meister AS Monaco entschied.

"Das Leben in Monaco war anfangs natürlich eine Umstellung für mich", gibt der dreimalige A-Nationalspieler zu. "Savoir vivre" statt "Et es wie et es". "Mittlerweile habe ich mich sehr gut eingelebt und mache jeden Tag Fortschritte beim Erlernen der neuen Sprache. Nur den sportlichen Verlauf der Saison haben wir uns ganz anders vorgestellt." Der Vorjahreszweite und Champions League-Teilnehmer kämpft um den Verbleib in der französischen Liga. "Dass Benny diesen großen Schritt gewagt hat, spricht absolut für ihn", sagt U 21-Nationaltrainer Stefan Kuntz. "Er wurde schon sehr früh als Toptalent gehandelt und hatte dann eine etwas schwierigere Zeit. Für seine persönliche Entwicklung war es wichtig, wieder regelmäßig Spielpraxis auf hohem Niveau zu bekommen."

Henrichs mit Henry

Zudem arbeitet Henrichs seit einigen Wochen mit einem prominenten Trainer an der Côte d’Azur. Welt- und Europameister Thierry Henry kehrte zu seinem ersten Profiklub zurück und soll den Champions League-Finalisten von 2004 auf seiner ersten Station als Cheftrainer wieder in die Erfolgsspur führen. Für Henrichs ein Glücksfall: "Er ist eine absolute Legende und hat als Spieler fast jeden möglichen Titel gewonnen. Als Kind war er mein Vorbild, daher ist es eine Ehre unter ihm zu trainieren. Ich bin mir sicher, dass wir uns unter seiner Führung stabilisieren werden." Den Stürmerinstinkt hat Henry bei Henrichs schon geweckt. In 62 Bundesligaspielen für Bayer war der Rechtsfuß torlos geblieben, in Monaco erzielte er kürzlich seinen ersten Pflichtspieltreffer im Profibereich.

Neben der turbulenten Anfangszeit beim neuen Verein kann Henrichs auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2018 mit der U 21 zurückblicken. In allen acht Länderspielen kam er zum Einsatz und hatte entscheidenden Anteil an der überragenden Bilanz von sieben Siegen und einem Unentschieden. Für Henrichs ist die erfolgreiche EM-Qualifikation zu großen Teilen auf den Teamgeist zurückzuführen: "Wir haben kein einziges Spiel verloren und sind als Team zusammengewachsen. Neue Spieler konnten wir immer wieder integrieren und haben ihnen die Eingewöhnung sehr leicht gemacht. Der große Zusammenhalt zeichnet uns neben der individuellen Qualität aus."

U 21-EM im Blick

Als einer der erfahrensten Akteure bei der U 21 sieht sich Henrichs als Führungsspieler: "Nach den Nominierungen fürs A-Team habe ich die U 21 nie als Rückschritt gesehen. Ich will Verantwortung übernehmen und mich durch meine Leistungen wieder für die A-Mannschaft empfehlen." Wichtig ist dabei der Austausch mit dem Trainerteam, mit dem Henrichs regelmäßig in Kontakt steht: "Ich habe es selten erlebt, dass Trainer so offen sind und so auf die Spieler zugehen wie Stefan Kuntz und sein Team. Beispielsweise vor dem Wechsel und in der ersten Zeit in Monaco haben sie sich häufig bei mir erkundigt und mich besucht." Für Kuntz ist klar: "Benny ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft aufgrund seiner Erfahrung und Variabilität."

Das Vertrauen des Trainerteams will Henrichs bei der Europameisterschaft in Italien und San Marino im nächsten Jahr zurückzahlen. "Beim Confed-Cup habe ich erlebt, wie der Erfolg ein Team zusammenschweißen kann. Das wollen wir bei der U 21-EM wiederholen", sagt er. "Es wird für die meisten das letzte Turnier im U-Bereich sein, deshalb wollen wir den bestmöglichen Abschluss. Darauf werden wir uns im neuen Jahr vorbereiten."

[ms]

Der Fußball ist extrem schnelllebig. Benjamin Henrichs weiß das sehr genau. Schon vor einiger Zeit hatte er seine persönliche Entwicklung in einem Interview als "krass" bezeichnet. Weil er in nur wenigen Monaten erlebte, worauf andere während ihres ganzen Fußballerlebens hinarbeiten. Mit 18 Bundesligadebüt und Auszeichnung mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold. Premiere in der A-Nationalmannschaft mit 19 und Confed-Cup-Sieger mit 20.

Mit jetzt 21 Jahren ist Benjamin Henrichs Führungsspieler in der deutschen U 21-Nationalmannschaft und blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Es ist schnell weitergegangen. Zu Beginn der Saison wagte er den Schritt ins Ungewisse und verließ seine rheinische Heimat. Seit 14 Jahren, seit der F-Jugend, hatte der schnelle Außenverteidiger bei Bayer 04 Leverkusen gespielt, ehe er sich im August für einen Wechsel in die Ligue 1 zum achtmaligen französischen Meister AS Monaco entschied.

"Das Leben in Monaco war anfangs natürlich eine Umstellung für mich", gibt der dreimalige A-Nationalspieler zu. "Savoir vivre" statt "Et es wie et es". "Mittlerweile habe ich mich sehr gut eingelebt und mache jeden Tag Fortschritte beim Erlernen der neuen Sprache. Nur den sportlichen Verlauf der Saison haben wir uns ganz anders vorgestellt." Der Vorjahreszweite und Champions League-Teilnehmer kämpft um den Verbleib in der französischen Liga. "Dass Benny diesen großen Schritt gewagt hat, spricht absolut für ihn", sagt U 21-Nationaltrainer Stefan Kuntz. "Er wurde schon sehr früh als Toptalent gehandelt und hatte dann eine etwas schwierigere Zeit. Für seine persönliche Entwicklung war es wichtig, wieder regelmäßig Spielpraxis auf hohem Niveau zu bekommen."

Henrichs mit Henry

Zudem arbeitet Henrichs seit einigen Wochen mit einem prominenten Trainer an der Côte d’Azur. Welt- und Europameister Thierry Henry kehrte zu seinem ersten Profiklub zurück und soll den Champions League-Finalisten von 2004 auf seiner ersten Station als Cheftrainer wieder in die Erfolgsspur führen. Für Henrichs ein Glücksfall: "Er ist eine absolute Legende und hat als Spieler fast jeden möglichen Titel gewonnen. Als Kind war er mein Vorbild, daher ist es eine Ehre unter ihm zu trainieren. Ich bin mir sicher, dass wir uns unter seiner Führung stabilisieren werden." Den Stürmerinstinkt hat Henry bei Henrichs schon geweckt. In 62 Bundesligaspielen für Bayer war der Rechtsfuß torlos geblieben, in Monaco erzielte er kürzlich seinen ersten Pflichtspieltreffer im Profibereich.

Neben der turbulenten Anfangszeit beim neuen Verein kann Henrichs auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2018 mit der U 21 zurückblicken. In allen acht Länderspielen kam er zum Einsatz und hatte entscheidenden Anteil an der überragenden Bilanz von sieben Siegen und einem Unentschieden. Für Henrichs ist die erfolgreiche EM-Qualifikation zu großen Teilen auf den Teamgeist zurückzuführen: "Wir haben kein einziges Spiel verloren und sind als Team zusammengewachsen. Neue Spieler konnten wir immer wieder integrieren und haben ihnen die Eingewöhnung sehr leicht gemacht. Der große Zusammenhalt zeichnet uns neben der individuellen Qualität aus."

U 21-EM im Blick

Als einer der erfahrensten Akteure bei der U 21 sieht sich Henrichs als Führungsspieler: "Nach den Nominierungen fürs A-Team habe ich die U 21 nie als Rückschritt gesehen. Ich will Verantwortung übernehmen und mich durch meine Leistungen wieder für die A-Mannschaft empfehlen." Wichtig ist dabei der Austausch mit dem Trainerteam, mit dem Henrichs regelmäßig in Kontakt steht: "Ich habe es selten erlebt, dass Trainer so offen sind und so auf die Spieler zugehen wie Stefan Kuntz und sein Team. Beispielsweise vor dem Wechsel und in der ersten Zeit in Monaco haben sie sich häufig bei mir erkundigt und mich besucht." Für Kuntz ist klar: "Benny ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft aufgrund seiner Erfahrung und Variabilität."

Das Vertrauen des Trainerteams will Henrichs bei der Europameisterschaft in Italien und San Marino im nächsten Jahr zurückzahlen. "Beim Confed-Cup habe ich erlebt, wie der Erfolg ein Team zusammenschweißen kann. Das wollen wir bei der U 21-EM wiederholen", sagt er. "Es wird für die meisten das letzte Turnier im U-Bereich sein, deshalb wollen wir den bestmöglichen Abschluss. Darauf werden wir uns im neuen Jahr vorbereiten."

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