Milan Badelj – Große Perspektiven, große Fragezeichen

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Keine Frage, wenn am 12. Juni die WM 2014 beginnt, werden viele Spieler dabei sein, die sich in Deutschland für die Nominierung empfohlen haben. Die Bundesligen bieten eine gute Plattform, um den erforderlichen Leistungsnachweis für das Turnier in Brasilien zu erbringen. Bis zu 24 Teilnehmernationen könnten auf Spieler zurückgreifen, die derzeit ihre sportliche Heimat in Deutschland haben. DFB.de stellt in einer neuen Serie einige Kandidaten vor. Heute: der Kroate Milan Badelj vom Hamburger SV.

Für den 25-jährigen defensiven Mittelfeldspieler Milan Badelj brechen entscheidende Wochen seiner Laufbahn an. Erholt er sich von seinem jüngsten Muskelfaseriss im linken Oberschenkel, und kann er dem Hamburger SV noch zum Klassenverbleib verhelfen, und nominiert ihn Niko Kovac für das kroatische WM-Aufgebot, dann könnte er im Sommer ein wirklich großes Fußballspiel bestreiten. Die Kroaten treffen am 12. Juni in Sao Paolo im WM-Eröffnungsspiel auf den Gastgeber Brasilien. Große Perspektiven, große Hoffnungen, große Fragezeichen.

"Ich bin sehr selbstbewusst und fühle mich richtig gut hier beim HSV und auf dem Platz in dieser Mannschaft", hatte er noch im Winter gesagt. Doch mit Mirko Slomka steht in dieser "Seuchensaison" schon der dritte Trainer in Hamburg an der Seitenlinie. Und Badeljs Entwicklung wird immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. In seinen beiden Jahren beim HSV musste er sechsmal angeschlagen pausieren, aktuell laboriert er an seinem zweiten Muskelfaserriss in Hamburg. "Zufall oder Pech gibt es nicht", sagt Mirko Slomka über die vielen Verletzten beim HSV. "Es hat sicherlich damit zu tun, dass wir im Abstiegskampf stecken."

"Endspiel" vor der Brust

Am Wochenende bestreitet der HSV ein "Endspiel". Für den Drittletzten der Bundesliga stehen mit aktuell 27 Punkten bei noch vier Spielen nur "Endspiele" an. Am Samstag also empfangen die Hamburger ab 18.30 Uhr den VfL Wolfsburg. Seit Montag trainiert Badelj wieder auf dem Platz. Zu Beginn der Woche noch mit HSV-Athletik-Trainer Markus Günther, am Donnerstag wollte er erstmals Teile des Teamtrainings absolvieren. Ob er’s schafft, noch bis Samstag fit zu werden, ist offen, doch Slomka bräuchte den technisch beschlagenen Kämpfer beim überlebenswichtigen Duell mit den "Wölfen".

Im August 2012 konnte es Frank Arnesen gar nicht abwarten, dass Badelj, der mit Zagreb noch die Champions-League-Qualifikation spielen musste, endlich zum HSV stößt. "Er hat etwas, was wir bislang in unserem Kader noch nicht haben. Er ist ein Spielmacher, aber kein klassischer Zehner. Er lenkt das Spiel eher von weiter hinten, ist ein intelligenter Spieler mit einem sehr guten Passspiel", beschrieb der damalige Hamburger Sportdirektor Badeljs Qualitäten. Seitdem hat der 57 Bundesliga-Spiele für den HSV bestritten. Badelj ist ein Kämpfer und scheut im zentralen Mittelfeld kein Tackling, nur um nach der Balleroberung direkt den Pass in die Schnittstellen zu setzen. Im Umschaltspiel macht dem ehemaligen Dinamo-Zagreb-Kapitän keiner etwas vor.

Talent aus der Jugend von Dinamo Zagreb

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Geboren wurde er in Gajnice, einer Wohngegend im Westen Zagrebs, wo er bis in die Nacht hinein mit seinen Freunden auf einem Betonplatz Fußball spielte. Als er 16 Jahre alt war, holte ihn Dinamo Zagreb in seine Jugend, 2009 wurde er dann als bester Nachwuchsspieler der kroatischen Liga ausgezeichnet. Viermal wurde er Meister mit Dinamo, zweimal Pokalsieger, bevor er an die Alster umzog.

Mit Mateo Kovacic, in Zagreb sein Teamkollege und heute Stammspieler bei Inter Mailand, konkurriert er um die Position im zentralen defensiven Mittelfeld der Kroaten. Auch Ex-Schalke-Profi Ivan Rakitic bewirbt sich bei Kroatiens Trainer Niko Kovac. Traditionell technisch sehr stark, sollte Kroatien mit weiteren Spielern wie dem absolut gesetzten Luka Modric und Ivan Perisic mit einem starken Mittelfeld in Brasilien antreten. In der Gruppe A hoffen die Kroaten hinter Brasilien und vor Mexiko und Kamerun auf den zweiten Gruppenplatz und damit das Achtelfinale.

Milan Badelj wäre dann gerne mit dabei. Doch erstmal würde es ihm schon langen, am Samstag in Hamburg auf dem Platz zu stehen und mit drei Punkten gegen Wolfsburg wieder für etwas mehr Hoffnung beim Bundesliga-Dino zu sorgen.

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Keine Frage, wenn am 12. Juni die WM 2014 beginnt, werden viele Spieler dabei sein, die sich in Deutschland für die Nominierung empfohlen haben. Die Bundesligen bieten eine gute Plattform, um den erforderlichen Leistungsnachweis für das Turnier in Brasilien zu erbringen. Bis zu 24 Teilnehmernationen könnten auf Spieler zurückgreifen, die derzeit ihre sportliche Heimat in Deutschland haben. DFB.de stellt in einer neuen Serie einige Kandidaten vor. Heute: der Kroate Milan Badelj vom Hamburger SV.

Für den 25-jährigen defensiven Mittelfeldspieler Milan Badelj brechen entscheidende Wochen seiner Laufbahn an. Erholt er sich von seinem jüngsten Muskelfaseriss im linken Oberschenkel, und kann er dem Hamburger SV noch zum Klassenverbleib verhelfen, und nominiert ihn Niko Kovac für das kroatische WM-Aufgebot, dann könnte er im Sommer ein wirklich großes Fußballspiel bestreiten. Die Kroaten treffen am 12. Juni in Sao Paolo im WM-Eröffnungsspiel auf den Gastgeber Brasilien. Große Perspektiven, große Hoffnungen, große Fragezeichen.

"Ich bin sehr selbstbewusst und fühle mich richtig gut hier beim HSV und auf dem Platz in dieser Mannschaft", hatte er noch im Winter gesagt. Doch mit Mirko Slomka steht in dieser "Seuchensaison" schon der dritte Trainer in Hamburg an der Seitenlinie. Und Badeljs Entwicklung wird immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. In seinen beiden Jahren beim HSV musste er sechsmal angeschlagen pausieren, aktuell laboriert er an seinem zweiten Muskelfaserriss in Hamburg. "Zufall oder Pech gibt es nicht", sagt Mirko Slomka über die vielen Verletzten beim HSV. "Es hat sicherlich damit zu tun, dass wir im Abstiegskampf stecken."

"Endspiel" vor der Brust

Am Wochenende bestreitet der HSV ein "Endspiel". Für den Drittletzten der Bundesliga stehen mit aktuell 27 Punkten bei noch vier Spielen nur "Endspiele" an. Am Samstag also empfangen die Hamburger ab 18.30 Uhr den VfL Wolfsburg. Seit Montag trainiert Badelj wieder auf dem Platz. Zu Beginn der Woche noch mit HSV-Athletik-Trainer Markus Günther, am Donnerstag wollte er erstmals Teile des Teamtrainings absolvieren. Ob er’s schafft, noch bis Samstag fit zu werden, ist offen, doch Slomka bräuchte den technisch beschlagenen Kämpfer beim überlebenswichtigen Duell mit den "Wölfen".

Im August 2012 konnte es Frank Arnesen gar nicht abwarten, dass Badelj, der mit Zagreb noch die Champions-League-Qualifikation spielen musste, endlich zum HSV stößt. "Er hat etwas, was wir bislang in unserem Kader noch nicht haben. Er ist ein Spielmacher, aber kein klassischer Zehner. Er lenkt das Spiel eher von weiter hinten, ist ein intelligenter Spieler mit einem sehr guten Passspiel", beschrieb der damalige Hamburger Sportdirektor Badeljs Qualitäten. Seitdem hat der 57 Bundesliga-Spiele für den HSV bestritten. Badelj ist ein Kämpfer und scheut im zentralen Mittelfeld kein Tackling, nur um nach der Balleroberung direkt den Pass in die Schnittstellen zu setzen. Im Umschaltspiel macht dem ehemaligen Dinamo-Zagreb-Kapitän keiner etwas vor.

Talent aus der Jugend von Dinamo Zagreb

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Geboren wurde er in Gajnice, einer Wohngegend im Westen Zagrebs, wo er bis in die Nacht hinein mit seinen Freunden auf einem Betonplatz Fußball spielte. Als er 16 Jahre alt war, holte ihn Dinamo Zagreb in seine Jugend, 2009 wurde er dann als bester Nachwuchsspieler der kroatischen Liga ausgezeichnet. Viermal wurde er Meister mit Dinamo, zweimal Pokalsieger, bevor er an die Alster umzog.

Mit Mateo Kovacic, in Zagreb sein Teamkollege und heute Stammspieler bei Inter Mailand, konkurriert er um die Position im zentralen defensiven Mittelfeld der Kroaten. Auch Ex-Schalke-Profi Ivan Rakitic bewirbt sich bei Kroatiens Trainer Niko Kovac. Traditionell technisch sehr stark, sollte Kroatien mit weiteren Spielern wie dem absolut gesetzten Luka Modric und Ivan Perisic mit einem starken Mittelfeld in Brasilien antreten. In der Gruppe A hoffen die Kroaten hinter Brasilien und vor Mexiko und Kamerun auf den zweiten Gruppenplatz und damit das Achtelfinale.

Milan Badelj wäre dann gerne mit dabei. Doch erstmal würde es ihm schon langen, am Samstag in Hamburg auf dem Platz zu stehen und mit drei Punkten gegen Wolfsburg wieder für etwas mehr Hoffnung beim Bundesliga-Dino zu sorgen.