Historisches Vorrunden-Aus in Russland

Die FIFA hatte 2008 beschlossen, die Turniere von 2018 und 2022 am gleichen Tag zu vergeben. Eine Verfahrensweise, die die Fußballwelt bis heute umtreibt. Am 2. Dezember 2010 fiel in Zürich die Entscheidung. Die WM 2018 ging an Russland, das sich gegen drei rein europäische Bewerbungen im zweiten Wahlgang durchsetzte. Wegen der Menschenrechtssituation in Russland, diverser internationaler Spannungen und einem massiven Hooligan-Problem löste die Vergabe nicht nur Jubel aus, doch standen die Proteste noch im Schatten jener gegen das Wüsten-Emirat Katar, das 2022 an die Reihe kommen sollte. So bekamen das größte Land und eins der allerkleinsten der Welt das Großereignis zugeschustert. Russland baute neun Stadien und rüstete drei auf. Das Land hatte immerhin eine Fußballtradition und seine Mannschaft schon zu zehn WM-Endrunden schicken können. Die Skepsis blieb. Spaniens Weltmeistertrainer Vicente del Bosque sagte wahre Worte: "Der Fußball gehört den Menschen, nicht den Regimen."

Es dachte immerhin kein Land an Boykott, in 868 Qualifikationsspielen weltweit wurden 31 Teilnehmer ermittelt, nur der Gastgeber durfte sich der Mühsal wie gewohnt entziehen. Der Weltmeister nicht, diese Regelung wurde vor der WM 2006 abgeschafft. So musste Joachim Löw sich mit seiner Mannschaft in einer Sechsergruppe den Weg nach Russland bahnen. Es gelang mit einem Weltrekord von zehn Siegen und einem Torverhältnis von plus 39, nur beim 2:1 in Tschechien musste man etwas zittern. Da Deutschland mit einer aus vielen jungen Ergänzungsspielern 2017 zudem den Confed-Cup gewonnen hatte und bis zu einem 0:1 im März 2018 gegen Brasilien 22 Spiele ungeschlagen geblieben war, erwartete die Heimat die Titelverteidigung. Ungeachtet des "Weltmeisterfluchs", denn von den letzten vier Titelträgern hatten sich drei schon nach der Vorrunde verabschiedet. Deutschland war so etwas aber noch nie passiert und trotz zweier schwacher Testspiele kurz vor dem Abflug (1:2 gegen Österreich und 2:1 gegen Saudi-Arabien) und schon traditioneller Personalsorgen hielt die DFB-Equipe an ihrem Ziel fest: "Wir besitzen so viel Hingabe, um den Titel wieder zu holen", entgegnete Löw den Skeptikern. Toni Kroos war etwas vorsichtiger, absoluter Favorit sei man nicht. "Das ist Quatsch!", sagte der Legionär von Real Madrid. Aber wer als Weltmeister und Weltranglistenerster anreist, muss wohl oder übel mit der Favoritenrolle leben.

Ägypten entlässt Trainer während der WM

Andere hätten liebend gerne mit den Deutschen getauscht. Als die WM am 14. Juni mit der Partie Russland gegen Saudi-Arabien begann, waren die Spieler des viermaligen Weltmeisters Italien und des zweimaligen WM-Finalisten Niederlande längst im Urlaub. Dafür schafften es Island und Panama (!) erstmals zu einer WM. Sie startete mit einem furiosen Sieg der Russen, denen nicht mal die patriotischen Staatsmedien ein Weiterkommen in Gruppe A zutrauten. Doch dem 5:0 gegen die Saudis schickten sie ein 3:1 gegen Mo Salahs Ägypter hinterher und kamen sogar vorzeitig weiter – gemeinsam mit Gruppensieger Uruguay, der alle Spiele ohne Gegentor gewann. Die Vertreter der arabischen Welt blieben chancenlos, die punktlosen Ägypter sorgten aber für Rekorde. Sie entließen Trainer Hector Cúper schon nach dem zweiten Spiel und setzten mit Torwart Essam El-Hadary den ältesten Spieler der WM-Historie ein (45 Jahre, fünf Monate, zehn Tage).

In Gruppe B gab es ein ähnliches Bild: Die Favoriten kamen weiter, die Araber fuhren heim. Doch Iran und Marokko machten es Spanien und Portugal, die sich zum Auftakt 3:3 trennten, weit schwerer. Als der Iran im letzten Spiel gegen Portugal (1:1) in der Nachspielzeit das Außennetz traf, rutschte den Stars um Cristiano Ronaldo das Herz in die Hose. Spanien wiederum brauchte die Nachspielzeit, um gegen schon ausgeschiedene Marokkaner zu einem Punkt (2:2) und dem Gruppensieg zu kommen.

Die Spanier hatten indes eine gute Ausrede für ihr schwaches Bild in der Vorrunde. Trainer Julen Lopetegui wurde zwei Tage vor dem Auftaktspiel entlassen, weil er hinter dem Rücken des Verbands einen Vertrag mit Real Madrid ab der nächsten Saison abgeschlossen hatte. Dabei war er bei Spanien bis 2020 gebunden, zog aber seine Ausstiegsklausel. Weil dies alles so heimlich geschah, zog der Verband trotz des Spielerprotestes die Reißleine. "Es gibt Verhaltensformen, die man einhalten muss", sagte Präsident Luis Rubiales. Fernando Hierro übernahm "La Roja" so kurzfristig wie noch kein Trainer in der WM-Geschichte ein Team.

Frankreich müht sich durch die Vorrunde

In Gruppe C spielte der kommende Weltmeister, aber man ahnte es nicht. Zu mühsam die Erfolge der Franzosen gegen Australien (2:1) und Peru (1:0) bei nur einem herausgespielten Tor. Das 0:0 gegen Dänemark mit einer B-Elf erinnerte manchen kundigen Beobachter an die Schande von Gijon 1982, weil ab der 80. Minute niemand mehr etwas für die Unterhaltung tat. So kamen auch die Dänen weiter, während das schon ausgeschiedene Peru dem Fair-Play-Gedanken eine Schlacht gewann und Australien 2:0 schlug. "Peru verlässt die WM würdevoll", schrieb die Zeitung Libero. In dieser Gruppe wurde auch WM-Geschichte geschrieben, denn bei Frankreich-Australien wurde der erste Elfmeter nach einem VAR-Entscheid verhängt. Der Videoschiedsrichter, in der Bundesliga 2017/2018 eingeführt, feierte in Russland WM-Premiere und wurde allgemein besser beurteilt als in Deutschland – denn er hielt das Spiel nie sonderlich lange auf. Frankeich bekam seinen Elfmeter nach 90 Sekunden Videostudium.

Gruppe D hatte einen Mega-Favoriten, aber der blieb weiter hinter dem Gruppensieger zurück. Denn Vizeweltmeister Argentinien vergeigte schon den Auftakt gegen Neuling Island (1:1) und Weltstar Lionel Messi sogar einen Elfmeter. Für das kleinste Land der WM-Geschichte (340.000 Einwohner) traf Augsburg-Profi Alfred Finnbogason und die "Wikinger" träumten plötzlich davon, an die Erfolge der EM 2016 anzuknüpfen, als sie England rauswarfen und ins Viertelfinale kamen. So weit ging es diesmal nicht, es blieb bei dem einen Punkt und doch twitterte die Regierungschefin nach dem 1:2 gegen Kroatien: "Es war für uns alle in Island sehr inspirierend, wie Ihr Glaube an das Team trotz aller Widrigkeiten Sie so weit gebracht hat." Island raus mit Applaus, Argentinien weiter mit Ach und Krach. Nach dem 0:3 gegen Gruppensieger Kroatien lag der Mitfavorit auf den Titel am Boden oder, wie die Zeitung La Nacion befand, "am Rande des Abgrunds". Trainer Jorge Sampaoli bat die Fans "um Vergebung, unser Matchplan hat nicht funktioniert." Sehr zur Freude des Wahl-Frankfurters Ante Rebic, dem ein Traumtor gelang. Real-Antreiber Luka Modric und Ex-Schalker Ivan Rakitic machten die Überraschung perfekt und schoben Kroatien auf die Liste der Geheimfavoriten.

Am 26. Juni fiel in St. Petersburg die Entscheidung um Platz zwei zwischen Argentinien und Nigeria, das vom Deutschen Gernot Rohr trainiert wurde und nur einen Punkt brauchte. Den hatten sie bis zur 86. Minute, Lionel Messis erstes Turniertor war bis dahin zu wenig für die "Albiceleste". Dann tauchte Innenverteidiger Marcos Rojo vor dem Tor der Nigerianer auf und schmetterte eine Flanke volley ins Tor. Und der Fußballgott glaubte an eine noch höhere Instanz: "Ich wusste, dass Gott mit uns ist und uns nicht verlassen würde", erklärte Lionel Messi nach einer Vorrunde zum Vergessen für Argentinien.

Neymar: Schnaps gegen Schwalbe

Gruppe E sah den anderen notorischen Titelfavoriten aus Südamerika. Auch in dessen Reihen stand ein Superstar, der hinter den Erwartungen blieb. Obgleich er die Erwartungen an seine Schauspielkunst vollauf erfüllte. "Neymar spaltet die Meinungen mit einer empörenden Schwalbe und Tränen beim Abpfiff", schrieb die englische Sun nach Brasiliens Zittersieg über Costa Rica (2:0), als der Spielmacher von Paris Saint Germain einen Elfmeter hatte schinden wollen, den der VAR einkassierte. Er legte diese Unart bei dieser WM so oft an den Tag dass eine Kneipe in Rio für jeden Umfaller Neymars einen Schnaps ausgab. Immerhin setzte sich der Rekordweltmeister vor der Schweiz, die ihm als einziges Team einen Punkt abknöpfte (1:1 zum Auftakt), durch.

Serbien und Costa Rica fuhren nach Hause, sorgten aber Gesprächsstoff. Costa Ricas Trainer Oscar Ramirez amüsierte die Medien, weil er sich keine Namen gegnerischer Spieler merken konnte und immer nur deren Rückennummern nannte. Der Trainer der Serben, Mladen Krstajic (früher Schalke), vergriff sich nach dem emotionalen Spiel gegen die Schweiz (1:2) in der Wortwahl und wollte den deutschen Schiedsrichter Felix Brych wegen seiner Spielleitung "nach Den Haag" schicken, damit sie ihm den Prozess machen. Dort sitzt der Internationale Strafgerichtshof. Krstajic musste dafür 4350 Euro Strafe bezahlen. Für Aufregung sorgte auch der Torjubel des Schweizers Xherdan Shaqiri, der mit den Händen das Wappentier Albaniens (Doppeladler) formte – eine bewusste Provokation Serbiens. Die FIFA ahndete die Geste mit einer Strafe (8700 Euro), aber sie war es ihm wert: "Es ist ein Sieg für die Familie, die Schweiz, Albanien, den Kosovo", sagte der albanischstämmige Ex-Bayern-Profi.

WM für Deutschland unter schlechten Vorzeichen

Dass der Titelverteidiger in Gruppe F gelost wurde, sahen Optimisten als Hinweis auf den Finaleinzug ein. Doch vielmehr wurde der deutsche Auftritt in Russland ein Flop. Deutschland erlebte 2018 einen Sommer wie noch nie – in der Heimat trocknete die Dürre die Flüsse aus, es wurden Rekordtemperaturen gemessen. In Russland schied die Nationalelf erstmals in der DFB-Geschichte in der Vorrunde einer WM aus und die Skeptiker sahen sich plötzlich bestätigt. Dunkle Vorzeichen, die mancher übersehen wollte, hatten sich angesammelt. Da war die Erdogan-Affäre: Die türkischstämmigen Spieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil, die beide in England spielten, hatten sich in London für ein Foto mit dem dort auf Staatsbesuch weilenden türkischen Staatspräsidenten Recip Erdogan zusammengestellt. Und ihrem "verehrten Präsidenten" ein Trikot überreicht.

In Deutschland schlugen die Wellen der Empörung hoch und DFB-Präsident Reinhard Grindel fuhr Mitte Mai mit den beiden ins Schloss Bellevue zu ihrem "richtigen" Staatspräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Eine Distanzierung war das nicht wirklich, insbesondere Özil tat sich schwer damit, von dem autokratischen Staatschef der Türkei abzurücken. Steinmeier belehrte sie: "Heimat gibt es auch im Plural." Tagelang gab es im deutschen Lager kein anderes Thema, da half auch Oliver Bierhoffs Aufschrei ("Nun ist es aber langsam genug") nichts. Hinzu kam die Torwartsituation. Manuel Neuer hatte quasi die ganze Saison wegen eines Mittelfußbruchs verpasst, hatte nur drei Einsätze. In einer kicker-Umfrage sprachen sich 72,9 Prozent der Teilnehmer dafür aus, Barcelonas Marc-Andre ter Stegen spielen zu lassen.

Erste Auftaktpleite seit 1982

Doch Löw setzte auf seine Weltmeister, auch trotz schwacher letzter Testspiele. Zum Auftakt gegen Mexiko standen im Moskauer Luschniki-Stadion sechs Helden von Rio und insgesamt acht Spieler aus dem Weltmeisterkader von 2014. Sie konnten die erste Auftaktpleite seit 1982 nicht verhindern (0:1), nur bei den Aluminiumtreffern von Toni Kroos und Joker Julian Brandt hatten die Fans einen Torschrei auf den Lippen. Joachim Löw kritisierte: "Wir waren halbherzig im Spiel nach vorn und sind nicht konsequent zum Abschluss kommen." Die Bild-Zeitung ging plakativer vor und titelte in Balkengröße: "Jogi, das war WM-Boykott!"

So hatte der Weltmeister schon im zweiten Spiel gegen die siegreich gestarteten Schweden sein Endspiel. In Sotschi hieß es: Verlieren verboten, am besten siegen. Löw änderte die Elf auf drei Positionen, Marco Reus kam zu seinem Startelfdebüt bei einer WM, der gegen Mexiko verletzte Jonas Hector verteidigte wieder links und Sebastian Rudy ersetzte Sami Khedira. Aber es lief zunächst wie zuvor, zur Halbzeit stand es wieder 0:1. Kurz nach Wiederbeginn glückte Reus der Ausgleich. Es war das Signal für einen rasanten Sturmlauf, die Torchancen häuften sich. Aber als Jerome Boateng nach 82 Minuten die Ampelkarte sah und als achter Deutscher bei einer WM vom Feld musste, sanken die Hoffnungen der Fans vor den Bildschirmen in den Keller.

Kroos-Freistoß gegen Schweden spendet Hoffnung

Zu Unrecht. In der fünften Minute der Nachspielzeit gab es noch einen Freistoß aus halblinker Position, der Winkel war spitz. Reus wollte trotzdem direkt drauf schießen, doch Kroos riet ab. Sie heckten aus dass er den Ball zu Reus tickt, der ihn stoppt und Kroos dann aus einem etwas günstigeren Winkel ins lange Eck schießen sollte. Gesagt, getan, gejubelt. Der Ball flog ins Tor, Fußball-Deutschland sprang aus dem Sessel und danach war sofort Schluss. Nach dem spektakulären Ende sah sich die Fachwelt wieder darin bestätigt dass die Deutschen eben eine Turniermannschaft seien. "Deutschland ist am besten, wenn es wirklich darauf ankommt", schrieb Schwedens Aftonbladet. Frankreichs L’Equipe setzte noch einen drauf: "Deutschland hatte sein Wunder von Bern, nun hat es sein Wunder von Sotschi."

Der Weltmeister hatte in den Abgrund geschaut und das flaue Gefühl blieb, dass der Absturz nur verzögert worden war. Der Gruppensieg war nach Mexikos 2:1 gegen Südkorea schon nicht mehr möglich. Aber ein Sieg über das punktlose Südkorea würde ins Achtelfinale führen – und das stand außer Zweifel. Bekanntlich kam es anders an jenem historischen 27. Juni in Kasan, selbst die traditionell Glück bringenden grünen Trikots versagten ihren Dienst. Ins letzte Spiel dieser WM gingen nur noch fünf Weltmeister, Boateng war gesperrt und Thomas Müller fand sich auf der Bank wieder. Niklas Süle debütierte an der Seite von Mats Hummels, es war die dritte Innenverteidigung im dritten Spiel. Auch Leon Goretzka durfte erstmals ran.

Später K.o. gegen Südkorea

Es dauerte 39 Minuten bis zur ersten Chance, während Neuer schon zweimal parieren musste, aber Timo Werners Schuss wurde abgeblockt. Torlos ging es in die Kabinen und torlos war die Partie auch nach 90 Minuten. Da das qualifizierte Mexiko gegen Schweden unterging (0:3), musste ein Sieg her. Auffälligster Stürmer in der Endphase war Hummels, der in der 87. Minute freistehend am Tor vorbeiköpfte. Südkorea war längst ausgeschieden, aber nicht bereit irgendetwas zu verschenken und fuhr unentwegt seine Konter. In der Nachspielzeit (90.+3) passierte es, allerdings nach einer Ecke. Das 1:0 von Youngwon Kim wurde zunächst annulliert, doch der VAR wies nach dass Kroos den Ball noch berührt hatte – kein Abseits. Nun war alles verloren, trotzdem stürmte Neuer mit nach vorne. Als er einen Zweikampf verlor, lief der Ex-Hamburger Heung-min Son mit dem Ball ins leere Tor. Aus! Gruppenletzter!

Die Bild-Zeitung wählte den gleichen Titel wie nach dem 7:1 gegen Brasilien, nur sprach diesmal Verbitterung aus ihm: "Ohne Worte!" stand auf Seite 1. Der "Weltmeisterfluch" war tatsächlich eingetreten, das Ausland ergötzte sich am tristen Ende der Deutschen. "Um dieses Deutschland tut es einem überhaupt nicht leid", schrieb Sport-Express (Russland). Englands Fußballphilosoph Gary Lineker dichtete sein Bonmot von 1990 um: "Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen einen Ball für 90 Minuten, und am Ende gewinnen nicht immer die Deutschen. Diese Version gehört der Geschichte an." Kasan markierte den Zerfall der Weltmeister von 2014, auch wenn es nur für Sami Khedira und Mesut Özil das Abschiedsspiel war – und das hatte nicht nur sportliche Gründe. Joachim Löw aber blieb und gestand Monate später ein, er sei "fast schon arrogant" in das Unternehmen Titelverteidigung gegangen.

Senegal scheitert tragisch

In Gruppe G standen die Achtelfinalisten schon nach dem 2. Spieltag fest und hier setzte sich ein Trend der WM fort: die Europäer kommen weiter. Der ewige Geheimfavorit Belgien gewann alle Spiele, auch das letzte gegen England (1:0). Tunesien und Debütant Panama waren nur Farbtupfer. Auch wenn Tunesien zum Auftakt erst in der Nachspielzeit von England bezwungen wurde (1:2). Panama gestatte den Engländern ihren höchsten WM-Sieg (6:1), am heftigsten bejubelt aber wurde der Ehrentreffer des Exoten durch seinen Kapitän Felipe Baloy. Im Spiel um den Gruppensieg war Magerkost angesagt, denn weder Belgien noch England wollten ihn zwingend haben – weil im Viertelfinale Brasilien warten würde. Beide Trainer stellten eine B-Elf auf, die belgische schoss "zufällig" ein Tor und gewann 1:0. Der Telegraph belehrte Englands Trainer Gary Southgate: "Denk nicht über Brasilien nach, befasse dich mit dem nächsten Gegner!" Tunesien kam gegen Panama zu den ersten Punkten (2:1) und Fakhreddine Youssef erntete den Ruhm, das 2500. WM-Tor seit 1930 erzielt zu haben.

In Gruppe H kam es zum tragischsten WM-Aus einer Mannschaft, das Regelwerk musste nach einer absoluten Pattsituation in der Abschlusstabelle bis in die letzten Zeilen der Bestimmungen durchforstet werden. Dann entschied die Fair-Play-Wertung zugunsten von Japan (vier Gelbe Karten) und gegen den Senegal (sechs), der als einzige der fünf Afrikaner siegreich ins Turnier gestartet war (2:1 gegen Polen). Dagegen startete Gruppensieger Kolumbien mit einer Niederlage (1:2 gegen Japan). Im Gegensatz zu den meisten anderen Gruppen war hier vor dem letzten Spieltag noch nichts entschieden außer dem Aus der enttäuschenden Polen. Robert Lewandowski ging leer aus und rechnete ab: "Ich tat, was ich tun konnte. Wir haben unser Potenzial nicht genutzt." Nach dem 0:3 gegen Kolumbien war schon alles vorbei, das 1:0 gegen Japan sorgte dann für die engste Tabelle des Turniers. Die Japaner riskierten in den letzten zehn Minuten nichts mehr und wollten genauso verlieren, in der Hoffnung dass Kolumbien gegen Senegal den Ausgleich nicht mehr kassieren würde. So kam es. Japans Trainer Akira Nishono verantwortete das Ballgeschiebe von Wolgograd, "wir haben nicht mehr angegriffen und uns entschieden, uns auf das andere Spiel zu verlassen. Ich habe das von meinen Spielern eingefordert." Auch 36 Jahre nach Gijon gibt es noch keinen Modus, der solche Auswüchse ganz ausschließt.

Frankreich und Argentinien bieten Champagnerfußball

Das Achtelfinale bestand zum Großteil aus europäischen Mannschaften. Zehn hatten sich durch die Vorrunde gequält, Lateinamerika stellte noch fünf und nur die so glücklich weiter gekommenen Japaner hissten Asiens Flagge. In der Idealvorstellung der FIFA sollte das Endspiel auch das beste Spiel sein, aber den Höhepunkt dieser WM sah die Welt gleich zum Auftakt der K.o.-Spiele. Dort wo Deutschland seinen Tiefpunkt erlebte, verzückten Frankreich und Argentinien am 30. Juni die Zuschauer. In Kasan gab der kommende Weltmeister einen ersten Vorgeschmack seines Könnens und schickte die Mannschaft um Lionel Messi nach Hause. Am Ende stand es 4:3! Star des Tages war der 19-jährige Kylian Mbappé, von dem man sich Wunderdinge erzählte. Mit seinem spielentscheidenden Doppelpack zum 4:2 bestätigte er sie, nur Pelé war 1958 jünger bei einem solchen Kunststück. Das Tor des Tages allerdings erzielte Verteidiger Benjamin Pavard (VfB Stuttgart, später Bayern) per Außenrist, sein erstes im Nationaldress. "Das Tor werde ich mir die ganze Nacht immer wieder anschauen", sagte der Mann nach dem Tor seines Lebens, das auch zum Tor des Turniers gewählt wurde. Trainer Didier Deschamps war erstmals bei dieser WM zufrieden, vor allem weil sein Team einen Rückstand aufholte. Die Verlierer vergossen Tränen, Messi wurde auch bei seiner vierten WM nicht Weltmeister. "Es gab keinen epischen Messi, nur einen viel irdischeren", jammerte La Nacion.

Nur ein kleiner Trost für Messi: Sein ewiger Rivale um Trophäen um Auszeichnungen trat am selben Tag die Heimreise an. Cristiano Ronaldo, dem in der Vorrunde immerhin vier Tore gelungen war, unterlag mit Portugal Uruguay 1:2, zweimal traf Edinso Cavani – und so waren Welt- und Europameister nicht unter den letzten Acht.

Russland eliminiert Spanien

Am 1. Juli bestaunte die Fußballwelt den nächsten Favoritensturz: Spanien, nach dem Aus der Deutschen bei den Wettbüros ganz oben, scheiterte (wie seit 84 Jahren) an einem Gastgeber. Russland trotzte den Iberern ein 1:1 nach 120 Minuten ab und hatte im Elfmeterschießen die besseren Nerven. Schon bevor es begann, jubelten die 78.000 in Moskau, es erreicht zu haben war überraschend genug. Alle vier Russen trafen dann, dagegen scheiterten Koke und Iago Aspas an Igor Akinfejew, den eine Landeszeitung sogleich zum "Gott" erhob. Von der großen Generation der Spanier, die 2010 Weltmeister und 2008 und 2012 Europameister geworden waren, standen mit Gerard Piquet, Sergio Ramos und Sergio Busquets immer noch drei Recken auf dem Platz, aber das Festhalten an glorreichen Helden war wie bei den Deutschen kein Garant für Erfolg. "Das goldene Zeitalter endet", seufzte Marca.

Auch das zweite Achtelfinale des Tages ging nach einem 1:1 ins Elfmeterschießen. Kroatien eliminierte auf diesem Wege Dänemark, das schon nach 57 Sekunden in Führung gegangen war. Mario Mandzukic glich postwendend aus und stellte den WM-Rekord ein – zwei Tore nach vier Minuten gab es erst zum dritten Mal. Dann war es vorbei mit der Torproduktion, selbst einen Elfmeter nutze Kroatien nicht. Luka Modric scheiterte nach 116 Minuten an Kasper Schmeichel, weshalb er kurz darauf noch mal ran musste. Im Elfmeterschießen hielten die Torhüter insgesamt fünf Bälle, Kroatiens Danijel Subasic einen mehr als sein Kollege. Kroaten-Trainer Zlatko Dalic fasste zusammen: "Das war ein glückliches Drama, aber wir hatten es auch verdient." Am nächsten Tag gab es den ersten deutlicheren Sieg, aber auch Brasiliens 2:0 über Mexiko hing am seidenen Faden. Exzentriker Neymar sorgte für das 1:0 (51.), die Entscheidung ließ bis zur 88. Minute auf sich warten, als der Ex-Hoffenheimer Roberto Firminho ein Joker-Tor erzielte. Mexiko ärgerte sich beinahe mehr über Neymar, der wieder einen Elfmeter schinden wollte, als über das Aus. Trainer Juan Carlos Osorio zürne: "Er ist ein Negativbeispiel für die Welt, die Kinder und für den Fußball."

Belgien kriecht durchs Nadelöhr

In Rostow sahen die Zuschauer an jenem 2. Juli die dramatischste Wende des Turniers. Außenseiter Japan führte nach 52 Minuten 2:0 gegen Geheimfavorit Belgien, der in der vierten Minute der Nachspielzeit durch ein Joker-Tor von Nacer Chadli noch ein 3:2 daraus machte. "Wir sind heute durch ein Nadelöhr gekrochen", sagte Belgiens Kevin de Bruyne. Eine solche Wende hatte es zuletzt 1970 bei einer WM gegeben – bei Deutschland - England in Mexiko. Ein Bundesligaspieler aus Leipzig sorgte am nächsten Tag für das goldene Tor im Duell Schweden - Schweiz. Emil Forsberg traf nach 56 Minuten und verlängerte die Strähne der Schweizer, die nie ein K.o.-Spiel bei WM-Endrunden gewannen. Hinterher sprach man vom schwächsten Achtelfinale der WM und in der Schweiz war das Lamento groß: "Man kann und darf ein Achtelfinale verlieren, aber nicht so!", tadelte der Blick. Für die Schweiz endete ein Turnier, das im Zeichen interner Spannungen stand. Trainer Vladimir Petkovic durfte bleiben, warf aber fünf Spieler aus der "Nati".

Zum Abschluss des Achtelfinals geschah schier Unglaubliches: England gewann ein Elfmeterschießen. Erst zum zweiten Mal bei acht Versuchen auf großen Turnieren, bei einer WM war es Premiere. Opfer der Heilung des englischen Patienten wurde Kolumbien, das erst in der dritten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich gekommen war, aber am Kreidepunkt das schlechtere Ende für sich hatte: Zwei Fehlschüsse gegenüber einem englischen bedeuteten die Heimreise. Die Sieger konnten ihr Glück kaum fassen. Englands Sun titelte: "England gewinnt ein Elfmeterschießen – eine Überschrift, die Sie nie zu lesen geglaubt hätten!"

Vier Europäer erreichen Halbfinale

Im Viertelfinale standen noch sechs Europäer und zwei Südamerikaner, für die hier nun auch Endstation sein würde. Uruguay musste gegen Frankeich auf Topscorer Cavani verzichten und wohl auch deshalb auf jeglichen Torjubel. Die Franzosen hatten zwar wieder einen glanzlosen Tag erwischt, aber es reichte auch dank der Hilfe des Torwarts zu zwei Toren. "Mein Fehler hat unsere Hoffnungen zerstört", klagte sich Fernando Muslera selbst an, nachdem er einen 25-Meter-Flatterball von Antoine Griezman hatte passieren lassen. Deschamps, immer mehr auf Disziplin als auf Glanz fokussiert, lobte: "Heute bin ich stolz, Franzose zu sein." Auch für Brasilien war am 6. Juli Schluss, Belgiens 2:1-Erfolg in einem der besten Turnierspiele machte die WM endgültig zu einer Europameisterschaft. Zur Pause führten die "Roten Teufel" schon 2:0, Brasiliens Anschlusstreffer durch Renato Augusto war nur noch Kosmetik (76.). Brasilien trat mit Würde ab, Trainer Tite sagte: "Wer Fußball liebt, muss dieses Spiel gesehen haben. Bei allem Schmerz, es war wunderbar." Nach Torschüssen hatte Brasilien 26:8 gewonnen, dich danach fragte schon bald keiner mehr. Historiker stellten fest dass erstmals weder Brasilien noch Argentinien oder Deutschland unter den letzten Vier waren. Belgien schon, wie zuvor nur einmal: 1986.

Am 7. Juli zog ein weiterer seltener Gast ins Halbfinale ein: England schlug die biederen Schweden mit 2:0 und konnte dabei gänzlich auf Tore von Harry Kane, der bei der WM schon sechsmal traf, verzichten. Defensive sprangen in die Presche, Verteidiger Harry Maguire und Sechser Dele Alli lösten das Halbfinalticket. Schweden war weiter gekommen als erwartet, ihr in Russland fehlender Superstar Zlatan Ibrahimovic sang eine Ode auf die Mitspieler: "Jeder Spieler sollte in Schweden mit einem Goldenen Ball belohnt werden. Was sie geleistet haben, wird für immer in Erinnerung bleiben."

Das letzte Viertelfinale brachte wieder den ultimativen Nervenkitzels eines Elfmeterschießens, in dem sich Kroatien erneut als druckresistent erwies. Diesmal gegen ein ganzes Stadion, denn 44.287 Zuschauer standen mit wenigen Ausnahmen hinter Russland. Der Gastgeber ging in Führung, lag in der Verlängerung zurück und rettet sich schließlich durch ein Tor des eingebürgerten Mario Fernandes, in Brasilien geboren, ins Elfmeterschießen. Dann wurde der Held zum Buhmann und setzte seinen Schuss neben das Tor, zuvor hatte Landsmann Fjodor Smolow auf schon arrogante Weise vergeben. Kroatien leistete sich nur einen Fehlschuss hatte und wie gegen Dänemark verwandelte der Ex-Schalker Ivan Rakitic den letzten Elfmeter – und das kleine Land am Mittelmeer in ein Tollhaus. Trainer Dalic: "Ich weine nicht oft, aber diesmal hatte ich einen guten Grund dafür." Die Russen gingen erhobenen Hauptes von ihrer Party, Trainer Stanislaw Tschertschessow, einst Torwart von Dynamo Dresden, sagte: "Wir haben das Land auf den Kopf gestellt."

Ein Tor reicht Frankreich für das Finale

Am 10. Juli stieg in St. Petersburg das Nachbarschaftsduell zwischen Frankreich und Belgien. Dreimal standen sie sich schon bei Turnieren gegenüber, immer gewannen die Franzosen. Und so kam es wieder in einem Spiel, von dem sich die Fußballwelt so viel versprochen hatte – und nicht bekam. Es mangelte an Höhepunkten, Frankreich ließ die Belgier nicht wie gewohnt aufspielen und machte selbst nicht viel nach vorne. Beinahe folgerichtig fiel das Tor des Tages nach einer Standardsituation. Innenverteidiger Samuel Umtiti köpfte nach 51 Minuten eine Griezman-Ecke ein, das reichte den Franzosen, deren Spielweise bei manchem den Verdacht aufkommen ließen, sie seine in Wahrheit die Italiener. Das Finale erreichten sie nicht mit Champagnerfußball, sondern mit Disziplin und Effizienz. Euphorie brach trotzdem aus. "Ich platze vor Stolz. Wir haben ein großes Spiel gemacht", befand Umtiti vor der Kamera. Dann drängte sich Vorlagengeber Griezman ins Bild und brüllte: "Es lebe Frankreich und die Republik."

Und Belgien, dessen Goldene Generation wieder mal leer ausging? Torwart Thibaut Courtois hob hervor: "Unsere Taktik ist es Fußball zu spielen. Frankreichs Stärke ist es, Fußball zu verteidigen und zu kontern. Es ist eine Schande." Trainer Roberto Martinez erklärte der wartenden Presse: "Es ging nicht darum, ein gutes Turnier zu spielen. Es ging darum, es zu gewinnen. In der Kabine herrscht Trauer."

So würde es auch am nächsten Tag sein, bloß in wessen Kabine? Weder Kroatien noch England hatte die Fachwelt im Halbfinale erwartet, aber da sie nun mal da waren, wollten sie es auch beide gewinnen. England tat mehr dafür und ging durch Kieran Trippiers Freistoß schon nach fünf Minuten in Führung. In der Folge versäumten sie es, diese gegen nach zwei Verlängerungen sichtlich entkräftete Kroaten auszubauen. So wurden sie bestraft: Ivan Perisic, ein späterer Bayern-Spieler, traf per Außenrist nach 68 Minuten und schickte sein Team in die dritte Verlängerung in Folge. England verlor mit der Zuversicht auch die Kontrolle, Kroatien bekam die zweite Luft und in Mario Mandzukic, ein ehemaliger Bayern-Spieler, einen neuen Helden. In der 109. Minute überwand er Jordan Pickford mit einem Flachschuss zum 2:1-Endstand. Anschließend stürzte er in die Reihe der Fotografen, weshalb einige Bilder der Jubeltraube verwackelten. Mit Harry Kane jammerte ganz England: "Es tut sehr weh und der Schmerz wird noch eine Weile anhalten." Die Briten hatten sich nach 1966 endlich wieder in einem Finale gesehen und nun war es so "als würde ein wunderschönes Gemälde direkt vor unseren Augen zerrissen" (Guardian).

Das torreichste Finale seit 1966

So kam es am 15. Juli im Luschniki-Stadion zu Moskau zu einem Endspiel, das niemand erwartet hatte. Kroatien war erstmals so weit gekommen und übertraf nun die Helden von 1998 (dritter Platz) um Davor Suker. Für Frankreich war es das dritte Finale, 20 Jahre nach der Premiere winkte der zweite Titelgewinn. Ein Deutscher stand auch kurz auf dem Rasen. Philipp Lahm, Weltmeister-Kapitän von 2014, brachte den Weltpokal herein in dem Wissen, dass er nun in ein anderes Land gehen würde.

Die Befürchtungen dass es ein zähes Finale werden würde angesichts Frankreichs bisheriger Philosophie und Kroatiens Kräfteschwund bewahrheiten sich nicht. Es wurde vielmehr das torreichste seit 1966 und wie damals gab es ein 4:2, sogar ohne Verlängerung. Das erste Tor köpfte ein Kroate, bloß in den falschen Kasten. Mandzukic verlängerte einen Freistoß von Griezman mit dem Hinterkopf (18.). Es war das vierte 0:1 in Folge für die Kroaten, sie waren gewohnt wieder aufzustehen: Perisic glich nach 28 Minuten aus. Dann kam es zur umstrittensten Szene des Finals: Nach 38 Minuten gab der argentinische Schiedsrichter Nestor Pitana einen Handelfmeter, nach minutenlangem Videostudium. "In einem WM-Finale gibst Du so einen Elfmeter nicht", zeterte Kroaten-Trainer Dalic später. Griezman verwandelte, mit 2:1 ging es in die Kabinen.

Kroatien kam mutiger wieder heraus, lief aber nun zunehmend in Konter. Als Mbappé dann Paul Pogba bediente und der im Nachschuss auf 3:1 erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen. Drei Tore würde diese französische Elf gewiss nicht kassieren. Stattdessen erhöhte Mbappé auf 4:1 (65.) und nun drohte im Finale ein Schützenfest. Das hatten die Kroaten nicht verdient und da sie nicht aufgaben, wurden sie noch mit dem 2:4 durch Mandzukic (69.) belohnt. Noch einmal kam etwas Spannung auf, aber Frankreich schaukelte die Führung unter den Jubelgesängen seiner Fans über die Zeit. Frankreich war wieder Weltmeister, im Regen von Moskau bekamen die Sieger die Medaillen. Kroatiens Luka Modric tröstete sich mit dem Goldenen Ball für den besten Spieler der WM. Deren Torschützenkönig wurde Harry Kane (sechs Treffer), dessen Team das Spiel um Platz 3 gegen Belgien mit 0:2 verloren hatte. Im Schnitt fielen 2,64 Tore pro Spiel, knapp weniger als in Brasilien (2,7). Es waren faire Spiele, der VAR bewährte sich.

Russland 2018 wurde auch nicht das befürchtete Turnier der Ausschreitungen und der Erfolg der Gastgeber hielt die WM-Stimmung länger aufrecht als gedacht. Der Zuschauerschnitt (47.371) war auch aufgrund kleinerer Stadien der geringste seit 2002. Aber das ungebrochene Interesse an der WM dokumentiert allein die Zahl der TV-Zuschauer beim Finale: 1,12 Milliarden.