Cacau: "Ich habe mich niemals auf etwas ausgeruht"

Cacau hat in Stuttgart schon bessere Zeiten gesehen. Der einstige Kapitän hat in dieser Saison seinem Stammplatz verloren, acht Tore in 34 Spielen sind für den Stürmer eine mäßige Quote. Zuletzt lief es aber wieder besser. In den letzten vier Spielen traf Cacau drei Mal ins Tor. Bei Joachim Löw steht Cacau ohnehin hoch im Kurs, trotz der Schwierigkeiten beim VfB nominierte Löw Cacau für den vorläufigen Kader der EM 2012 in Polen und der Ukraine. Im Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht Cacau über die Nominierung, seine Situation in Stuttgart und über seine Schulzeit in Brasilien.

DFB.de: Cacau, Sie sind am zweiten Tag auf Sardinien - wie gefällt es Ihnen bisher im Regenerationstrainingslager?

Cacau: Die Hotelanlage ist ein Traum. Wenn man von oben kommt und runter zum Wasser geht, spürt man die Atmosphäre, das Ambiente hier. Wenn ich das Meer sehe, geht mir jedes Mal das Herz auf. Und wir haben Glück, das Wetter spielt mit, es ist wirklich sehr angenehm.

DFB.de: Wo wären Sie heute, wenn sie von Bundestrainer Joachim Löw nicht für den vorläufigen EM-Kader nominiert worden wären?

Cacau: Wahrscheinlich wären wir nach Brasilien geflogen, aber darüber haben wir uns keine großen Gedanken gemacht. Ich hatte bis zuletzt fest darauf gehofft, dass ich bei der EM dabei bin, deswegen haben wir für diesen Sommer nichts geplant.

DFB.de: Der Bundestrainer hat Sie telefonisch über Ihre Nominierung informiert, wo hat er Sie erreicht?

Cacau: Er hat ziemlich früh angerufen, ich war zu Hause und lag noch im Bett (lacht).

DFB.de: Wie hat sich die Nominierung angefühlt? Lässt sie sich mit der im Mai 2009 vergleichen, als Sie zum ersten Mal von Joachim Löw zur Nationalmannschaft berufen worden sind?

Cacau: Es gab damals bereits im Vorfeld einige Gespräche, deswegen war ich auf den Anruf besser vorbereitet. Ich konnte zumindest ahnen, dass ich dabei sein würde. Es ist nicht so, dass ich diesmal überrascht gewesen wäre. Aber diesmal war bis zu zuletzt nicht klar, wie die Entscheidung von Joachim Löw ausfallen würde. Die Konkurrenz war sehr groß, deswegen gab es keine Garantien.

DFB.de: Wie hat der Bundestrainer Ihnen gegenüber die Nominierung begründet?

Cacau: Er hat gesagt, dass ich bei der Nationalmannschaft immer meine Leistung gebracht habe, dass auf mich immer Verlass war und dass ich oft getroffen habe, wenn er mich eingewechselt hat. Und er hat gesehen, dass ich mich beim VfB nicht hängen gelassen habe, trotz der schweren Zeit.

DFB.de: Der Bundestrainer hat ausdrücklich auch Ihren Charakter gelobt. Wie gut hat dieses Kompliment getan, gerade angesichts der Egoismus-Vorwürfe, die es in Stuttgart gegeben hat?

Cacau: Für mich sind seine Worte eine große Bestätigung. Es gibt kaum etwas Schlimmeres, als wenn der Charakter infrage gestellt wird. Das war hart für mich. Mir hat es deswegen sehr gut getan, wie sich der Bundestrainer über mich geäußert hat.

DFB.de: Wie haben Sie diese Zeit in Stuttgart erlebt? Man sagt ja, dass man in Krisen am meisten lernt. Haben Sie die negativen Erfahrungen gestärkt?

Cacau: Ja, das glaube ich schon. Man lernt, auf wen man sich verlassen kann. Für mich war es das Wichtigste, dass es mir gelungen ist, positiv zu bleiben. Dies war nicht einfach. Aber ich habe es geschafft, weil es auch immer mein Ziel war, bei der EM dabei zu sein. Also musste, also wollte ich unbedingt zeigen, was ich kann, wenn ich eine Chance im Verein bekomme. Dazu hatte ich nur selten Gelegenheit, und dennoch ich habe es geschafft, keine negativen Gedanken und Empfindungen zuzulassen. Ich bin relativ gelassen mit der Situation umgegangen, habe in meine Fähigkeiten und darauf vertraut, dass wieder bessere Zeiten kommen.

DFB.de: Mike Hanke, Patrick Helmes und Stefan Kießling haben vergeblich auf einen Anruf des Bundestrainers gehofft. Haben Sie Mitleid mit den Kollegen?

Cacau: Mitleid ist das falsche Wort. Als Fußballer muss man sich auf sich und seine Leistung konzentrieren, die Entscheidung treffen dann ja andere. Ich bin wahnsinnig froh, dass ich dabei bin. Ich kann aber nachempfinden, wie sich andere fühlen, die nicht dabei sind und sich Hoffnungen gemacht haben.

DFB.de: Einer, der auch dabei ist, ist Julian Draxler. Haben Sie ihm schon gesagt, dass er falsch gepackt hat?

Cacau: Warum?

DFB.de: Er hätte seine Mathe-Bücher zuhause lassen können, mit Ihnen hat er ja einen ausgezeichneten Mathe-Lehrer unter den Mitspielern.

Cacau: Stimmt (lacht). Ich habe kürzlich tatsächlich als Lehrer an der Tafel gestanden.

DFB.de: Sie haben sich für die Aktion „Mathe macht das Tor“ engagiert. Wie hat es Ihnen gefallen, den Unterricht zu leiten?

Cacau: Ich finde die Aktion sehr sinnvoll. Sie zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler für Mathematik zu begeistern und durch gemeinschaftliches Punktesammeln in den Klassen den Teamgeist zu fördern. Die Stunde mit den Kindern war sehr lustig, mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Und den Kindern glaube ich auch.

DFB.de: Wie ist es denn um Ihrer Mathe-Kenntnisse bestellt?

Cacau: Früher war ich deutlich besser. In der Schule war Mathe eines meiner besten Fächer.

DFB.de: Welcher Erinnerungen haben Sie an Ihre Schulzeit in Brasilien?

Cacau: Mit den Schulen in Deutschland lässt sich das nicht vergleichen, schon weil das System ganz anders ist. Aber ich war immer ein ganz guter Schüler. Bestimmt nicht der Beste, aber es hat immer locker gereicht. Und wenn ich mich angestrengt habe, dann waren meine Noten immer ganz ordentlich. In Mathe hatte ich in der 10. Klasse mal eine eins, das weiß ich noch.

DFB.de: Sind Sie gerne zur Schule gegangen?

Cacau: Sehr. Wir sind über einen holprigen und unbefestigten Weg entlang eines Flusses zur Schule gelaufen. Manchmal mussten wir zuhause bleiben. Wenn der Fluss über die Ufer trat, war der Weg unpassierbar. Ich war dann immer sehr traurig, weil ich unbedingt zur Schule wollte. Ich wusste, dass die Schule für mich wichtig ist, deswegen hat es mir nie etwas ausgemacht, mich hinzusetzen und zu lernen.

DFB.de: Bundestrainer Löw hat nur drei Stürmer in den vorläufigen Kader berufen. Viele gehen deswegen davon aus, dass Sie in jedem Fall in Polen und der Ukraine dabei sein werden. Sehen Sie das auch so? Können Sie sich vor der endgültigen Nominierung entspannt zurücklehnen?

Cacau: Ich habe mich in meiner Karriere niemals auf etwas ausgeruht. Auch wenn nur drei Stürmer nominiert sind, werde ich mich nicht zurücklehnen, das gibt es bei mir nicht. Wenn man sich bei der Nationalmannschaft etwas hängen lässt, ist man sofort weg. Die Qualität hier ist so hoch, dass es sich kein Spieler leisten kann, nicht immer alles zu geben. Ich werde alles dafür tun, um bereit zu sein, wenn meine Chance kommt. Wenn ich gebraucht werde, werde ich da sein, darauf können sich die Trainer verlassen. Ich bin bestimmt nicht hier, um Urlaub zu machen.

DFB.de: Sie sind mit Ihrer Frau und den beiden Kindern hier. Wie gut tut es Ihnen, im ersten Trainingslager die Familie um sich zu haben?

Cacau: Das ist ganz toll. Der DFB ist auch in dieser Hinsicht vorbildlich. Der Verband und der Betreuerstab machen alles dafür, dass sich die Spieler wohlfühlen. Auch wenn ich meine Familie hier nicht so viel sehe, wie sich das manche denken. Die Tage sind ja recht voll. Heute hatten wir am Vormittag Training, ich bin jetzt hier beim Interview, danach geht es zur Behandlung und später zum zweiten Training. Und trotzdem: Es ist toll, die Familie dabei zu haben. Ich genieße jeden Moment und freue mich sehr, dass sie dies alles hier kennen lernen können.

DFB.de: Vor sechs Monaten haben Sie gesagt, dass Ihre Kinder noch nicht verstehen würden, was es bedeutet, dass ihr Papa Nationalspieler ist. Das dürfte sich mit den Tagen auf Sardinien legen, oder?

Cacau: Ja (lacht). Mein Sohn fragt mich immer: „Ist der dein Freund? Oder: Spielt der auch Fußball?“. Ich sage dann: „Nein, der ist Masseur. Oder der ist Physiotherapeut.“ Ich muss ihm immer noch erklären, wer Nationalspieler ist und wer nicht.

DFB.de: Ihr Augenmerk liegt aktuell auf der EM in Polen und der Ukraine. Gehen Ihre Gedanken dennoch mitunter darüber hinaus in Richtung WM 2014 in Brasilien?

Cacau: Ich habe es immer so gehandhabt, dass ich Schritt für Schritt gedacht habe. Für mich gibt es jetzt nur die EM, darauf bin ich fokussiert. Ich hoffe, dass wir in Polen und der Ukraine erfolgreich sind und ich dabei eine gute Rolle spielen kann. Wenn das Turnier zu Ende ist, dann werde ich vielleicht beginnen, von Brasilien zu träumen. Aber die WM 2014 ist noch weit entfernt.

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Cacau hat in Stuttgart schon bessere Zeiten gesehen. Der einstige Kapitän hat in dieser Saison seinem Stammplatz verloren, acht Tore in 34 Spielen sind für den Stürmer eine mäßige Quote. Zuletzt lief es aber wieder besser. In den letzten vier Spielen traf Cacau drei Mal ins Tor. Bei Joachim Löw steht Cacau ohnehin hoch im Kurs, trotz der Schwierigkeiten beim VfB nominierte Löw Cacau für den vorläufigen Kader der EM 2012 in Polen und der Ukraine. Im Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht Cacau über die Nominierung, seine Situation in Stuttgart und über seine Schulzeit in Brasilien.

DFB.de: Cacau, Sie sind am zweiten Tag auf Sardinien - wie gefällt es Ihnen bisher im Regenerationstrainingslager?

Cacau: Die Hotelanlage ist ein Traum. Wenn man von oben kommt und runter zum Wasser geht, spürt man die Atmosphäre, das Ambiente hier. Wenn ich das Meer sehe, geht mir jedes Mal das Herz auf. Und wir haben Glück, das Wetter spielt mit, es ist wirklich sehr angenehm.

DFB.de: Wo wären Sie heute, wenn sie von Bundestrainer Joachim Löw nicht für den vorläufigen EM-Kader nominiert worden wären?

Cacau: Wahrscheinlich wären wir nach Brasilien geflogen, aber darüber haben wir uns keine großen Gedanken gemacht. Ich hatte bis zuletzt fest darauf gehofft, dass ich bei der EM dabei bin, deswegen haben wir für diesen Sommer nichts geplant.

DFB.de: Der Bundestrainer hat Sie telefonisch über Ihre Nominierung informiert, wo hat er Sie erreicht?

Cacau: Er hat ziemlich früh angerufen, ich war zu Hause und lag noch im Bett (lacht).

DFB.de: Wie hat sich die Nominierung angefühlt? Lässt sie sich mit der im Mai 2009 vergleichen, als Sie zum ersten Mal von Joachim Löw zur Nationalmannschaft berufen worden sind?

Cacau: Es gab damals bereits im Vorfeld einige Gespräche, deswegen war ich auf den Anruf besser vorbereitet. Ich konnte zumindest ahnen, dass ich dabei sein würde. Es ist nicht so, dass ich diesmal überrascht gewesen wäre. Aber diesmal war bis zu zuletzt nicht klar, wie die Entscheidung von Joachim Löw ausfallen würde. Die Konkurrenz war sehr groß, deswegen gab es keine Garantien.

DFB.de: Wie hat der Bundestrainer Ihnen gegenüber die Nominierung begründet?

Cacau: Er hat gesagt, dass ich bei der Nationalmannschaft immer meine Leistung gebracht habe, dass auf mich immer Verlass war und dass ich oft getroffen habe, wenn er mich eingewechselt hat. Und er hat gesehen, dass ich mich beim VfB nicht hängen gelassen habe, trotz der schweren Zeit.

DFB.de: Der Bundestrainer hat ausdrücklich auch Ihren Charakter gelobt. Wie gut hat dieses Kompliment getan, gerade angesichts der Egoismus-Vorwürfe, die es in Stuttgart gegeben hat?

Cacau: Für mich sind seine Worte eine große Bestätigung. Es gibt kaum etwas Schlimmeres, als wenn der Charakter infrage gestellt wird. Das war hart für mich. Mir hat es deswegen sehr gut getan, wie sich der Bundestrainer über mich geäußert hat.

DFB.de: Wie haben Sie diese Zeit in Stuttgart erlebt? Man sagt ja, dass man in Krisen am meisten lernt. Haben Sie die negativen Erfahrungen gestärkt?

Cacau: Ja, das glaube ich schon. Man lernt, auf wen man sich verlassen kann. Für mich war es das Wichtigste, dass es mir gelungen ist, positiv zu bleiben. Dies war nicht einfach. Aber ich habe es geschafft, weil es auch immer mein Ziel war, bei der EM dabei zu sein. Also musste, also wollte ich unbedingt zeigen, was ich kann, wenn ich eine Chance im Verein bekomme. Dazu hatte ich nur selten Gelegenheit, und dennoch ich habe es geschafft, keine negativen Gedanken und Empfindungen zuzulassen. Ich bin relativ gelassen mit der Situation umgegangen, habe in meine Fähigkeiten und darauf vertraut, dass wieder bessere Zeiten kommen.

DFB.de: Mike Hanke, Patrick Helmes und Stefan Kießling haben vergeblich auf einen Anruf des Bundestrainers gehofft. Haben Sie Mitleid mit den Kollegen?

Cacau: Mitleid ist das falsche Wort. Als Fußballer muss man sich auf sich und seine Leistung konzentrieren, die Entscheidung treffen dann ja andere. Ich bin wahnsinnig froh, dass ich dabei bin. Ich kann aber nachempfinden, wie sich andere fühlen, die nicht dabei sind und sich Hoffnungen gemacht haben.

DFB.de: Einer, der auch dabei ist, ist Julian Draxler. Haben Sie ihm schon gesagt, dass er falsch gepackt hat?

Cacau: Warum?

DFB.de: Er hätte seine Mathe-Bücher zuhause lassen können, mit Ihnen hat er ja einen ausgezeichneten Mathe-Lehrer unter den Mitspielern.

Cacau: Stimmt (lacht). Ich habe kürzlich tatsächlich als Lehrer an der Tafel gestanden.

DFB.de: Sie haben sich für die Aktion „Mathe macht das Tor“ engagiert. Wie hat es Ihnen gefallen, den Unterricht zu leiten?

Cacau: Ich finde die Aktion sehr sinnvoll. Sie zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler für Mathematik zu begeistern und durch gemeinschaftliches Punktesammeln in den Klassen den Teamgeist zu fördern. Die Stunde mit den Kindern war sehr lustig, mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Und den Kindern glaube ich auch.

DFB.de: Wie ist es denn um Ihrer Mathe-Kenntnisse bestellt?

Cacau: Früher war ich deutlich besser. In der Schule war Mathe eines meiner besten Fächer.

DFB.de: Welcher Erinnerungen haben Sie an Ihre Schulzeit in Brasilien?

Cacau: Mit den Schulen in Deutschland lässt sich das nicht vergleichen, schon weil das System ganz anders ist. Aber ich war immer ein ganz guter Schüler. Bestimmt nicht der Beste, aber es hat immer locker gereicht. Und wenn ich mich angestrengt habe, dann waren meine Noten immer ganz ordentlich. In Mathe hatte ich in der 10. Klasse mal eine eins, das weiß ich noch.

DFB.de: Sind Sie gerne zur Schule gegangen?

Cacau: Sehr. Wir sind über einen holprigen und unbefestigten Weg entlang eines Flusses zur Schule gelaufen. Manchmal mussten wir zuhause bleiben. Wenn der Fluss über die Ufer trat, war der Weg unpassierbar. Ich war dann immer sehr traurig, weil ich unbedingt zur Schule wollte. Ich wusste, dass die Schule für mich wichtig ist, deswegen hat es mir nie etwas ausgemacht, mich hinzusetzen und zu lernen.

DFB.de: Bundestrainer Löw hat nur drei Stürmer in den vorläufigen Kader berufen. Viele gehen deswegen davon aus, dass Sie in jedem Fall in Polen und der Ukraine dabei sein werden. Sehen Sie das auch so? Können Sie sich vor der endgültigen Nominierung entspannt zurücklehnen?

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Cacau: Ich habe mich in meiner Karriere niemals auf etwas ausgeruht. Auch wenn nur drei Stürmer nominiert sind, werde ich mich nicht zurücklehnen, das gibt es bei mir nicht. Wenn man sich bei der Nationalmannschaft etwas hängen lässt, ist man sofort weg. Die Qualität hier ist so hoch, dass es sich kein Spieler leisten kann, nicht immer alles zu geben. Ich werde alles dafür tun, um bereit zu sein, wenn meine Chance kommt. Wenn ich gebraucht werde, werde ich da sein, darauf können sich die Trainer verlassen. Ich bin bestimmt nicht hier, um Urlaub zu machen.

DFB.de: Sie sind mit Ihrer Frau und den beiden Kindern hier. Wie gut tut es Ihnen, im ersten Trainingslager die Familie um sich zu haben?

Cacau: Das ist ganz toll. Der DFB ist auch in dieser Hinsicht vorbildlich. Der Verband und der Betreuerstab machen alles dafür, dass sich die Spieler wohlfühlen. Auch wenn ich meine Familie hier nicht so viel sehe, wie sich das manche denken. Die Tage sind ja recht voll. Heute hatten wir am Vormittag Training, ich bin jetzt hier beim Interview, danach geht es zur Behandlung und später zum zweiten Training. Und trotzdem: Es ist toll, die Familie dabei zu haben. Ich genieße jeden Moment und freue mich sehr, dass sie dies alles hier kennen lernen können.

DFB.de: Vor sechs Monaten haben Sie gesagt, dass Ihre Kinder noch nicht verstehen würden, was es bedeutet, dass ihr Papa Nationalspieler ist. Das dürfte sich mit den Tagen auf Sardinien legen, oder?

Cacau: Ja (lacht). Mein Sohn fragt mich immer: „Ist der dein Freund? Oder: Spielt der auch Fußball?“. Ich sage dann: „Nein, der ist Masseur. Oder der ist Physiotherapeut.“ Ich muss ihm immer noch erklären, wer Nationalspieler ist und wer nicht.

DFB.de: Ihr Augenmerk liegt aktuell auf der EM in Polen und der Ukraine. Gehen Ihre Gedanken dennoch mitunter darüber hinaus in Richtung WM 2014 in Brasilien?

Cacau: Ich habe es immer so gehandhabt, dass ich Schritt für Schritt gedacht habe. Für mich gibt es jetzt nur die EM, darauf bin ich fokussiert. Ich hoffe, dass wir in Polen und der Ukraine erfolgreich sind und ich dabei eine gute Rolle spielen kann. Wenn das Turnier zu Ende ist, dann werde ich vielleicht beginnen, von Brasilien zu träumen. Aber die WM 2014 ist noch weit entfernt.