Neue Folge "Mehr als ein Spiel": Podcast zum Erinnerungstag

"Das, was früher 'auf gepackten Koffern sitzen', hieß für Juden in Deutschland: Wir haben die Koffer weggelegt. Und wollen sie auch nicht mehr rausholen."

Die neue Folge des Podcasts "Mehr als ein Spiel" der DFB-Stiftungen hat den "Erinnerungstag im deutschen Fußball" als Thema. Moderator Nils Straatmann spricht mit Matthias Thoma, dem Leiter des Eintracht Frankfurt Museums, und mit Alon Meyer, dem Präsidenten von Makkabi Deutschland, Dachverband der jüdischen Sportvereine in Deutschland.

Verbannung der Juden aus den Vereinen

Am 9. April 1933 verkündeten 14 deutsche Fußballvereine im kicker, dass die jüdischen Mitglieder ausgeschlossen werden. Verdiente Spieler, Macher und Funktionäre wie Walther Bensemann oder Julius Hirsch waren plötzlich nicht mehr erwünscht. Hirsch starb im Konzentrationslager, Bensemann war zur Auswanderung gezwungen.

Die Initiative "!Nie wieder - Erinnerungstag im Deutschen Fußball" gedenkt jedes Jahr den Opfern des Holocaust. Am 27. Januar 1945, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, macht sie mit verschiedenen Aktionen auf die damaligen Gräueltaten aufmerksam, vor allem aber auf die Lehre daraus - das NIE WIEDER!.

"Es geht vor allem um die Reaktionen"

Über Rassismus im Stadion, aber auch auf den Fußballplätzen. Über Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, die immer noch viel zu präsent seien. Schmerzhaft wird der Finger in die Wunder gelegt, denn "die Idioten links wie rechts, die werden wir nie aus dem Stadion herausbekommen". Aber Meyer und Thoma machen auch Hoffnung: "Es geht vor allem um die Reaktionen!" Klar zu machen: Rassismus, Antisemitismus, das wollen wir hier nicht. Und da werde der Fußball lauter.

Man spricht über Israel-Fahrten der U 18-Nationalmannschaft, über gestandene Profis, die Antisemitismus im Netz teilen - und über die anständige Mehrheit im Stadion, die noch mehr ihre Stimme nutzen müssten. Denn Fußball ist ein Sport für alle Menschen. Und alle Milieus - mitunter auch die der "Idioten rechts wie links". Unsere Aufgabe sei es, diesen wenigen nicht den Platz zu überlassen.

[th]

"Das, was früher 'auf gepackten Koffern sitzen', hieß für Juden in Deutschland: Wir haben die Koffer weggelegt. Und wollen sie auch nicht mehr rausholen."

Die neue Folge des Podcasts "Mehr als ein Spiel" der DFB-Stiftungen hat den "Erinnerungstag im deutschen Fußball" als Thema. Moderator Nils Straatmann spricht mit Matthias Thoma, dem Leiter des Eintracht Frankfurt Museums, und mit Alon Meyer, dem Präsidenten von Makkabi Deutschland, Dachverband der jüdischen Sportvereine in Deutschland.

Verbannung der Juden aus den Vereinen

Am 9. April 1933 verkündeten 14 deutsche Fußballvereine im kicker, dass die jüdischen Mitglieder ausgeschlossen werden. Verdiente Spieler, Macher und Funktionäre wie Walther Bensemann oder Julius Hirsch waren plötzlich nicht mehr erwünscht. Hirsch starb im Konzentrationslager, Bensemann war zur Auswanderung gezwungen.

Die Initiative "!Nie wieder - Erinnerungstag im Deutschen Fußball" gedenkt jedes Jahr den Opfern des Holocaust. Am 27. Januar 1945, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, macht sie mit verschiedenen Aktionen auf die damaligen Gräueltaten aufmerksam, vor allem aber auf die Lehre daraus - das NIE WIEDER!.

"Es geht vor allem um die Reaktionen"

Über Rassismus im Stadion, aber auch auf den Fußballplätzen. Über Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, die immer noch viel zu präsent seien. Schmerzhaft wird der Finger in die Wunder gelegt, denn "die Idioten links wie rechts, die werden wir nie aus dem Stadion herausbekommen". Aber Meyer und Thoma machen auch Hoffnung: "Es geht vor allem um die Reaktionen!" Klar zu machen: Rassismus, Antisemitismus, das wollen wir hier nicht. Und da werde der Fußball lauter.

Man spricht über Israel-Fahrten der U 18-Nationalmannschaft, über gestandene Profis, die Antisemitismus im Netz teilen - und über die anständige Mehrheit im Stadion, die noch mehr ihre Stimme nutzen müssten. Denn Fußball ist ein Sport für alle Menschen. Und alle Milieus - mitunter auch die der "Idioten rechts wie links". Unsere Aufgabe sei es, diesen wenigen nicht den Platz zu überlassen.

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