Grindel über Russlandreise: "Zivilgesellschaftliche Brücken bauen"

Fünf Tage Russland, acht Termine in zwei Städten, ein "Friedensspiel" der U 18-Junioren und zum Abschluss das russische Pokalfinale im WM-Stadion Wolgograd - das alles liegt jetzt hinter dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel und einer DFB-Delegation, der auch WM- und EM-Teilnehmer Thomas Hitzlsperger angehört hatte.

"Wir haben hier ein anderes Bild des Westens vermittelt als es den Leuten sonst in den russischen Medien rübergebracht wird. Diese Chance bietet sich auch im Sommer. Hunderttausende Menschen aus Europa und den USA werden hierher kommen und neugierig auf Russland sein. Ein solches Turnier kann zivilgesellschaftliche Brücken bauen", sagte Grindel zum Abschluss der Reise.

Thomas Hitzlsperger war aktiv an der Vorbereitung der Reise beteiligt. Der Vize-Europameister von 2008 hatte den DFB beim Planen der "Deutsch-Russischen Fußballwoche" beraten. Die Schwerpunkte: Fandialog, Zivilgesellschaft, Junioren-Länderspiele und das Gedenken an die gemeinsame Vergangenheit von Deutschen und Russen. "Was wir uns vorgenommen haben vor einem Jahr, hat alles in dieser Woche geklappt. Die DFB-Verantwortlichen haben die knappe Zeit effektiv genutzt. Für mich ist es hier eine sehr positive Begegnung gewesen." Und vorerst die letzte, denn der 52-malige Nationalspieler kehrt im Sommer nicht nach Russland zurück. Als ARD-Experte wird er während des Turniers im WM-Hauptstudio in Baden-Baden eingesetzt.

Kranzniederlegung auf dem Mamajew-Hügel

Ein Russisch-Deutscher Fanexpertendialog, ein Fachgespräch mit deutsch-russischen "Brückenbauern" - also Sozialstiftungen sowie Bildungs- und Kulturträgern, Besuche auf dem Mamajew-Hügel und dem deutsch-russischen Soldatenfriedhof Rossoschka, das U 18-Länderspiel gegen Russland und der Besuch des Pokalfinals zwischen den eher wenig bekannten Teams FK Tosno und Awangard Kursk - das alles gehörte zum Programm. "Der DFB ist in vielen Bereichen die Nummer eins des Weltfußballs. Es ist uns sehr wichtig, mit dem DFB zu kooperieren", sagte der russische Generalsekretär Alexandr Alaev, der gemeinsam mit Grindel zum Gedenken an die Gefallenen Kränze auf dem Mamajew-Hügel und in Rossoschka niedergelegt hatte.

Seit 1999 werden deutsche Soldaten aus dem 2. Weltkrieg in Rossoschka zur letzten Ruhe gebettet. Mehr als 61.000 gefallene Soldaten der 6. Armee, die im Winter 1942 in der Region rund um das ehemalige Stalingrad eingekesselt wurde, sind in Rossoschka beigesetzt. Die DFB-Delegation, der auch der 1. Vizepräsident Dr. Rainer Koch, Vizepräsident Eugen Gehlenborg und Björn Fecker, der die DFB-Kommission Gesellschaftliche Verantwortung leitet, wurde beim Besuch in Rossoschka von den deutschen U 18-Junioren und rund 40 russischen Jugendlichen der Wolgograder Fußballakademie begleitet.

Grindel: "Müssen gemeinsam Frieden verteidigen"

In seiner Ansprache in Rossoschka sagte Grindel: "Unsere jungen Fußballer haben oft große Träume. Von der Bundesliga, von der Nationalmannschaft, sie wollen Weltmeister werden. Auch die vielen jungen Soldaten, die vor 75 Jahren hier gefallen sind, hatten bestimmt große Träume. Ein verbrecherisches Regime hat sie um diese Träume gebracht." Der DFB-Präsident fuhr fort: "Was hier passiert ist, hat bis heute noch ganz viel mit uns zu tun. Denn wir alle müssen gemeinsam und jeden Tag Frieden und Freiheit unter Wahrung der Menschenrechte verteidigen."

Yann Aurel-Bisseck vom 1. FC Köln und Kapitän der U 18-Nationalmannschaft überreichte anschließend einen Scheck des DFB über 10.000 Euro zur Instandhaltung und Renovierung der Gedenkstätte. Bisseck schilderte die Tage in Wolgograd aus Sicht seiner Mannschaft: "Für uns war es sehr emotional zu wissen und zu verstehen, dass wir ein Land repräsentierten, das gerade hier in der Vergangenheit viele schlimme Dinge gemacht hat. Das können wir nicht mehr ungeschehen machen. Wir wollten hier die russisch-deutsche Freundschaft stärken. Und das haben wir auch mit Freude gemacht."

[th]

Fünf Tage Russland, acht Termine in zwei Städten, ein "Friedensspiel" der U 18-Junioren und zum Abschluss das russische Pokalfinale im WM-Stadion Wolgograd - das alles liegt jetzt hinter dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel und einer DFB-Delegation, der auch WM- und EM-Teilnehmer Thomas Hitzlsperger angehört hatte.

"Wir haben hier ein anderes Bild des Westens vermittelt als es den Leuten sonst in den russischen Medien rübergebracht wird. Diese Chance bietet sich auch im Sommer. Hunderttausende Menschen aus Europa und den USA werden hierher kommen und neugierig auf Russland sein. Ein solches Turnier kann zivilgesellschaftliche Brücken bauen", sagte Grindel zum Abschluss der Reise.

Thomas Hitzlsperger war aktiv an der Vorbereitung der Reise beteiligt. Der Vize-Europameister von 2008 hatte den DFB beim Planen der "Deutsch-Russischen Fußballwoche" beraten. Die Schwerpunkte: Fandialog, Zivilgesellschaft, Junioren-Länderspiele und das Gedenken an die gemeinsame Vergangenheit von Deutschen und Russen. "Was wir uns vorgenommen haben vor einem Jahr, hat alles in dieser Woche geklappt. Die DFB-Verantwortlichen haben die knappe Zeit effektiv genutzt. Für mich ist es hier eine sehr positive Begegnung gewesen." Und vorerst die letzte, denn der 52-malige Nationalspieler kehrt im Sommer nicht nach Russland zurück. Als ARD-Experte wird er während des Turniers im WM-Hauptstudio in Baden-Baden eingesetzt.

Kranzniederlegung auf dem Mamajew-Hügel

Ein Russisch-Deutscher Fanexpertendialog, ein Fachgespräch mit deutsch-russischen "Brückenbauern" - also Sozialstiftungen sowie Bildungs- und Kulturträgern, Besuche auf dem Mamajew-Hügel und dem deutsch-russischen Soldatenfriedhof Rossoschka, das U 18-Länderspiel gegen Russland und der Besuch des Pokalfinals zwischen den eher wenig bekannten Teams FK Tosno und Awangard Kursk - das alles gehörte zum Programm. "Der DFB ist in vielen Bereichen die Nummer eins des Weltfußballs. Es ist uns sehr wichtig, mit dem DFB zu kooperieren", sagte der russische Generalsekretär Alexandr Alaev, der gemeinsam mit Grindel zum Gedenken an die Gefallenen Kränze auf dem Mamajew-Hügel und in Rossoschka niedergelegt hatte.

Seit 1999 werden deutsche Soldaten aus dem 2. Weltkrieg in Rossoschka zur letzten Ruhe gebettet. Mehr als 61.000 gefallene Soldaten der 6. Armee, die im Winter 1942 in der Region rund um das ehemalige Stalingrad eingekesselt wurde, sind in Rossoschka beigesetzt. Die DFB-Delegation, der auch der 1. Vizepräsident Dr. Rainer Koch, Vizepräsident Eugen Gehlenborg und Björn Fecker, der die DFB-Kommission Gesellschaftliche Verantwortung leitet, wurde beim Besuch in Rossoschka von den deutschen U 18-Junioren und rund 40 russischen Jugendlichen der Wolgograder Fußballakademie begleitet.

Grindel: "Müssen gemeinsam Frieden verteidigen"

In seiner Ansprache in Rossoschka sagte Grindel: "Unsere jungen Fußballer haben oft große Träume. Von der Bundesliga, von der Nationalmannschaft, sie wollen Weltmeister werden. Auch die vielen jungen Soldaten, die vor 75 Jahren hier gefallen sind, hatten bestimmt große Träume. Ein verbrecherisches Regime hat sie um diese Träume gebracht." Der DFB-Präsident fuhr fort: "Was hier passiert ist, hat bis heute noch ganz viel mit uns zu tun. Denn wir alle müssen gemeinsam und jeden Tag Frieden und Freiheit unter Wahrung der Menschenrechte verteidigen."

Yann Aurel-Bisseck vom 1. FC Köln und Kapitän der U 18-Nationalmannschaft überreichte anschließend einen Scheck des DFB über 10.000 Euro zur Instandhaltung und Renovierung der Gedenkstätte. Bisseck schilderte die Tage in Wolgograd aus Sicht seiner Mannschaft: "Für uns war es sehr emotional zu wissen und zu verstehen, dass wir ein Land repräsentierten, das gerade hier in der Vergangenheit viele schlimme Dinge gemacht hat. Das können wir nicht mehr ungeschehen machen. Wir wollten hier die russisch-deutsche Freundschaft stärken. Und das haben wir auch mit Freude gemacht."